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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189410292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-29
- Monat1894-10
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1894
- Autor
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Rieder K Tageblatt «»h Anzeiger Mrßlsll »ß Listiger). V«W»DWW S«»t^* *ch»»>* der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Könitz!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riep». ^-SSS. Mnntn«, 2«. Octover 1894, AdendS. 47. Jichrg. Da» Riesaer Tageblatt reich«,, jeiM ta, Abend« mtt Autnatzm« »er Sonn- und Festtag«. Vierteljährlicher ve»»B»r«i» bei Abholung in de» Szpebtttan« t» «ch, und Sttrtzla. M» MchWßHMU I-Ntk am Schalt« d« «aijrrl. PosttmDtMn 1 «art 2S Pf., durch dt» Trilgrr «re« in» Hau» l «art SV Pf., durch dm Brtchrög« tret tu» Hau» 1 Matt W W. »UDitgiu »uuitzmi p, M «WM» de» «»«gabchnge» bl» vormittag s Uh, ohne SemLhr. Druck «ud «erlag da« L»»g«, ü »tnteettch t» »iasx — Geschäftsstelle: »aftantauftratz, VS. — Mr dir R^actto, «mmtumMch: Her» Tch»ltzt tz> M«t» Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen des Feilenhauer- Friedrich HerMtMtt Brendlsr eingetragene, in Poppitz gelegene Grundstück, bestehend in Wohngebäude, Waschhaus und Scheunen anbau, sowie Hofraum und Garten, No. 97 o des Flurbuchs, No. 14 k' des BrandcatafterS und Kvlium 8S des Grundbuchs für Poppitz, nach dem Klurbuche 3,7 Ar groß und mit 63,74 ^Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 6000 Mark — Pfg., soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist der 5. November 1894, Vormittags 1v Uhr als Bersteigeruagstermt«, sowie der 17. November 1894, Vormittags 10 Uhr als Termin z« Verkündung des BertheiluOgstplans anbrraumt worden. Eine Ueberflcht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältmfses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Riesa, am 3. September 18S4. Königliches Amtsgericht. Heldner. Sänger, G.-S. ««zeige« für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätesten- bi» Vormittags V Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die «elchift»»-,-. vertliches und SSchftscheS. Riesa, 29. Oktober 1894. — In der am Sonnabend im Wettiner Hof abgehal- tencn Versammlung von Handwerksmeistern und Bewerb- neidenden Riesas hielt Herr von Schorlemer-Großenhain einen Vortrag und forderte zum Zusammenschluß und An schluß an den deutschen Handwerkerbund auf, um die be rechtigten Korderungen de- Handwerks mit Nachdruck mr Geltung zu bringen und lud uamentlich zum Besuche W gestern in Großenhain stattgefundenen großen Bundes«« sammlung ein. In gleichem Sinne sprach noch Herr BUD» Großenhain. — Die gestrige Versammlung in Großenhäm war außerordentlich stark besucht un) es waren Vertreter aus den Städten und Ortschaften der näheren und weiteren Umgegend erschienen, auch au- Riesa hatten sich dazu eine Lnzahl Herr,« eingefunden. Wir werden Gelegenheit haben, m kürze auf die Versammlung des Näheren zurückzukommen j und bemerken für heute nur noch, daß dem Vernehmen nach , dem Bunde von hier einige vierzig Handwerksmeister und Sewerbtreibende beigetreten sind. ! — Das Sitzen auf steinernen Bänken, Schwellen, Treppen« stufen rc. bei jetziger Jahreszeit hat große Gefahren bei ! Andern und Erwachsenen zur Folge. Darm- und Magen katarrh, Brechruhr, Unterleibsentzündung, rheumatisches Fieber i u. s. w. können durch kurzes Verweilen auf einem solchen Steinsitz hervoraerufen werden. Also — Vorsicht! > — Heute Vormittag lief ein bei Verwandten hierselbst > in Diensten stehendes Mädchen im Alter von 16 V, Jahren vom Stadtparke aus in die Elbe. Bei dem jetzigen hohen ! Wasserstande war dasselbe, trotzdem es sich nur zwischen dem Ufer und dem da- Flußbett emdämmenden Steindamm be- sand, dem Ertrinke» nahe. Ihr Verwandter und Dienstherr, welcher dem aufgeregten Mädchen vom Hause au» gefolgt i war, sprang in das Wasser und versuchte, dasselbe zu retten, was ihm jedoch vorerst nicht g-lang, da ihn die Kräfte ver ließen. Beim zweiten Versuche erst gelang es ihm mit Unter stützung herbeikommender Leute, die Davonschwimmende zu erhaschen, an'S Land zu ziehen und so zu retten. — Je größer bei den länger und immer länger wer- I denken Abenden der Verbrauch von Petroleum wird, um so ) häufiger werden auch die Berichte, die von allerlei Unglücks- k fSun bei und durch die Petroleumlampe zu erzählen wissen, ß Ss ist schon viel darüber geschrieben, viele Warnungen und I Belehrungen sind laut geworden, und immer wieder kommen I zahlreiche persönliche Unglücksfälle und auch Brände gerade I in Folge der Unvorsichtigkeit bei dem Verbrauch de- Petro- I ieum» und dem Gebrauch der Petroleumlampe vor. Eltern, I Erzieher und Dienstherrschaften sollten ihre Kinder, Pflege- I befohlenen und Gesinde ganz energisch zurechtweisen, wenn I sie Mangel an Sorgfalt in diesen Hamirung.-n bemerken I und mit den Zurechtweisungen nicht so lange warten, bis I beinahe oder ganz ein Unglück geschehen ist. Wird streng I auf die nöthige Sorgfalt gehalten, dann wird sich die Zahl I der oft so bedenklichen Vorkommnisse bedeutend vermindern. I bmgtwiesen mag auch noch auf einen besonder» wichtigen I punkt sein: Bei der Entnahme von Petroleum au» Fässern I »der Kannen wird in Privatkreisen oft geradezu mit frevel- I hastrm Leichtsinn verfahren. Man stellt ein brennende» Licht I »brr offene Lampe ganz dicht neben die Behälter, und geairt I sich gar nicht, wenn auch der gefährliche Stoff tüchtig uvt- I ^spritzt. Wie leicht «in schwerer Unglöcksfall oder gar ei» I Hausbrand eintreten kann, liegt auf der Hand, «in sehr, D sehr ernstes Wort muß in diesem Fall sofort gesprochen ' . -'-'.7- < werben. Für jeden umsichtigen Familienvater ist auch die Periode des stärkeren Lichtverbrauch- eine Mahstang, seine Wirthschaftseinrichtung gegen Krurrsgefahr versichern -tz lassen. Die Versicherungsprämien find heute recht niedrer und kommen gegenüber der leicht möglich«« Verlust- a« nicht weiter in Betracht. Tausende sind so vorsichtig archeseu und haben die Versicherung gegen Feuersgesahr «MV« lassen, Tausende aber setzen sich über all« Bedenken sotglvß hinweg, und hegen bezüglich der Zukunft nicht die windete« Befürchtungen. Wie Biele aber haben zu ihrem Schade« erkennen müssen, daß Feuersnoth wie ein Dieb in der Nächt kommt. — Gestern Nachmittag fand die GrsindMg eine» deutschen JuzendbnndeS für Riesa und Umgegend — de- 11. in Sachsen — statt und war die Betheiligung eine sehr gute. Erfreulich war die Unterstützung von auswärts, indem der Vorsitzende der deutschen Jugendbäude, Herr Carl Müller aus Dresden, sowie auch Bundesbrüder aus Wien, München, Köln am Rhein und Dresden erschienen waren. Herr Carl Müller hielt einen längeren, mit großem Beifall aufge nommenen Vortrag, dem er die Worte unseres Altreichr- kanzlerS zu Grunde legte: „Der Jugend gehört die Zukunft." Sämmtliche Anwesenden von Riesa und Umgegend nahmen Veranlassung, sich als Mitglieder dem Bunde anzuschließey, Der „Bund" erblickt, wie man uns mittheilt, seine Aufgabe darin, den echt deutschen Sinn und Glauben, die alte deutsche Sitte und Treue bei den jungen Männern wieder aufzu frischen und zu befestigen. Wenn die Vereinigungen diesen Zweck mit Eifer verfolgen, kann man ihnen nur allseitige Unterstützt»» wünschen. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt „Das Schiff" unter'm 23. Oktober: Bon Hamburg ist eine wesentliche Aenderung im Geschäftsgänge nicht zu melden; ob die ver mehrte Nachfrage nach leerer Schifffahrt in Magdeburg auch bessernden Einfluß aus die Hamburger Frachten ausüben wird, bleibt noch abzuwarten. Zur Zeit notirt Hamburg noch für Massengüter nach Magdeburg 16 Pf., für Stück güter 40 bi» 60 Pf.; nach Riesa-Dresden für Massengüter 35 Pf., leichte Futtermuttel 40 Pf., Petroleum 36 Pf., Stück güter 45 bi» 60 Pf. für 100 Irx; nach Trtschen-Laube und Aussig werden die bekannten Zuschläge von 10 Pf. und 15 Pf. für 100 les zur Dresdner Fracht erhoben. — In Magde burg wird, wie bereits erwähnt, zur Zeit viel leere Schiff fahrt gebraucht, da sowohl die Verladungen von Zucker als auch von Salz flott vor sich gehen. Ob die gegenwärtig geltenden höheren Sätze, nämlich für Salz Schönebeck-Ham burg 20 bis 22 Pf., für Zucker Magdeburg-Hamburg 30 Pf., von längerer Dauer sein werden, mag dahingestellt bleiben, denn der Zuzug von leeren Schiffen von anderen Plätzen, wo Ueberfluß daran ist, dürfte bald den Bedarf in Magde burg reichlich decken. — In Böhmen ist der Verkehr in Zucker etwas reger geworden, während der Geschäftsgang in Kohlen nicht von großer Bedeutung war. Der gestrige Russiger Bericht meldete folgende Kohlenfrachten ; nach Dresden 14 bis 15 Mk. für den Wagen, nach Dessau 7 Pf. für den Zentner, nach Magdeburg 18 bi» 20 Pf. für da» Doppel- hrktüliter, nach Hamburg 8 bi» S Pf. für den Zentner. — Sehr günstige finanziell« Ergebnisse hat oer deutsche Werkmeisterverband zu verzeichnen, der gegenwärtig 550 ve- zirk»vereiue besitzt Md sehr segensreich wirkt. Er verfügt über ein Baarvermögen von 900000 Mark, da» sich au» eine« Reservefond» m Höhe von 520000 Mark und dem Kasseubestande von 380000 Mark zusammengesetzt. Allein die Sterbekasse vrrtheilte in einem Zeiträume voa 10 Jahren elder im Sesammtbetrage von 1323000 Mk. Kür sei« alten, «validen, stellen- und erwerbslosen Mit- " w Verband alljährlich gegen 30 000 Mark a« ans. Ma« sieht auch au» diesem Beispiele SM» derartige Verbände bei zielbewußter i« Stand« sind. Sonnabend Abend wurde im Tivoli WC chtzer htefige« Fabrik unternom- welche« eineu schrecklichen vermißte einen TheUnehmer, einen sein konnte, da sei« W Mw. WH längerem Suchen oben in» it — zu und in den Hof hinäbgestürzt, ' . Der jedoch be ¬ fand mau 2. Stock - einem Fenster hin wodurch er sich tödtliche Verletzungen zugezögen hattet Aermste röchelte noch, al» man ihn fand, war jedi sinnungslo» und verschied in kurzer Zeit. Die Leiche wurde später behördlich aufgehoben und sortgeschafst. ' * Dresden. Am Sonnabend sand in den „3 Raben' eine Generalversammlung des Hau-befitzervereinS statt. Der schon lange sim VerwaltungSrathe glimmende Brand ent wickelte sich hier zur Hellen Flamme. Der auch in Riesa wohlbekannte Anhänger der deurschfreisinnigen Partei, Schul- direktor Schmidt, schied au» dem Vorstand aus und war nicht wieder als Candidat aufgestellt worden. Trotzdem er seine Wiederwahl selbst energisch vertheidigte, und den Vor wurf, daß er al« Delegirter des HauSbefitzerverein» für seine politische Partei Propaganda gemacht habe, mit dem Hinweis begegnete, daß ji der Vorsitzende Hartwig die Ursache sei, daß der Verein 22 Exemplare der „Deutschen Wacht" für Rechnung der Casse beziehe, nur um da» Zeituugsunternehmen zu unterstützen, fielen doch von Seiten der Reformer die Streiche auf die Thätigkeit Schmidt» so dicht, daß er nicht wieder gewählt wurde und grollend da» Feld räumte. Dippoldiswalde, 26. Oktober. Die Aktiengesell schaft Elektrizitätswerke vorm. Kummer L Co. in Nieder sedlitz, welche sich mit um die Ausführung der elektrischen Beleuchtungsanlage in hiesiger Stadt bewirbt, hat sich ent schlossen, für morgen Sonnabend eine probeweise Aufstellung einiger Lampen vorzunehmen. Sämmtliche Maschinen, zu deren Inbetriebsetzung Herr Strohhutfabrikant Reichel seine Dampfmaschine freundlichst zur Verfügung gestellt hat, sind bereits eingetroffen und ist man mit ihrer Montirung emsig beschäftigt. Auf dem Markte wird eine Bogenlampe, in den Fabrikräumlichkeiten werden mehrere stärkere und schwächere Glühlampen installirt werden. Durch diesen Versuch werden hoffentlich auch die etwa bestehenden letzten Bedenken gegen die Anlage schwinden. Zittau, 26. Oktober. Bon dem Raubmörder Kögler au» Petersdorf theilen die amtlichen Blätter mit, daß der selbe möglicher Weise unter dem Namen eines Kutscher- Franz Koch oder Karl Paul Schneider auftreten dürste. 1- Dresden, 29. October. Der sKönig und die Königin, sowie die Prinzen und Prinzessinnen des König!. Hause» wohnten heute Vormittag dem Gedächtnisgottesdienste für weiland König Johann in der katholische« Hofkirche bei. — Nachmittag» reisten der König und die Königin nach Sibyllenort. — Prinz Friedrich August ist gestern Abend voa Berlin nach Dresden ^rückgrkehrt. Pirna, 28. Oktober. Obwohl man hoffte, ein Aus setzen de» Unterricht» im hiesigen königl. Seminar vermeide« zu können, so ist dennoch hätte «Mag der letzte Rest der noch anwesenden Zöglinge in die Hrimath entlassen worden.
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