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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189406090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-06
- Tag1894-06-09
- Monat1894-06
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1894
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Riesaer D Tageblatt rrrrd Aufeiger Metlsll m) Lqel-er). rrlrg«ml».»«W HH» F»«jp«chftell, « « «L AH, ?K-v »er König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Riesa. 131. Sonnabend, 9. Jnni 1894, Adends. 47. Jahrs. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher BrzngSprei» bei Abholung tn den Expeditionen in Riesa und Strehla, dm Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mart 25 Ps., durch die Träger frei ins HauS 1 Marl 50 Pf., durch den Briefträger sret inS HauS 1 Mark 65 Pf. Anzetgeu-Auaahme jfür dte Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich tn Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redactlon verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. - Die in Gemäßheit von Artikel II. tz 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetz-Blatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Großenhain im Monat April diese- IS. festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen innerhalb der Amtshauptmannschaft im Monat Mai dieses Jahre- an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 9 Mk. 18,7 Pfg- für 50 Kilo Hafer, 5 Mk. 84 Pfg. - 50 - Heu, 3 Mk. 22,g Pfg. - 50 - Stroh. Königliche Amtshauptmannschast Großenhain, am 5. Juni 1894. O. 1052. V. Wilucki. Tn. Bekanntmachung, Maßregeln gegen die Blutlaus betreffend. Amtlicher Mittheilung zufolge ist das Auftreten der Blutlaus im Stadtbezirk Großenhain wahrgenommen worden. Die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschast sieht sich daher veranlaßt, die in ihren früheren Bekanntmachungen und zuletzt unterm 5. März 1886 — No. 30 des Rresaer Anzeigers — angeregte Bekämpfung der Blutlaus bei sämmtlichen Ortspolizeibehörden ihres Verwaltungsbezirkes mit der Anweisung in Erinnerung zu bringen, die Besitzer und Pächter von durch die Blutlaus befallenen oder gefährdeten Obstbäumen nachdrücklich auf die Befolgung der in der erwähnten Bekanntmachung enthaltenen Anordnungen hinzuweisen, die Säumigen aber, gegen welche in Gemäßheit der unterm 14. Juni 1883 — Riesaer Amtsblatt No. 71 — von hier aus erlassenen Bekanntmachung mit Geldstrafe bi- zu SV M. vorgegangen werden wird, zur Bestrafung anher anzuzeigen. Großenhain, den 7. Juni 1894. Die Königliche Amtshauptmannschast. 1641. L. v. Wilucki. Mke. Im Saale des Hotels zum „Kronprinz" hier, sollen Dienstag, den IS. Jnni 1894, von Vormittags 9 Uhr an 80 Meter Lama, 36'/, Meter Hemdenbarchent, 32 Paar Unterhosen, 10 Meter Damast, 3 Jagdwesten, 22 wollne Tücher, 10 Paar Frauenhofen und 1 Sodawasser-Apparat gegm sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. , Riesa, den 5. Juni 1894. Der Ger.-Vollz. des Königl. Amtsger. - Sekr. Eidam. TageSgeschichte. Das mirgethcilte Resultat der Volksabstimmung vom 3. Juni in der Schweiz verdient nachträglich noch etwas näher beleuchtet zu wersen. Es ist ohne Zweifel, daß die Niederlage der schweizerischen Sozialdemokratie über ihre Forderung des Rechtes auf Arbeit die niederschmetterndste ist, welche der Umsturzpartci auf schweizerischem Boden noch zu Theilgeworden. BeiallenvorhergegangenenBolksab"'immungen betrug die Minderheit doch zum Wenigsten immer ein starkes Fünftel der Stimmabgebenden, und darüber. Dieses Mal wurde das Ansinnen der Sozialdemokraten vom Schweizer volke mit rund 300000 gegen 74 000 Stimmen, also mit einer starken Bierfünftelmehrhcit, abgewiesen. — In den meisten früheren Fällen war der Abstand zwischen den Freunden und Gegnern der gerade aufs Tapet gebrachten Vorlage überhaupt nur gering; das Zivilchcgesetz z. B. ging nur mit etwa 8000, das Konkursgesetz mit 16 000 Stimmen durch. Indem diesmal das Volk mit eurer so großen, man kann sagen, erdrückenden Mehrheit seine gegensätzliche Stellung zu der sozialdemokratischen Forderung des Reales auf Arbeit kundgab, wollte cS augenscheinlich vor aller Welt den Beweis liefern, daß auch in der Schweiz d e Tage vorbei sind, wo man in mißverständlicher Deutung des Begriffs der repu blikanischen Freiheit den gefährlichsten verbrecherischen Lehren und ihren Verkündigern gleichsam auf halbem Wege entgegen kam. Auch in der Schweiz hat es nicht an Gelegenheit ge fehlt, dieselben Leute, welche sich für ein Recht auf Arbeit ins Zeug legen, dabei zu beobachten, wie sie freie Arbeiter, welche den tyrannischen Geboten der Umsturzpartei wider strebten, mit roher Gewalt an der Ausübung ihres Rechtes, zu arbeiten, zu hindern suchten. Nach den bisherigen Er fahrungen ist auch für diesen Fall keineswegs anzunehmen, daß die Frechheit der sozialdemokratischen Wühler vermindert wird, wohl aber wird sich leider der Eindruck der jüngsten Volksabstimmung in manchen Kreisen der übel berathenen Arbeiter nach und nach wieder verwischen. Den dauernden Schaden von der Niederlage der Agitatoren am 3. Juni werden auch nicht diese selbst haben — die ihre Haut ja, wenn die Sache bedrohlich zu werden beginnt, immer recht zeitig in Sicherheit zu bringen wissen —, sondern die an dem Unfuge unbetheiligten deutschen Reichsangehörigen, welche in der Schweiz Arbeit suchen. Denn in den Kreisen der schweizerischen Arbeitgeber ist unter dem Druck der Erkennt- niß, daß die Hauptschreier der Sozialdemokratie in der Regel Reichsdeutsche sind, der Entschluß gereift, in Zukunft, wo es irgend thunlich erscheint, von der Einstellung deutscher Arbeiter ganz und gar Abstand zu nehmen und nur Einheimische zu zulassen. Die Arbeitgeber sagen sich eben, daß die Ein heimischen, nachdem die Abstimmung gezeigt hat, wie ver schwindend gering verhältnißmäßig die Anzahl der Sozial demokraten in der Schweiz selbst ist, sich künftig mehr als früher hüten werden, den Aufschneidereien fremder gewerbs müßiger Hetzer blindlings Glauben zu schenken, sondern daß sie bemüht sein werden, mit den Arbeitgebern auf gutem Fuße zu leben. Deutsche- Reich. Ueber den Fürsten Bismarck werden dem „Leipz. Gen.-Anz." nachstehende Mittheilungen gemacht: ,Die Beziehungen zwischen dem Kaiser und dem Fürsten sind nach wie vor die besten. Des Oefteren treffen in Friedrichsruh Zeichen des lebhaften Interesses ein, das der Kaiser an dem Wohlbefinden des ersten Kanzlers nimmt. Auch von anderen Herrschern fehlt es nicht an Aufmerksam keiten aller Art. Die weitere Oeffcntlichkeit dürfte über die Vorgänge nach der Versöhnung erst durch die Memoiren ge naueren Aufschluß erhalten, die bestimmungsgemäß nach dem Ableben des Fürsten veröffentlicht werden sollen, und zwar zunächst nicht in Buchform, sondern in den „Hamburger Nach richten", als Dank für deren publizistische Dienste. Ursprüng lich war im Plane, die Denkwürdigkeiten mit der Darstellung der Ereignisse vor Genehmigung des Entlassungsgesuches zu beenden. Die Wendung der Dinge aber nach der schweren Krankheit des Fürsten hat, verläßlichenMittheilungcn zufolge, den Entschluß zur Reife gebracht, das Werk harmonischer aus klingen zu lassen. Man will übrigens wissen, daß mit Rück sicht auf die Aussöhnung, das die Verabschiedung behandelnde, vor geraumer Zeit diktirte Kapitel eine mildernde Umarbeitung erfahren hat und kommentarlos nur den Zusammenhang der Thakfachen im Interesse der historischen Wahrheit klarlegt." Der „Reichsanzeiger" schreibt: Die Reichseinnahmen für 1893/94 betrugen an Zöllen 364430 353 Mk., gegen das Vorjahr 13486 775 Mk. weniger, an Tabaksteuer 11788 650 Mark, gegen das Vorjahr 3000 639 Mk. mehr, an Zucker steuer 79 587 692 Mk., gegen das Vorjahr 5 606 908 Mk. mehr, an Branntweinmaterialsteuer 24650 769 Mk., gegen das Vorjahr 352 824 Mk. mehr, an Brausteuer 56 648 065 Mark, gegen das Vorjahr 848 224 Mark mehr, Summa 671192 652 Mk., gegen das Vorjahr 53 776 238 Mk. mehr. Ferner ergab die Post- und Telegraphenverwaltunz 256 466 768 Mark, gegen das Vorjahr 9 880 307 Mk. mehr, der Stempel für Werthpapiere 4166 208 Mk., gegen das Vorjahr 515 390 Mark weniger, der Stempel für Kauf- und AnschaffungSge- schäfte 8164 790 Mk., gegen das Vorjahr 1115 477 Mk. weniger. Wir berichteten vor einiger Zeit, daß Bemühungen statt fänden, um eine Aussöhnung des Kaisers mit seiner Schwester, der Kronprinzessin von Griechenland, herbeizuführen. Wie die Meldung von der unmittelbar bevorstehenden Ankunft des griechischen Kronprinzenpaares in Potsdam beweist, sind diese Bestrebungen schließlich doch erfolgreich gewesen. Man erzählt, daß dieser Erfolg namentlich auf den Einfluß der Königin von England zurückzuführen sei. Die Kronprinzessin Sophie, die sich im Oktober 1889 mit dem Herzoge von Sparta vermählt hatte, weilte zuletzt gelegentlich der im November 1890 vollzogenen Vermählung ihrer Schwester Prinzessin Viktoria am hiesigen Hofe. Ihr Uebertritt zur griechisch-orthodoxen Kirche geschah im Mai 1891. Der Hoch zeit ihrer jüngsten Schwester, Prinzessin Margarethe von Preußen, im Januar 1893 btieb sie fern. Die Ergebmffe der Gilberkommission, wie sie der Reichs- sch-tzsekretär v. PosadowÄy festgestellt hat, entsprechen sicher weder der Dauer der Verathuagen noch den Erwartungen Derjenigen, die eine Aenderung unserer Währungsverhältnisse für geboten halten. Daß mit dem schwankenden und niedrigen Silberpreise gewisse Schädigungen für unseren Außenhandel und auch für unser inneres Erwerbsleben verknüpft sind, ist eine Thatsache, die wohl auch vorher Niemand geleugnet hat und zu deren Feststellung es wahrlich nicht erst umständlicher «ommissionsverhandlungen bedurft hat. Werthvoll ist eben falls die erzielte Uebereinstimmung darüber, daß Deutschland allein nicht in der Lage sei, wirksame Maßregeln zur Hebung des Lilberwerthes zu ergreifen. Vordem konnte man aller dings von manchen „Silberleuten" die Ansicht aussprechen hören, wenn eine Hebung des Silberpreises nicht durch inter nationale Abmachungen herbeizuführen sei, dann müsse Deutsch land eben auf eigene Faust vorgehen. Es ist immerhin bedeutsam, wenn nunmehr auch Kommissionsmitglieder, wie Dr. Arendt und v. Kardorff, anerkannt haben, daß dieser Weg ungangbar sei. Indessen läßt sich mit diesem negativen Satze nichts Besonderes anfangen. Die schließlich aufgeworfene Frage, ob nicht die von verschiedenen Seiten vorgeschlagencn Heilmittel vielleicht gefährlicher wären, als die Silberkrank, heil selbst, deutet darauf, daß im Uebrigen auch nichts Be sonderes angefangen werden soll. Die von Anfang an aus gesprochene Meinung, daß die Silberkommission lediglich zu dem Zwecke einberufen sei, um den Beweis zu erbringen, daß auf dem Währungsgebiete der Grundsatz gelte: „Was steht soll man nicht bewegen", erhält durch die vom Grafen PosadowSky formulirten Ergebnisse ein« gewisse Bekräftigung. Es wird alles beim alten bleiben. Je nach dem besonderen Standpunkte, den man zur Währungsfrage einnimmt, wird man diesen Ausgang beklagen oder mit höchster Genugthuung begrüßen. Zum Berliner Bier-Boykott hat nun auch der Verein der Berliner Weißbierwirthe Stellung genommen. Die von ca. 700 Mitgliedern des Vereins besuchte MonatSversamm- lung trat der Resolution der Saal-Inhaber bei, hieß das Vorgehen der BereinSvorstände des Gastwirthe- und Wciß- bierwirthe - Vereins gut, welche in Gemeinschaft mit dem Vorstande des Vereins der Brauereien Berlins und Um gegend die Versammlung der Saalbesitzer einberufen und nahm einstimmig den Antrag an: „Die Versammlung woae beschließen, daß alle Kollegen sich mit dem Vorgehen der beiden Vorstände der Gastwirthe-Bereine und der Brauereien einverstanden und mit dem Verein der Brauereien solidarisch erklären." Der „Reichsanzeiger" berichtet: Die gestrige Sitzung des Kolonialetats eröffnete Direktor Dr. Kayser Mit einer Uebersicht der Entwickelung der Schutzgebiete. Mit Genug thuung wurde von der Versammlung die Verstärkung der Schutztruppe begrüßt. Der Anerkennung des Vorsitzenden für die Umsicht, mit der der Gouverneur v. Schele die Her- strUung der Sicherheit und die Erschließung de» Lande- ge- fördert habe, wurde zugestimmt. Dte Ausführungen des Dr. v. Oechelhäustr über den Bahnbau fanden allgemeine Zu stimmung. Bezüglich Güdwefiaftika« wurde die Rothwendig- keit einer direkten Schiffsverbindung mit der Heimäch sowie einer Kabelverbindung betont. Dte Grundbuchordnung für
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