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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189405100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-10
- Monat1894-05
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1894
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Uiesaer D Tageblatt Donnerstag, 1V Mai 1894, Abends ä»r 10« 47. Jahrg LeirgaaMM-Nbraßi r«g«b»a»r ', Rteln. O t HK tür das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis Ig K T Ig Ig Bormittags tt Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. La» Riefaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet"Abyolung m d>n Gxpedlttonen in Riesa und Strehla, den Ausgabestelle«, sowie am Schalter der taiserl. Postanstalten I Mart 25 Ps., durch die Träger frei tnS Hau« 1 Mark SO Ps., durch den Briefträger frei tnS HauS 1 Mark öS Pf. Anzetgen-Aanahmr für die Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstrahe SV. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Die Anfuhre Kobeln soll Dienstag, im Gasthof Kobeln Kobeln, den 10. Bekanntmachung. von 75 Meter Tteine-Ularschlag ab Bruch Prausitz bis j den 15. Mai, Nachmittags von 6 Uhr an nach dein Mindestgebot vergeben werden. Mai 1894. Gühne, Gemeindevorstand. uud Anzeiger MetlaU Ml) Llytipr). Amtsblatt »er König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. vertlicheS und Sächsisches. Riesa, 10. Mai 1894. — Die zweite Strafkammer des königlichen Landgerichts zu Dresden verhandelte gestern gegen den 34 Jahre alten, schon vielfach vorbestraften Drescher Friedrich Ernst Augustin und gegen den 24 Jahre alten einmal vorbestraften Hand, arbeiter Friedrich Max Pictzsch wegen schweren Diebstahls, beziehentlich begangen 'M wiederholten Rückfalle, und wegen Sachbeschädigung. Am Abend des 17. März d. I. trafen die Angeklagten in der Schänkwirthschaft zu Böhlen zu« sammen. Auf dem Nachhausewege beschlossen beide, noch in derselben Nacht aus dem Stalle des Gutsbesitzers Guido Zschoche in Barmenitz bei Lommatzsch zu stehlen. Augustin und Pietzsch gingen auch dorthin, sie drückten ein zu dem betreffenden Stalle führendes Fenster ein und stiegen dann durch die hierdurch entstandene Oeffnung in das Grundstück ein. Pietzsch nahm hierbei eine Düngergabel und schlug da mit auf sechs Schweine los. Drei Thiere wurden hierdurch schwer verwuudrt, ein Schwein hat Augustin mit seinem Taschenmesser todtgestochen und dann gemeinschaftlich mit t Pietzsch in einem in der Nähe gelegenen Garten geschafft. Die frechen Diebe theilten das Thier und Jeder nahm eine Hälfte mit in seine Wohnung. Pietzsch erhielt 1 Jahr sechs Monate Zuchthaus, dahingegen Augustin auf Grund der Rückfallsbestimmungen eine Zuchthausstrafe in der Dauer von 3 Jahren; außerdem wurden beide der bürgerlichen Ehrenrechte auf je 5jährige Dauer für verlustig und ihre Stellung unter Polizeiaufsicht für zulässig erklärt. — Der Stadt Torgau hätten gewiß Viele schon längst gern einen Besuch abgestattct, wenn die Verbindung nach dort nicht so umständlich, zeitraubend und kostspielig wäre. Eine günstige Fahrgelegenheit nach der ehemaligen Festungsstadt bietet sich nun nächste Woche und zwar Donnerstag, den 17. d. M., indem anläßlich der 550 jähr. Jubelfeier der Bürger Ge harnischten Compagnie in Torgau ein Dampfschiff nach dort fahren wird. Dasselbe fährt hier genannten Tags früh ^6 Uhr ab und ist der Fahrpreis auf 2 Mark 25 Pf. festgesetzt. Das Nähere ist aus der im Jnseratentheil befindlichen An- zeige zu ersehen. — Zu der Jubelfeier in Torgau ist auch die hiesige Schützcngesellschaft geladen und wird, wie wir hören, dieselbe sich zahlreich an dem Feste betheiligen. — Auf der Festwiese am Schützenhause beginnt aus Anlaß des an den Pftngstfciertagen stattfindenden Schützen festes bereits ein reges Leben. Das große Schankzelt der Meißener Felsenkellerbrauerei, in welchem der jetzt allgemein so beliebte Stoff dieser Brauerei zum Ausschank gelangt und in dem auch für launige Unterhaltung stets gesorgt wird, ist seiner Vollendung nahe gestellt. Auch mit dem Aufbau der unvermeidlichen Glücks- und Schaubuden ist zum Theile schon stark begonnen, sodaß, wie zu erwarten steht, der bedeutend vergrößerte Festplatz vollständig eingerahmt sein wird. Hoffentlich bleibt uns auch während des Pfingstfestes das seit Sonntag herrschende prächtige Wetter erhalten. — Das schöne, von der Natur begünstigte Pfingstfest steht vor der Thür und Alles freut sich der kommenden Fest tage. Pfingsten ist eins der ältesten Feste, dessen Feier in der christlichen Kirche im Jahre 305 auf der Kirchenoersamm lung zu Elvira in Spanien festgesetzt wurde. Abgeleitet ist der Name vom griechischen Pentekoste, das heißt „fünfzig", und bedeutet den fünfzigsten Tag nach Ostern, als des be weglichen jüdischen Erntedankfestes und des christlichen hohen Festes der GeistesauSgießunz über die Jünger Jesu und der dadurch bedingten Kirchengründung. Weil das Pfingstfest sieben volle Wochen nach dem anderen Passahtage gefeiert wurde, so hieß es auch das „Fest der Wochen". Bei den Rabbinern galt es zugleich als Fest der Gesetzgebung vom Sinai, indem diese ungefähr um so viel Zeit nach dem Aus zug aus Egypten fiel. Die heutigen Juden begehen cS mit Bekränzung der Häuser und Synagogen, in denen sie ge- wöhnlich die Geschichte Ruth lesen. Anfangs feierten die Christen, selbst noch im 5. Jahrhundert, nicht bloß den 50. Tag als Pfingsten, sondern die ganzen 50 Tage vom Oster feste an durch tägliche Communion und Gebete. — Bauern, die noch an Slaiinebein, een Wind- und Wettermacher glauben, mögen ihre Scheunen vergrößern, denn er prophezeit, daß wir dies Jahr eine sehr gute Ernte in Aussicht haben, besonders Wetzen, Korn und Heu würden in solchen Mengen eingeerntct werden, daß die Landwmhe alles zum Spottpreis verkaufen würden, um es nur dem Verderben nicht auszusetzen; dasselbe gel e auch von den Kartoffeln. — Den Generalcommandos ist die Ermächtigung erthcilt worden, während der Pfingstfeiertage so viele Mannschaften zu beurlauben, als sich mit den dienstlichen Rücksichten ver einigen läßt. Für die Dauer dieser Beurlaubungen sollen die Ausbildungsverhältnisse maßgebend sein. Demnächst werden auch Bestimmungen wegen der Erntebcurlaubungen ergehen, bezüglich deren trotz der Einführung der zweijährigen Dienstzeit bei den Fußtruppen eine wesentliche Aende.ung gegen früher nicht eintreten soll. — Der IV. Senat des Reichsgerichts hat eine bedeut same Entscheidung gefällt, der folgender Thatbestand zu Grunde » liegt. Der Angeklagte hatte einen beleidigenden Artikel in zwei von ihm geleitete Zeitungen zum Abdruck gebracht. Die Vorinstanz nahm deshalb zwei verschiedene selbstständige Hand.ungen der Beleidigung an und verurthcilte demgemäß. Die Revision behauptet, baß der Angeklagte, da er nur eine Handschrift verfaßt habe und beide Zeitungen sich nur durch den Kopf unterschieden, im Inhalt dagegen gleich seien, sich nur einer einzigen Slrafthat schuldig gemacht habe. Das Reichsgericht hat indessen entschieden, daß die Beleidigung nicht durch Herstellung der Handschrift, sondern durch die Veröffentlichung des Artikels begangen sei. Sie war also in dem Augenblick vollendet, als die Nummer der Zeitung zur Verbreitung verausgabt wurde. Da beide Zeitungen aber nicht durch einen einzigen Akt zur Verausgabung ge langen, sondern Zelt wie Ort der Verausgabung verschieden sind, sonach auch die Verausgabungsakte gesondert waren, so konnte die Vorinstanz ohne Rechlsirrthum annchmen, daß zwei verschiedene Beleidigungen gegeben waren. Der gleiche Wortlaut bedingt nicht die Einheitlichkeit der That. Die Revision des Angeklagten wurde verworfen. —* Auf Antrag des BundeS-Tourenfahrwarts des säch sischen Radfahrer-Bundes hat der Bundes-Vorstand die Ver anstaltung einer Distanzfahrt Zittau—Leipzig über Dresden beschlossen. Die Strecke tst etwa 210 Km lang und soll die Fahrt Ende August stattfinden. Preise: 1. Preis Mk. 200 in Gold und eine Bundes-Ehrenurkunde. H- » » 100 ,, „ „ ,, ,, ,, „ lll >» bo ,, ,, ,, ,, ,, „ „ Der Vierte rettet den Einsatz, welcher auf 6 Mk. fest gesetzt worden ist. Die Distanzfahrt wird offen sein für alle Bundesmitglieder des sächsischeen Radfahrer-Bundes. Alles Nähere ist aus der später durch den Bundes-Tourenfahrwart erfolgenden Ausschreibung zu ersehen. Die in den an der Strecke gelegenen Orten befindlichen Radfahrer-Vereine haben bereitwillilligst ihre Unterstützung bei der Kontrole u. s. w. zugesagt. — Die sächsische RentenversichcrungS-Anstalt zu Dresden (Geschäftsstelle Rlesa, Ferdinand Schlegel) ist eine Wohl- thätigkeitSanstalt, welche einem Jeden in den mannigfachsten Stellungen des Lebens Gelegenheit und Bürgschaft bietet, die Wohlthat des Schutzes vor leiblichem Mangel sowohl sich selbst, als auch Anderen, die ihm nahestehen, zu erweisen. Welche Beruhigung gewährt es einem Familienvater, der seinen Kindern nicht soviel Vermögen hinterlassen kann, daß sie von den Zinsen allein leben könnten, oder welcher be sorgen muß, daß seine Kinder nicht haushälterisch mit ihrem Erbtheile umgehen und deshalb in ihren späteren Jahren Mangel leiden möchten, wenn er diese Kinder mit mehreren Einlagen in die Rentenversicherungs-Anstalt einkauft. Denn er verschafft dadurch den Kindern eine jährlich wachsende Einnahme, welche sie im höheren Alter vor Mangel schien kann. Wenn beispielsweise ein Vaier feinen Kmoern etwa 1500 Mk. linierlassen könnte, so würde dieses Kap tal in Hypothek, Sraalspapleren oder b.i einer Spar.asse angelegt, nur etwa KO Mk. jährliche Zinsen bringen können, al'o bei Weitem nicht genug, um die Kinder vor Mangel zu schützen. Wie günstig wird aber das Geschäft, wenn der Vater das Geld in der Rentenoersickcrunzs-Anstalt anlegt und mit demselben eine größere Anzahl Stückeinlagen macht. Denn diese Stückeinlagen ergänzen sich mit der Zeit zu Vollein lagen und bringen dann ebensoviel Jahresrente, als wenn eine gleiche Anzahl Volleinlagen gewacht worden wären. Mit 1500 Mk. Kapital könnte der Vater z B. 15 Stückeinlagen zu je 100 Mk. oder gar 30 stückeinlagen zu je 50 Mk. bewirken. Daß diese Stückeinlagen Anfangs keine Rente bringen, weil diese immer wieder zum Kapital geschlagen wird, hätte nichts auf sich, weil dies zu einer Zeit geschieht, wo die Kinder voraussichtlich noch arbeitS- und erwerbsfähig sind. Desto besser aber wird das Geschäft von dem Zeit punkt an, wo die Stückeinlagen sich zu Volleinlagen ergänzt haben werden, denn von da an bringen die 15 ergänzten Stückeinlagen (von ursprünglich je 100 Mk.) zusammen eine Rente, welche schon jährlich mehr beträgt, als Vie Zinsen von 4500 Mk. Kapital betragen könnten und welche bis zu 4500 Mark und darüber anwachsen kann. Bei 30 Stückeinlagen (von ursprünglich je 50 Mk.) aber würde die jährliche Rente schon mehr betragen, als die Zinsen eines Kapitals von 9000 Mk. betragen können und em Anwachsen der jährlichen Rente bis zu 9000 Mark und darüber in Aussicht stehen. Zu näherer Auskunft wird Herr Ferdinand Schlegel gern bereit sein. Großenhain, 9. Mai. Wie in anderen Mittel- städten, so macht man auch hier die Erfahrung, daß sich neuerdings für frei werdende Lehrerstellen an der Realschule eine weit geringere Zahl von Bewerbern als früher meldet. Die Ursache dieser Erscheinung liegt darin, daß der Ueber- fluß an Candidaten des höheren Schulamts (besonders an Mathematikern und Neuphilologen) allmählich schwindet und die Besoldungsoerhältnisfe an den 17 staatlich unterstützten Realschulen mit denen an den übrigen höheren Schulen Sachsens zu wenig in Einklang stehen. An Stelle des Ober lehrers Böttger, der Ostern 1894 an der Realschule in Dresden-Johannstadt Anstellung fand, wurde zum 2. provi sorischen Lehrer an hiesiger Realschule Dr. E. Schmidt in Leipzig gewählt. Großenhain. Die hiesige Jmprägniranstalt der Firma I. Lang, Kohlase und Co., die in emem Verfahren Stoffe und fertige Kleidungsstücke wasserdicht macht, hat neuerdings einen größeren Auftrag zur Jmprägnirung preußi scher Uniformen erhalten. Es schemt hiernach das Jmpräg- nirverfahren doch gut und empfehlenswerth zu sein. Meißen, 9. Mai. Durch unsere neue Wasserleitung hat der Feuerlöschdienst wesentliche Aenderungen erfahren. Man bedarf jetzt einer geringeren Anzahl, aber dafür besser ausgebildeter Mannschaften. Da unsere freiwillige Feuerwehr ausreichenden Schutz bei Feuersgefahr zu bieten vermag, ist nunmehr beschlossen worden, die Pflichtseuerwehr aufzulösen und die Mannschaften der Bürgerfeuerwehrreseroe nur bi» zum 35. Lebensjahre (bisher 45.) heranzuziehen. Dresden. Am Dienstage wurde vom Landgerichte Dresden wegen Brandstiftung in Görzig der Brandstifter, ein Barbierlehrling von 16'/, Jahren, vom Landgericht zu 8 Monaten Gesängniß, und wegen Brandstiftung in Strehla, ein 63 jähriger Handarbeiter, zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenrechtsoerlust verurtheilt. Döbeln, den 9. Mai. Wie verlautet, ist das Unter nehmen, in Döbeln eine Baugewerkenschule zu begründen, gesichert und steht deren Eröffnung für den 1. Oktober bevor. * Schandau, 9. Mai. Unsere Badestadt zeigt schon jetzt eine so lebendige Physiognomie, als ob wir Ende Juni hätten, während die Saison doch erst begonnen hat. In den
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