Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189404239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-04
- Tag1894-04-23
- Monat1894-04
- Jahr1894
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1894
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Uiesaer G Tageblatt und Anzeiger Mttlili II> Lytisch. Amtsktatt »er »önigl. «mtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. öl- 92 Montag, 23. Vpril 1894, Meads. 47. Jahr-, «a» R.eiaer Tageblatt «schrtnl jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtag« Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung m den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowle am Schalter der taiserl. Postanstalten I Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins Har-s I Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark 65 Pf. Anzetgen-Amiahme für die Nummer des Ausgabetages b!S Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geichäitsstell!: Kastantenstraß« 5S. — Für dir Redactton verantwortlich: Herrn. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden den 27. und 28. dieses Monats bei der unterzeichneten Behörde nur dringliche Angelegenheiten erledigt. Großenhain, am 21. April 1894. Die Königliche Amtshauptmannschaft. A. 84. v. Wilueki. Bekanntmachung. Den SV. dfs. MtS. Nachmittags 4 Uhr soll das tvrabenhebeu im Dorfe Groptitz und aus dem nach Mautitz führenden jtommunikationswege nach dem Mindestgebot vergeben werden. Die Bedingungen werden zuvor bekannt gemacht. Zusammenkunft im hiesigen Gafthause. Groptitz, den 21. April 1894. A. Fleischer, Gemeindevorstand. Oertliches ««» Sächsisches, i Riesa, 23. April 1894. — Zur Feier des Geburtstages Sr. Maj. unseres allverrhrten und allgeliebten Königs Albert, der heute eine um so höhere Bedeutung hat, als wir mit dem Geburtsfeste zugleich das Dankfest für die gnädige Errettung Sr. Maj. aus Besorgniß erregender Krankheit mitftiern, fand in her kömmlicher Weise mit den Oberklassen der städtischen Schulen Vormittags um 11 Uhr in der Aula des Schulhauses an der Kc.stanienstraße ein Festaktus statt, dem neben dem gesammten Lehrerkollegium auch Vertreter der Geistlichkeit und der städtischen Behörden, sowie mehrere Damen und Herren anwohnten. Dem einleitenden Gesänge: „Vater, kröne du mit Segen unfern König und sein Haus!" folgten patriotische Gesänge und Deklamationen, die den königlichen Herrn als tapferen, ruhmgekrünten Feldhrrrn und als weisen, treusorgcnden Regenten, das schöne Sachsenland und das treue Sachsenvolk und die durch Blut und Eisen gewonnene Herrlichkeit des neuen deutschen Reiche- feiern. Die Festrede hielt Herr Lehrer Höppner. Anknüpfend an die glückliche Genesung Sr. Maj. des Königs von schwerer Krankheit und an da« jüngste freudige Lreigmß für das Königshaus, die Vermählung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann Georg, zeichnete der Herr Festredner mit Hinweis aus die Helden gestalten des Nibelungenliedes unseren König Albert als eine echte Siegfriedsgestalt, „furchtlos und treu", — furchtlos und treu im Kriege wie im Frieden, als Held wie als König, furchtlos und treu auch als deutscher Bundesfürst, ein Herrscher, der die hohen, echt deutschen Tugenden der Nibelungenhelden in seiner Person vereinige und darin jene alten Helden vielfach noch überrage. Wir Sachsen haben allen Grund, uns glücklich zu prersen, einen solchen Herrn unfern König nennen zu dürfen und wollen ihm daher seine Fürstentreue mit rechter Unterthanrntreue zu vergelten suchen. Mit Gesang wurde die erhebende Festseier geschlossen. Der selben waren in der Zeit von 8—9 Uhr in den Mittel klassen entsprechende Klassenfeierlichkeiten vorau-ge- gangen. — Wenn es Aufgabe der Schule mit ist, in die Herzen der jungen Heranwachsenden Generation eine patrio tische Gesinnung, Vaterlandsliebe und Königstreue, zu pflan zen, so meten ihr die Geburtstage II. MM. des Kaiser« und de- Königs besonders geeignete und willkommene An lässe, diese gerade in unserer Zeit hochwichtige Aufgabe in hervorragender Weise zu betätigen. Mögen auch die heuti gen Schulfrierlichkeiten in den Kinderherzen Gottesfurcht und eine vaterländische und könig-treue Gesinnung von Neuem geweckt und gekräftigt haben. — Auch in der Handels - lehranstalt wurde der Feier res Tages entsprechender Ausdruck verliehen. In der ersten Unterrichtsstunde früh 6 — 7 Uhr waren sämmtliche Schüler der Anstalt an wesend und wurde denselben vcn den betreffenden Herren Lehrern die Bedeutung des hohen Festtages für Fürst und Volk, für da- Herrscherhaus Wettin und da- Sachsen land vor die Seele geführt, sslus Anlaß des festlichen Tages ist der Anstalt von dem Herrn Vorsitzenden de- HandelSschulvorstandeS ein prachtvolles Portrait Sr. Maj. des Königs Albert im Rahmen, sowie da- zum fünfzig jährigen Dienstjubiläum des Königs erschienene Buch: „König Albert, SO Jahre Soldat" verehrt worden. — Die Stadt zeigte sich aus Anlaß des Tages in stattlichem Fest kleide, indem viele Häuser Flaggenschmuck angelegt hatten. — Die Vorfeier des Geburtstages Sr. Maj. unseres geliebten Landesvaters und hohen Protektors de» Kgl. Sächs. Militär-DereinS-Bundes beging der hiesige Kgl. Sächs. Mi litär-Verein für Riesa und Umgegend gestern, Sonntag, unter seinen Mitgliedern mit einer Kirchenparade und Festgotte-- dienst. Trotz des eingetretenen ungünstigen Wetter» bethei- ligtrn sich an selbiger außer den Mitgliedern de» Verein- «ine starke Nbtheilung von Kameraden der Freien Vereini gung Kampfgenossen 1870 ,1 und der Vereinigung Jäger unv Schützen. — In dem ,u Ehren Sr. Maj. des Königs festlich dekorirten Saale des Horel Kronprinz fand Abends ein Tänzchen für Mitglieder des MllitäroereinS und alle an der Kirchenparade betheilizd n Kameraden statt, welche auch zahlreich erschienen waren. 2 ei dieser Feier hielt der Vor stand, Kamerad Friedr. Schwe, auf Se. Maj. den König eine sinnreiche Ansprache, e r gvachte dabei der Krankheit, von der Se. Majestät jüngst hemgesucht wurde und der ge wiß für alle treuen Sachsen hihst erfreulichen Wiedergene sung. Redner hob des Weit erer die Vorliebe Sr. Majestät zu seinen gedienten und dienenden Soldaten in ehrender Weise hervor, und sprach den gewiß vor allen treuen Sachsen ge hegten Wunsch aus, daß Gott, de König aller Könige, un fern König noch lange Jahre gesurd und das ganze König liche Haus wohl erhalten möge. — Die ganze gestrige Feier gab Zeugniß, daß unter den Mitgledern de« Königl. Sächs. Militär-Verein« und den Kamerad« der Freien Bereinigung Kampfgenossen von 1870/71 rechte reue Kameradschaft und Liebe herrscht und gepflegt wirs. Den, Vorstand de« «gl. Sächs. Militär-Vereins, Kamerad g-iedrich Scheibe, wurde im Laufe des gestrigen Nachmittags eine höchst erfreuliche Ueberraschung und Ehre zu Theil, in«m in seiner Wohnnng eine unter Führung ihre« Vorstehers Herrn M. Hennig vom Kgl. Sächs. Militär-Verein Poppitz, Lergendorf und Umge gend stehende Deputation erschien und ei, Diplvm überbrachte, das die am 16. März erfolgte Eriennullg des Herrn Scheibe zum Ehrenmitgliede genannte, Vereins bekundete. Herr M. Hennig brachte kameradschastlchen Gruß vom «gl. Sächs. Militärvrrein Poppitz, Mergenlsrf und Umgegend mit dem Wunsche, daß dieser mit de» Hinzen König!. Sächs. Militär-Verein in gutem Einvernehuen ftr alle Zett bleiben möge. Kamerad F. Scheibe dankte -erstich und gab mit warmen rührenden Werten die Verschenmg, daß mcht nur er allein, sondern auch sein ganzer Breiu stets bestrebt sein würde, die «ameradschaft zu pflege-, es ist und sei dies Pflicht und Aufgabe eine« jeden gei-nte» Soldaten. Am heutigen Tage gingen von sämmtlichen orerlvähnten Vereinen und Vereinigungen Glück- und SegensiünsH« per Telegramm an Se. Majestät den König Albert a. ihm unfern Landesvater." — Da» war gestern ein prütiger Regensonntag, über den unsere Landwirth« ihre hell,^ pilv'e gehabt haben werden. Das Wachsthum der Psi.,«, ist in den letzten Tagen in Folge der günstigen W,l! g außerordentlich gefördert worden. Heule überbrachte . un s bereit- eine Kornähre, die auf Heydaer Flur gepj w ar. Auch auf Pausitzer und Nickritzer Flur sind solch rett « am Sonn abend zum Vorschein gekommen. — Eine recht freudige Ueöerraschu >urt?e am Son nabend Herrn Kunst- und Hanoelsgärtn )«rm ann Pinkert Hierselbst zu theil. Derselbe wurde zum > MN en auf dem Rathhause nachmittags 5 Uhr mittels L " ines aufge fordert. Zu rechter Zeit hier ringet« wurde Herr Pinkert in den Sitzungssaal geführt, wosi: 'M s einem Er staunen der Herr Bürgermeister mit den mtli äM Vor standsmitgliedern de« Königlich Sächsische ege.r.VereinS „König Albert" für Riesa und Umgegend , lMk tt waren. Herr Bürgermeister Klötzer begann mit e ^uihrache an den Ueberraschten, in welcher er die vie » franste de« Herrn Pinkert um da« Wohl des ei Veräns al« Vorsteher desselben, welche« Ehrenamt m 1 Jahre von ihm bekleidet wird, seine so oft bewies, ^."-«scyen Kundgebungen, seine unwandelbare Treue Vsiicvung für König und Vaterland, seine Liede und 4 qn unsere Stadt, seine so vielen Mühen ui> ' Aufopferungen für da« Wohl derselben, vie m " chrn Kollegien und allen Bürgern und Emwohnc - m Maaße anerkannt werden, hervor und überreic' der Rede Herrn Pinkert das demselben von - d m Könige aus Anlaß des hohen Geburtstages des Herrschers huldvollst verliehene Allgemeine Ehrenzeichen. Herr Pinkert, aufs Aeußerste überrascht, dankte Herrn Bürgermeister Klötzer mit entsprechenden Worten für die große Gnade Sr. Majestät und sprach gleichzeitig dem Herrn Bürgermeister sowie den städtischen Kollegien für das ihm bewiesene Wohlwollen seinen innigsten Dank aus. — Mit einer gleichen Dekoration ist der mit dem 1. Mai er. in den Ruhestand tretende Stadt briefträger Herr August Martin Hierselbst für mehr denn 40 Jahre hindurch geleistete treue Staatsdienste von Sr. Majestät dem König huldvollst bedabt worden; dieselbe wurde ihm am vergangenen Sonnabend durch Herrn Postdirektor Muth unter entsprechenden Anerkennungsworten überreicht. — Am 21. ds. Mts. Nachmittags wurde der hiesigen städtischen Polizei die Anzeige, daß dem Herrn Lieutenant v. Wolf der Reitenden Abtheilung aus seiner Wohnung ein Fünfhundertmarkschein entwendet sei und es wurde Ersterer um Anstellung von Recherchen zur Ermittelung de« Diebes ersucht. Herr Polizeiwachtaieister Haufe begab sich sofort in die Wohnung des Herrn Lieutenants v. Wolf und hier wurde ihm von Letzterem die Mittheilung, daß der verschwundene Fünfhunderlmarkschein sich mit emcr noch bedeutenderen Summe Papiergeld im verschlossenen Schreibtische befunden habe und im Laufe des Vormittags verschwunden sei. Als des Diebstahls verdächtig kamen nur in Frage der Diener des Herrn Lieutenants und die die Zimmer des Letzteren reinigende Frau. Die bei dem Ersteren vorgenommene Visitation seiner Sachen und seiner Gelasse waren ohne Erfolg. Die Frau wurde nunmehr in ihrer Wohnung ausge sucht, aber vergeblich. Sie war mit dem 1 Uhr Zuge nach Dresden gedampft, hatte hier den Fünfhundertmarkschein in Gold umgewechselt, einen Sommermantel für 29 Mk., zwei Portemonnaie'- für 3 Mk., 1 Paar Handschuhe für 75 Pf., 7 Paar Frauenstrümpfe für 5 Mk. 75 Pf., 3 Paar Herren socken für 1 Mk. 80 Pf., eine Anzahl Würstchen und Schinken gekauft und traf Abends 8 Uhr wieder auf Bahnhof Riesa ein, woselbst sie von Herrn Wachtmeister Haufe in Empfang genommen wurde. In ihrem Besitze befanden sich außer den erwähnten Gegenständen noch 455 Mk. 60 Pf. in baar. Die Frau bestritt jeden Diebstahl, den werthvollen Schein wollte sie in der Wohnung de« Herrn Lieutenants unter einem Stuhle liegend gefunden haben. Es erfolgte ihre so fortige Festnahme und nach erstatteter Anzeige Ablieferung an da- königliche Amtsgericht, von wo sic nach abgelegte« Geständniß, daß sie in Abwesenheit des Wohnungsinhabers und de- Dieners desselben nach Vorfinden eines passenden Schlüssels den Schreibsekretär geöffnet und sich den betr. Fünfhundertmarkschein widerrechtlich angeeignet habe, vor läufig au« der Haft entlassen ist. — Tin 45 Jahre alter Schieferdecker, Namens Fran- Louis Schmidt aus Greiz, betrat gestern Nachmittag einen am Albertplatz gelegenen GeschäftSlaten und bot hier zwei Paar neue Damenstiefeletten zum Preise von zusammen drei Mark zum Kaufe an. Dem Geschäftsinhaber kam selbstver ständlich die Sache verdächtig vor, da die Qualität der Stiefeletten zu dem geringen Preise in keinem Berhältuiß stand, er schickte nach der Polizei. Dem sofort erschienenen Polizeibeamten gegenüber gab der Fremde an, daß er die beiden Stiefelrttenpaare im Laufe de« Nachmittags auf der Straße zwischen Strehla, von wo er herkomme, und Gröba gefunden und, da er keine Verwendung dafür habe, wolle er sie zu Gelbe schlagen. Selbstverständlich schritt der Beamte zur Verhaftung des Fremden. Der Derlustträger der Stiefeletten würde wohl daran thun, wenn er sich möglichst schleunigst auf dem hiesigen städtischen Polizeiamte meldete. — Herr H. Gelbhaar in Boritz theilt uns mit, daß er den von ihm gefangenen Hirsch an Herrn Rittergutsbe sitzer Rittmeister Lrusiu» auf Hirschstein abgeben kann, unter der Voraussetzung, daß der Hirsch an geeigneter Stelle, also
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