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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189406283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-06
- Tag1894-06-28
- Monat1894-06
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1894
- Autor
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. «I. !k. 1,50. 5-144, fremder . 51.40, Hafer kiesu. koOsruu Betragen :tzt. Das i erfahren. mdwirth- gesucht. bietungen ;v!tr r . Lohn, 5 bis 80 »er sich sofort 78, II. n als erste chek auf ein gesu cht ter „3000 erbeten. ocke, ehfarbig, zu r der Expe- uch. hr geord- ;u junges, t, welches , in der Zäsche be- ki«e All- ind, sie sind esten Seifen. ' nl« ist die r verwenden ,en springend. >6 vermascht die billigen schen. I)««- ft ganz Seife, :st auf, wäh- lfte Füllstoffe nt, zerbröckelt, olge ist, man .'ife, ehe man braucht. Die t'v mit illig, sie kauft 40 Pfg. die n Riefir bei schein; A. p. Koschel; »elt, Seifen- , vorm. H. er; Gebe, »er; Her«. B. Kühne; kämm; N. ünchritz bei Bildner; in e.; in Reo« I Gröba bei »echt m. Riesaer H Tageblatt Fernsprechstell« Nr. 20 und Anzeiger Mrblall uni» Ayei-n). Amtsblatt der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 147. Donnerstag, 38 Juni 1894, Abends. 47. Jahrg.1 Da» Riesaer Tageblatt erschriat jeden Ta, Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. «irrNljtthrlicher Be^VOreiS bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, «owie am Schalter der lästert. Postaustalteo 1 Marl 2S Ps-, durch di« Tril-rr frei in» Hau» I Mark 50 Pf., durch den Brtestrllg« frei tu» Hau» 1 Mark 65 Pf. «azei,k»4l>ul«h»r für die Nummer d«S AuSgabrtage» bi» Bormtttag 9 Uhr ohne Grwllhr. »nur und ««lag m« La»,er » »t«t«,ttq I» »»«fa. — »tschSstSsttll«: Käst», «»strat« 59. — Für di« Redmttou mrmMoorUich: -<rm. Schmidt «u Riesa. Bekanntmachung. . Die in Gemäßheit von Artikel ll. 8 6 der Allerhöchsten Beiordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetz-Blatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Großenhain im Monat Mai dieses JahreS festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen innerhalb der Amtshauptmannschaft iin Monat Juni dieses Jahres an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 8 Mk. 84,« Pfg- für 50 Kilo Hafer, 5 Mk. 38., Pfg. - 50 - Heu, 2 Mk. 73 Pfg. - 50 - Stroh. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, am 26. Juni 1894. v. 1172. v. Wilucki. Tn. Für den abwesenden, zuletzt in Dresden aufhältlich gewesenen Expedienten Carl Eduard Mühle ist der Kaufmann Herr Eduard Robert Müller in Riesa als Abwesenheitsvormund in Pflicht genommen worden. Königliches Amtsgericht Riesa, am 27. Juni 1894. — - Kommissionsrath Tinz. In der Förster'schen Schanlwirthschaft in Marksiedlitz soll Montag, »en 3. Juli 1894, Nachmittags '/,» Uhr eine Kuh (grauscheckig) gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, am 28. Juni 1894. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Secretär Eidam. * Bekanntmachung. Der unterzeichnete Stadtrath beabsichtigt, das Reststückchen der alten Hohle zwischen dem Grundstücke der Frau Hübel an der Bahnhofsstraße und der nach der Elbbrücke führenden Straße dem öffentlichen Verkehre zu entziehen. Solches wird hierdurch öffentlich bekannt gemacht mit der Aufforderung, etwaige Wider sprüche binnen 3 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei dem unterzeichneten Stadtrathe anzubringen. Riesa, am 27. Juni 1894. Der Stadtrath. Klötzer. Rdl. Bekanntmachung. Die Liste der bei der Landtagswahl in hiesiger Stadl stimmberechtigten Personen ist revidirt worden und liegt in der Rathsexpedilion (Meldeamt) zur Einsicht der Betheiligten auS. Bis zum Ende des siebenten Tages nach dem Abdrucke des Wahlausschreibens in der Leipziger Zeitung kann bei dem unterzeichneten Sladtrath Einspruch gegen die Wahlliste er hoben werden. Riesa, den 26. Juni 1894. Der Stadtrath. Klötzer. «thr. r für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis H T A öd Bormittags S Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Der neue Präsident Frankreichs. Gestern Nachmittag 4 Uhr 30 Minuten wurde es in Versailles bekannt, daß Casimir Perier zum Staatsoberhaupt gewählt worden und bereits um 7 Uhr ging uns die Mel dung in folgendem Wortlaut zu: Versailles, 27. Juni 4 Uhr 30 Min. Casimir Perier wurde mit 451 von 853 Stimmen zum Prä- fidenten gewählt. Durch Extrablatt gaben wir unfern Lesern, soweit dies mög lich war, hiervon Nachricht. Die heute vorliegenden ausführlichen Meldungen lauten: 851 Stimmen wurden abgegeben; 6 Stimmen waren ungiltig. Die absolute Mehrheit betrug 423. Die Stimmenzählung ergab 451 für Casimir Perier (langanhaltender Beifall), 191 für Brisson, 99 für Dupuy, 53 für Fevrier, 27 für Arago und 24 für verschiedene. Der Kongrcß.Präsident Challemel-Lacour erklärte, daß Casimir Perier zum Präsidenten der Republik gewählt sei. — Die strengsten Maßregeln waren getroffen, um die Ordnung auf recht zu erhalten und die Zugänge zum Kongreßsaale frei zumachen. Von 11 Uhr ab waren die Straßen durch Polizei- abtheilungen besetzt. In der Rue Gambetta, wo sich das Kongreßgebäude befindet, war der Wagenverkchr verboten. Die Truppen waren in den Kasernen konsignirt. Am Bahnhof stand eine Abtheilung des 5. Pionierregiments. — Der Saal des Kongresses und die Tribünen waren überfüllt. Die Diplomatentribünen waren vollständig besetzt. Challemel- Lacour eröffnete um 1 Uhr 10 Min. die Sitzung mit fol- genden Worten: „Sie kennen das schmerzliche Ereigniß, das den Zusammentritt des Kongresses veranlaßte, ein Ereignis, das Frankreich in Trauer versetzt und alle fremden Regierungen tief bewegt." Challemel-Lacour verlas die auf die Präsidenten wahl bezüglichen Artikel der Verfassung. Er erklärte die Nationalversammlung für konstituirt und schritt zur Aufstellung der Scrutatorey durch das Loo». Dejeante begehrt da» Wort, um die Abschaffung der Präsidentschaft der Republik zu verlangen. Michslen begehrte gleichfalls das Wort. Der Präsident verweigerte es beiden. Baudy d'Asson wollte sprechen, wurde aber von zahlreichen Stimmen mit dem Rufe „Schweigen!" unterbrochen. Man schritt darauf zum nament lichen Aufruf der Mitglieder des Kongresses. Casimir Perier wohnte der Sitzung nicht bei. In Pari» kam es vorgestern im Senat bei den Vor- berathungen zur Wahl zu wahrhaft skandalösen Excessen. Die Sozialisten stürzten sich, um die Abstimmung zu ver hindern, auf die Wahlurnen und zertrümmerten dieselben. ES entspann sich darauf eine solenne Keilerei, so daß alle anständigen Elemente es vorzogen, schleunigst das Lokal zu verlassen. Das Ziel der Sozialisten, die Abstimmung zu Hintertreiben, war somit erreicht. — Dem „B. T." meldet man des Näheren: Die beiden Gruppen der Regierungs republikaner der Kammer, die an der Plenarversammlung Theil genommen hatten, vereinigten sich alsbald in der Bibliothek des Senats und konstatirten in ihrem Protokoll, daß die Radikalen und Sozialisten die Urnen zerbrochen hatten, um Obstruktion zu treiben. Die Regierungsrepublikaner beschlossen deshalb, an keiner weiteren Versammlung mehr Theil zu nehmen, und für Casimir Perier zu stimmen. — Anläßlich der stürmischen Sitzung im Se.at kam es bereits zu einer Duellforderung zwischen dem Radikal-Sozialisten Berteaux und dem Gemäßigten Sauzet. Als die Sozialisten die Wahlurnen zu Boden schleuderten, um die Abstimmung zu verhindern, versuchte Sauzet, mit einer Urne über die Tische hinweg zum Präsidenten hinüberzusteigen. Er trat dabei auf Berteaux' Hand, wodurch Berteaux veranlaßt wurde, Sauzet's Beine festzuhalten. Sauzet erwiderte mit einem Faustschlag und nun ging Alles drunter und drüber. Schließ, lich erklärte Sauzet den Zeugen Berteaux', er habe bei der Ertheilung seines Faustschlages nur nach einem Stützpunkt gesucht, ein glücklicher Ausweg, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Ueber den Lebensgang des neugewählten Präsidenten sei Folgendes vermerkt: Jean Pierre Paul Casimir Perier ist am 8. November 1847 in Paris geboren. Sein Groß vater war jener Casimir Perier, dem als Mltschöpfer und erstem Staatsmann des Juli-Königthums insbesondere die besitzenden Classen in Frankreich ein dankbares Andenken bewahrt haben. Sein Vater war unter Thiers Minister der dritten Republik. Durch ernste und gründliche Studien bereitete er sich für das politische Leben vor, in das er einige Jahre nach dem deutsch-französischen Kriege eintrat; in diesem hatte er sich als Offizier in der Mobilgarde mehrfach, ins- besondere in dem Gefecht bei Bagneux am 13. October, ausgezeichnet. Bei den Abgeordnetenwahlen am 20. Februar 1876 trat er als republikanischer Bewerber auf und wurde ohne Widerstand gewählt; er ließ sich beim linken Centrum und bei der republikanischen Linken einschreiben. 1877 und 1881 wiedergewählt, legte er am 1. Februar 1882 sein Mandat nieder, weil er mit der Verbannung der Präten dentenfamilien aus Frankreich nicht einverstanden war. Zwei Monate später kehrte er neugewählt in die Kammer zurück, der er seither ununterbrochen angehörte. Er war Unter- staatSsecretär in den Ministerien des Unterrichts und des Krieges, Mitglied der wichtigsten Kammerausschüsse, in fünf aufeinanderfolgenden Tagungen Bicepräsident der Kammer, die ihn nach dem unfreiwilligen Rücktritt ?Ooquet's währen» der schlimmsten Zeit der Panamakrise zu ihrem Vorsitzenden wählte. Schon in früheren Jahren war wiederholt die Auf forderung an ihn herangetreten, in eines der rasch wechselnden Cabinete einzurreten, doch lehnte er jederzeit klüglich ab, sich für größere Zwecke aufsparend. Auch als ihm nach dem Sturze Ribol's die Cabinetsbildung angeboten wurde, ging er darauf nicht ein. Die am 20. August und 3. September v. Js. neugewählte Kammer übertrug ihm neuerdings den Vorsitz. Als dann im November das Coalitionsministerium Dupuy, das eine Versöhnung zwischen Radikalen und Oppor tunisten darstellen sollte, von den den Ersteren entnommenen Mitgliedern meuchlings gestürzt wurde, galt Perier allgemein als der Mann der Situation, aber auch jetzt sträubte er sich, die Ministerpräsidentschaft anzunehmen, und es bedurfte fünfmaliger Aufforderung Carnot's und eines beweglichen Appells an seinen patriotischen Opfermuth, um ihn zur Bil dung des Cabinets zu vermögen. Er vollzog dieselbe am 2. December 1893, bereitete sich aber schon am 22. Mai 1894 absichtlich seinen Sturz, nachdem er vorher schon zehn- und mehrmals die VertrauenSsrage gestellt hatte, offenbar in der Hoffnung, einmal ein Votum zu provociren, das ihm einen günstigen Abgang ermöglichte. Er wollte sobald als möglich als Ministerpräsident sterben, um noch rechtzeitig al» Präsident d-r Republik auserstehen zu können. Tagcsgeschichtr. Deutsches Reich. Ein Berliner Blatt sprach Be fürchtungen wegen der Sicherheit der Deutschen in Frankreich aus und deutete an, daß die deutsche Regierung aus gleicher Besorgniß die französische auf die Gefahr für die Fremden aufmerksam gemacht habe. Demgegenüber erfährt die „Post" zuverlässig, der deutsche Botschafter in Paris habe im Namen seiner Regierung vielmehr die Zuversicht bekundet, daß dank der energischen Maßregeln, welche die französische Regierung Ergriffen habe, die SchreckenSthat vom 24. Juni keine schweren inneren Unruhen zur Folge haben werde. Für Zwecke des Reiches sind Erhebungen über den Ein fluß der ArbeitcrversicherungSgesetze auf die Kosten der Armen pflege angeordnet worden. Ersichtlich handelt es sich darum, festzustellen, ob und inwieweit sich die Kosten der Armen pflege durch die Arbeiterversicherungsgesetze verringert haben. Gne groß« Anzahl von städtischen Behörden hat, wie erinner lich sein wird, in ihren Eingaben wegen Ersatzes der ihnen durch die Arbeiterversicherungsgesetzgebung auferlegten Lasten in Abrede gestellt, daß die Erwartung einer nennenSwerthen Verminderung der Kosten der Armenpflege erfüllt worden ist.
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