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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189405097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-09
- Monat1894-05
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1894
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r. und von"g- »etne englischer t 44-47 M., Ungarschweine, >en pro Centn« > M. gehandelt. >tt 52-53 M. zu vottvöchig-n Ülo Fleisch aus otterie. >r.) 76. 9542 10079 !601L 28970 iO77b 44728 »8326 58670 !9892 70730 ->8054 91418 3790 5003 3999 17909 13340 33484 47885 51871 Z2154 84378 -3985 99264. Surrogaten die sich d derselbe Vings ein v« r Gesunde M ißcii Heil- M en Buche: lalzcaffce .'lrteu uur W »ährt der M iihrwerth D schmeckt G erl G sundheit- zen. :r von en hienen n iiulen itten treu * uttier, SMS, sa a. E. kn! llsutpstege, > und in äer .»NüIIlI iurtiniken- n. * * Sieger Scftutrmsrke. in Blechdosen ö 20 und 10 Pfg. stempel und S. Hennicke. KiesaerrrMbM «nd Anzeiger Wktlckt mV Listiger). Vel egravlMRdresge ,r«>r»l«tt^ Nies«. Amtsktatt Vmis»«chst«Ile Nr. X) der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Mesa. ISS. Mittwoch, 9. Mai 1894, Abends. 47. Jahr,. Das Riesaer Tageblatt erscheint jedm Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet^Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla', den Ausgabestellen, sowie am Schalter der taisrrl. Postanstalten 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei ins Hau» 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei tnS HauS 1 Mark 65 Pf. Anzetgen-Annahme für die Nummer deS Ausgabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße 59. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Die auf Donnerstag, Sen 19. S. M, Vorm. io Uhr, im Hofraume des Hotels zum „Kronprinz" hier anberaumte Versteigerung 1 Tafelwagens und 2er Bretwagen ist aufgehoben. Riesa, 9. Mai 1894. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Sekr Gidam. Freibank Riesa, Kastanienstraße 29, im Hofe. Das Fleisch eines Schweines gelangt Donnerstag, den 1«. Mai UI d event. die folgenden Tage auf der Freibank zum Verkauf. Die Freibank ist geöffnet von 7 bis 11 Uhr Vormittags und von 4 bis 6 Uhr Nachmittags. Der Preis beläuft sich auf 48 Pfg. pro '/, XA. Zu demselben Preise wird auch Rindfleisch noch abgegeben. Riesa, den 9. Mai 1894. Der Stadtrath. Klötzer. Bekanntmachung. Tie am heutigen Tage fällige Einkommensteuer auf den 1. Termin laufenden Jahres ist mit der Hälfte des Jahresbetrags baldigst, längstens aber bis zum 15. Mai a. c. an die hiesige Stadtsteuereinnahme abzuführen. Riesa, am 30. April 1894. Der Stadtrath. Schwarzenberg, Stadtrath. Rdl. Bekanntmachung. Wegen Revision und Neueinrichtung des hiesigen Einwohner-Meldeamtes bleibt dasselbe bis auf Weiteres in den Nachmittagsstunden für den Verkehr mit dem Publikum geschlossen. Das Meldeamt ist geöffnet von Vormittags 8 Uhr bis Nachmittags 1 Uhr. Riesa, den 8. Mai 1894. Der Stadtrath. Klötzer. Sch. Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft zu Großenhain wird wegen grundhafter Herstellung des Communicationsweges von Heyda nach Gostewitz der gesammte Fährverkehr auf-genanntem Wege vom 15. biS 88. Mai d. I. gesperrt und Letzterer inzwischen über Prausitz verwiesen. Heyda, am 6. Mai 1894. Kühne, G.-B. Togesgeschichtt. Deutsches Reich. Der „National-Zeitung" zufolge ist zwischen dem Kaiser und dem Bruder des Grafen Schack eine Vereinbarung gerroffen worden, wonach das Haus, worin gegenwärtig die Schack-Gallerie sich befindet, ebenfalls in den Besitz des Kaisers übergeht. Die Gallerie werde als Eigen- thum des Kaisers ungestört im eigenen Heim verbleiben und wie bisher dem Publikum geöffnet sein. Zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren ist nach den „Bert. 9t. Nachr." aus Anlaß der Verlobung des russischen Thronfolgers mit der Prinzessin Alix von Hessen ein sehr herzlicher Briefwechsel gepflogen worden. In dem für gestern angesetzten Termin gegen den Freiherrn von Thüngen und die Redakteure Memminger aus Würzburg und Oberwinder aus Berlin wegen Beleidi gung des Reichskanzlers Grafen Caprivi vor der zweiten Strafkammer des Landgerichts I zu Berlin ist Freiherr v. Thüngen nicht erschienen. Die Strafkammer erklärte sich gemäß dem Anträge des Oberstaatsanwalts für zuständig und beschloß, die Verhandlung zu vertagen und zum nächsten Termin Herrn von Thüngen vorführen zu lassen. Der Ober staatsanwalt führte aus, er würde Berlin für nicht zuständig halten, wenn die Straflhat allein in Würzburg begangen sei. Er halte im Widerspruch zum Reichsgericht die Theorie für bedenklich, daß die Beleidigung auch deshalb hier begangen sei, weil die „Neue Bayerische Landeszeitung" hier verbreitet sei. Berlin sei deshalb zuständig, weil der Redakteur der „Volkszeitung", Oberwinder, mit dem Redakteur der „Neuen Bayerischen Landeszeitung", Memminger, im Kartelverhält- niß stehe. Dadurch sei die eonnsxitss eaussrum her gestellt. Berlin sei unter dem Gesichtspunkte des Zusammen hangs mit dem Thatorte zuständig. Dem „Berl. Tagebl." wird auf Erkundigung an zu ständiger Stelle mitgetheilt, daß zu einer neuen, angeblich für den Sommer in Aussicht genommenen Finanzminister konferenz keine Veranlassung vorliege, da zwischen den Mi- lüstern gar keine Differenzen existirten. Auch sei die Zeit seit Schluß des Reichstages zu kurz, um etwaige neue Pläne zur Sprache bringen zu können. Die Reichsschuldenkommission hat dem Bundesrath ihren diesjährigen Bericht abgestattet. Der Bestand des Reichs- Jnvalidenfons betrug Ende 1892/93 464914625 Mk., der des Reichstagsgebäudefonds 9956964 Mk. Ende März 1894 belief sich der Bestand des Jnvalidenfonds auf rund 463 Millionen, der des Reichstagsgebäudefonds auf 2,9 Millionen. Bezüglich des Reich-kriegsschatzeS sind Änderungen nicht ein getreten. An Banknoten befanden sich am 14. April d. I. in den Kaffen der Reichsbank und ihrer Zweiganstalten sowie im Uv lauf 1871872000 Mk. Zum Abgaben-Tarif für den Nord-Ostsee-Kanal und für die Benutzung der Hafenanlagen in Holtenau hat der Bun desrath beschlossen, sich damit einverstanden zu erklären, daß Äer preußischen Regierung für die Erhebung der Abgaben eine Vergütung von 5 Prozent der Einnahmen gewährt wird. Sämmtlicke zur kaiserlichen Marine gehörigen Schiffe bleiben von der Hafenabgabe befreit. Vor dem Landgericht I zu Berlin begann gestern der Prozeß gegen 9 dasige Redakteure, welche angeklagt sind, gelegentlich der Berichterstattung über die Vorgänge bei einer Versammlung der Arbeitslosen am 18. Januar d. I. wider besseres Wissen bezüglich des Chefs und der Beamten des Berliner Polizeipräsidiums unwahre Thatsachen behauptet und verbreitet zu Haden, welche geeignet sind, dieselben in der öffentlichen Meinung herabzusetzen, bezw. zu beleidigen. Den Vorsitz führt Landgerichtsdirektor Bravsewetter, die Anklage vertritt Staatsanwalt Benedix. Etwa 40 Zeugen sind ge laden. Da die Sozialdemokraten die Rixdorfer Vercinsbrauerei boycottirt haben, so haben die Berliner Großbrauereien fol gende Beschlüsse gefaßt: Wird der Boykott nicht zurückge- nommen, so wird der Betrieb der Brauereien beschränkt und 20 Prozent der Arbeitnehmer, hauptsächlich Sozialdemokraten, entlassen. Oesterreich-Ungar«. Ein politischer Monstreprozeß hat am Montag in Klausenburg in Siebenbürgen seinen Anfang genommen, wegen einer Denkschrift, die von den siebenbürger Rumänen der ungarischen Regierung überreicht wurde und in der dieselben über nationale Bedrückung sich beklagen. Im Vordergründe dieser Agitation stehen rumä nische Studenten. Aus Anlaß des Prozesses sind über 500 Rumänen in Klausenburg eingetroffen. Eine Bekanntmachung der Ober-Stadth.mptmannschaft fordert die Bürgerschaft auf, die bisherige lobenswenhe Zurückhaltung während des Ver laufes des Prozesses beizubehalten, keine Ansammlungen zu verursachen und Zusammenstöße zu vermeiden. Die Behörde werde Zuwiderhandlungen strengstens bestrafen. Die Bür gerschaft verhält sich durchaus ruhig. — Ueber die Befreiung der im Lugloch eingeschlossen gewesenen sieben Personen ent nehmen wir den vorliegenden Nachrichten noch Folgendes: Der Erste, den man herausbrachte, war der fünfzehnjährige Realschüler Rudolf Haid. Die Menge brach in Jubel aus, verstummte aber gleich beim Anblick des jungen Menschen. Er war zum Skelett abgemagert, die Augen quollen aus den Höhlen und stierten glanzlos in die > uft, das Gesicht sah wie mit Lehm beschmiert aus und war von einem gräßlichen Lächeln verzerrt. Der Unterkiefer fiel herunter; Haid sah wie ein Greis aus. Die Schwester Haids fiel beim Anblick des furchtbar Entstellten in Ohnmacht. Die Aerztc umgaben ihn; man befürchtete, er werde jeden Augenblick verscheiden. Fünf Minuten später kam der Zweite, Namens Fasching, aus der Höhle. Sein Gesicht war ebenso wie das der übrigen Eingeschlossenen gelb, doch war sein Gang ziemlich stramm. Hurrahrufe erbrausten, als die Menge ihn erblickte. Fasching rief den Fragern zu: „Gut ists gegangen I" Nun folgten rasch die übrigen Schicksalsgenossen. Der Riemergehilfe Foelz- mann antwortete auf die Frage über sein Befinden lachend im Dialekt: „So a Hetz war no net da!" Alle wurden in einer Feldbaracke zu Bett gebracht, und da erst merkte man» daß die Gesichter gelb und verschrumpft waren und daß Alle an den Händen zitterten. Fasching erzählte später, daß sie am ersten Tage der Gefangenschaft hinausschwimmen wollten, was wegen der Zunahme des Wassers unmöglich war. In der Höhle herrschte eine Temperatur von bloß 8'/? Grad; Alle froren sehr, Keiner konnte schlafen. Ihr Proviant ging allmählich zu Ende, Mittwoch fanden sie die in die Höhle eingelassene Kiste mit Brot, Fleisch, Käse und Kerzen, was sie mit neuer Hoffnung auf Rettung erfüllte. An den fol genden Tagen hörten sie dumpfe Schläge, auch Schüsse. In zwischen ginge» ihnen die Kerzen aus. In dem Augenblick, da man zu ihnen drang, brannte die letzte. Sie hatten nur mehr für Jeden ein Stückchen Käse als letzten Borrath. Die Hoffnung auf Rettung gaben sie niemals auf, nur der junge Haid sprach öfters vom nahen Tode. Zur Löschung des Durstes fingen sie Sickerwasser auf. Ihre Kleider wurden nicht trocken ; sie faulten ihnen fast am Leibe. Die Aerzte glauben, daß sich bei den Geretteten vielleicht Typhus, Darm- und Magenkatarrhe, sowie Lungenentzündung ein stellen werden. Spanien. Der nach Lissabon entsandte ärztliche De- legirte Spaniens giebt in einem Berichte an die Regierung der Befürchtung Ausdruck, daß die Cholera sich weiter aus breiten würde, wenn die portugiesische Regierung nicht ener gische Maßregeln ergreife. Die spanische Regierung beschloß, daß mit der Eisenbahn ankommende Reisende aus Portugal an der Grenze umsteigen müssen. vertticheS und Sächsisches. Riesa, 9. Mai 1894. — Heute Mittag erfolgte die Ueberführung des im Garnison-Lazareth verstorbenen Kanonier Aster der Reitenden Abtheilung nach seinem Geburtsorte Machern bei Wurzen. Der junge Mann ist, wie wir hören, am 4. Mai in der Beschlagsschmiede von einem ausschlagenden Pferde so un glücklich getroffen worden, daß eine schwere Darmverletzunz eingetreten war, die den Tod zur Folge hatte. — In die em Jahre finden wieder Landwehr-Uebungen statt, zu welchen die Jahrgänge 1882, 1883 und 1884 der Infanterie, Schützen und Jäger eingezogen werden sollen. — Welche Vorsicht man bei dem Umgang mit Hunden beobachten soll und muß, beweist der Umstand, daß eine Meißner Bürgersfrau dieser Tage eine zweifache Operation des Hundewurms an sich hat vornehmen lassen müssen, die glücklicher Weise sehr gut von Statten gegangen ist. — Auch bei der letzten Dresdner Pserde-Ausstellungs- Lotterie hat Fortuna wieder mit nnem Blick der hiesigen Gegend gelächelt. Ein Röderauer Einwohner hatte das Glück, aus sein bei Herrn Cigarrenhändler Wittig entnom menes Loos ein stattliches Pferd zu gewinnen. Die Glücks- Nummer war 21790.
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