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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.05.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189405168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-16
- Monat1894-05
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.05.1894
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Riesaer G Tageblatt und A«r-rs-r Me»W Iit Lltztittt). Amlsbtalt Femspnchftell« Rr. «0 der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. Mittwoch, 1«. Mai 1894, «dendS 47. Fahr» 11« I Mke. Klötzer der 9 9 SO 266 Ü39 342 2697 270 Auf den Kahlschlägen der Abtheil. 32 und 34 (Am Königsstand). Auf den Kahlschlägen der Abteilungen 24 und 29 (Neuland, Strehlaer Feld). rm kieferne Brennscheite, „ Brennknüppel, ., Aeste, kiefernes Astreisig, lieferne Stöcke. Auf dem Kahlschlage Abtheilung 32 (Am Königsstand). «as Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet^Abholung m den Expeditionen in Mesa und Strehlas den Ausgabestellen, sowie am Schalter der tatsrrl. Postanstallen 1 Mark 28 Pf., durch die Träger frei ins Hau» 1 Mark SO Pf., durch den Briefträger stet inS Hau» 1 Mark 6S Pf. Anzrigea-Amtahulr ,für die Rumm« de» Ausgabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Ter Gemeindevorstand Herr Friedrich Karl Kümmel und der Gemeindeülteste Herr Gustav Emil Möbius in Promnitz sind für ihre Funktionen auf die nächste» 6 Jahre anderweit, dec Gutsbesitzer Herr Friedrich Gustav Engelmann in Markstedlitz ist als Gemeindevorstand für diesen Ort auf dieselbe Zeit neu, sowie der Rittergutsinspector Herr Karl Moritz Herrmann in Zschaiten als Gutsvorsteher für den Gutsbezirk Zschaiten in Pflicht genommen worden. Großenhain, den 11. Mai 1894. iss? L Die Königliche Amtshauptmannschaft. 66 L. v. Wilurki. Bekanntmachung. Vom 18. bis 27. Mai werden mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain wegen grundhafter Herstellung die Communicatiönswege Prausty-Mergendorf und Praufih-Mehlthenor für den Fährverkehr gesperrt, der Verkehr über Gostewitz und Pahrenz verwiesen. Prausitz, den 16. Mai 1894. Eidner, G.-V. Dienstag, den 22. Mai 18V4, Vorm. 9 Uhr. vm kieferne Brennscheite, „ „ Brennknüppel, „ „ Aeste, „ kiefernes Astreisig. 16 653 482 1401 Königl. Forstrevierverwaltung Gohrisch und Königl. Forstrentamt Moritzburg, am 5. Mai 1894. Eppendorf. Mittelbach. Montag, Sen 21. Mai Rachm. 5 Uhr sollen in der Schankwirthschaft zu Pochra ea. IVO Mtr. KieS z« fahren an den Mindestfordernden vergeben werden. Bedingungen werden zuvor bekannt gegeben. Pochra, den 16. Mai 1894. Moritz, G.-V. Holz-Versteigerung. Gohrischer Revier. Gasthof „zur Königslinde" in Wülknitz Montag, den 21. Mai 1804, Borin 9 Uhr. lief. Stämme vrn 15—19 em Mittenst., 10,z m Länge, > „ Klötzer „ 18—22 „ Oberst., 4,« „ „ ! „ Derbstangen von 13—15 em Unterst., 10 und 11 m Länge, i Ostindien. * Englands Reilbihum und Wcltmachtstellung wird im Wesentlichen durch den Besitz von Indien getragen. Das „britisch-ostindische Kaiserreich", wie es seit 1877 offiziell heißt, ist das reichste Land der Welt. Auf drittehalb Millionen Quadratkilometer hat es mehr als 220 Millionen Einwohner und diese werden — durch eine Handvoll Engländer beherrscht und ausgesogen. Nachdem Basco da Gama 1498 den Seeweg nach Ost indien (um das Kap der guten Hoffnung) aufgefunden hatte, gründeten die Portugiesen dort bald Ansiedelungen und Fak toreien, wurden aber gegen das Ende des 16. Jahrhunderts durch Holländer und Engländer verdrängt. Letztere nefen im Jahre 1600 die „Englisch - Ostindische Kompagnie" ins Leben und kämpften dann fast ein Jahrhundert lang mit den Franzosen um die Vorherrschaft in Indien. Erst mit dem Anfänge des gegenwärtigen Jahrhunderts befestigte sich die englische Herrschaft m Ostindien, besonders seit im Jahre 1818 der kriegerische Stamm der Maralen gänzlich besiegt war. In EinzelkLmpfen besiegten die Engländer die ein zelnen Radjahs (Fürsten) der heimischen Stämme und so stehen dieselben jetzt alle unter englischer Oberhoheit als zinsbare oder zinsfreie Herrscher, in ihren Rechten wesentlich einge- schränkt. Und dieses Riesenreich beherrscht England mit 72 500 Mann Truppen, zu denen allerdings noch ein Heer von etwa 125 000 Mann Einheimischer tritt, deren Zuver lässigkeit aber keineswegs über allem Zweifel erhaben ist. Wenn unter den indischen Nabobs und Radjahs nicht fort während (von den Engländern wohl künstlich genährte) Eifer süchteleien beständen, die durch die Religionsverschiedenheit wesentlich verschärft werden, so könnte sich die englische Herr schaft nicht sür ein Jahr halten. 190 Millionen Inder ge- hören dem Glauben an Brahma zu, während 50 Millionen Mohammedaner sind. Zwischen den Anhängern beider Reli gionen sind blutige Zusammentreffen nichts Seltenes, wie solche erst vor drei Monaten aus Bombay gemeldet wurden. — Indessen nicht immer haben die religiösen Zwistigkeiten den Haß über die fremden Eindringlinge überwogen. Im Jahre 1857 brach unter den Sipoys zu Miras ein Aufstand los, der sich schnell über den ganzen Nordwesten des Reiches ausdehnte und von den Mohammedanern begünstigt wurde. Die britisch-ostindische Kompagnie löste sich auf, der britische Staat selber trat ein und schlug unter unerhörten Grausam keiten den Aufstand nieder; die Gefangenen wurden vielfach vor die geladenen Kanonen festgebunden und in dieser ent setzlichen Weise erschossen. Seitdem ist es in Ostindien so ziemlich ruhig geblieben, aber in neuerer Zeit sind, wie schon berichtet, doch so verschiedene Sturmzeichen zu Tage getreten, daß in den herrschenden Kreisen Englands die Furcht vor einer neuen blutigen Krisis nicht gering ist. Verschärfend tritt hinzu, daß sich Englands strategische Lage in Ostindien im letzten Jahrzehnt erheblich verschlechtert hat. Von Norden her dringen langsam aber ständig die Russen gegen Ostindien vor und haben sogar schon auf der Pamirhochebene festen Fuß gefaßt ; Afghanistan ist für Eng land kein unbedingt verlrauenswerther Verbündeter und die Heerstraße vom Norden her in das Herz dieses Reiches, nach Kandahar, liegt den Russen gleichfalls offen. In Hinterindien liegt Frankreich auf der Lauer; die schwächliche Politik des alten Gladstone in dem Konflikt zwischen Frankreich und Siam hat die hinterindischen Besitzungen Englands der Nach barschaft Frankreichs ausgeliefert; zwar soll diese Nachbar schaft noch durch einen zu bildenden „Pufferstaat" etwas aus- einandergehaltm werden, aber in Zeiten der Krisis pflegt der Respekt der Kriegführenden vor derartigen schwachen Neutralitäten nicht besonders groß zu sein. Durch den Suez kanal ist die Verbindung zwischen dem „Mutterlande" Eng land und Ostindien bedeutend erleichtert worden und es ist bekannt, daß England diesen Kanal finanziell und politisch vollständig unter seine Kontrole gebracht hat, wie es denn auch die Etappen im Mittelmeere Gibraltar, Malta und Cypern hauptsächlich wegen des Zugangs nach dem Suezkanal hochschätzt. Daß sich Frankreich den Besitz des von ihm ge bauten Kanals von den schlauen Engländern hat aus den Händen winden lassen, hat cs nur der thörichten Verrannt- heit tn seine Revanche-Ideen gegen Deutschland zu verdanken, die ihm den Blick für näherliegende Interessen zeitweilig trübt. — Ob Rußland und Frankreich auch in Asien gemein- sam und planmäßig vorgehen, ist noch keineswegs ausgemacht ; ein jeder der beiten „Verbündeten" läßt sich zunächst von seinen eigenen Interessen leiten und beide pendeln zunächst nach dem reichen Indien hin. England mag sich vorsehen: der fortschreitende Bau der sibrrychen Bahn erlaubt den Russen bald schnelle Truppenzusammenziehungen in Mittel asien; die indische Bevölkerung ist mit der englischen Herr schaft nicht zufrieden und so kann cs wohl kommen, daß der Zar dereinst mit größerem Rechte den Titel eines „Kaisers von Asien" als die Königin Viktoria den e.ner „Kaiserin von Indien führt. WWWW Tngesgeschicht«. " Deutsches Reich. Die Pfingstpause hat einen nahe zu vollständigen Stillstand auf dem Gebiete der auswärtigen und inneren Politik gebracht. Sie wird aber diesmal von ungewöhnlich kurzer Dauer sein. Bereits an diesem Donners tag, den 17. d. M., wird sich das preußische Abgeordneten haus wieder versammeln, um zunächst über die wichtige Kanalfrage und später über die LandwirthschaftSkammern die Entscheidung zu treffen. Dem Vernehmen nach beabsichtigen freisinnige Abgeordnete, die bekannten Vorgänge bei dem jüngst unter der Leitung des Landgerichtsdirectors Brause wetter verhandelten Prozesses gegen „Adam und Genossen" zum Gegenstände einer Anfrage an die preußische Staats regierung zu machen. Diese Angelegenheit wird gewiß zu sehr lebhaften und interessanten Erörterungen den Anlaß bieten. Bald nach den Pfingstfeiertagen wird auch der Bundes rath wieder seine am 10. d. M. unt-rbrcchene Thäligkeit aufnehmen, um bis zum Beginn seiner großen Ferien, die in der zweiten Jumhälste ihren Anfang nehmen dürften, dm noch vorliegenden ziemlich umfangreichen Arbeitsstoff zu er ledigen. Es heißt, daß bis dahin auch die 'Novelle zur Straf prozeßordnung so weit fertiggestellt werden soll, daß sie als eine der ersten Vorlagen dem Reichstage bei dessen Wieder zusammentritt wird zugehen können. Dagegen wird sich der Bundesrath voraussichtlich mit dcr Beschlußfassung über den Reichstagsantrag auf Aufhebung des Jesuitengesetzes noch Zeil lassen und schwerlich vor dep großen Ferien dazu Stellung nehmen. Darauf deutet auch die Thatsache, daß der Antrag bisher in dem Ausschuß für das Justizwesen, an den er ver wiesen worde.i, noch gar nicht weiter erörtert worden ist. Der im Zweikampf mit dem Geheimen Legationsrath v. Kidderlen. Wächter verwundete „Kladderatatsch"-Redacieur Po.storff befindet sich nunmehr auf dem Wege entschiedenster Besserung und dürfte demnächst wieder vollständig hergestellt sein. Vielleicht fügt es der Zufall, daß er das Krankenhaus an demselben Tage verlassen kann, an welchem der „Reichs anzeiger" die Ernennung seines Duellgegners zum preußischen Gesandten in Hamburg, Bremen, Lübeck und bei den beiden mecklenburgischen Höfen veröffentlichen wird. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht das Gesetz über die Abänderung des 8 41 der Konkursordnung vom 9. Mai 1894. Danach erhält die Nr. 4 des genannten Paragraphen folgende veränderte Fassung: „4) Vermiether in Ansehung der ein gebrachten Sachen, sofern die Sachen sich noch auf dem Grund stücke befinden, wegen des laufenden und des für das letzte Jahr vor der Eröffnung des Verfahrens rückständigen Zinse», sowie wegen anderer Forderungen aus dem MiethsverhÜlk- nisse, jedoch mit der Einschränkung, daß dem Vermiether, so weit er eine solche Forderung infolge der Kündigung des Verwalters (8 17 Nr. 1) geltend machen kann, wegen dieser Forderung der Anspruch auf abgesonderte Befriedigung nicht zusteht." Der „Nationalzeitung" wird aus Stuttgart geschrieben, daß der König von Württemberg einer Deputation von Synodalversammlungen am Pfingstsonntage die Ueberzeugung ausgesprochen habe, der BundeSrath werde die Jesuiten nicht zulasscn. Diese Haltung entspräche sowohl seiner persönlichen Anschauung wie auch derjenigen seiner Regierung. Dem „Reichsanzeiger" zufolge hat sich die Kaiserin gestern Abend zur Pflege ihrer Schwester, der Frau Herzogin Fried rich Ferdinand zu SchleSwig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, welche von einer Prinzessin entbunden worden ist, nach Grün holz begeben. Zu einer Protestvcrsammlung der Berliner Journalisten, welche sich gegen die Haltung des Landgerichtsdirectors Brause wetter in dem Prozesse g gen die neun Redacteure richtet, haben nur die Mitglieder der Berliner schriftstellerischen Vereinigung, sowie die besonders geladenen Collegen Zutritt. Revacteur Wißberger wird an der Hand des über die Prozeß verhandlung aufgenommenen Stenogramms Bericht erstatten. Auch ein großer Theil des AnwaltSstandcS fühlt sich bekannt lich durch die Behandlungsweise, welche man durch die Prozeß leitung und die Anklagebehörde der Verrheidigung in diesem
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