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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189406050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-06
- Tag1894-06-05
- Monat1894-06
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1894
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Uiesaer D Tageblatt ««d A«zeis»r Mel>l«ü mV Aqel-rr). ^77^.. Amtsblatt »er König!, «mtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. äl- 127. Dienstag, » Juni 1881, AdendS. 47. Jahrg. La» Riejaer Tageblatt erscheint jeden Ta, Abends mit Ausnahme her Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung m den Expeditionen in Riesa und Strehla, den AuSg-chesteLm, sowie am Schalter der «aiserl. Postanstalten I Mark 25 Ps., durch die Träger srei inS HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei in« Hau« I Mark 65 Ps. «uzrtgen.«uaahiae ,fur die wummer des Ausgabetage« bi« Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kaftantenstratze 59. - Für die Redactton verantwortlich: H-rm. Schmidt in Riesa. Im Gasthof zum „Kronprinz" hier sollen Donnerstag, Sen 7. Juni 1884, von Bormittag v Uhr an 1 gelber Kleiderschrank, 1 Koffer, 1 Ausstellungsschrank, 1 Doppelschreibepult, 1 Nähmaschine für Sattler und Schuhmacher, 1 Sopha, 1 Geldschrank, 2 Comptoirstühle mit Schraube, 1 Brief schrank, 2 Faß Fischthran, 1 Faß Dachlack, 1 Faß Carbolineum und 17 Bände Meyers Conversations-Lexikon (4. Aust.) gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, den 2. Juni 1894. Der Ger.-Vollz. des Königl. Amtsger. Sekr. Cidam. Bekanntmachung. Eingegangen sind folgende Gesetze, welche in der Rathsexpedition hicrselbst emzesehen werden können: , Verordnung betreffend die Aufhebung des Verbots der Ausfuhr von Streu- und Futter mitteln. Vom 21. Mai 1894. Verordnung, betreffend die Erhebung eines Zollzuschlags für aus Spanien und den spanischen Kolonien kommende Waaren. Vom 25. Mai 1894. Gesetz, betreffend die Feststellung eines Nachtrags zum Reichshaushalts-Etat für das Etatsjahr 1894/95. Vom 22. Mai 1894. Verordnung, betreffend die Regelung der Verwaltung und Rechtspflege in den zu den Schutzgebieten nicht gehörigen Theilen der deutschen Interessensphären in Afrika." Vom 2. Mai 1894. Bekanntmachung, betreffend Abänderung und Ergänzung der Aichordnung und der Aichgebühren-Taxe Vom 8. Mai 1894. Riesa, den 4. Juni 1894. Der Stadtrath. Klötzer. S. OertlicheS «nd Sachfisches. Riesa, 5. Juni 1894. — Die Reitende Abtheilung wurde gestern und heute durch den Brigadecommandeur Generalmajor v. Schlichen und den stellvertretenden Regimentskommandeur Oberst Schmidt inspicirt. Die Vorstellung der Abtheilung fand auf dem auf Göhliser Rittergutsflur belegencn Exercierplatze des 3. Feld- Art.-Reg. Nr. 32 statt. — Behufs sanitärer Besichtigung der Garnisonanstalten war heute außerdem auch der Generalarzt Dr. Jacobi hier anwesend. — Der hiesige evangelische Männer- und Jünglings- vcrcin feierte cm vorigen Sonntage sein Stiftungsfest. Den Mittelpunkt desselben bildete der 2 Uhr Nachmittags abge- haltene schöne und weihevolle Festgottesdienst. In demselben hielt Herr Pastor Körner-Dörschnitz die frische und ergreifende Predigt über 1. Tim. 1, 18 bis 19. („Wie der Apostel Paulus seinen Timotheus zum Vorwärtsschreiten auf dem Wege des Lebens ermuntert, und damit auch euch ihr lieben christlichen Jünglinge: 1) den herrlichen Sohnesnamen giebt er euch; 2) schöne Hoffnungen setzt er auf euch; 3) seine Mitstreiter zu sein, verlangt er von euch; 4) die rechten Waffen schenkt er euch ; 5) vor Schiffbruch am Glauben be- wahrt er euch") Der kirchlichen Feier wohnte, zur herz lichsten Freude aller Betheiligten, auch Herr Superintendent v. Harig aus Großenhain bei. Derselbe schenkte dem Vereine sodann auch in seinem Heim, im Vereinshause, die Ehre eines Besuches. Nach dem Gottesdienste fand nämlich eine gesellige Bereinigung im Vereinslokale und darnach, Abends 8 Uhr, ein Familienabend im „Wettiner Hof" statt. Der letztere war außerordentlich gut besucht. Außer Angehörigen und Freunden, Lehrherren und Meistern der jugendlichen Mitglieder des Vereins hatten sich auch verschiedene könig liche und städtische Beamte, Geistliche, Lehrer, Mitglieder des Kirchenvorstandes und des Stadlverordnetenkollegiums ein- gefunden. Das Programm für den Abend bildeten gemein same Gesänge, Ansprachen, Deklamatorien und musikalische Vorträge. — Die Ansprachen waren dazu angethan, in das Leben und Streben des feiernden Vereins auch dem ferner stehenden einen klaren Einblick zu gewähren und ihn für den selben zu erwärmen und zu gewinnen: Herr Pastor Koch- Prausitz sprach über „die rechte christliche Geselligkeit", Herr Pastor Neumann-Zeithain über „die rechte Freude am Leben", also beide Herren redeten über Künste, welche die Jüng- lingsvereine dem Geschlechte unserer Zeit, das sie verlernt hat ober nur in entarteter Form hegt, wiedergeben wollen, indem sie dieselben der Jugend betzubringen suchen. Von den aufgesührten Deklamatorien führt das eine den Titel: „Der Partekenhengst". Es behandelt «ine bekannte Szene aus dem Jugendleben unser« großen Reformators Luther, führt vor Augen, wie Luther als Eurrendeschüler mit seinen Kameraden von Haus zu Hau- gehend um „Partikeln" zu seinem Lebensunterhalte singt, wie die Lieder gar verschieden ausgenommen werden und schließt ab mit der Aufnahme Luthers in die Familie des angesehenen Bürger« Cotta. Das andere, mit dem Titel: „Wahrer Mund" hat die Ab- sicht, die Verwerflichkeit der Lüge, auch der Nothlüge, zu ver anschaulichen. Die Aufführung beider Stücklein „klappte". Sie hat den jugendlichen Darstellern wie den doch sicher nachsichtigen Zuhörern gewiß mele Freude gemacht. Einen großen Genuß bereiteten dem Vereine und seinen Gästen so dann da- rühmlichst bekannte „Scheffler-Quartett" durch den fein nuancirten Vortrag, die vortreffliche Interpretation einiger wunderschöner Lieder (von Witt, Abt, Koschat) und — Isst not Issst — Herr Stabstrompeter Günther durch die prächtige Wiedergabe der Cavatine von Raffs und des Andante aus dem Violinkonzert in 6-ttur von Mendelssohn, wobei er in Herrn Lehrer Scheffler einen vortrefflichen Be gleiter auf dem Klavier zur Seite hatte. — Daß die Jüng lingsvereine auch unter einander Freundschaft und Brüder lichkeit bethätigen, bewies die Anwesenheit vieler Vertreter und Angehöriger auswärtiger Vereine, in deren Namen H-rr Pastor Werner-Gr öba dem Riesaer Verein herzliche Worte der Beglückwünschung zu seinem Feste widmete. — So darf denn der evangelische Männer- und JünglingSvercin mit Befriedigung auf sein Fest zurückblicken. Die zahlreiche Be theiligung, die es gefunden, und die freudige Unterstützung, die er dabei erfahren, werden ihn mit Dankbarkeit haben erkennen lassen, daß in unserer Gemeinde Verständniß für seine Bestrebungen vorhanden ist. Möchte ihm nun in stinem neuen Lebensjahre auch die noch größere Freude zu theil werden, ständige Mitarbeiter aus den dazu berufenen Kreisen für seine stille, aber schwere Alltagsarbeit zu finden. Seine Sache ist ja der Mühe wohl werth. Es gilt die Bewahrung unserer Jugend, an der unsere Hoffnung für die Zukunft hängt, für die Zukunft unserer Häuser, unseres Vaterlandes, unserer Kirche. — Gestern Mittag hat sich eine 83jährige Frau, Ro sine Auerbach, aus ihrer Wohnung Hierselbst entfernt und ist noch nicht zurückgekehrt, auch, trotz aller Bemühungen, noch nicht aufzufinden gewesen. Wer über deren Verbleib etwa Nachricht geben kann, wolle solche nach Schützenstratze 18 ge langen lassen. — Zu dem gestern erwähnten Unfall auf der Elbe schreibt man uns heute: Zwei schon lange Jahre dem Ruder sport huldigende, ebenso firme Ruderer wie Schwimmer, die z. B. erst vergangenes Jahr zur Probe die Strecke Nünchritz- Riesa ebenfalls mit treibendem Boote ohne Anstrengung zu- rücklegten, versuchten mit einem neuen Ausleger, also etwas schmalem Boote, eine Parthie bergwärts zu unternehmen. Ohne Steuermann fahrend (etwas Ballast an dieser Stelle wäre zwar gut gewesen, war aber leider vergessen worden) gelang es ihnen, durch ein vorstehendes Floß behindert, nicht, in richtiger Stellung das Fahrwasser zu erreichen und wurden nun durch die, wegen des Hochwassers bedeutende Strömung, namentlich aber durch den großen Sturm und Wellenschlag mit voller Breitseite in die Wellen getrieben. Alle An strengungen das Boot beizudrehen, ebenso der Versuch, das andere Ufer zu erreichen, mißlangen, denn in kurzer Zeit kenterte das Boot kieloben. Während der eine Ruderer dem Badehaus schwimmend zustrebte und Halbwegs von einem «ahne aufgefangen wurde, versuchte der Andere, nachdem er sich von der momentanen Betäubung, weil etwas länger unter Wasser gewesen, erholt hatte, und nachdem er sämml- liche in nächster Nähe schwimmenden Gegenstände, als Ruder und Sitz rc. auf dem Boot geborgen hatte, der söge- nannten Horst zuzutreiben, um dort festen Fuß zu fassen, was aber wegen de- hohen Wassers mißlang. — Eme Lebensgefahr lag absolut nicht vor, wenngleich e« auch sehr angenehm war, möglichst bald aus dem gerade nicht warmen Wasser zu kommen, und einen «ahn zur Bergung der Sachen zur Hand zu haben. Wenn betr. Berichterstatter es komisch findet, da, Boot nicht in Stich zu lasten, so steht man, daß er nicht« vom Schwimmen versteht, denn «« ist bei solchem Wellengang und Strömung, wenn durch da« Master schwer gewordene Kleidung, sowie Schuhe ein Schwimmen fast un möglich machen, weitaus leichter und vernünftiger, das Ufer mit dem Boot zur Stütze, treibend zu erreichen, als ohne dies. Ueberhauvt wird ein Ruderer, wenn es ihm wie hier absolut keine Gefahr bringt, ein neues, theureS Boot nicht in Stich lassen, damit es am ersten besten Gegenstand zer schellt. — Wir haben hierzu nur zu bemerken, daß in unser« Bericht nach unserer Meinung nicht im Entferntesten es als komisch befunden worden ist, daß der letr. Herr sich an dem Boot festgchalten hat, es erledigt sich damit auch die Schluß folgerung der vorstehenden aussührlicheren Darstellung. — Der Wasserstand der Elbe war im vorigen Monat für die Schifffahrt insofern günstig, als nicht plötzlich be deutende Schwankungen eintraten und die Wasterhöhe an den meisten Tagen hinreichend war, damit die Fahrzeuge volle Ladung einnehmen konnten, so daß die größten Braunkohlen kähne, die hier vorübergingen, manchmal 10000—12000 Centner trugen. Nach den Beobachtungen am Dresdner Pegel erhöhte sich der Stromspiegcl in den ersten 4 Tagen -t-4 auf 65 em; hiernach blieb er, langsam fallend, bis zum 7. Mai noch über Null. Vom 8. bis 29. Mai hielt er sich unausgesetzt unter dem Nullpunkte, indem er sich, von kleineren Schwankungen abgesehen, bis zum 23. Mai erniedrigte, dann aber wieder erhöhte. Am 22. wurde mit —88 em der tiefste Stand verzeichnet. Bei Schluß des Monats waren wieder -s-32 em zu beobachten. Für die erste Monatsh.lfte hatte die mittle Wasserhöhe —12, für die zweite —51 em betragen. Das Monatsmittel bezifferte sich mit —31 em (gegen —52 em im April). — Schonet die Eidechse! Wenn man in den letzten Jahren überall einem größeren Verständniß hinsichlich mancher der Landwirthschaft nützlichen Thiere begegnet und ganz er sichtlich die unsinnige Verfolgung etwas aufgehört hat, so bleibt doch immerhin Manches zu bessern. In durchaus unvernünftiger Weise wird diesbezüglich aber immerhin auch jetzt noch vielfach gesündigt. Besonders gern wird von Un verständigen z. B. auf die kleinen, unschuldigen Eidechsen Jagd gemacht. Das geschieht leider nicht vereinzelt. Es ist wahr, die Eidechse ist ein gefräßiges Raubthier; ste lebt aber nur von den schädlit-en Kerb- und Weichthieren, den Raupen, Larven, Fliegen, Käfern, sowie von Würmern und Schnecken. Durch ihre Gefräßigkeit wird sie zu einem wahren Segen für die Landwirthe. Der Nutzen dieser Thiere ist sogar so groß, daß Naturkundige empfohlen haben, die Eidechse als Vertilger des Ungeziefers in Gärten einzubürgern. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff" in seiner letzten Numner: Wenn auch in der letzten Zeit in Himburg das Geschäft sich etwas reger gestaltete, so konn- ten doch die Flußfrachten nicht aufgebessert werden, da ge nügende leere Schifffahrt vorhanden ist und von Böhmen aus beträchtlicher Wasserwuchs gemeld.t wird. Die Tages frachten ab Hamburg stellen sich wie folgt: Nach Magdeburg für Dünge- und Futtermittel 18 Pf., Reis 30 Pf., Petro- leum 22 Ps.; nach Schönebeck durchschnittlich 2 Pf. mehr; nach Wallwitzhafen für Roheisen und Getreide 24 Pf., Fut termittel 26 Pf., Petroleum 28 Pf., Stückgüter 40—55 Pf. ; nach Riesa-DreSden für Roheisen und Getreide 30 Pf., Pe troleum 33 Pf., Reis 35—40 Pf., Stückgüter 40—60 Pf. für 100 Kg., Heringe 65 Pf. für die Tonne ; nach Laube- Tetschen erfahren die Dresdner Frachten einen Zuschlag von 10 Pf„ nach Aussig einen solchen von 1b Pf. für 100 Kg. — In Magdeburg setzte der Zuckerverkehr im Vergleich zur Vorwoche etwa- lebhafter ein, die Fracht nach Hamburg verblieb auf 16—24 Pf. für 100 Kg. In Salz waren die
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