Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189404179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-04
- Tag1894-04-17
- Monat1894-04
- Jahr1894
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1894
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Riesaer K Tageblatt und Anzeiger Metta« Md Ayet-er). TeIrgra«»->dreM ,r»tzrbl»tt '. Riej«. Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 87. Dienstag, 17. April 1894, Abends. 47. Jahrg. »o» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mir Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung m den Expeditionen in Riesa und Strehla', den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten I Mart 25 Ps., durch die Tröger srei tnS HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark 65 Pf. Auzrtgen-Annahme für die Nummer deS Ausgabetage- bi» Bormtttag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich In Rieia. — Geschäftsstelle: Kastantrnstraße 59. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Im Gasthofe zum „Giern" in Zeithain sollen Sonnabend, den St. April 1894, von Norm. 11 Uhr an 3 Faß Oker, 1 Faß Carbolineum, 1 Faß Bleimciß, 5 Leitern für Maler, 1 Parthie Pinsel und Farbwaaren u. A. in. gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 17. April 1894. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. * Bekanntmachung, die öffentliche Benutzung der städtischen Desinfektionsanstalt betreffend. Es wird hiermit wiederholt darauf hingcwiesen, daß die hiesige städtische Desinfektions anstalt (Stadtkrankenhaus) Jedermann in Riesa und der Umgegend zur Verfügung steht. In derselben können Wäsche, Kleider, Betten, Matrazen, Polstcrwaaren von allen An- stcckungsstofsen gründlich befreit werden und es empfiehlt sich ihre Benutzung insbesondere nach dein Auftreten von ansteckenden Krankheiten in einer Familie, wie Diphtherilis, Pocken, Schar lach, Masern, Keuchhusten, Typhus, Tuberkulose u. s. w., um deren Weitervcrbreitung zu verhüten. Die für die Desinfektion zu entrichtenden Kosten sind gering, richten sich nach der Menge und Größe der zu desinfizirenden Gegenstände und können im Bedürftigkeitsfallc ganz erlassen werden. Die Desinfektionen finden an jedem Mittwoch von früh 8 Uhr an statt und es können zu desinfizirende Gegenstände direkt in der Anstalt oder im Armenhaus abgegeben werden. Den selben ist ein Verzeichnis beizufügen. An anderen Tagen als den Mittwochen erhöht sich der Preis für die Desinfektion. Riesa, den 13. April 1894. Der Stadtrath. * MStzer. S Die Lieferung von Gerüchen aus Holz. Eisen und Blech, englischen Drehroüen, Lösch- geräthcn, Näh- und Trockenmaschinen, sowie der Anstrich verschiedener Utensilien soll Tonn» abend, den 21. dss. Mts. vormittags 10 Uhr öffentlich verdungen werden. Angebote sind an die unterzeichnete Stelle — Barackenlager 6 Nr. 3 — woselbst auch Bedingungen und Proben einzusehen sind, abzugeben. Barackenlager Zeithain, am 18. April 1894. Königliche Garnison-Verwaltung. Oerttiches und Sächsisches. Riesa, 17. April 1894. — Gegenwärtig ist man auf der neuen nach dem zu erbauenden Schlachthof führenden Straße mit Legung dus Schleußenstranges beschäftigt. Tie Rohre haben eine lichte Höhe von 52 und 25 em. Da das Terrain vom Kaiser Wilhelm-Platz aus eine ziemlich bedeutende Steigung, später aber wieder Fall zeigt, so kommt die Rohrleitung in der Mitte des Straßenkörpers sehr tief zu liegen. So ist man bereits jetzt bis zu einer Tiefe von 5,30 Meter gekommen und noch ist der Höhepunkt der Straße, der an der nörd lichen Spitze des Rosch'schen Gartengrundstücks liegt, nicht erreicht. Dabei bekommt die Schleußt einen Fall von 100 : 1, also auf 100 Meter 1 Meter oder auf 1 Meter 1 Centimeter. Auf die an der Straße zu erbauenden Häuser wird bei der Schleußenlegung insoweit Bedacht ge nommen, als der Rohrstranz in Entfernungen von 14 zu 14 Meter senkrechte Trichter aufgesetzt bekommt, die bis zu 2 Meter unter der Straßenkrone binaufführen. An diese Rohrtrichter werden später die Privatschleußen angebunden werden. Bei der Ausschachtung des Bodens ist man an der Schlcußensohle auf thonige Kiesschichten gestoßen, deren Formation deutlich zeigt, daß dort in früheren Zeiten der Wellenschlag des Wassers darüber gegangen ist. Es ist bekanntlich wissenschaftlich längst nachgewiesen, daß in grauer Vorzeit ganz Norddeutschland vom Meere bedeckt und unser Nachbarland Böhmen, das die Form eines Kessels zeigt, ein See gewesen ist. Das angeschwemmte Land über der Schlcußensohle ist lockerer Sand. Eine noch tiefere Aus schachtung (8 m) hatte man seiner Zeit für die Schleußenlage auf der Schützenstraße und auf der Pausitzerstraße nach dem Militärlazareth zu machen. Derartige Schleußen erhöhen natürlich die Kosten der Straßenanlagen ganz wesent lich. Unsere Stadt hat bei ihrer ausgedehnten Lage in den letzten Jahren für Straßenbau ganz bedeutende Summen aufzuwenden gehabt, indessen diese Ausgaben waren nicht zu vermeiden, wenn etwas Ordentliches und Ganzes geschaffen werden sollte, und wenn man nicht wieder in den alten Fehler verfallen wollte, die Häuser erst bauen zu lassen und hinterher die Straßen anzulegen. Zu welchen Uebclständen das später geführt hat, das hat sich bei uns bei der Regulirung der alten Straßen sattsam gezeigt. Die Stadl ist ja übrigens beim Bau neuer Straßen nur Ver legerin, da nach der Bauordnung die Kosten für den Straßen bau von den Adjacenten antheilig zu tragen sind. Die Kosten für die Schleußenanlage nach dem Schlachthof wären ja geringere gewesen, wenn man die Straße westlich des Rosch'schen Grundstücks, an dem Kasernement der reitenden Abtheilung hin, geführt hätte. Wenn wir nicht irren, hatte das Rathskollegium auch dem Stadtverordnetcnkollegium eine diesbezügliche Vorlage zugehen lassen, letzteres war aber für die jetzt im Bau begriffene Straßenanlage und es ist durch dieselbe ja auch schönes Bauland erschlossen worden das jedenfalls in nächster Zukunft Verwendung finden wird. — Tie Vermuthung, daß der bei Boritz angeschwommene und in Bienitz beerdigte Leichnam der des Steuermanns Richter aus Wehlen sei, hat sich nicht bestätigt. Von dem bei Pirna verschwundenen Richter fehlt noch jede Spur. — Der diesjährige ordentliche BerufsgtnossenschaftStag d-s Verbandes deutscher Berufsgenossenschaften wird am 5. Juni in Dresden abzehalten. — In der Zeit vom 15. bis zum 17. Juli d. I. wird in Leipzig und zwar in den Räumen der „Cencralhalle" der XIV. Vcrbandstag von Glaser-Innungen Deutschlands abgchalten werden. — Der diesjährige Verbandstag der sächsischen Bäcker- Innungen — Verband „Saxonia" — wird am 22. und 23. d. I. in der Elbstadt Pirna abgehalten. Nach den bereits vorliegenden Anmeldungen steht ein sehr zahlreicher Besuch in Aussicht. — Der verflossene Monat März hat der Königlichen Altersrentenbank in Dresden (Landhausstraße 16) in 474 Einlagen den Betrag von 374 218 Mk. zugeführt und damit den gleichen Monat des Jahres 1893 um 70119 Mk. oder 23 o/o übertroffen. Zur Erwerbung aufgeschobener Renten wurden von genannter Summe 64014 Mk:, zur Erwerbung sofort beginnender Renten dagegen 310 204 Mk. eingezahlt. Von letzterem Betrage wiederum wurden 251504 Mk. unter Kapital-Verzicht eingelegt und dadurch Jahrcsrenten in Höhe von 19 602 Mk. oder durchschnittlich 7,79°/» erworben. Die Einlagen hatten zwar den hohen Durchschnitt von 789 Mk., es werden jedoch schon solche von 1 Mk. angenommen. — Kommt zum TurnenI Diese Worte seien zu gerufen den Männern und Jünglingen Deutschlands, nicht lustig wie etwa eine Aufforderung zum Tanze, — nein, zu ernstem Thun, zu Nutz und Frommen des Vaterlandes soll es sie anspornen und ihre Blicke auf diejenige Bahn lenken, auf welcher sie Kräftigung für Körper und Geist finden können, um den Stürmen des Lebens erfolgreich Widerstand zu leisten. Bon der Kraft des Volkes hängt ab die Sicher heit des heimathlichen Herbes, das dürfen wir Deutsche keinen Augenblick vergessen, wollen wir uns nicht der Gefahr schmach voller Unterdrückung aussetzen. Die Zeiten sind ernst genug, um auch die zum Manne Heranwachsende Jugend mit einem sorgenden Blicke in die Zukunft schauen zu lassen und zu der Erkenmn'ß zu bringen, daß der deutsche Jüngling „fromm und stark", wie Schneckenburger in der „Wacht am Rhein" singt, die heilige Landesmark beschützen soll. Um aber dieser ernsten Pflicht auch genügen zu können, sollte die deutsche Jugend nicht versäumen neben der Pflege des Geistes, auch besondere Sorgfalt auf die Entfaltung der körperlichen Kräfte zu verwenden, um allezeit bereit zu sein, einer drohenden Gefahr sicheren Auges begegnen und jede fremde Einmischung in die vaterländischen Rechte ». it starkem Arme zurückweisen zu können. Der deutschen Jugend bietet sich nun eine so herrliche Gelegenheit, den Körper für die Anforderungen des Lebens zu stählen, und zwar auf den „Turnplätzen", welche allüberall in Deutschlands Gauen einladend ihre Pforten öffnen. Tummelt sich auch schon eine ansehnliche, nach einigen Hunderttausenden zählende Schaar munterer Jünglinge auf ihnen im edlen Wettstreite der Kräfte und der Gewandtheit, so ist dies doch «ur eine noch geringe Zahl gegenüber der, welche es sein könnte. Möchte doch die Erkenntniß immer mehr und mehr im deutschen Volke Platz greifen, daß nur im geregelten Turnen eine vollständige Ausbildung des Körpers erzielt werden kann und nicht in einem, oft nur der Gefall sucht fröhnenden Sport, welcher lediglich Nachahmung fremd ländischer Gesinnung ist. Wollten die Zaghaften nur einmal einen Versuch wagen, ihrem Körper die Wohlthaten einer turnerischen Uebung zu gönnen, sie würden sicher Gefallen daran finden und den Augenblick segnen, welcher sie diesen Entschluß fassen ließ. Freilich sind die Turnabende nicht mit einer Reihe von rauschenden Festlichkeiten, wie sie das gesellschaftliche Leben oft wohl bringt, zu vergleichen. Turnen ist Arbeit, aber „Arbeit im Gewände der Freude", wie unser Altmeister Jahn treffend sagte, und der Frohsinn hat sein unbestrittenes Heim auf dem Turnplätze, obgleich ein Jeder in ernster Arbeit sein Bestes für das Gelingen des Ganzen thut. Und hierin liegt eben die heilsame Wirkung dieser Art Leibesübungen auf den ganzen Menschen ; — er llrnt sich beherrschen, das Selbstvertrauen wird geweckt und im erfreulichen Zunehmen der Kräfte wird der Muth gehoben, frischeren Sinnes geht der Turner an sein Tagewerk und leichter fließt ihm die Arbeit von der«Hand. Das sind noch zum kleinsten Theile die Segnungen des Turnens, deren Wahrheit jeder ernste Jünger Jahns gewiß voll und ganz bestätigt, und nur zu hoffen und zu wünschen wäre es, daß auch die, welche so lange als Zweifler sich noch der guten Sache verschlossen haben, sich bekehrten zu einer besseren Meinung und „sich" zum Heil und dem „Baterlande" zu Nutzen, das „Frisch, Fromm, Froh, Frei" ihren Wahrspruch werden ließen. Oschatz, 15. April. Auch an den hiesigen Stadtrath ist das Ersuchen gegangen, den Bau einer Eisenbahn in Ver längerung der Strecke Oschatz-Strehla über Belgern nach Torgau seinerseits zu betreiben und das Projekt zu fördern, insbesondere auch zu den auf 3000 Mark geschätzten Kosten des generellen Projektes einen Beitrag zu gewähren. Der Rath hat am 12. ds. beschlossen, gleich der Nachbarstadt Strehla, einen Betrag von 375 Mk. dazu aus den Ueber- schüssen der Sparkasse z» bewilligen. — Die Zahl der Ge schäfte, welche sich im Besitze von Ehefrauen befinden, ohne daß dies durch die Geschäftsfirma oder durch eine Ladenauf schrift hinlänglich ersichtlich ist, hat sich nach veröffentlichten Mittheilungen aus der erwähnten Rathssitz ing in den letzten zwe^ Jahren nicht unerheblich vermehrt und sind dadurch recht bedauerliche Irrungen möglich. Um die letzteren thun- lichst zu verhindern, sollen nach einem Rathsbeschlusse die Namen der Gesck äftsinhaberinnen allvierteljährlich veröffentlicht werden. f Dresden. Prinz und Prinzessin fJohann Georg empfingen im Laufe des heutigen Vormittags in dem Palais an der Parkstraße mehrere Deputationen. An der Spitze der Damen der Offiziere vom Schützenregiment erschien die Frau Prinzessin Friedrich August. Zu Mittag überbrachte die Vertretung der Stadt das Geschenk der Stadt Dresden. Dresden, 16. April. Seit gestern erregt ein Dampf fahrrad mit zwei Insassen die Aufmerksamkeit der Straßen passanten Dresdens. Das Fahrrad selbst zeigt die ganz gefällige Form eines Dreirades, hat aber einen Sitz für zwei Personen in der Mitte, von denen die eine die Lenkung des Gefährts übernimmt. Das Drücken an einem großen Gummiball ruft in der mit dem Gummischlauch verbundenen und nach unten zu sich erweiternden Röhre kurze Warnunzs töne hervor, die zwar an und für sich nicht schön klingen, die aber ihren Zweck erfüllen. Vorläufig wird das Rad zu
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