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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189404289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-04
- Tag1894-04-28
- Monat1894-04
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1894
- Autor
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Riesaer A Tageblatt ««d A«felgrr WetlUt mV Llycher). Tclegra»».«»«^ AK m SL 6 »V VElpnchst'll' t« «,«,«. AH- «r. so »er König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Mesa. S7. Sonnabend, 28. April 1884, Abends. 47. Zehr,. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta, Abend» mit Auünahme der Sonn» und Festtage, vierteljährlicher Bez«,»drei» bei'Abholung in dm Expeditionen in Mesa und Strehla!, dm Ausgabestellen, sowie am Schalter der laiserl. Postanstalten 1 Marl 2V Pf., durch die Träger frei in« Hau» 1 Marl SO Pf., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Marl 6S Pf. A>yet,e*rl«ah>« .für die Numm« de» Ausgabetage« bi« vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: KastantenstraH« SS. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. und Zwangsenteignungen sind Besitzveränderungsabgaben Die Abgabe beträgt auf je Mk. Jeder angesangene Betrag von (1-8.) Hmtzsch. „ „ Schulkasse, „ „ Kirchenkasse. Mk. wird für voll gerechnet. 8 3. tragen. Vereinbarungen, nach denen die Wer der Abgabe auf Andere übertragen wird, haben Die Abgabe hat der Erwerber zu pflichtung des Erwerbers zur Entrichtung gegenüber den in 8 2 genannten Kassen eine rechtliche Wirkung nicht. Befreit sind von der Abgabe die Stadt-, Schul- und Kirchengemeinde Riesa. 8 4. Die Abgabepflicht tritt ein mit dem Zeitpunkte, in welchem der neue Erwerber als Eigenthümer im Grund- und Hypothekenbuche eingetragen wird. 8 5. Als Erwerbungssumme gilt in der Regel die in die Erwerbungsurkunde eingestellte Werthsumme. In Ermangelung der Angabe einer solchen, z. B. bei Erbfällen oder bei Annahme der Verschweigung der wahren Höhe der Erwerbungssumme, oder wenn die Erwerbungssumme erheblich hinter der wirklichen Werthssumme zurücksteht, ist «. bei Gebäuden der behufs der Jmmobiliarbrandversicherung ermittelte Werth als wahrer Werth des Grundstücks anzunehmen, dem ein auf den Grund und Boden gerechneter Zuschlag von einem Vierthäle dieses Werthes hinzugefügt wird, b. bei anderen Grundstücken der Werth derselben dadürch zu ermitteln, daß jede auf dem Grundstücke hastende Grundsteuer-Einheit zu 50 Mk. Kapitalwerth berechnet wird, c. Es steht aber dem Stadtrathe auch das Recht zu, den Werth des Grundstückes schätzungsweise feststellen zu lassen. Bei den unter ». bis 6. bezeichneten Entscheidungen hat, soweit die Kirchenkasse in Frage kommt, ein Beauftragter des Kirchenvorstandes mitzuwirken. Gegen diese Festsetzungen stehen dem Abgabenpflichtigen die ordentlichen Rechts mittel offen. Genehmigt, Großenhain und Riesa, den 16. Februar 1894. Die Königliche Bezirksschulinspektion für Riesa. Der Uadtrath. Klötzer, Bürgermeister. Die Stadtverordneten (1-.8.) Th ost, Stadtv.-Vorst. Der Kirchenvorstand. (1,. 8.) Führer, Pfarrer. Bekanntmachung. Nachstehendes Regulativ über die bei Besitzveränderungen innerhalb des Stadtbezirks Riesa zu erhebenden Abgaben wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Riesa, den 28. Avril 1894. Der Stadtrath. Klötzer. Regulativ über die bei Befitzveränderungen innerhalb des Stadtbezirks Riesa zu erhebenden Abgaben. 8 1- Bei jedem im Bezirk der Stadt Riesa vorkommenden Grundbesitzwechsel, mag derselbe durch Kauf, Tausch, Schenkung unter Lebenden oder auf den Todesfall, Vererbung oder aus einem sonstigen Rechtsgrunde erfolgen, mit Ausnahme der in Absatz 2 bezeichneten Fälle, ist nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen eine Abgabe zu entrichten. Bei Zwangsversteigerungen nicht zu entrichten. 8 2. 100 Mark der Erwerbungssumme 45 Pf. zur Armenkasse, 30 25 100 Tagesgeschicht«. Daß auch im „Zukunftsstaate" starke Meinungsdifferenzen sich geltend machen und unter den Genossen nicht eitel Friede und Freude herrschen wird, davon ist wohl auch der enra- girteste Zukunftsstaatler überzeugt. Recht interessant sind da die Erörterungen und Feststellungen, die bisweilen über geschäftliche sociäldemokratische Gründungen an die Oeffent- lickkeit gelangen. So waren die Zustände in der Berliner svcialdemokratischen Genossenschaftsbäckerei am Dienstag wieder Gegenstand einer stürmischen Verhandlung in einer von der socialdemokratischen Agitationscommission der Bäcker einbe rufenen Volksversammlung. Den Leitern der Bäckerei wurden von vielen Seiten Vorwürfe gemacht und das ganze Unter nehmen ward ein kapitalistisches Ausbeutungsinstitut genannt, wo die Arbeiter ebenso schlecht behandelt und ebenso schlecht bezahlt würden, als in den Bäckereien der Bourgeois. Auch ward Klage darüber geführt, daß die Controlmarke nicht richtig verwendet werde. Ein Redner äußerte unter stür mischen Beifall, Widerspruch und Lärm, die Leiter der Bäckerei hätten an der socialdemokratischen Sache Verrath geübt und ihr Wort gebrochen; für solche «rbeitervertreter danke er ; die Genoffenschaftsbäckerei sei eine ganz gewöhnliche Ausbeutergesellschaft. Ein Bäcker vertheidigte die Genossen schaft gegen die Angriffe und meinte, die Redner, welche diese Angriffe erhoben hätten, seien nur neidisch, daß sie nicht in den Vorstand gewählt seien. Einer der Angreifer, der den Mund so voll genommen, sei bei der Genossenschaft Kutscher gewesen und habe Brot unterschlagen und Brot mit eigenem Profit verkauft. Ein anderer Redner theilte dagegen unter all- gemeiner Entrüstung der Versammlung mit, daß letzthin die Genossenschaft dem Jnnungs-Sprechbureau Gesellen entnom men habe. Ein Gegner der Genossenschaft verstieg sich so gar dazu, die Vertreter derselben Paschas, Ausbeuter, Men schenschinder, die sich auf Kosten des Proletariats bereicherten, zu betiteln, natürlich unter dröhnendem Beifall. Die Ver teidigung der Genossenschaft unternahm unter andern auch ein Kleiderhändler Bär. Er sei, sagte er, früher Aufsichts rathsmitglied der Genossenschaft gewesen und habe im Laufe der Jahre die Erfahrung gemacht, „daß die Arbeiter für das Genossenschaftswesen nicht reif genug seien." (Großer Lärm. Schlußruse.) Bäcker Schlüter: Sehen Sie sich die Arbeiter der Genossenschaft an. Es sind durchweg verhungerte, aus gemergelte Gestalten. Und sehen Sie sich dagegen die feisten, wohlgenährten Leiter der Genoffenschaft an, dann werden Sie am besten erkennen, daß die Gesellschaft anrüchtig ist. (Stürmischer Beifall.) In längerer Ausführung vertheidigte sich sodann der Geschäftsführer der Genossenschaft, Freitag, gegen die erhobenen Beschuldigungen, die er sämmtlich als unwahr bezeichnete. Am Schluß der von etwa 1000 Per- Der Bezirksfchulinspektor. (1,. 8.) vr. Gelbe. Genehmigt, Großenhain und Riesa, den 10. März 1894. Die Königliche Kircheninspektion für Riesa. vr. Harig, v. Wilucki, Klötzer. . Superintendent. ' Amtshauptmann. sonen besuchten Versammlung bemerkte der Vorsitzende Schlüter, daß im Laufe der Verhandlungen viele berechtigte Vorwürfe festgestellt worden seien, und forderte Freitag auf, dieselben zu beseitigen. Deutsche» Reich. Ueber neue Huldigungsfahrten nach Friedrichsruh zum Fürsten Bismarck haben wir zu be- richten. Am Donnerstag traf in Friedrichsruh eine Depu- tation bergischer Frauen und Jungfrauen aus Elberfeld, Barmen, Lennep, Remscheid u. s. w. ein, um eine Stiftungs urkunde über ein Gemälde zu überbringen, welches für das wiederaufgerichtete Stammschloß der bergischen Fürsten zu Burg an der Wupper bestimmt ist. Das Gemälde soll einen bedeutungsvollen Augenblick aus dem geschichtlichen Wirken des Fürsten Bismarck darstellen. Mit der Ausführung ist der Maler Rocholl in Düffeldorf beauftragt, der auch die von den Damen zu Überreichende Adresse mit zwei künstlerisch ausgeführten Blättern geschmückt hat. Das erste stellt die jubelnde Huldigung der bergischen Frauen und Jungfrauen für den Fürsten dar, das zweite umrahmt ein Gedicht mit überaus charakteristischen Szenerien des bergischen Landes und des Wupperthale», durch volkSthümliche Gestalten belebt. — Am 3. Mai werden die Militärvereine des südwestlichen Holstein eine Fahrt nach Friedrichsruh unternehmen. Seitdem zwei französische Offiziere, die der Spähung überführt sind, hinter den Mauern von Glatz sitzen, giebt 8 6. Die Einhebung der Besitzveränderungsabgaben erfolgt durch die Stadthauptkaffe zu Riesa, Rückstände werden in derselben Weise beigetrieben, Ivie Gemeindeanlagen. 8 7- Ist die Erwerbungssumme in den Fällen des 8 5 erster Absatz niedriger angegeben worden, als sie wirklich war, so hat der Abgabepflichtige nicht nur die hinterzogene Besitz veränderungsabgabe nachzuzahlen, sondern er hat auch als Strafe den vierfachen Bettag der selben zu erlegen. Die Strafe fließt zur Armenkasse. 8 8. Gegenwärtiges Regulativ tritt sofort mit der Veröffentlichung im Amtsblatte in Kraft. Alle über die Entrichtung von Abgaben beim Erwerbe beziehungsweise bei der Ver äußerung von Grundstücken bisher giltig gewesenen Bestimmungen, soweit solche in diesem Regulative nicht ausdrücklich aufrecht erhalten worden sind, werden hiermit außer Kratt gesetzt. Riesa, am 10. Februar 1894. Der Stadtrath. (1,.8.) Klötzer, Bürgermeister. Bekanntmachung. Die Gemeindeanlageu auf den 1. Termin und der Lvafferziu» auf das 1. Viertel jahr laufenden Jahres sind baldigst, längstens aber bis zum 30. dieses Monats an die hiesige Stadthauptkasse abzuführen. Riesa, am 12. April 1894. Der Stadtrath. Schwarzenberg, Stadtrath Bekanntmachung, die Stadtbibliothek betr. Es wird hierdurch bekannt gegeben, daß die Stadtbibliothek im Sommerhalbjahre an jedem Sonntage früh von 7—8 Uhr geöffnet, am 1. Pfingstfeiertage aber und während der Sommerferien geschlossen sein wird. Kataloge, und zwar solche vom Jahre 1883, sowie Nachträge können gegen Er legung von 10 Pfg. für das Stück im Bibliothekszimmer entnommen werden. Riesa, am 28. April 1894. Bach, Bibliothekar.
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