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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189404125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-04
- Tag1894-04-12
- Monat1894-04
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1894
- Autor
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Riesaer D Tageblatt Feinsprechstell« Rr. 20 und A«r-iger Wetlall md Aychch. Amtsökatt ker bönigl. Amtsbanptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 83. Donnerstag, 12. April 18S4 Abends. 47. Jahrg < av Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, owie am Schalter der katseri. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei inS HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark 65 Pf. Anzetgca-Annahmc für die Numinei des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanien st raße 59. -- Für die Rcdaction verantwortlich: Herrn. Schmidt in Riesa. Aufgehoben ist die auf Sonnabend, den 14. d M. Borin. 10 Uhr im Gasthofe zu Prausitz angesetzte Versteigerung. Riesa, 12. April 1894. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Selr Eidam. Bekanntmachung. Die Gemeindeanlagen auf den 1. Termin und der WafferzknS auf das 1. Viertel jahr laufenden Jahres sind baldigst, längsten» aber bis zuin 30. dieses Monats an die hiesige Stadthauptkasse abzuführen. Riesa, am 12. April 1894. Der Stadtrath. Schwarzenberg, Skadtrath. * Schwarzenberg, Skadtrath. H ntzsch. Dre Lieferung von Gerüchen aus Holz. Eisen und Blech, englgchen Drehrvllen, Lösch- geräthcn, Rah- und Trockenmaschinen, so vie der Anstrich verschiedener Utensilien soll Sonn» abend, den Ä1. dss. Mtsl vormittags 10 Uhr öffentlich verdungen werde». Angebote sind an die unterzeichnete Stelle — Barackenlager O Rr. 3 — woselbst auch Bedingungen und Proben eiuzusetzen sind, abzugeden. Barackenlager Zeithain, am 13. April 1894. * Königliche Garnison-Verwaltung. Oertliches «ud Sächsisches. Riesa, 12. April 1894. — Die königl. Garnison-Verwaltung des Barackenlagers bei Zeithain schreckt in heutiger Rr. wieder die Lieferung verschiedener hölzerner, eiserner und blecherner Geräthe, Dreh rollen, Löschutensilien, Räh- und Trockenmaschinen, sowie den Anstrich verschiedener Utensilien aus. Interessenten seien hiermit aus die bez. Bekanntmachung aufmerksam gemacht. — Bei Eintritt des Frühjahres mehren sich wieder die Klagen der Landwirthe über das unbefugte Beschreiten der Wiesen re. Es sei daher daran erinnert, daß § 368,9 des R.-Str.-G.-B. das unbefugte Gehen, Reiten oder Biehtreiben über Gärten oder Weinberge, noch nicht abgeerntete Wiesen, bestellte Felder, oder mit einer Einfriedigung oder mit Warnungszeichen versehene Grundstücke, Privatwege u. s. w. mit Strafe bedroht. — Gelegentlich der am 17. Mai in Torgau stattsinden- den 550 jähr. Jubelfeier der geharnischten Schützen wird Herr Bruno Wolff in Strehla ein: Extrafahrt ab Meißen mittels Dampfschiff nach Torgau eutriren, an der sich Jeder mann betheiligeu kann. Zu der Jubelfeier sind u. A. ein geladen worden die Schützenguilden zu Riesa, Strehla, Meißen, Lommatzsch, Großenhain, Mühlberg, Belgern. Die Abfahrt des Schiffes ist hier in Aussicht genommen '^6 Uhr früh, die Ankunft in Torgau gegen 9 Uhr Vormittags. Während der Fahrt soll auf dem Schiffe musikalische Unter haltung rc. geboten werden. Die Theilnahme an der Fahrt dürste eine rege werden. — Die „Heilsarmee" scheint einen Einfall nach Sachsen zu planen. Wenigstens schreibt ihr Organ „Der Kriegsrus": „Betet für Sachsen! Kürzliche Berichte über die schreckliche Lage der Dinge in Sachsen haben den Kommissär überzeugt, daß wir nicht mehr zögern dürfen in den Bemühungen, unser Werk dort anzusangen. Ein Pionier ist ausgesandt worden, unsere Schriften zu verkaufen und Vorbereitungen für die erklärenden Versammlungen zu treffen." Die erste Ver sammlung ist in Leipzig angekündigt. — Wie alljährlich, so wollen wir auch in diesem Jahre auf das „Verbot des Rauchens im Walde" Hinweisen. Welche Gefahr, zumal bei dem jetzigen trockenen Frühjahre, durch verheerende Waldbrände damit verbunden ist, weiß ein J.der zu beurtheilen, und so muß denn auch ein jeder Waldbesucher, ob Erwachsener, ob Kind, darauf sehen, auch nicht den gering sten Schaden durch Unvorsichtigkeit oder dergleichen anzurichten. — Bisher wurden die Uhren auf den deutschen Bahn höfen stets um 8 Uhr Morgens nach der von Berlin aus übermittelten Zeitangabe richtig gestellt. Neuerdings ist die Einrichtung getroffen, daß die Bahnhofsuhren unmittelbar von der Sternwarte in Berlin geregelt werden. Bisher hat sich diese Neuerung gut bewährt. Meißen, 10. April. Heute Mittag gegen 1 Uhr trafen die Herren Staatsminister von Metzsch, Kreishauptmann Schmiedel und Geheimer Rath von Bosse hier ein. Sie wurden von Herrn Geheimen Regierungsrath Amtshaupt- mann von Kirchbach auf dem Bahnhofe empfangen und fuhren in dessen Begleitung nach der Bohnitzscher Bezirksanstalt. Dann wurde die Amtshauptmannschaft in Meißen besichtigt und darauf fand in der Wohnung des Amtshauptmanns ein Diner statt. Sodann stattete der Herr Minister noch dem Rathhause eine» Besuch ab. Dresden. Auf dem Offiziers-Schießplatz auf dem Waldschlößchen übt sich jetzt unter Aufsicht des Herrn Polizei- hauptmanns v. Wolffersdorff das Königl. Gendarmeriecorps mit dem Einschießen der ihm zuertheilten Revolver ein. Die Wrsfen funklioniren vortrefflich; noch auf 80 Meter werden gute Resultate erzielt. In der letzten Zeit haben die Mann- schäften auch scharfe Säbel erhalten, nährend die Gendarmen in Civil mit Schlagringen ausgestattet worden sind. Die viel umworbene „Roch'sche Ecke" am Altmarkt wird baldigst von der Bildfläche verschwinden. Um eine halbe Million hat der Besitzer capitulirt. Consequent ist er ge wesen, das muß man ihm lassen, nicht um eine Mark ist er von seiner Forderung, die er vor zehn Jahren bereits stellte, zurückgegangen. Die Baubank Hal nachgegeben und ihm die volle Summe gezahlt. Nun wird das ResidenzcafS, das jetzt bekanntlich nur an die König Johannstraße angrklebt war, sich entfalten können und wird vielleicht im Stande sein, den im besten Flor stehenden Cafss Central und Metrc- pol Concurrenz zu machen. Auch das dem ResidenzcafS gegenüber liegende Grundstück, das die Ecke der Galleriestraße bildet, ist zum Abbruch angekauft und wird sich hier ein prächtiger Neubau erheben, der eine Zier für die König Johannstraße werden wird. -j- Dresden, 12. April. Die von einigen hiesigen und auswärtigen Blättern veröffentlichte Nachricht, der König w.rde sich zum Kurgebrauch nach Ems begeben, bestätigt sich, wie wir von kompetenter Stelle erfahren, nicht. — Heute früh ist die Herzogin von Genua hier eingetroffen und vom Königspaar am Bahnhofe empfangen und herzlich begrüßt worden. Bautzen, Eine Unachtsamkeit wäre bald einem hiesigen Einwohner ziemlich theuer zu stehen gekommen. Ein auf einer Tischdecke niedergelegter Betrag von 60 Mk. in Gold, dessen Verlust man erst gewahr wurde, als man das Geld ausgeben wollte, war, wie die angestellten Nachforschungen ergaben, bei Ausschütteln der Decke in den Kohlenkasten, von da in den Ofen und dann in die Aschegrube gewandert. Beim Durchwerfen des Grubeninhalts fand man glücklicher weise die vermißten Goldfüchse, aber schwarz wie die Raben; nur ein Zehnmarkstück war zur Hälfte geschmolzen. Döbeln, den 11. April. Im hiesigen Stadttheater machte sich in der gestrigen Vorstellung ein Brandgeruch be merkbar, der vom Publikum nicht weiter beachtet wurde, der von der Freiwilligen Feuerwehr gestellten Theaterwache aber Veranlassung zu sorgfältiger Absuchung des Bühnenhauses gab. Nach eingehendem Suchen, das lange vergeblich war, bemerkte man an der Decke der Herrengarderobe, über einer dort angebrachten brennenden Sccherheitslampe, einen kaum sichtbaren Brandfleck. Beim Entfernen des Putzes stellte sich heraus, daß in dem Fehlboden bereits ein Brett durchgebrannt und der dort liegende Balken stark glimmte, also der Brand schon ziemlich weit vorgeschritten war. Der Brandheerd, der bei weniger Umsicht der Theatcrwache die verheerendsten Folgen hätte haben können, wurde natürlich, ohne daß das Publikum etwas bemerkte, sofort auf das Gründlichste un schädlich gemacht. Kamenz. Eine abenteuerliche, noch völlig unaufge klärte Geschichte wird von einigen Blättern aus Skaska ge meldet. Ein dortiger Grubenarbeiter K., welcher mit seiner Frau in Unfrieden lebte, soll nämlich sein eigenes Kind ver kauft haben. Derselbe ging am Palmsonntage mit seinem einzigen Kinde, einem Mädchen von vier Jahren, nach dem Nachbardorfe Oßling angeblich zur Kirche, um dort, wie er zu Hause sagte, der Konfirmation der Jugend beizuwohnen. Dort angekommen, begab er sich jedoch ins Wirthshaus und wurde hier von einer dem Wirth: unbekannten Dame em pfangen, welche wenige Stunden vorher in einem geschlosse nen Wagen vorzefahren war und sich sür die Schwester des K. ausgab (K. stammt aus Berlin.) Beide bestiegen hierauf mit dem Kinde den Wagen und verließen das Dorf in der Richtung nach Kamenz. Am Abend kehrte K. wieder nach Oßling und Skaska zurück, aber ohne das Kind; dies sei verkauft und in guten Händen, sagte er, und wies zur Be stätigung seiner Aussage mehrere blanke Goldstücke vor. Die Mutter des Kindes, welche zu Hause längst auf die Rückkehr ihres^Lieblinzs und ihres Gatten gewartet hatte, ging end lich, von Ungeduld ergriffen, auch nach dem Kirchdorfe, um sich nach dem Verbleib zu erkundigen. Als sie bei dem Gast- wirtb, wohin sie zuerst ihre Schritte lenkte, von dem Ge schehenen erfuhr, reiste sie den Verschwundenen sofort nach, ohne bis dato von dem Kinde oder von der Dame eine Spur gefunden zu haben. Am nächsten Morgen verschwand auch K. ölig aus der Gegend. Der Verbleib der ganzen Familie ist bis jetzt unaufgeklärt. Zwickau. Wie schwere Folgen vernachlässigte, von Anfang an unbedeutend erscheinende Wunden nach sich ziehen können, mußte cin Einwohner von Rosenthal erfahren. Der selbe wurde vor einigen Wochen auf- einem Bockbierfest von einem anderen Gast nach vorausgegangenem unbedeutenden Wortwechsel in den Finger gebissen. Der Verletzte suchte nicht sofort ärztliche Hilfe, sondern wandte Hausmittel an. Die Wunde verschlimmerte sich jedoch nach Verlauf einiger Wochen so sehr, daß in voriger Woche der ganze Finger ab genommen werden mußte und es noch fraglich erscheint, ob nun Heilung erfolgen wird, da der ganze Arm angeschwollen ist. Ein J:der beherzige daher erneut die Warnung, auch die kleinsten Verletzungen entsprechend zu beachten, ehe es zu. spät wird. Nossen. Am Montag wurde in unmittelbarer Nähe unserer Eisenbahnstation durch den vom hiesigen Bahnhof Abends r/,9 Uhr nach Leipzig verkehrenden beschleunigteu Personenzug ein junger Mann — Seminarist — überfahren und getödtet. Der Unglückliche hatte sich vor der Maschine ins Gleis geworfen und war trotz aller Bemühungen der Zug nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand zu bringen. Werdau. Der hiesigen Realschule ist durch den hiesigen Fabrikanten Ludwig Göldner eine Stiftung von 10000 M. überwiesen worden. Sie ist bestimmt, fröhlichen Jugendfilm zu pflegen, die Lernlust anzuregen und Liebe zum Laterlande zu erwecken. Zur Erreichung dieses Zieles sollen die Zinsen des genannten Capital- verwendet werden, um entweder Schülern der beiden obersten Classen unter Führung eine» Lehrers der Anstalt gemeinschaftliche Ferienwanderungen durch die heimathlichen Gäue zu ermöglichen, oder auch um einzelnen Schülern, die sich im Laufe des Jahres als tüchtig und würdig erwiesen haben, Rersestipcndien im Betrage von 15 bis 50 M. zu gewähren, damit sie einzeln oder in kleinen Gruppen selbstständig die Thäler und Höhen des Vaterland«» besuchen. Schmilka, 9. April. Der sehr flaue Geschäftsgang innerhalb der Sandstein-Industrie macht sich auch in den Bruchgebieten bei Postelwitz und Schöna rc. geltend. Am Sonnabend wurden in den Postelwitzer Brüchen 26 Arbeiter abgelohnt; eine weitere Verminderung des Arbeiterpersonals steht außerdem bevor. Die abgelohnten Arbeiter gehören meist den benachbarten böhmischen Ortschaften an. — Da in dm Forsten der Herrschaft Schluckenau ganz bedeutender Wind- und Schneebruch aufzuräumen ist, so wurden am Sonnabend und Sonntag Arbeitskräfte von hier und Herrns- kretschen angenommen, welche in diesen Waldungen auf län gere Dauer Beschäftigung finden. Falken st ein, 10. April. Mit Eintritt der wärmeren Witterung tritt a ch die Zigeunerplage wieder in den Vorder grund. Erst gestern sind wieder zwei Karawanen Zigeuner»
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