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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189405150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-15
- Monat1894-05
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1894
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K i» Meson Tageblatt erscheint jede» Ta- Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei^Abholung m den Expeditionen in Mesa und Strehla, den Ausgabestellen, «.'wie am Schalter der kotiert. Postanstalten 1 Mart 2ö Ps., durch dir Träger frei tnS Hau» 1 Mark SO Pf., durch den Briefträger frei in» HauS 1 Mart 6S Ps. Auzelgen-Anaahmr für die Nummer deS Ausgabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Rtria. — Geschäftsstelle: Kastanirnstraße SS. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Freiwillige Gntsversteigerung. Auf Antrag der Erben des verstorbenen Gutsbesitzers Kranz Eduard Kietzling in Unterreuhen sollen die zum Nachlaß gehörigen Grundstücke Fol. 6 des Grund- und Hypotheken buchs für Unterreußcn Oschatzer Anth. und golium 57K desjenigen für Strehla, Nr. 19 des Brandcalasters für Unterreußen, welche 37 las 48 s — 67 Acker 217 UM. Fläche enthalten, mit 998,xo Steuereinhetten belegt sind, einschließlich des in einem besonderen Verzeichnisse auf geführten mit zur Bersteigerung gelangenden lebenden und todten Wirthschastsinventars auf 87,130 Mk. gcwürdert worden sind, Mittwoch, den L0. Mai 1894, Vormittags 11 Uhr im Nachlaßgrundstücke in Unterreußen durch das unterzeichnete.Amtsgericht melstbietend ver steigert werden. Die Versteigerungsbedingungen sowie das Verzeichniß des mit zur Versteigerung gelangenden Inventars können im Nachlaßgrundstücke und «in Amtsgenchtssteile eingesehen werden. Riesa, den 4. Mai 1894. Königl. Amtsgericht. Kommissionsrath Sinz. * Sch. Kirschen-Berpachtung. Die diesjährige Kirschennutzung in der hiesigen RittergntSflur und auf der Paust her» Chaussee bis zum «orenzftein, soll DonnerSag, den 24. Mai 1884 Nach mittags 2 Uhr, in der Nathserpedilion versteigert werden Auswahl unter den Bietern bleibt Vorbehalten. Die Pachtbcdingungen können hier ein gesehen werden. Riesa, am 15. Mai 1894. Der Stadtrath. I. A : F. A. Grundmann, Stadtrath. * Grpnr. Ta-es-eschichte. Dieser Tage ist der im Auftrag der nationalliberalcn Partei herausgegcbene Bericht über die Reichsgesetzgebung in der zweiten Session der IX. Legislaturperiode (1893/94) jetzt erschienen. Es ist ein ziemlich starkes Heft, dessen größerer Umfang sich aus der Wichtigkeit der dargestellten Gegenstände, namentlich der Handelsverträge und der Finanz, und Steuerreform, erklärt. In einigen Schlußbetrachtunzen heißt es: Der einzige große positive Erfolg waren die Handelsverträge, deren Zustandekommen von außerordentlich heftigen Kämpfen, von einer bedenklichen Erregung der Gegen» sätzc und Leidenschaften und von manchen Erscheinungen be gleitet war, die auf tiefe Störungen in unserem politischen Leben hinwiesen. Die Kämpfe zwischen den wirthichaftlichen Interessen waren noch niemals mit solcher Leidenschaft aus gefochten worden, und cs wird lange dauern, bis hier wieder Versöhnung und Verständigung eintritt. Es waren grund verschiedene Mehrheiten gewesen, welche bei entscheidenden Abstimmungen den Ausschlag gaben, bald die Rechte, bald die äußerste Linke. Eine sichere Reichstagsmchrheit, mit der eine feste, zielbewußte Politik getrieben werden kann, ist nicht vorhanden. Eine bedauerliche Erscheinung war die andauernde Beschlußunfähigkeit des Reichtags. Mit Ausnahme einzelner großer Abstimmungen, wo allerdings ein fast vollzähliges Haus sich versammelte, war der Besuch andauernd ein über aus spärlicher; die wichtigsten Verhandlungen fanden vor leeren Bänken statt, und fortwährend mußten Rücksichten in der Geschäftsbehandlung g nom nen werden, um nicht Aus zählungen hervorzurufen. Ueber die Finanz- und Steuer reform, wie sie nach den Verhandlungen und Entschließungen des Reichstags sich darstellt, wird bemerkt: Die Reform der Börsensteuer war der einzige dürftige Gewinn des großen Steuerfeldzuges. Der Resormplan war aber nicht endgiltig abgelehnt (das ist bei dem Zwang der Thatsachen nicht mög lich) sondern nur vertagt. Was im Reich zur Bestreitung seiner Bedürfnisse nicht aufzubrinzen ist, das müssen eben die Einzelstaaten herbeischaffen, und sie sind dazu nach Lage ihrer Finanz- und Steuerverhältnisse nicht mehr im Stande. Der Druck auf den widerwilligen Reichstag muß von den Einzel, staaten ausgehen und wird sicher nicht ausbleiben. ES hat sich schon im bisherigen Verlauf der Angelegenheit eine starke Verschiedenheit zwischen den Vertretungen der Bundes staaten und des Reichs in der Auffassung der Steuerfrage gellend gemacht, und wir werden die Wirkung erleben, wenn erst in den Haushaltungen der Einzelstaaten die harten That- fachen handgreiflich hervortreten. Die Schönfärbereien und Etatskünsteleien, mit denen der Abg. Richter das Deficit Hinwegzuzaubern suchte, werden sich rasch in ihrer ganzen Leerheit enthüllen. Die Bundesstaaten kämpfen alle jetzt schon mit Fehlbeträgen; die direkten Steuern sind überall bereits bis zu einem Maaß gesteigert, daß die mittleren Stände, auf denen das Schwergewicht der Belastung ruht, schlechter dings nicht mehr fähig sind, noch mehr zu leisten. Andere Steuerquellen von irgend welcher Ergiebigkeit aber sind für die Einzelstaaten nicht vorhanden. Daraus muß eine Noth- lage entstehen, die mit der Zeit geradezu die Lebensfähigkeit namentlich der kleinen Bundesstaaten bedrohen würde. Deutsches Reich. Am Pfingstsonntag Mittag ist in Berlin der bekannte Geschichtsschreiber und Diplomat Kurt v. Schlözer gestorben. Schlözer, der am 5. Januar 1822 zu Lübeck geboren wurde, und somit ein Alter von 72 Jahren erreicht hat, widmete sich in Göttingen, Bonn und Berlin orientalischen und historischen Studien, deren reiche Ergebnisse er in einer Anzahl größerer und kleinerer- Schriften niedergelcgt hat. Später trat er in den preußischen diplomatischen Dienst, wurde zunächst Geschäftsträger in Rom, dann Ministerresident des Norddeutschen Bundes in Mexico, 1871 deutscher Gesandter in Washington und schließlich prcußi- scher Gesandter beim päpstlichen Stuhl in Rom, wo er seine Hauptaufgabe, die Beilegung des Kulturkampfes in Preußen- Deutschland mit dem Vatikan glücklich löste. Unter dem neuen Kurse zog er sich ins Privatleben zurück, wie die Bis marck-Fronde behauptet, gegen seinen Willen durch Jntriguen zu diesem Schritte bewogen. Schlözer war ein Mann von einer Urbanität der Umgangsformen und von einer so um fassenden Bildung, wie sie sich auch in seinen Kreisen nur wenige Personen anzueignen vermochten. Sein reiches Wissen und sein offener Blick befähigten ihn, vorurtheilslos an die die neue Zeit bewegenden Fragen heranzutreten und den Gestaltungen der modernen Gesellschaft Verständniß entgegcn- zubringcn. Er war ein ganz moderner Geist mit klassischer Bildung. Dre Lorbeeren, welche die Polen in unfern östlichen Provinzen im Kampf um ihre nationalen Ansprüche gepflückt haben, lassen die Dänen in Nordschlcswig nicht schlafen. Im Abgeordnetenhaus brachten noch kurz vor der Vertagung die beiden dänischen Abgeordneten zwei Anträge ein, von denen der erste eine Aenderung der Landgemeindeordnung der Provinz Schleswig-Holstein bezweckt. Für die Wahl der Gemeinde vorsteher soll die Bestätigung nicht versagt werden dürfen, wenn er nach Lebenswandel und technischer Befähigung dazu geeignet scheint, d. h. mit anderen Worten: man will die Möglichkeit haben, dänischgesinnte und an deutschfeindlichen Agitationen betheiligte Personen in das Amt eines Gemeinde- Vorstehers zu bringen. Der zweite Antrag ist die Wieder holung eines früheren und fordert da, wo die Kirchensprache dänisch ist, auch den Religionsunterricht ausschließlich in dieser Sprache, und nebenbei, wenigstens zwei Stunden wöchentlich, Unterricht in der dänischen Sprache. Zur Unterstützung dieses Antrages wurde von einer Anzahl von Geistlichen aus Nord- schleswig eine Petition an den Kultusminister gerichtet; Letzterer wollte jedoch die Deputation, welche ihm die betreffende Adresse überreichen sollte, nicht empfangen und erklärte sich nur bereit, den an der Spitze der Bewegung stehenden Probst Reuter aus Broacker persönlich zu empfangen. Dies geschah am 18. April, wobei Probst Reuter nach seinen jetzt von ihm selbst veröffentlichten Mittheilungen nicht im Zweifel darüber gelassen wurde, daß die Nothstände in Bezug auf Sprachen- verhältniss: uno Kirchenwesen, soweit solche wirklich beständen, nicht auf dem in der Adresse bezeichneten Wege beseitigt werden könnten; denn durch die Art der dänischen Agitation sei die Sache zu einer politischen Frage von Bedeutung ge macht worden. Der Anlauf, den die dänische Partei hier gegen das Deutschthum unternehmen wollte, kann also als abgeschlagen gelten, wenn auch der Bittsteller die gute Zu versicht nach Hause genommen hat, „daß nicht allein eine sorg fältige Prüfung der Lage erfolgen werde, sondern auch, daß in einer oder der anderen Weise der vorgelragenen Bille wird Rechnung getragen werden. Krankreich. In Frankreich ist die Beängstigung vor den Anarchisten und ihrer Dynamitpropaganda nach wie vor die größte Sorge der Regierenden. Der Unterrichtsminister Spuller wies am Sonnabend bei dem Empfang der Stadt ¬ vertretung von Poitiers nachdrücklich auf die Nothwendigkeit hin, daß sich die staatserhaltenden Elemente vereinigen müßten, um wirksam an der Vertheidigung der heutigen Gesellschafts ordnung zu arbeiten. In Erwiderung auf eine Adresse der Geistlichkeit erinnerte der Minister an das von ihm in der Kammer gegebene Versprechen, in ausgedehntester Weise den Geist der Toleranz in den Beziehungen mit der Kirche zu pflegen, um Reibungen und Zwietracht zu vermeiden. — In zwischen ist in Paris der Urheber der Explosion in der Rue Kleber in der Nacht vom Sonnabend zum «onntag in der Person des Kellners oder Kammerdieners Toraincy verhaftet worden. Derselbe war schon einmal als Anarchist in Haft genommen; die Zeugen sollen ihn wiedererkannt haben. England. Wir haben bereits erwähnt, daß die Lage der englischen Regierung keine sehr beneidenswerthe ist. Ge stützt auf eine schwankende Mehrheit, die jeden Augenblick sich in das Gcgentheil verwandeln kann, vermag sie keine Vor lage von größerer Tragweite und Wichtigkeit einzubringen, ohne fürchten zu müssen, daran kläglich Schiffbruch zu leiden. Daß dieser Zustand auf die Dauer unhaltbar ist, bedarf wohl keiner näheren Begründung. Gegenwärtig beträgt die liberale Regierungsmehrheit im Unterhause dem Namen nach 36, in der That ist sie aber, wie die letzte Abstimmung über den Haushaltsvoranschlag gezeigt hat, auf 14 hcrabgesunken. Zu dieser Abstimmung schreibt nun die der liberalen Ne gierung allerdings nicht geneigte konservative „Morning Post": „Die Abstimmung hat nicht nur das Schicksal des Haushaltes, sondern auch das des Ministeriums besiegelt. Gestern ist die Bill einer Katastrophe entgangen, wir st-hen aber erst am Anfang der Katastrophe, die Schwierigkeiten beginnen bei der Einzelberathung, Niemand hat das Schicksal des Ministeriums beschleunigen wollen, aber seine Untüchtig^ it und seine leeren Ueberhebungen sind zum öffentlichen Aergerniß geworden." Ganz ähnliche Schlüffe zieht der „Standard", und auch die „Times" sagt: „Möge Sir William Harcourt uns eine Krisis genießen lassen, welche das Fallen der Regierungs mehrheit auf 14 anzeigt. Möge Jeder wissen, wie es eigent lich mit uns steht!" Indien. Zur Lage in Indien hält der „Spectator" die Behauptung aufrecht, daß sich dort etwas vorbercite, und fordert dringend auf, sich nicht der Sicherheit hinzugeben. Auch der „Speaker" und der „National Observer" sind der Ansicht, daß etwas nicht stimmt und daß sehr bemerkbare Symptome der Unzufriedenheit vorhanden sind. Der heute in Calcutta erscheinende „Englishman" veröffentlicht einen Brief aus Behar, einem Ort, in dessen Umgebung Mango bäume bestrichen wurden. Diese Prozedur wird darin als Mi-tel bezeichnet, um Massen zu veranlassen, sich an den heiligen Cisternen von Janckpur zu versammeln, wo nach dem Glauben des Volkes die Götter ein Orakel hinsichtlich des Schutzes der Kühe und der Vertreibung der europäischen Jndigopflanzer in Behar geben werden. Der Brief sagt ferner, man gliube, daß schon ein Versuch gemacht worden sei, eine heimische Organisation zur Vertreibung der Pflanzer zu bilden. Amerika. Der Jahresbericht der deutschen Gesellschaft der Stadl New-Aork enthält über die Aussichten auf An stellung und Erwerb in den Vereinigten Staaten folgende für Auswanderungslustige beherzigenSwerthe Stelle: „Wirk liche Landarbeiter ausgenommen, welche im Frühjahr und Sommer in den westlich n Staaten zeitweise auf Arbeit rechnen dürfen, können wir keinem Arbeitsuchenden Hoffnung
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