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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189406043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-06
- Tag1894-06-04
- Monat1894-06
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1894
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Riesaer G Tageblatt ««d Anzeiger sSltrtlsll n- Lqei-tt). FEjpnchstcll« Nr. SO STÄ!.. AmLsökalL »er pönigl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. öir 12«. Montag, 4. Juni 18S4, MeudS. 47 Jahr« Ta» o»l«,aer Tageblatt «schnitt jede« Ta, Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, «ierteljährltcher »r-n^prei» bei^Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, dm Ausgabestelle», sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten I Mark 25 Ps., durch die Träger srri in« Hau« 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mark 65 Pf. «Uzet-ea-Amrahm« ,sür die Numm« de« Ausgabetage» bi« Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für dir Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Im Gasthof zum „Kronprinz" hier sollen , Donnerstag, Sen 7. Juni 1894, von Bormittag s Uhr an 1 gelber Klriderschrank, 1 Koffer, 1 Ausftellungsschrank, 1 Toppelschreibcpult, I Nähmaschine für Sattler und Schuhmacher, 1 Sopha, 1 Geldschrank, 2 Comptoirstühle mit Schraube, 1 Brief schrank, 2 Faß Fischthran, 1 Faß Dachlack, 1 Faß Carbolineum und 17 Bände Mcyers Conversations-Lexikon (4. Aust.) gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, den 2. Juni 1894. Der Ger.-Vollz. des Königl. Amtsger. Sekr. Eidam. » Aufgehoben ist die auf Dienstag, den 5. d. M. Borm. 9 Uhr in dem Grundstücke, Wettinerstraße 24 anberaumte Versteigerung von 800 Tonnen Braunkohlen. Riesa, den 4. Juni 1894. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Eidam. Anzeigen für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis Bormittags S Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Unsere Militärvereine. Bon einem Ehrcnmitgliede derselben. m (Leipziger Zeitung.) Motto: „«ochs ns Militärvercinsbund ist kein Politischer Vercni und soll eS auch nicht sein. Aber die Tugenden, welche der Soldatcnstand hoch hält: Gehorsam gegen die Gesetze, Sinn für Ordnung und Recht, Liebe zu Mir und Meinem Hanse, welche Sie nach Ihrem Austritt aus dem Militär auf den Ctvilstand übertragen, werden als Beispiel dem übrigen Volke voianleuchten, und so werden Sie auch für die Gesammtheit des Volkes das Wes.nllichste mi'wirkeu." Ansprache Sr Majestät des Königs Albert an die Vertreter der Militärvereine. ^lnscre Zeit und unser Geschlecht steht unter dem Zeichen der Socialdemokratie. Unsere Zeit ist krank, schwer krank; leider aber hat unser Boik noch immer nicht den Arzt und die rechten Heilmittel gefunden; ja es ist in weiten Kreisen, besonders auch bei den Männern „von Bildung und Besitz", noch nicht einmal zur Erkenntniß seines Zustandes gekommen. Ehe wir das nicht erkannt, ehe nicht alle Stände ihre große Mitschuld und die allgemeine Neformbedürftigkeit begriffen haben, so lange kann unser Bolk nicht gesunden, die allgemeine Unzufriedenheit nicht beseitigt, das rothe Gespenst nicht verscheucht, die Socialdemokratie nicht überwunden werden. Zu diesem Zwecke ist aber ror Allem nothwendig, daß wir viel mehr als bisher Fühlung suchen mit dem Volke; daß die höheren Stände den unteren wieder menschlich, persönlich näher treten, ihr Vertrauen wieder erwerben. Wir müssen es wieder als die Pflicht unserer höheren Stellung erkennen, uns um's Volk, um sein Wohl und Wehe zu kümmern, uns als seine Führer und Freunde zu betrachten. Wir möchten für heute nur auf ein einzelnes specielles Gebiet Hinweisen, auf welchem die thatkräftige Mitarbeit der oberen Zehntausend vor Allem unerläßlich, ja in der jetzigen Entscheidungszeil geradezu Pflicht ist. Zur Wiedergewinnung der nothwendizcn Fühlung mit dem Volke und zur Einwirkung auf dasselbe, zur Bethätigung unserer Liebe zu ihm, sowie als Bundesge nossen im Kampfe gegen die Mächte des Umsturzes bieten sich uns als besonders geeignet die Militär und Krieger vereine dar. Die hohe Bedeutung und außerordentliche Wichtigkeit derselben, als^nationalcr, staatserhaltender Factor, wird offen bar in weiten Kreisen noch immer viel zu sehr unterschätzt; sonst wenigstens ist die Zurückhaltung der officiellen «reise, der Mangel an thatkräsliger Unterstützung und Förderung seitens der Gutgesinnten schwer zu erklären. Man sollte die Militärvereine viel mchr, als es geschieht, in den Dienst der guten Sache stellen, und ihre Bestrebungen viel energischer und zielbewußter unterstützen und leiten. Wie die active Dienstzeit als Soldat immer noch viel mehr zur Erziehung des Volkes zu Königstreue, Vaterlandsliebe und allen anderen Tugenden des Staatsbürgers benutzt werden sollte, so muß auch die Militärvereinssache zur Erhaltung guter königstreuer Gesinnung und als Bollwerk gegen alle Umsturzbestrebungen noch mehr verwerthet, für ihre Zuverlässigkeit und Reinhaltung von socialdemokratischen Elementen noch besser gesorgt werden. Sonst fällt sie unzweifelhaft über kurz oder lang der Social demokratie in die Hände ; sonst gehen auch diese bisherigen Stützen der Ordnung verloren und zwar durch unsere eigene Schuld. — Die Militärvereine find die Fortsetzung de» Sol- datenstande» in da» Leben de» Staatsbürger», sie sind die Armee de» König» im Bürgerrock. Sie sind freiwillige, au» dem Herzen und dem loyalen Sinne de» Volke» hervorge gangene Bereinigungen echter, treuer deutscher Männer, welche die Ueberlieferungen der Treue, der Ehre, de» Patriotismus und aller andere« Soldatentugrnden «eiter pflegen und be- thätigen «ollen, auch im Tivilleben. Ihre Mitglieder sind die bepe« Vertreter der wahrhaften Ration de» deutschen Volks in Waffen; Männer, welche zum Theil mit Aufopferung von Gut und Blut an der Größe des Vaterlandes selbst mit gearbeitet haben, und daher das Errungene zu vertheidigen entschlossen sind gegen jeden drohenden Feind, cs sei von außen oder von innen; die, gereist durch die Erfahrung dcs Mannesalters, durch den Ernst des Lebens und Berufes, den unendlichen Werth eines geordneten Staatswesens, einer starken Regierungsgewalt, eines nationalen Königthums er kannt und hochzuschätzen gelernt haben. Wie die Armee die Schule dcs Jünglings, so sind die Militäroereine die Hoch schule des Mannes zu einem guten Patrioten und loyalen Staatsbürger; die Pflanz, und Heimstätte aller bürgerlichen Tugenden. Wie sie im Kriege König und Vaterland vor den äußeren Feinden schützen, so haben sie im Frieden den hohen Beruf, die Träger des monarchischen Priiicips, die Stützen der Vaterlandsliebe, die Bertheidiger von Gesetz und Recht » und die feste Schutzwehr gegen alle Umsturzbestrebungen zu f sein. Das ist der allen Kriegervercinen in ganz Deutschland gemeinsame Zweck. Sachsens Militärvereinsbund aber hat noch eine ganz besondere Bedeutung für unser engeres Vaterland. Er ist eine Genossenschaft guter, treuer Sachsen, welche die heilige Oriflamme der Liebe zu unscrm schönen, reich gesegneten Heimathlande schüren helfen und treu und l nentwegt, wie ein Felsen im tosenden Meer der Untreue und des Abfalles, zu ihrem angestammten, gottgegebenen Könige und Herrn stehen und die Fahnenwache ballen wollen, wie einst als active Soldat, n. Sachsens Militärvercinsbund ist der Hort der Sachsentreue, der Träger der Liebe und Verehrung zu unserm, seit 800 Jahren angestammten Herrscher- Hause Wettin; ein Bund von patriotischen Männern, welche sich freiwillig unter ihre, die Farben ihres königl. Protcciors und das Wappen des theuren sächsischen Vaterlandes tragen den, grün-weißen Fahnen zusammenschaaren und dieses Panier als Symbol der Sachsentreue hineintragen ins Land unter dem hehren Wahlspruch: Mit Golt, für König und Vater land. Ja fürwahr, in seinem Lager ist Sachscnland! — Die älteren Mitglieder der Militärvereine, welche König Albert einst von Sieg zu Sieg geführt hat, nicht minder aber auch die jüngeren, sehen in Ihm, de» Deutschen Reiches Feld marschall, das Vorbild aller militärischen, zugleich aber auch aller bürgerlichen Tugenden, und hängen daher mit ganz be sonderer Verehrung und Liebe an ihrem Könige und Herrn. Sie empfinden es als eine besondere Gnade Gottes für unser liebes Sachsenland, daß Er uns einen König geschenkt hat, der zugleich Vater de» Vaterlandes und Schwert und Schutz Alldeutschlands ist ; ein Friedenskönig voll Leutseligkeit und Bolksfreundlichkeit und zugleich ein Held mit dem Lorbeer de» höchsten Kriegsruhmes. — Daß solche an der Treue zum eigenen Herrscherhause verklärte und bewährte Vaterlands liebe die einzig echte und rechte ist, das hat auch unser großer Kaiser Wilhelm l. durch jene edlen Worte selbst bezeugt, die Allerhöchstderselbe am 9. August 1874 in Reichenbach zu den sächsischen Militärvereinen sprach: „Halten Sie ja fest an der Treue zu Ihrem sächsischen Könige für alle Zeiten!" Es leuchtet ein, daß in unserer Zeit ein Verein mit solchen Zielen einen sehr schweren Stand hat, daß die Um sturzpartei Abes aufbietet, um diese feste vurg zu erobern, und daß e» bei der Rührigkeit und de« außerordentlichen Terrorismus, den sie au-übt, für die Vereine sehr schwer ist, dagegen anzukämpsen und sich de» Eindringen» in ihre Reihen zu erwehren. In der That, die Gefahr ist sehr groß. Die Militärverein-sache steht unzweifelhaft gegenwärtig in einer schweren Krist»; dieselbe au» eigener «rast zu überwinden, ist bei dem Fehlen einer genügend starken Organisation und der zur besseren Ueberwachung noth»«ndtgen Organe, sowie bei der absoluten Theilnabmlosigkeit der oberen Klassen im höchsten Grade unwahrscheinlich, ja unmöglich. E» ist leide. unzweifelhaft, daß bereits viele Miluärvereine von der S - zialdewokratie sehr angefressen, viele sogar ganz verseucht sind. Die Umsiurzpartei geht planvoll vor. Zu der beab sichtigten wirksamen Landagitation muß sie vor Allem das größesle Hinderniß beseitigen, die starke Festung der Mlluär« vereine erobern. Daher suchen sich überall Elemente in die- selben e.nzudräng n, die all nölig Bresche legen, und zwar heimlich unter der Maske des Biedermannes, des Patrioten und Volkskreundes. Denn es darf Niemand ihre eigentlichen Absichten durchschauen, sie können nur allmälig und unmerk- lich dem alten Soldaten die Liebe zu seinem Könige aus der Seele reißen, das Ver rauen erschüttern, den Eid lockern, sie können die Festung nur durch Hinterlist und Vcrraih zu Falle bringen. Daher gehen sie z>r Erreichung ihrer Par- tciz'ele mit äußerster Vorsicht uno größester Schla..heit zu Werke. Es ist Methode im Vorgehen der Umsturzpanci. Läßt man die Sache gehen, wie sie g ht, drückt man die Augen zu bei der drohenden Gefahr; läßt man d.n schäd lichen Bacillus fortwuchern ohne Gegenmittel, das Gift weiter wirken ohne gründliche Operation, dann wird die Krankheit unheilbar^ dann werden die Militärvereine unfehlbar sehr bald eine Bente der Sozialdemckratie werden. Lnvssnb Llonsul68l Dies ist nur unter zwei Bedingungen abzuwendcn: durch viel größere Unterstützung seitens dec oberen Klassen, und durch entschiedeneres Vorgehen aller Militär- und Ver- cinsvehörden. Gerade Diejenigen, welche nach Stand und Stellung vor Allen berufen sind, für das Wohl und die Gesundheit des Volles auch in geistiger und politischer Be ziehung zu sorgen, und das größte Interesse haben, den zer störenden Zeitströmungen durch Wiedererweckung und Beför derung dcs noch vorhandenen monarchischen, patriotischen Sinnes entgegenzuwirken, — zeigen sich vielfach am säu migsten und lauesten. Die oberen Klassen, welche in Folge ihrer höheren Stellung, größeren Intelligenz und reichlicheren Mittel vor Gott und Menschen verpflichtet sind, sich der un teren Stände anzunehmen, ihnen mit gutem Beifpiel voran zugehen, sie führen und zu leiten, betheiligen sich sehr wenig an den Militärvereinen. Und doch ist es geradezu Pflicht aller Gutgesinnten, aller Volks- und Vaterlandsfreunde, aller durch Stand und Stellung zu einem Führer und Wächter amte Berufenen, die Bestrebungen der Militärvereine m jeder Weise durch Wort und That zu unterstützen und zu fördern. In erster Linie gilt das für die Reserve- und Landwehr-Offiziere, und zwar auch für die bereit» verabschiedeten. Dieselben müssen den Eintritt in ihre hri- mathlichen Militärvereine, ihre Kameraden und Gesinnungs genossen im Volke, einfach als eine Pflicht und eine Folge» rung ihrer Stellung betrachten. Sie sind die berufenen Führer im Kampfe gegen die Umsturzbestrebungen unserer Zeit. Der Offizier vergiebt sich und seinem Stande durch aus nichts, wenn er, auch im Bürgerrocke, mit den Kame raden gemeinsam arbeitet, deren Führer er einst war und bald vielleicht wieder fein wird ; wenn er mit ihnen bürger liche Angelegenheiten bespricht und sie über die wahren Ziele der Sozialdemokratie aufklärt. Nichts sollte den Mann au- höherem Stande abhaltrn, dem unter ihm Stehenden, mit dem er vielleicht bald zusammen dem Tode in» Auge schauen muß, die Kameradhand zu reichen. Der Mann au« dem Lolke fühlt sich dadurch geehrt und gehoben, und der Höhere hebt sich dadurch selbst ; der alte Soldat ist stolz darauf, sei nen Offizier «ud hochgestellten Mitbürger al» einen Verein»» kamexaden begrüßen zu können, läßt sich gern von ihm belehre« und folgt dann fast immer willig dessen Rath und höherer Einsicht. Jener aber vermag dadurch außerordentlichen Ein- fiuß auszumm und der guten Sache wesentliche Dienste zu leiste«. Wo aber Offiziere thätige «itgkieder der Militär.
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