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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189406076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-06
- Tag1894-06-07
- Monat1894-06
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1894
- Autor
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Riesaer ß Tageblatt Femspr-Lftell« Rr. 20 Lar R'.eiaer Tcigedlan erjchr»at jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festrage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet^Abholung m den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Marl 25 Pf., durch die Träger frei tnS HauS 1 Mark 50 Ps-, durch den Briefträger frei tnS HauS 1 Mart 65 Pf. Anzetgea-Aaaahme Mr die Nmnme. des Ausgabetage» bis Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Sastantenstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt In Riesa. und Anzeiger Mtblall md Ayei-ch ^7^,. Amtsblatt »er König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Sradrraths zu Riesa. 129. Donnerstag, 7. Juni 1894, Abends. 47- Jahr». I Mchstn S-nnaben-, den U. Juni a. e.^ Vormittags 9 Uhr sollen in der Hausflur des hiesigen Nathhauses 5 Kleiderschränke, 1 Sekretär, 1 Schrank mit Glasaufsatz, 1 Sopha, 4 Regulator, 1 Taschenuhr mit Kette, 1 Drehorgel mit 23 Stück Musik- platten, 2 Deckbetten, 2 Kopfkisten, 1 Jaquet, 1 Paar Hosen und verschiedene andere Sachen gegen sofortige Bezahlung an die Meistbietenden öffentlich versteigert werden. Riesa, am 6. Juni 1894. Der Rathsvottzieher. Wolf. Mittwoch, den 13. Juni d. I. Nachm. 3 Uhr festgesetzt und im Saale der hiesigen Herberge zur Heinialh nach folgender Tagesordnung abge halten werden: 1. Berichterstattung über die cingegangenen Unterstützungsgesuche. 2. Vortrag der Jahresrechnung auf 1893 und Richligsprechung derselben. 3. Beschlußfassung über die zu gewährenden Unterstützungen. 4. Wahl eines neuen Vorstandsmitgliedes und der Abgeordneten zu den Hauptversammlungen. 5. Verschiedene Mittheilungen. Zur Theilnaisine an dieser Generalversammlung werden alle Mitglieder, Gönner und Freunde des Gustav-Adolf-BereinS hiermit herzlichst eingeladen. An alle Geistlichen der Ephorie ergeht zugleich die dringende Bitte, die Sammlungen für die Vereinfache zu vera istalcen und vie Erträge derselben bis zum 15. Jalr d. I. an den Ver- einscassirer, Herrn Bürgerschullehrer M Lösche hier, Kronenstraße Nr. 537 6 wohnha't, ein zusenden. Großenhain, den 6. Juni 1894. Der Zweigverein der evangelischen Gustav-Adolf-Lüstu/V, daselbst. v. Hörig, Borsitzender. " Im Saale des Hotels zum „Kronprinz" hier, sollen Dienstag, Sri» 12. Jmii 1894, von Vormittags 9 Uhr an 80 Meier Lama, 36'/, Meter Hem^enbarchent, 32 Paar Unterhosen, 10 Meter Damast, 3 Jagdwesten, 22 wollne Tücher, 10 Paar Frauenhosen und 1 Sodawasser-Apparat gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, den 5. Juni 1894. Der Ger.-Vollz. des König!. Amtsger. * Sekr. Eidam. Gustav-Adolf-Verein. Die Beneralversammtnng des Großenhainer Zweigvereins der Gustav-Adolf-Stiftung wird auf Bekanntmachung. Zwei Paar Damenstlefelrtto« sind in hiesiger Flur gefunden und anher abgegeben werden. Auf Grund von 8 239 deS bürgerlichen Gesetzbuchs wird dieser Fund hiermit öffent lich bekannt gemacht. Gemeindeamt Gröba, am 5. Juni 1894. A. Otto, L. 498. Semeindevorstand. Tngesgefchichte. Der Berliner und Dresdner Brauereiboykott besteht noch immer und gewinnt eher an Ausdehnung. Während nach einem lateinischen Sprichwort immer, wenn Zwei sich streiten, ein Dritter den Bortheil daraus zieht, liegt hier die Sache umgekehrt: am meisten werden bei dem Kampf der Sozialdemokratie gegen die Brauereien die Gast- wirtbe oder wenigstens ein bestimmter (nicht unbedeutender) Theil derselben geschädigt. Und so kann es denn nicht über raschen, wenn sich diese zu einer Saalsperre gegenüber den Sozialdemokraten entschließen. Dies haben denn auch, wie wir schon meldeten, die Berliner Saalbesitzer gethan: Am Dienstag fand in dem Boltzschen Restaurant, Alte Jakobstraße, eine Besprechung von 252 persönlich eingeladenen Saalbesitzern statt, die bis nach 8 Uhr Abends währte. Der selben wohnten auch fünf Herren vom Borstande des Vereins der Berliner Brauereibesitzer und Direktoren bei. In der Konferenz wurden die seit Jahren laut gewordenen Klagen über den Torrorismus der Sozialdemokraten gegenüber den Saalinhabern vorgebracht. Es herrschte die einstimmige An- sicht, daß es so nicht weiter gehen könne. Ihren Ausdruck fand die Konferenz in der mit allen gegen 3 Stimmen an genommenen Resolution: „Die am 5. Juni bei Boltz, Alte Jakobstraße 75, ver sammelten Saalbesitzer Berlins und Umgegend, welche durch schriftliche Einladung legitimirt sind, erklären sich solidarisch mit den Maßnahmen des Vereins der Brauereien Berlins und Umgegend und verpflichten sich, bei einer Konventionalstrafe von 3000 Mark in jedem einzelnen Falle und Ausscheiden aus dem Ring, ihre Säle zu keiner sozialistischen und anarchistischen Versammlung herzugeben, falls der Boykott gegen die Brauereien und Gastwirthe nicht bis zum 15. Juni aufgehoben ist oder sich wieder holt. Zur Durchführung dieser Maßregel wrd eine Kommission, bestehend aus 9 Herren, ernannt, welche be hufs Organisirung der Saalbesitzer weitere Schritte zu ergreifen hat. Ferner verpflichtet sich der Vorstand des Vereins der Brauereien von Berlin und Umgegend Namen« seiner Brauereien bei einer Konventionalstrafe von 10000 Mark für jeden einzelnen Fall, an keinen Wirth Bier zu liefern, welcher derartige Versammlungen abhalten läßt." Die drei gegen diese Resolution stimmenden Saalbe sitzer erklärten, daß schon eingegangene Verpflichtungen ihnen nicht gestatten, für die Resolution zu stimmen, daß sie aber nach Lösung dieser Verpflichtungen sofort dem gefaßten Be schlüsse beitreten werden. Der Besprechung wohnten die hauptsächlich in Betracht kommenden Saalbesitzer Berlins und säurmtltcher Vororte, auch au« Lharlottenburg und Spandau, bei. Die gewählte Kommission wird nunmehr auch mit ver- schiedrnen nicht anwesend gewesenen Saalbesitzern Rücksprache nehmen, und sie hat die Ueberzeuguag, daß sämmtlich« Saal besitzer, auch die kleinsten in den Arb-ettrvierteln, die ja am meisten unter dem Druck des Boykotts bezw. unter dem Terrorismus der Sozialdemokraten zu leiden haben, in ihrem eigensten Interesse der „Gegen-Boykottvereinigung" beitreten werden. — Der sozialdemokratische Stadtverordnete und Gastwirth Zubeil dürfte mit seiner Ansprache in Ripdorf, daß ein Gegenboykott sämmtlicher Saalbesitzer Berlins und Umgegend ein „schwerer Schlag" für die sozialdemokratische Agitation sei, wohl Recht behalten. > Deutsches Reich. Ueber die am Kaiser vollzogene Operation »heilt die „kreuzztg." auf Grund eines zuverläs sigen Berichts der „Ostpr. Ztg." noch Folgendes mit: „Daß die Operation erst bekannt wurde, als sie schon vollzogen war, hat einen doppelten Grund. Einmal liegt er in dem Umstande, daß das Volk natürlich auch an den kleinsten Vor kommnissen am Hofe des Kaisers Antheil nimmt, der infolge mißverstandener Gerüchte leicht und ohne Grund zur Sorge und Erregung führen kann. Andrerseits war die Operation allerdings eine einigermaßen komplicirte, weil der zu ent fernende Körper (vulxo Grützbeutel) auf einem Nerv lag, bei dessen Verletzung die Bcwegungrfähigkeit der betreffenden Gesicht-Hälfte beeinträchtigt worden wäre. Bergmann hatte dies erkannt, und das genügte, um seiner Meisterhand den rechten Weg zu weisen, so daß die Operation nicht nur voll kommen gelang, sondern in wenig Monaten auch kaum noch eine Narbe an der Wange von dem Geschehenen reden wird." Der Großherzog von Baden hielt am Dienstag auf dem Kriegertage des Oosgaumilitär-VerbandeS in Baden- Baden eine Ansprache, in welcher er für den Toast des Ver bandsvorsitzenden dankte und dann aussührte: „Ich komme auf die Zeit meines Eintritts in die Armee zu sprechen, weil die Erinnerung daran für die jüngere Generation eine Mahnung enthält. Es war 1842, als ich das Offiziers patent erhielt, und schon wenige Jahre später war Alles zerstört, was vorher geschaffen wurde, weil sich ei» Geist kundgab, der sich nicht vereinbaren wollte mit der staatlichen Ordnung. Der Geist der Unterordnung ist absolut nöthig, und da fange ich bei mir an. Man muß sich unterzuordnen wiss n unter die große Gemeinschaft. Nur wenn man selbst los ist, vermag man etwas für das Ganze zu leisten." Der Großherzog ging dann auf 1870 über und mahnte, die Ge fühle, die uns damals zum Siege geführt, zu erhalten. Er beharre auf dem Worte, daß^er einmal gesprochen, trotzdem es vielfach mißverstanden worden sei: „Man müsse den Weg der Ehre gehen." Der Großherzog schloß mit einem Hoch auf da« Vaterland. Im „Militär-Wochenblatt" sind auch die Personalver- Lnderungen veröffentlicht, welche mit der Umwandlung der bisherigen Schutztruppe für Südwestafrika in eine kaiserliche Md. mit ihrer Verstärkung zusammenhängen. Au« den Ver fügungen gehl hervor, daß Major von Frangois als Kom mandeur bet der Schutztruppe verbleibt. Außer ihm sind 2 Hauptleute, s Premierlieutenant-, S Gekondlieutenaat» Md 2 Assistenzärzte de« aktive« Heere«, sowie 1 Premier- li.utenant und 3 SekondlieutenantS.de« Beurlaubtenstandes für d»e Schutztruppe bestimmt. Der Hofbericht meldet, daß der Kaiser gestern einen Herrn Schlick aus Hamburg empfangen habe, der verschie- dene Modelle und Versuche vorgeführt habe. Wir erfahren dazu, daß Herr Konsul Otto Schlick, Chef der Hamburger Abtheilung des,.Bureau Veritas",. dem Kaiser über seine neue Erfindung zur Beseitigung der Vibration der Dampf schiffe einen eingehenden, durch Modelle erläuterten Bortrag gehalten hat. Die Erfindung, die bereits die Anerkennung deutscher und englischer Fachkreise gefunden hat, kann für die Zukunft der Schifffahrt von größter Bedeutung werden. Der Kaiser hat sein bekanntes lebhaftes Interesse für alle maritimen Fortschritte bekundet, indem er Herrn Schlick zu näheren Mittheilungen über dessen Erfindung nach Potsdam beschieden hat. Die wegen Mangels an Arbeit kürzlich in größerer Anzahl entlassenen Arbeiter der kaiserlichen Werft zu kiel hatten sich an das Reichsmarineamt mit der Bitte gewendet, ihre Kündigung rückgängig zu machen und durch eine allge- meine Abkürzung der Arbeitszeit die Möglichkeit für die weitere Beschäftigung aller bisherigen Arbeiter zu schaffen. Dem Vernehmen nach »st dieses Gesuch abschlägig beschieden worden. Die betreffenden Arbeiter werden nunmehr ihr Heil beim Reichskanzler versuchen. Falls sie, wie vorauszu sehen ist, auch bei diesem kein Glück haben sollten, beabsich tigen sie, sich unmittelbar an den Kaiser zu wenden. ES scheint nicht, daß der BundeSrath noch Neigung hat, vor seiner Vertagung sich über den Reichstagsbeschluß hin sichtlich der Aufhebung des Jesuitengesetzes zu entscheiden. Die Vertagung steht in kürzester Zeit bevor und der Bun- desrath hat weder ein Interesse, noch eine Verpflichtung, sich mit besonderer Beschleunigung über den Gegenstand schlüssig zu machen. An die Annahme des Reichstagsbeschlusses ist nach den neulichen Aeußerungen des Königs von Württem berg doch nicht zu denken. Die ultramontan-sozialdemokra tische Mehrheit, die jenen Beschluß gefaßt hat, konnte auch wirklich keinen tiefen Eindruck machen. Oesterreich-Ungar«. Die Lösung der Krise in Ungarn hat bish r noch keine Fortschritte gemacht. Nach einer Privatmeldung der „Post" hängt die Rückberusung Wekerle» an die Spitze der ungarischen Regierung nur noch von der Lösung gewisser Personalfragen ab. Wekerle will sich von Szilagyi nicht trennen; die Wiederernennung de» Letzteren zum Justizminister stößt jedoch auf Schwierigkeiten, weil SzUagyi jüngst im Oberhause eine prononzirte Rede gehalten, welche die Krone in die parlamentarisch« Erörterung gezogen hat. Maa hofft indessen, diese Schwierigkeiten zu beseitigen, und vermuthet, daß Szilagyi freiwillig zurücktreten werde. Au« der gegenwärtigen Lage glaubt man darauf schließe« zu können, daß Kaiser Fran- Josef länger, als ur- sprünalich beabsichtigt war, in Budapest Aufenthalt nehmen wird. Urmetreich. .Da» seiner Zeit vermerkte Figaro»
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