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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189407149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-07
- Tag1894-07-14
- Monat1894-07
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1894
- Autor
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Riesaer G Tageblatt Sonnave«», 14. Juli 18S4, Abends 47. Jahrg S. Königliche Bauver walterei Grimma Mittwoch, den 18. Juli 1894, Nachmittags 3 Uhr soll das auf der Feldparzelle Nr. 10 für Weida anstehende Korn gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Das Feld liegt an der Weidaer Straße in der Nähe der Chemnitzer Bahn. Sammelort: Nestaur. zur „Linde" in Neuweida. Riesa, 11. Juli 1894. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. das. Gidam. Da» Nieiaer Tageblatt ertchriar leben Tag Abend» nm Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der layert. Pojlaustalten 1 Mart 25 Ps., durch die Träger srei in« HauS I Mark 50 Ps., durch den Briestläger frei in» HauS 1 Mark 65 Pf. «uzrigea-Auu-hmr s2r dir Rümmer de» Ausgabetage« bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kaslanienstrahe öS. — Für die Redaktion verantwortlich: Herrn. Schmidt in Riesa. Obst-Versteigerung von den fiskalischen Aepfel-, Birn- und Pflaumenbäumen an den Straßen der Amtsstraßen meisterbezirke , Mügeln und Oschatz Dienstag, am 24. dieses Monats, vormitt. */«12 Uhr in der Schankwirtschaft am Bahnhofe zu Mügeln, Freitag, am s. August, nachmittags »/,s Uhr im Gasthof zum Schwan in Oschatz. Königliche Straßen- und Wasserbau-Inspektion Döbeln am 11. Juli 1894. Bekanntmachung. Wegen Beschotterung der Strehlaerstraße von der Eisenbahnbrücke aufwärts bis zur Ein mündung in die Bahnhofstraße bleibt dieselbe vom IS. Juli ab bis ZUM 1. August dieses Jahres sür alle« Fährverkehr gesperrt. Der gesammte Fährverkehr nach und von Gröba wird für die Zeit der Sperrung auf die hinter dem Eisenwerk Lauchhammer über die sogenannte Blechbrücke führende Straße gewiesen. DaS Befahren der gesperrten Straßenstrecke oder die Beseitigung der ausgestellten Tafeln und Schranken zieht eine Geldstrafe bis zu 60 Mark oder entsprechende Haft nach sich. Riesa, den 13. Juli 1894. * Der Stadtrath. Klötzer WelAim Wralmein sür iichn Won. Da die Sammlung unseres Vereins demnächst an den Hauptverein einzusenden ist, werden die noch rückständigen Sammlungen für äustere Mission bis zum 31. Juli a. c. an unfern Kassirer, Herrn Bürgerschullehrer Zschimmer, hier, erbeten. Großenhain, den 14. Juli 1894. Der Ausschuß des Ephoralvereins sür äußere Mission. Archidiak. Wilsdorf, stellvertr. Bors und Anzeiger Metlatl und Aqchn). Tclegramm-Abrrsi« Hb 4 L 4 4 Fernfprechstell« r.« b a R sa (AH- Rr. so der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa 1«1 Tages,eichicht«. Derjenige Staat, der sich am spätesten von der Frei- Handelspolitik abgewendet hat, Spanien, scheint nunmehr rettungslos dem übertriebensten, jeden AuslondShandel ver nichtenden Schutzzollsystem anheimgefallen zu sein. Bis zum Jahre 1890 hatten die Industriellen Cataloniens die Regierung und das Parlament vergebens in diese Richtung zu drängen versucht. Erst als sich ihnen die Vertreter des Ackerbaues anschlossen, waren ihre Bemühungen erfolgreich. Das kon servative Kabinet Canovas erhöhte im Einverständniß mit der Mehrheit der Cortes die landwirthschaftlickcn Zölle vom I. Januar 1891 an um 50 bis 400 Prozent und mit dem Ablauf der meisten Handelsverträge am 1. Februar 1892 folgten die industriellen Zölle. Unter der Herrschaft dieser übermäßigen Schutzzölle ging der spanische Handel unauf haltsam zurück. Während er sich in der Zeit von 1869 bis 1890 nahezu verdreifacht hatte (die Einfuhr war von 200 Millionen Pesetas auf 600 Millionen, die Ausfuhr von 340 auf 720 Millionen gestiegen), ist er seitdem beständig zurückgegangcn. So sah Spanien mit berechtigter Unruhe seine Ausfuhr gewöhnlicher Weine von etwa 275 Millionen Pesetas in 1890 und etwa 267 Millionen in 1891, auf 160 Millionen in 1892 zurückgehen, die Ausfuhr der Leres- Weine von 28 r/, MMionen in 1890 auf 26 in 189! und noch nicht ganz 25 Millionen in 1892. Seitdem ist der Rückgang gewachsen und er hat namentlich seit der Er öffnung des Zollkrieges mit Deutschland einen erheblichen Umfang angenommen. Auf der anderen Seite hat sich ge zeigt, daß die Hoffnung der Hochschutzzöllner Spaniens auf eine annähernde Beseitigung der ausländischen Einfuhr trügerisch gewesen ist. So ist, um nur ein Beispiel zu wählen, obwohl der spanische Koblenzoll um das Zweiein- drittelfache erhöht worden ist, die Einfuhr an Kohlen sogar von 1431623 Tons in 1890 auf 1688537 Tons in 1892 gestiegen. Vorläufig haben diese Erfahrungen auf die spanischen Hochschutzzöllner keinen Eindruck gemacht. Sie Wersen noch erheblich verstärkt werden, nachdem jetzt der Zollkrieg mit Deutschland in Prrmananz erklärt worden ist. Leider wird auch der deutsche Gewerbeflciß für die unver nünftigen Uebertreibungcn des spanischen Hochschutzzollsystems wichen müssen. Wer geglaubt hat, daß die Anarchisten nach den letzten lttentaten eine gewisse Zurückhaltung zeigen würden, hat sich getäuscht; fast scheint es, als wenn das anarchistische Gesindel durch sein jetziges Verhalten beweisen wollte, daß ihm die Entrüstungsstürme der „Ordnungscanaille", wie die „Herren" 'ich auszudrücken pflegen, ganz gleichgiltig wäre. Oeffentiiche "ersammlungen sind wieder anberaumt wordsu und die archaischen DiScussionSabrnde sind stärker besucht wie je. i solcher Veranstaltung, die in Berlin jeden Sonnabend lttfindet, wird folgendermaßen eingeladen: „Freunde, Prole- rier, um die Lehren des Anarchismus in möglichst weite reise der BolkSmassen zu tragen, erscheint zahlreich und hmrt an den Diskussionen theil. Gerade in der gegen wärtigen Periode.... muß es jedem Genossen geradezu Bedürfniß sein, dem erhabenen Ziele des Anarchis- mus immer mehr Raum und Ausbreitung zu verschaffen." Auch an Geld scheint e« zur Zeit den Anarchisten nicht zu mangeln, im vorigen Monat (Juni) wurde die gesammelte Summe für die in Hast befindlichen Genossen nicht aufge- brauchl ; es verblieb sogar ein Uebcrschuß von 200 Mark. Relativ größere Summen kamen im vorigen Monat aus Köln a. Rh., St. Gallen, Danzig, Mannheim, Hanau, Leip, zig, Hamburg (Ueberschuß von der Märzfeier 120 Mark), Chemnitz, Halle, Gruppe Buffalo (103 Mark), Reichenbach (Niederstadt), Elberfeld, London, Guben. In Oesterreich hatten die Anarchisten sogar so viel Geld, daß sie sich ein zweites Organ zuzulegen beschlossen; dieses, die „Freiheit" benamst, ist zwar unterdrückt worden, aber das Hauptorgan „Die Zukunft" erscheint ruhig weiter, wie der „Socialist" in Berlin. Dies Blatt bemerkt zur Ermordung Carnots: „Diese mit blasser Kreide auf die Geschichte Frankreichs ge- schriebene Null ist nun ausgelöscht . . . Unsere Sache ist es, nach Kräften den Boden vorzubereiten für den endlichen Sieg des Anarchismus, die Herrschaftslosigkeit, sowohl in wirthschaftlicher, wie aber auch in geistiger Beziehung." Also von Muthlosigkeit der Anarchisten kann keine Rede sein ; im Gegentheil, das Gesindel ist dreister als je. Deutsches Reich. Aus Schönhausen, 13. Juli, wird gemeldet: Fürst und Fürstin Bismarck find gestern Abend gegen '/, 10 Uhr hier eingetroffen. Gras Herbert Bismarck und Frau waren zum Empfang am Bahnhofe. Dem Fürsten machte das Gehen einige Schwierigkeiten, er stützte sich aus seinen Stock. Er war sichtlich von der Reise etwas abgespannt. In zwei Kutschen begaben sich die Herrschaften nach dem Schlosse, auf dem Wege wurden sie durch die Zurufe der zahlreich zusammengeströmten Bewohner begrüßt. Die preußischen und sächsischen Staatseiserbahnver- waltungen haben für Eisen und Stahl im Verkehre mit den deutschen Seehäfen Bremen und Hamburg Ausnahmetarife eingeführt, wenn die Ausfuhr der betreffenden Artikel über See nachgewiesen ist. Dem Vernehmen nach beabsichtigt die Verwaltung der bayerischen Staatsbahnen, sich diesem Vor gehen demnächst anzuschließen und die Tarifermäßigung auch auf die Rhein- und Main-Umschlagplätze auszudehnen, wenn die Ausfuhr über See nachgewiesen ist. Die ,Hamb. Nachr." schreiben: „In einer Pariser Mit theilung hieß es kürzlich: „Damit Frau Carnot bei ihrem Umzuge nicht gedrängt werde, will der neue Präsident erst in etwa vierzehn Tagen vom Elysse-Palaste Besitz ergreifen." Man sieht daraus, wie rücksichtsvoll die französische Republik für ihre Beamten und deren Angehörige ist. Bei dem Wechsel im Berliner Reichskanzlerpalai« 1890 sand eine ähnliche Rücksichtnahme bekanntlich nicht statt." Rudolf von Bennigsen veröffentlicht im „Hannoverschen Kourier" folgende Danksagung: „Au meinem 70. Geburts tage habe ich von Nah und Fern so viele hocherfreuliche und ehrenvolle Beweise von Thetlnahme, Anerkennung und Freund schaft erhalten, daß die Erinnerung daran von mir und meiner Familie mit unauslöschlicher Dankbarkeit bewahrt bleiben wird. Zu meinem aufrichtigen Bedauern ist es mir bei der überaus großen Zahl erhaltener Telegramme und Briefe nicht möglich, Jedem, wie ich wünschte, einzeln zu antworten und zu danken. Ich bitte daher, mir zu gestatten, den Gefühlen des herzlichsten und lebhaftesten Dankes hier durch öffentlichen Ausdruck zu geben." ' Die Frage, ob der neugewählte Abgeordnete des Reichs tagswahlkreises Pinneberg-Elmshorn Deutscher oder Däne ist, hat bis jetzt noch keine genügende Antwort gefunden. Wenn sozialdemokratische Blätter die Sache damit kurz ab- gethan glauben, daß der Vater v. Elms durch die Annexion von Schleswig-Holstein, „wie so viele andere Dänen", preußi scher Staatsangehöriger geworden sei, so stimmt das doch nicht so ganz. „Nach dieser Theorie", so bemerkt der „Hamb. Korr." „hätte auch jeder dänische Beamte, ja jeder dänische Reisende, der um jene Zeit zufällig in Schleswig-Holstein anwesend war, durch die Annektirung dieses Landes Deutscher werden müssen. Es kann sich eben nur um die in Schles wig-Holstein wirklich ansässigen Einwohner handeln, die auf Grund des Völkerrechts durch Eroberung Preußen wurden. Deutsche waren die Holsteiner schon vorher, da bekanntlich Holstein zum deutschen Bunde gehörte; aber auch die Schles wiger waren keine Dänen, sondern eben Schleswiger, die in dem engsten staatsrechtlichen Verbände mit Holstein standen. War nun v. Elm vorher weder Deutsch-Holsteiner noch Schleswiger, sondern eingestandenermaßen „Däne", so kounie er dies auch durch die preußische Besitzergreifung nicht werden, es sei denn, daß er durch den erforderlichen Akt die Staats angehörigkeit erworben hätte. Wenn bis dahin Niemand Veranlassung hätte, sich um die Nationalität v. Elms zu kümmern, so liegt die Sache jetzt, wo er ein nur dem deut schen Staatsbürger zustehendes Recht ausüben will, anders." Aus einem Briefe Emin Paschas vom 10. Dezember 1890 theilt die „Schles. Ztg." eine l Auszug mit, worin es u. A. heißt: „Daß es sich auch in Afrika leben läßt, habe ich zur Genüge bewiesen, und wie ich es gekonnt, werben e« Hunderte nach mir können, wenn sie nur guten Willen haben und ohne Kognak leben wollen. Besonders hier am See ist ein zukunftreiches und vielversprechendes Land, gesund und kulturfähig, und es wird mir immer Freude machen, zu denken, daß ich der Pionier der eindringenden Zivilisation sein durfte. Meine Freunde, die Engländer, haben ganz gut gewußt, daß Uganda, obgleich kein Elfenbein produzirenb, ihnen von enormem Nutzen sein wird, weil eben Europäer daselbst leben können. Wir haben ja auch unser Theil und zwar mehr, als wir für den Augenblick entwicklungsfähig machen können." Die „Norddeutsche" schreibt in einem längeren Leitartikel zu dem bekannten Bundesrathr-Beschlusse, der die ReichSge- jetzgebung von den Redenptoriften und der Eongreaation der Lätrr vom heiligen Geist zurückzieht und die Bestimmungen über ihre Behandlung der LandeSgesetzgebung überläßt, e« sei auf den ersten Blick erkennbar, daß die Eommentare, die von einem Thell der Centrum-prrsse zu dem Bunde-ratb--Be-
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