Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189410094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-09
- Monat1894-10
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1894
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
, je zweimM der Tod« )ic Stelle dH lei VcrlchäH »wie BlanH Lebei'östrasM :g »ach MafH rlichen Hal« an dieSteW AryuclmsireH die Flucht eH mständen dH usirt. FernH z mit allerlH ß", »DegeH vor versaeH erhöhte WiH Grüßen, dH Karl zu MM c Raisonnire» zwvlfmaligeH ein Gemein» sie durch ErD :roffizier iiinl :n in WafienH rden mit de» rd weggejag« GeneralfeldD er LandwehrH ihre 1806 i» uthen, Stock« neu Röhrcheu und stand« deinungen » h noch erhö» größten ThrV e Anwcnduoz erlichen Lusj Militär da^ i, die körper er Lau»-" uni Ts anl-,einiges 40 Schlag t 50 beßmn Soldaten an Zahl der Zu« u einem Miß- n seit Lnfam iß in Oester« fremde Zor'enl , sächnlchM 6,— bis oreumschsr mV s 5,70, ruHÜchM —. Brauer!« 25. FMlergerß alt, Mk. ö,L< bis 5,75. Ko lk Mk. L,Z0 bi bis 3.30. K°! . 2,20 bis 2,öl rtmeiiil M iche. «tüller, Strehla a. E. Ms. Sonnabenl > den 13. L!lt ht ein Tra» >rt sehr schm Kühe, Kalber», « 6rt»^8enIiLi Freitag Mini , Stolzenhain Mit billigst ab Sa Nünchritz. in schöner ü t eignet, wird cht. Oss. m öl. niederzulv NiksnerßilModlM W. „Glaserarbeiten für das Tchlachthoss - Hauptgebäude", sind bis zum LS. dieses Monats, Vormittags LV Uhr an das Stadtbauamt Die Auswahl unter den Angeboten, bezw. die Ablehnung sämmtlicher Angebote, bleibt Stadtbauamt Riesa, am 9. Oct. 1894. Zschau, Stadtbanmeister. rr n d Anzeiger Mtblall iud Anzeiger). Telegramm-Adrelfi L Fernsprechstrll, r tt Rtesa. AH- Nr. SV der König!. Amtshauptmannfchaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 23S. Dienstag, S. Oktober 1894, MendS Verdingung. , Die Ausführung der Glaser-Arbeiten für das Hauptgebäude der hiesigen Schlacht- einzureHen. Hofanlage soll an einen in Riesa wohnhaften leistungsfähigen Gewerken vergeben werden. Berdingungsunterlagen sind auf hiesigem Stadtbauamte, woselbst auch hierauf bezügliche I Vorbehalten. Auskünfte ertheilt werden, in Empfang zu nehmen. Verschlossene Angebote, mit der Aufschrift ' 47. Za-rg Das Rirsaer Tageblatt erscheint icden Tag Abends nnt Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla, dm A^WhchMM sowie am Schalter der kaiierl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Träger srei ins Haus 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei in» Hau« 1 Mark SS Pf. m-z-tg-ihM für die Rm«« des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SV. — Mr die Redaction verantwortlich: -er» Schmidt bi Mel«. Reform oder Revolution. Unter diesem Titel erscheint eine von Herrn Geh. Rath v. Massow verfaßte Schrift, deren Aushängebogen jüngst an die Presie versandt wurden. Der Autor erörtert in seinem von Pessimismus durchtränkten, der sachlichen Darlegung durch Anführung von Zahlengruppen rc. aber durchaus nicht ab holden Werke die Aussichten einer zukünftigen Revolution mit besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse in der Reicks hauptstadt, woselbst seiner Ansicht nach zwischen den Massen der Umsturzbewegung und den zu ihrer Bekämpfung dispo niblen militärischen Streitkräften zu Ungunsten der letzteren ein arges Mißverhältniß bestehe. Fünfzigtausend entschlossene Kämpfer in Berlin unter die Waffen zu ruien, denen sich weitere Fünfzigtausend nach dem ersten Erfolg anschließen, sei den sozialdemokratischen Führern ohne Schwierig'«! schon heute möglich, und in zehn Jahren werde es ihnen noch leichter sein, wenn die Verhältnisse nicht anders werden. Was haben wir dagegen unsererseits für Kräfte? In Berlin garnisoniren an Fußlruppen: 2. bis 4. Garderegiment, Regi menter Alexander, Franz, Garde-Füsiliere, also seche- Regi menter L 31/2 — 21 Bataillone, 3 Eisenbahn-Regimenter ä 2 Bataillone und Garde-Pionier-Bataillon, Summa 28 Bataillone, das Bataillon zu 500 Mann gerechnet, mach. 14000 Mann. Nun werde sich die Sozialdemokratie aber den geeigneten Zeitpunkt wählen — im Herbst, wenn die Reserven entlassen, die Rekruten noch nicht eingetrosfen sind, der Kaiser sich auf Reisen befindet und die meisten höheren und viele niedere Offiziere, sowie auch Mannschaften Berlin mit Urlaub verlassen haben. Bei zweijähriger Dienstzeit sei dann also höchstens die Hälfte des Mannschastsbestandes da, also nach obiger Rechnung 14000 : 2 — 7000 Mann. Nach dieser Zahlcnaufstellung kommt Herr v. Massow darauf zu sprechen, daß ein anzuzettelnder Aufstand zunächst wohl durch Uebcrraschung zu wirken su. en und er nicht den Angriff abwarteu, sondern vielmehr selbst angreifen werde. In der Nacht, wenn die Offiziere, mit Ausnahme derjenigen Lieutenants, die in d r Kaserne wohnen, in ihren Stand- auarliercn sind, werde er plötzlich gegen die Ka'erne anstürmen und dabei mit Dynamit arbeiten. Er werde den Truppen gediente Genossen gegenüberstellen in großer Ueberzahl, und wenn nicht die Ueberrumpelung gelingt, um jede Kaserne den Kampf so führen, daß wenigstens für die ersten Stunden ein Ausrücken der Truppen verhindert wird. Namentlich dürfte er durch Brandstiftung in den Schuppen und Ställen der Artillerie und Kavallerie zu verhindern suchen, daß Erstere die Kanonen bespannt und Letztere aufsitzt. Die Offiziere, welche in die Kasernen eilen, werde man durch aufgestellte Posten rechtzeitig abfangen, sie einzeln mit Uebermachl an greifen, vom Pferde reißen und tödten. Während die Truppen ihre Kasernen vertheidtgen müssen und der Polizei nicht zu Hilfe kommen können, führt Letztere nur einen kurzen Kampf. Von einem Masscnschnellfeuer empfangen, würde sie bald den Platz räumen müssen. Ein gleicher Empfang könnte der Feuerwehr bereitet werden, wenn sie herbeieilt, nachdem die Kasernen in Brand gesteckt sind. Nicht ganz leicht zu er ledigen für den Aufstand sei nun die Bewaffnungsfrage; aber man sollte meinen, die Schwierigkeit wäre zu überwinden. Auf dem Wasserwege dürften sich unter falscher Deklaration Gewehre und Munition in erforderlicher Menge einschmuggeln lassen. Treffen die Schiffe eines Schleppzuges, die ja ohne Schwierigkeit nur mit zuverlässigen Genossen bemannt werden können, an einem eiysamen Ufer, z. B. der Havel, in der Nähe von Berlin ein, kurz bevor der Aufstand ausvricht, so können die dazu bestimmten Mannschaften Waffen und Muni tion direkt vom Schiffe empfangen. Sind die ersten tausend Mann bewehrt, haben sie die Kugel im Lauf, so brauchen sie die Schutzleute nicht zu fürchten; es sind ja eben, Gott sei's geklagt, kriegsmäßig ausgebildete ehemalige deutsche Soldaten, welche massenhaft in den Reihen der Sozialdemo kraten stehen. Operire der Aufstand mit Dynamit, richte er aus den Häusern Schnellfeuer auf die Bedienungsmannschaften und die Pferde der Artillerie, und erhalte die Kavallerie in gleicher Weise Flankenfeuer, wenn sie auf dem glatten Asphalt ent lang sprenge, oder Frontfeuer, wenn sie vor einer Barrikade Halt machen muß, so könne ein eventueller Straßenkampf sich leicht sehr schwierig gestalten. Man müsse in dieser Be ziehung bedenken, daß im Jahre 1848 die damalige, aus 15 Bataillonen bestehende Berliner Garnison bei einer Be völkerung von 400 000 Seelen relativ stärker war, als jetzt mit 28 Bataillonen bei einer Bevölkerung von 1600000 Seelen, und daß ferner das damalige Kampfterrain be- deutend kleiner und konzentrirter war. Was dann die Pro vinzen anlange, so müsse man sich klar machen, daß unter den 1700000 Sozialdemokraten, welche 1893 gewählt haben, nicht nur ungezählte Reservisten und Landwehrleute, sondern auch Eisenbahn- und Telegraphenarbeiter in Menge sind, denen es, da sie mit den bezüglichen Einri htungen genau vertraut sind, ein Leichtes sei den gesammten Verkehr in wenigen Stunden zu sistiren. Behörden und Truppen-Be- fehlshaber werden daher sofort ohne Verbindung mit einander sein, und Jeder werde auf eigene Faust handeln müssen. Da dürfte es nun nicht überall leicht sein, das Richtige zu treffen; das System bureaukratischer Zentralisation werde sick in der Zivilverwaltung bitter rächen. Von der Selbst hilfe der nichtsozialdemokcatischen Bevölkerung sei wenig zu erwarten. Wir seien so an die modernen Verkehrs-Formen und -Mittel gewöhnt, daß schon das plötzliche Aushören von Eisenbahn, Telegraphen und Post, das Ausbleiben der Zeitungen einen lähmenden und die Aktion paralysirenden Einfluß ausüben wird. Wenn man bedenke, wie schon 1848 bei der verhältnißmäßig sehr unblutigen Revolution, die einen rein politischen Charakter hatte und des sozialistischen Beigeschmacks gänzlich entbehrte, die meisten Menschen den Kopf verloren, Calabreser mit großen Cocarden aufsetzten, sich mit Schärpen schmückten, Bürgerwehr spielten und aus purer Angst Reden hielten, deren Inhalt ihrem Herzen wie Verstände gänzlich fern lag, so könne man sich bei einem sozialdemokratischen Ausstande, wenn noch dazu mit Dynamit gearbeitet wird, auf das Schlimmste gefaßt machen. Ein Bild düsterster Art ist es, das uns hier entgegen« »ritt; so seltsam aber auch die in Vorstehendem skizzirten Betrachtungen sind und so wenig wir ihnen in ihrer Ge- sammtheit zustimmen möchten, so läßt sich doch das weit greifende Interesse, das die Massow'sche Schrift bereits er regt hat und sicher noch erregen wird, nicht wegdisputiren. Wir leben in einer ernsten Zeit, welche die bedenklichsten Erscheinungen und Strömungen an die Oberfläche treten läßt und deren Signatur in ihrer Allgemeinheit unbedingt die energische Mahnung in sich schließt, nicht lässig die Hände in den Schooß zu legen. vertliches uuö SiichfisÄeS. Riesa, 9. October 1894. — Das Hochwasser des Elbstroms ist soweit zurückge gangen, daß auch die Frachtschiffsahrt den Verkehr wieder in vollem Umfange aufnehmen konnte. Ebenso wurde auch auf dem Elbquai heute früh der Betrieb -wieder eröffnet. Es ist somit die von dem Hochwasser herbeigeführte Verkehrs störung erfreulicher Weise nicht von langer Dauer gewesen. — Der Schlachthofsbau schreitet rüstig vorwärts. Im amtlichen Theil der heutigen Nummer gelangen die Glaser arbeiten für das Hauptgebäude der Anlage zur Ausschreibung. Die Vergebung der Arbeiten soll an einen hiesigen Gewerken erfolgen. Die Angebote find bis zum 12. ds. Mrs. Vor mittags 10 Uhr an das Stadtbauamt einzureichen. — Falb'S allgemeine Charakteristik für den Monat Oktober besagt: „Obgleich die Gesammtmenge der Nieder schläge bedeutend größer sein wird, als im Vormonat, so stehen doch auch wieder längere Reihen günstiger Tage zu erwarten, die allerdings durch desto heftigeren Regen unter brochen werden. Es ist dies der Monat der extremsten Gegensätze." Der 14. Oktober ist ein kritischer Tag zweiter Ordnung. Es find jedenfalls keine sehr angenehmen Aus sichten auf ein schönes Herbstwetter, dessen wir doch im Interesse der Landwirthschaft und auch in verschiedener anderer E insicht so sehr benöthigen — das heißt, wenn Alles so ein trifft, als wie es Falb prophezeit hat. Der November würde nach Falb ziemlich warm sein; dagegen sollen wir im Dezember sehr starken Frost bekommen. — Nack der soeben erschienenen Anciennetätsliste der sämmtltchen Offiziere des Beurlaubtenstandes deS deutschen Reicksheeres zählte das letztere am 15. August 1894: 3 Majors, 467 Hauptleute beziehungsweise Rittmeister, 1946 Premier- und 8139 Secondelieuienants, zusammen 10 555 Offiziere der Reserve, und 1 Oberst, 3 Oberstlieutenants, 23 Majors, 1673 Hauptleute bezw. Rittmeister, 4577 Premier- und 3976 Secondelieuienants, zusammen 10242 Offiziere der Landwehr. Es ergiebt das für das Reichsheer insgesammt 20 797 Offiziere des Beurlaubtenstandes, während das stehende Heer nach einer in der „Militär-Zeitung" angestellten Be rechnung am 13. April d. I. 21069 Offiziere zählte. DaS 12. (königlich sächsische) Armeecorps zählt bei der Reserve: 2 Majors, 61 Hauptleute bez. Rittmeister, 145 Premier- und 594 Secondelieutenants, zusamm n 802 Offiziere; bei der Landwehr: 82 Hauptleute bez. Rittmeister, 291 Premier- und 256 Secondelieutenants, zusammen 629 Offiziere. Es sind dies insgesammt 1431 königlich sächsische Offiziere des Beurlaubtenstandes. Das stehende Heer zählte am 18. April d. I. 1268 Offiziere. — Es waren Zweifel entstanden, ob auch für den Fall freiwilliger Ableistung einer militärischen Uebung die Familie des Einberufenen Anspruch auf Gewährung der gesetzlich fest gestellten Familienunterstützung erheben könne. Der Reichs kanzler hat jetzt, wie man aus Berlin schreibt, diese Frage bejaht unter Hinweisung darauf, daß die Freiwilligkeit der Meldung zu einer Uebung an sich ohne Bedeutung sei, mcl. mehr erst durch die darauf von der Militärbehörde bewirkte Einberufung Wirkung erlange, und daß für Jeden, der auf Grund freiwilliger Meldung einberufen werde, ein Anderer von der Uebung befreit werden müsse, da die Zahl der für jede Uebung Einzuberufenden völlig feststehend sei. — Der Vierteljahrswechsel giebt wiederum Veranlassung, die Geschäftsleute unter uns zu ermuthigen in dem glücklicher- weise mehr und mehr um sich greifenden Brauche, tue Rech nungen nicht ganz-, sondern vierteljährlich den Kunden zuzustellen. Hier gilt es einmal von der Gegenwart, die in das Geschäfts- leben so unendlich viele schlechte Gewohnheiten getragen har, etwas zu lernen. Größere Geschäfte, und in den Städten auch die kleineren, ziehen schon '.ängst ihre Außenstände in kürzeren Fristen ein und sichern sich dadurch vor anderen Geschäften, die die Jahresrechnungen als alten Zopf weiter- füyren, einen weitgehenden Vortheil. Gerade die Geschäfte- leute, die unter der Nothlage der Gegenwart am meistcn leiden, die kleineren Kaufleute und Handwerker, bedürften am meisten der Unterstützung, die für den Geschäftsmann in der kürzeren Zahlungsfrist liegt. Als Härte oder RücksichiS- losigkeit kann solche billigerweise von Niemandem empfunden werden; höchstens eben von deu Geschäftsleuten, die das ihnen rechtmäßig Zukommende selbst erst nach Jahresfrist erhalten. Im Uebrigkn zählt Niemand seine Einnahmen nach so langen Fristen; der Arbeiter erhält seinen Verdienst als Wochenlohn, der Beamte als Monatsgehalt, und Zinsen pflegen nack Viertel« oder Halbjahren gezahlt zu werden. So ist es auck nur recht und billig, wenn die Rechnungen in den entsprechen den Frijlen beglichen werden. Wir sagen: „recht und billig". Denn für unrecht und unbillig müssen wir es halten, wenn man den Geschäftsmann mit seinen Forderungen ungebührlich lang warten läßt, aus Saumseligkeit oder weil man es für nützlicher hält, da- Geld erst noch ein bischen „arbeiten" zu lassen. — Daß in der kürzeren Zahlungsfrist für alle Be-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite