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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189405126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-12
- Monat1894-05
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1894
- Autor
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Riesaer 1 Tageblatt 47. J«hr» G. S. und als den den eingetragen. Riesa, am 9. Mai 1894. Königl. Amtsgericht. Heldncr. Das unterzeichnete königliche Amtsgericht hat heute im Handelsregister für seinen Bezirk ouf Fol. 267 die Firma E. Lefvvre in Riesa, — Zweigniederlassung der in Stettm unter gleicher Firma bestehenden offenen Handels gesellschaft — Inhaber derselben Kaufmann Herrn Carl Eduard Hermann Lefvvre in Stettin und Kaufmann Herrn Franz Rudolph Bernhard Lefvvre daselbst Bekanntmachung. Wegen Herstellung der Straßen nach dem neuzuerdauenden Schlachthofe bleibt der sogenannte alte Weidaer Kirchenweg von Dienstag, den 15. dieses Monats an bis auf Weiteres für allen Verkehr gesperrt. Riesa, den 12. Mai 1894. Der Stadtrath Klötzer. Mrschenverpachtung. Die diesjährige Kirschennutzung an den Poppltzer Communicatio«Swegen soll Sonntag, als den 20. Mai d. I. Nachmittags 3 Uhr im Wugkschen Gasthofe hier an den Meistbietenden unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen verpachtet werden. Poppitz, am 12. Mai 1894. * Krenzrl, G.-V. Pferdedünger. Der in dem Barackenlager bei Zeithain während der diesjährigen Schießübungen (vom 28. Mai bis 2. August d. I.) der Feld-Artillerie-Regimenter Nr. 32, 28 und 12 sich ergebende Pfrrdedünger soll verpachtet werden. Hierauf bezügliche Bedingungen liegen im Geschäfts zimmer des 3. Feld-Artillerie-Negiments Nr. 32 zu Riesa, Kaserne II Zimmer Nr. 55 zur Einsichtnahme aus und sind Angebote mit der Aufschrift „Pserdedünger betr." bis zum 21. Mai d. I. in das genannte Geschäftszimmer versiegelt einzusenden. Königliches 3. Feldartillerie-Regiment Nr. 32. 108 Las Rtesaer Tageblatt «fchetttt je»« Ta« Abends mit Ausnahme der Gönn- und Festtage, vierteljährlich« vezuMreU beMbhottmg tn den Expeditionen in Riesa und Strehlas, dm AusgabrstrL«, sowie am Schalt« der katsert. Postanstalten 1 Mark 25 Pf., durch di« Träg« frei in» Hau» 1 Mark 50 Pf., durch dm Briestvägn frei tn» Hau« 1 Mark «5 Pf. MezrigewAuMchme ststr dir Rmmmr des Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanirnstraße öS. — Für die Redaktion verantwortltch: Herm. Schmidt tn Riesa. nnd A«r-tg»r Metis« Llycher). Amtrktatt »er Königl. Amtshauptmannfchast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts «nd des StadtrathS zu Riesa. Sonnabend, IS. Rai 1894, Abends Zum Pfingstfest. Pfingsten, da« hohe, hehre Fest der siegenden Liebe ist ^wieder herbeigekommen und bietet der hastenden und im Er werb und harten Concurrenzkampf sich abmühenden und auf reibenden Menschheit einen willkommenen Ruhe- und Er holungspunkt. Erfreulicher Weise können die Völker Europas das Pfingstfest auch diesmal im erhebenden Bewußtsein der gesicherten Segnungen des Frieden- begehen. Mehr denn seit langen Jahren erscheint die Harmonie zwischen den maß- gebenden Regierungen und Staaten unseres WelttheileS ge festigt, und ganz verschwunden find nun jene Schatten, welche noch vor einigen Jahren die politische Zukunft Europas mehr oder weniger drohend umdunkelten. Hoffentlich weist auch das wirthschaftliche Leben allmählich immer mehr Zeichen einer wiederkehrenden Gesundung und Belebung auf, damit das Vertrauen in die Hebung von Handel unk Wandel und des gesummten erwerblichen Lebens überhaupt wächst, nament lich in unserem deutschen Vaterlande, und so sich die Pfingst- sreude noch durch die Ausblicke nach diesen Richtungen hin erhöht. Und gewiß steht endlich mit dem ganzen Character des lieblichen Festes gerade diesmal die auf allen Wegen und Stegen und in den Thälern wie auf den Höhen sich so herrlich kündende vollentwickelte Maienpracht im harmonischen Einklänge. Haben wir heute über manches Unliebsame zu klagen, so wollen in der Thal wir nicht vergessen, daß Alle- das, worüber wir uns beschweren, nicht aus der Erde mit einem Male herausgewachsen ist, sondern sich aus unseren gesammten Verhältnissen heraus entwickelt. Volk und Familie haben nicht immer fest widerstanden, als es galt, die ersten Keime unliebsamer Regungen niederzudrücken, eine Lässigkeit, ein Mangel an Energie, ein nicht immer gutes Vorbild und eine böse, böse Neigung zum trügerischen Schein haben unendlich viel neben wirthschaftlichen und geistigen Verirrungen ver schuldet. Pfingsten lehrt uns wieder und immer wieder, wie unendlich wenig doch nothwendig ist, um froh zu sein, wie viel entbehrt werden kann in Stunden wahren Glücks und reiner Freude. Das deutsche Gemüth erschließt sich so gern und so tief der reinen Pfingstfreude, es erschließe sich doch auch den Schattenseiten unseres Zeitlebens und raffe sich auf zu kräftigem Widerstand. Kein Preis ohne Schweiß, kein Sieg ohne Kampf. Die christliche Kirche und die ersten Christen haben dem Vorbild des Erlösers nach mit Helden müh gekämpft und gestrebt, ihre Tapferkeit und ihre Festig keit war ihre Stärke. Pfingsten zeigt un», wie schön die Erde ist. Sorgen wir, daß sie schön bleibt! Das ist eine Pfingstmahnung und ein Pfingstwunsch. Die Hellen belebenden Sonnenstrahlen durchbrechen so- eben das düstere, graue Gewölk, sie zeigen die im bräut lichen Schmuck prangende Natur in voller Schönheit und «Heinen ein schönes, glückliches, frohes Pfingstfest verkünden zu wollen. Möge es allen unser» freundlichen Lesern be- schieden sein! O Pfingsten, gieße deinen Segen Weitaus inmitten Frühlmgsmacht — Selbst an den dorn.»vollsten Stegen Glänz' deine heil'ge Blüthenpracht — Wirf durch die Lande deine Strahlen, Weithin bis zu der fernsten Au, O mach' vergehen alle Qualen Durch deinen wahren Maienthau! TageS-efchichte. Deutsche- Reich. Die Frage des Bismarckdenkmals kommt in Fluß. Präsident v. Levetzow erläßt eine Einladung zu einer Sitzung d.'S Zentralkomitees zur Errichtung des Nationaldenkmals für den Fürsten Bismarck in der Reichs hauptstadt auf Mittwoch, den 23. Mai, im neuen ReichStagS- gebäude. Auf der Tagesordnung steht die Beschlußfassung über die Platzfrage. Hierfür ist bekanntlich ein Platz vor dem (westlichen) Haupteingang des neuen Reichstagsgebäudes in Aussicht genommen, wofür auch die Zustimmung des Kaisers gesichert sein dürfte. Unmittelbar nach jener Sitzung wird voraussichtlich eine Konkurrenz zur Einreichung von Ent würfen für das Denkmal ausgeschrieben werden. Ueber den Doweschen Panzer schreibt man dem „Hamb. Korresp": „Die Hoffnungen, die an die günstigen Wider- standsergebnifse des Schutzmittels geknüpft werden, sind nach dem Urtheile von maßgebender Stelle, soweit es bisher ge fällt werden kann, übertrieben. Man hält die Verwerthung des Schutzmittels im Bewegungskriege schon, wegen des Ge wichts von 2 Kilogramm bei halbem Körperschutz und der mit der Fortschaffung verkünden sonstigen Schwierigkeit für ausgeschlossen. Ob das Schutzmittel im Festungskriege, in vorher eingerichteten VertheidigungSstellen wie sie sich z. B. für die Deutschen bei Metz und Paris und vielleicht noch an der Lisaine ergaben, und auf den Schiffen der Kriegs marine praktische Verwerthung finden kann, würde von vielen, noch erst zu erörternden Fragen und Versuchen abhängen. Das Gewicht kommt hierbei zwar ebenfalls zur Sprache, wäre aber nicht entscheidend. In Betracht käme hierbei Her stellungsart, Dauer des Schutzmittels gegen Witterungsein flüsse, seine Zerbrechlichkeit und Elastizität und namentlich der Kostenpunkt bei der Massenherstellung. Zudem müßte erst die Forderung DoweS für sein Geheimniß festgestellt sein, bevor die Militärbehörde sich mit dem Gegenstände ein gehender befassen könnte." Eine Zuschrift merkwürdigen Inhalts geht durch die Presse. Es heißt darin: „Unter den Vorwürfen, welche der gegenwärtigen Regierung wegen ihrer Polenpolitik gemacht werden, findet sich auch immer wieder die Bezugnahme, auf die bekannte Bestimmung über die Garnisonsorte für polnische Rekruten. Dabei ist diese Frage aus rein militärischen resp. militärisch-technischen Gründen seinerzeit vom kommandirenden General des 5. Armeekorps in Anregung und alsbald auch durch den obersten Kriegsherrn zur Entscheidung gebracht worden, ohne daß überhaupt das Staatsministerium in die Lage gekommen wäre, seinerseits Stellung zu der Angelegen heit zu nehmen. Die Regierung kann also als solche mit der Maßregel nicht in Verbindung gebracht, geschweige denn für dieselbe verantwortlich gemacht werden. Je mehr man sich das Recht wahren möchte, die Polenpolitik des neuen Kurses angebrachtermaßen einer nachdrücklichen Kritik zu unter werfen, um so mehr wird man sich davor hüten müssen, auf das Konto der Regierung auch Anordnungen zu setzen, mit deren Vorprüfung das Ministerium gar nicht besaßt worden war." Daß militärische Gründe dafür sprechen, nicht ohne Noth eine Trennung der Truppentheile von ihren Ersatzbe zirken eintreten zu lassen, wird für Jeden selbstverständlich sein, der einigermaßen die Grundsätze unsere» Ersatzwesens und unserer Mobilmachung kennt. Das Generalkommando des 5. Armeekorps hat also vom militärischen Standpunkte gewiß triftige Gründe gehabt, die Frage anzuregen. Das preußische Kriegsministerium ist aber so gut ein Bestandtheil der preußischen Regierung, wie jedes andere Ministerium. Wie also die Regierung die Verantwortung für eine Maß regel von politischer Bedeutung deshalb ablehnen will, weil die Anregung dazu von einer Militärbehörde ausgegangen ist, ist durchaus unverständlich. Der „Voss. Ztg." zufolge wird gegen das in dem soge nannten Prozeß der Arbeitslosen wider acht Redacteure wegen Beleidigung der Polizei vom Landgericht l gefällte Urtheil beim Reichsgericht Re.ision eingelegt werden. Die Art der Verhandlung wird in der gesammten Presse sehr abfällig besprochen. Rußland. Die Regierung kann mit dem Räuberunwesen im Kaukasus nicht fertig werden. Trotz zahlreichen Polizeipersonals, trotz aller Mithilfe des Militärs bei Verfolgung der Räuber banden und trotz der strengsten Strafen, die über die Ver brecher verhängt werden, wenn man ihrer habhaft wird, will die Unsicherheit nicht nachlassen. Ein Fra Diavolo nach dem anderen schießt aus der Erde hervor, uud einer treibt es immer toller, als der andere. Nicht nur die Wege machen sie un sicher, soudern ganze Ortschaften werden überfallen und müssen sich loskaufen. Von manchem dieser Räuber «erden wahre Wunderdinge von Kühnheit und List erzählt, so von einem gewissen Kerimka, einem früheren Schüler des Tifliser Gym nasiums, der allen Nachstellungen zu entgehen weiß. Am schlimmsten daran sind die Gouvernements von Jelissawetpol, Eriwan und das Karsgebiet. Die Tataren- und Kurdendörser in diesen Distrikten liefern das größte Kontingent dieser wilden Gesellen, denen das freie Räuberleben am meisten zusagt. Die Polizei ist ihnen gegenüber machtlos, denn es ist fast unmög lich, sie in ihren Schlupfwinkeln in den Bergen aufzustöbern, um so mehr, da die Landbevölkerung aus Furcht vor der Rache die Spuren der Räuber nicht zu verrathen wagt und sich an der Verfolgung nicht betheiligen will. Aber nicht blos das Land, sondern auch die Städte, selbst Tiflis, leiden unter
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