Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189410158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-15
- Monat1894-10
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1894
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ein starkes Arbeitspferd verkaufe billigst. Näheres Mttinerste. 14, I. mmrg »trd durch da» Radfahren schad kn kuHer Akt m» Biele» kräftiger und der Unterschied im Umfang de» Brust körbe» bei« Einachmrn und Ausalhmen wächst von Monat zu Monat. Sin« solche Ausdehnung der Lunge und de» Brustkörbe» ist aber der beste Schutz gegen die gefähr lichste aller Krankbeiten, gegen die Lungentuberkulose. Wichtig ist dabei, daß der Radfahrer davon obgeht, mit übergebeugten Oberkörper zu fahren, und einen Sitz ein« zunehmen, wie ihn der Jokei auf dem Rennpferde wählt. Ganz abgesehen davon, daß diese Stellung nicht gerade sehr schön aussieht und den Radfahrer auch in der Be trachtung der durchfahrene» Gegend stört, was doch ent schieden ein nicht geringer Genuß ist, so ist sie auch ge sundheit-schädlich. Durch da- Ueberbcngen de» Oberkör per- werden die Lungenspitzen in ihrer Thätigkeit gehemmt, so daß sie nur unvollständig an der Athmung theilnehmen. - Nun find aber die Lungenspitzen gerade diejenigen Punkte unsere» Athmungsorgans, wo die Erreger der Lungen schwindsucht, wie die Erfahrung lehrt, sich mit Vorliebe zuerst ansirdrln, und deßhalb wird eine Schädigung dieser Lungenpartien um so bedenklicher. Daher soll der Rao« fahrer stet» nur mit möglichst gerade ansgerichtelem Ober körper fahren. Soll da- Radfahren aber die erhoffte gesundheitliche Förderung zeitigen, so müssen dabei gewisse Regeln be- s obachtet werden, damit alle gesundheitswidrigen Einwirk« i ungen nach Möglichkeit vermieden werden. Beginnen z wir mit der Kleidung des Radfahrers, die sich mit wenigen ! Worten erledigen läßt. Im Allgemeinen entsprechen die ! üblichen Radfahrer-Tricotcostüme den hygienischen Anfor- derungen. Nur sei hierbei bemerkt, daß die hellgraue ; Farbe der öfters vertretenen dunkelblauen Farbe vvrzu- i ziehen, ist, da letztere ebenso sehr wie Schwarz die Wärme- - strahlen festhält. Wer aus irgend einem Grunde ein Rad« - fahrercostüm nicht wählen will, der achte nur darauf, daß .! der Anzug, in dem er fährt, der Ausdehnung des Brust korb» Spielraum läßt und daß anch die Beinkleider weit i genug sind, um den Schenkel eine ungehinderte Bewegung ; zu gestatten. Hosenträger während des Fahrens zu tragen s empfiehlt sich nicht, da sie auf den Rumpf einen zu großen ; Druck ausüben. Besser ist ein nicht zu scharf angezogener i Leibgurt oder die'Befestigung der Beinkleider durch den ! Bund. ! Für dir Leibwäsche eignet sich einzig und allein Wolle. Bei der Durchfeuchtung durch den Schweiß bleibt i sie trotzdem warm und kühlt nicht wie die Leinwand, fo i daß nach der Beendigung des Fahrens eine Erkältung ; nicht zu befürchten ist. Wenden wir uns jetzt zu den Verhaltungsmaßregel», § die bei einer größeren Tour, die sich auf einen ganzen ' Tag oder mehrere Tage ausdehnt, zu befolgen sind. Der Radfahrer darf, wenn er im heißen Sommer einen seinen Kräften und Wünschen entsprechenden Weg ohne Belästi gung durch die Hitze zurücklegen will, kein Langschläfer sein. In der frischen Kühle des anbrechenden Morgens fährt es sich am besten. Besteigt man in der Frühe das Rad, so wird man ohne Verlust in den heißen Stunden von elf bis drei Uhr Rast machen können, um dann mit neuen Kräften wieder die Route anzutreteu. Sodann ist weiter ein richtiges fkayrte.npo einzuhalten. Die Versuch ung ill zwar ,roß, wenn man sich ain Morgen frisch auf das Rad setzt, mit allen Kräften auszugreifen und in blitzschneller Geschwindigkeit dah.nznsau'en. Allein eine derartige überhastete Gangart ist iinmer nur eine be schränkte Zeit durchzuführen, und die Rückwirkung macht sich !Mer um so empfindlicher fühlbar. Auch hier heißt «»: Mle mit Weile. Dagegen kann man bei einem mäßigen Tempo ohne Übermüdung und veberhi-una die beträcht lichste» Strecken znrücklegen und wird schließlich ebenso schnell am Ziel anlangen wie die sogenannten Kilometer- fresser, die unter der größten Urberanstrengung ihren Weg abhaften, um vollständig erschöpft di, Endstation zu er- reichen So gesund da» Radfahren bei der Einhaltung eine» mäßigen Fahrtemvo» ist, so sehr sind alle Gewalt touren zu verwerfen, oie dem Zweck des Sports, der Stärkung de« Körpers, direct entgegengesetzt sind. Ebenso empfiehlt es sich, bei der Ueberwinduug einer Anhöhe nicht mit der Aufbietung der letzten Kräfte »vrzugrhen. Viel zweckmäßiger ist es, bei einer bedeutenderen Steige rung abzusteigen und die Maschine zu schieben. W wird dadurch zugleich eine Abwechselung m der MuskelMtig- keit der Schenkel herbeigeftthrt. Denn beim Geher* be wegen sich die Muskeln doch in einer etwas anderen LVeise und diese Aenderung de» Muskelspiels äußert eine der artig wohlthätige Wirkung, daß der Radfahrer sein istad wieder frischer besteigt. Während der Fahrt muß der Fahrer ferner durch die Nase und nicht durch de» Mund athmen Es ist ja richtig, daß die Nasrnathmung den« Ungeübten anfänglich vrwas schwer fällt, so daß sie ihm fast unmöglich dünkt. Aber ein fester Witte siegt bald über die Beschwerden und in Kurzem erfolgt die Athmung ebenso leicht durch die wie durch den Mund. Athmet man durch den >, fo wird der aufwirbelnde Staub der Landstraße mu der Einathmungsluft verschluckt und gelangt in die Lunge. Bei der Nasenathmung aber wird der Staub » ii der Schleimhaut der Nase aufgefangen, so daß nur fwul'sreie Lust dem Athmungsorgan geboten wird. Bei kühlerer Temperatur wird zudem die Einathmvngsluft in der Nasenhöhle erwärmt, wodurch einer jchMichen Ab kühlung der Luftwege vorgebeugt wird. Zu vermeiden ist während der Fahrt Las Rauchen. Wegen des kräftigen Athmungsprozesses liegt die Gefahr vor, daß der Rauch unabsichtlich miteingosogen wird und bis zur Lunge vordringt. Radfahrer mit empfindlicheren Augen klagen zu weilen über eine Reizung derselben durch den Helle« Son nenschein und den auffliegenden Staub. Für diese wird eine blaue Schutzbrille gute Dienste thun, die dann nach Beendigung der Fahrt abgelegt wird. Ein wichtiges Kapitel für den Radfahrer bildet das Trinke». Die Meinungen hierüber sind in Radsahrer- lr.isen sehr getheilt. Es kann aber darüber Bin Zweifel obwalten, daß das Trinken auf einer Tour nur mit Ein- schräukunge» zuträglich ist. Zunächst wirft sich-die Frage auf: Was soll der Radfahrer trinken. Es giebt nicht wenige Fahrer, die vor dem Antritt einer jeden Tour erst einen Schluck Feuerwasser zu sich nehmen zu müssen glauben und auch während der Fahrt selten ein Wnkbs- lsmis auslassen, wo sie sich nicht durch einen CvMw oder Rum, wie sie denken, stärken. Ein solches Verhalten ist durchaus falsch. Alkohol regt zwar an, aber nur für kurze Z it, denn nachher folgt alsbald eine desto grüße, e Er schlaffung. Aehnlich in seiner Wirkung ist das Bier, zu mal weuü es in großen Mengen und auf einen Zug ge nossen wird. Gegen daS Trinken an sich ist sicherlich nichts einzuwenden. Denn durch die rege Schweißabson derung wird das Blut sozusagen eingedickt und deßhalb verlangt der Körper nach Wasserzufuhr, eine Forderung, die sich eben durch den Durst bekundet. Darum krau auch der Radfahrer auf der Tour ungescheut trinken. Ja, er soll sogar durch öfteres Trinken einer allzu groß u Entwässerung und einem zu heftigen Durst Vorbeugen. Trinkt er von Zeit zu Zeit kleinere Mengen, so wird ihn der Durst nie derart »Hermannen, daß er, wenn sich die Gelegenheit bietet, unmäßige Quantitäten hiuabstürzt. Er wird dann tn ersterem Falle sogar verhältnißmätzig kühle Getränke zu sich nehmen können, ohne Schaden zu leiden, wenn er nur die Vorsicht beachtet, in kleinen Schlucken zu trinken und jeden Schluck erst einige Sekunden in brr Mundhöhle jurückzubehalten, damit er angew irmt in den Mvgen hinabgleitet. Als geeignete Getränke sind Wasser, Selterswasser, Milche Kaffee oder auch Thee anzusehen. Katter Kaffee paßt auch vorzüglich zur Mitnahme in der Feldflasche. Er wird nicht wann und matt wie das Wasser und regt ebenso an wie ein Liqneur oder ein GlaS Wei». Bei einer größeren Tour, die sich über mehrere Tage erstreckt, ist es angebracht, daß sich der Radfahrer außer mit den nöthigen Toilettegegenständen wenigstens mit einem Neservehemd zum Wechseln versieht. Wird man auf der Fahrt vom Regen durchgeweicht, so ist es ein außerordentlich wohlthuendes Gefühl, wenn man in de: Raststation das durchfeuchtete Hemd gegen «in trockenes iroterkleid vertauschen kann. Aber auch wenn nicht ein solcher unwillkommener Zwischenfall wie ein Regenwetter auf der Fahrt überrascht hat, so ist ebenfalls nach dm Ankunft in dem Uebernachtungsquatier rin Wechsel der 'J.ttfrklr:du:ig sehr zweckdienlich. Nicht der letzte Beweis für die Vortresslichkeit der RadfuhrenL ist die große Ausdehnung, die er gesunden hui. Wegen seiner vorzüglichen Eigenschaften ist diesem Spurt in Zukunft eine immer weitere Verbreitung zu wünschst, und es sollte ein Jeder, dem es nur irgend möglich M sich dieser körperlichen Uebung befleißige». Denn all« Ausgaben in Zeit und Geld, die ihm dadurch «erwachsen, vrraMdet er doch im Grunde genommen nur «auf die Erhaltung und Stärkung seiner Gesundheit und idn Gesundheit ist und bleibt immer noch eins der höchsten Hüter. - ' '' . Marktberichte. Chemni«-. October Pro 50 Kiw Weizen, fremde Sorte» Mk. 0,70 bis 7 M "'m äß und bunt, Ml. —bis - , sächsi.cher oeb Mk 6 55^ /^0, Weizen neu, Mk. 5,00 bis 6,i0. N'q^w. preuLcher Mk bis preußischer und Ml-.5,75 bis 5,90. türkischer M,. - 7-^bis 7>5 Futte'f'tte M 45?bisV7'kis«.7b. Ms. Mu -eußisch^' alt Mk. 4,^0 bis .1,75 Hafei, sachs. und p. 5,- bis 5,75. Koch er Hafer durch Regen beschädigt Mt. bien Mk. 6 80 bis «rbseN Mk. 7,9.5 bis 9,20. Mäht- und Futtere- bis 8 80 Kar- 7,80. Heu Mk. 8,— bis 4,50. Stroh Mk 2 80 >2o'bis '60 löffeln Mk. 2,- bis 2,20. Butter pro IKttoMk. Dresdner Vörsen-Rachrichten vom 13. Oktober 1894. Mitgethellt von Gebr. Arnhold, Bankgeschäft. Weizen, neu, pro 1000 Ktlogr. netto: Wetßwetzen, Land 136-138, Braunweizen do. 130-134. Roggen, Sächsischer 108-112, fremder , neuer, feucht —Gerste: böhm. und mähr. Futiergersie 90—lt.0. Hafer: Sächsischer 122—132, neuer " (Feinste Waare über Notiz.) Mais vro 1000 Kiloqr. netto Linquantine 120—125, rumänischer 105—112. Buchweizen i o tOOO Kitogr. netto: Inländischer 135—145. Oelsaaten pro k 000 K:l»o- netto: Winterraps, sächs. 185-197. Winterrübsen, neun: Rapskuchen pro 100 Ktlogr.: lange 12,—, runde 11,50, Leinkuchen einmal gepreßte 15,50, zweimal gepreßte 14,—. Malz (ohne Laü) 27-29, Weizenmehl Pro 100 Kitogr. netto (ohne Sack, Dresdner -Marken), exklusive der städtischen Abgaben: Kaiserauszug 27,— Grieslerauszug 24,50, Semmelmehl 22,50, Bäckermundmeht 21—, Grieslermundmehl 15,50, Pohlmehl 13,50, Roggemnehl (ohne S-w Dresdner Marken) exklusive der städtischen Abgaben: Nr. 0 20.-, Nr. 0/1 19,-, Nr. 1 17,50, Nr. 2 16,-, Nr. 3 14,-, Futtermehl ' tl, Weizeukleie (ohne Sack) grobe 7,20, seine 7,20, Roggenltei« ( hne Sack) 9,20. Mr sofort sucht ein Beamter ein grötzereS Familien- logiS im Preise von ca. 300 Mark. Am liebsten Nähe des Kaiser.WilhelmplatzeS oder Metlincrstraßc. Offerten unter „VV. AI." in die Exped. d. Bl. erbeten. Ein Logis, bestehend aus Stube, Kammer, Küche und Zubehör, zu vermiethen ev. sofort zu beziehen * Kastanienftr. 4S. * Ein freundl. kl. Logis mit sämmtlichem Zubehör ist zu vermiethen 8ckiüßenstr. 12. Logis I. Etage, freundl. Wohnstuben und Zubehör für den Preis von LOr) M. miethkrei. Kl. Schloßüraßc 17. Schöne Wohnunfl, 1. Et., 1 auch 2 Stuben, 2 Kammern, Küche und Zubehör, Osteni 1895 an n h-ge N-ute zu vermiethen. Wasserleitung und B.unncn im Hause. O. /rokiberg, Kastanienftr. 15. 2 schöne Wohnungen 'sind zu vermiethen, 1. April 1895 zu beziehen. 1 Etage, 4 Zimmer, Mädchenk. u. Zubehör. .Desgl. 3. Etage, 3 Zimmer, Küche u. Zu behör. Lmil Aoickt-r, Ecke Schloß- u. Gartenstraße. I Logis in erster Etage, 1 Logis in zweiter Etage und 1 I^oxis im Hinterhause, HauSmannspcsten damit verbunden, sind sofort zu vermiethen * Kastanienstr. 5l. welche das Schneider« erlerne« wollen, werden noch angenommen bei 1^. koinhorckt, Wettinerstr. 30, ll. ko. Itv! misviio LrLMkoLIsK in alten Sortirungen verkauft billigst ab Schiss * A. Schulze, Riesa. Ilkktigö ULiirsr werden angenommen. L. Schneider, Baumstr. Ei« gut erhaltenes vierschneidiges A Wiegemesser, desgl. eine fast neue Decimaltvattge sind preiswerth zu verkaufen üouplotr. 08. Ein großer Transport bester dänischer und Holsteiner Pferde ist direkt eiiigetroffen und stehen bei mir zum Berkaus. * Oldenburger Milchvieh und Bullen. Nächste Mitt woch, den 17. Oktbr. stellen wir einen Transport -- ' Oldenbgr. Kühe, Kalben n sprung fähige Bullen im Hotel Sächsischer Hos in Riesa zum Berkaus. Fichtenberg, Elbe. 6edr. Kromer. v»8 I'nmilion-kvn^ionLtt biet. j. M. vorzügl. und billige Gelegenheit z. prakt. und gedieg. Ssusbild. f. Haus und Leben, lr Nvk. * Albertftrafte 3 ist soscu möblirtcs t Zimmer zu vermiethen. , Albertstraste 3 sind schöne Woh- nungen b zu vermiethen. 1 schöne Halb-Etage sofort, und ein kleineres Logis 1. November zu vermiethen * Kaistr-Willielmpk. 6. Zn verkaufen ein schöner Hinter lader, ein- und zweispännig gefahren. Schlotzstrafte Nr. 23. W LMckMck (handausgelesen) verkauft 6. Noritr Förster, Riesa.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite