Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189408287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-28
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1894
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt Dienstag, 28. August 1884, MeudS 47 Jahr, en, 2 Wagencaiernen, 2 . Dutzend Stiefeleisen von I atz, 1 Regal, 1 Mörser I Bekannten > prsu. md uner- ken im und Theil- wrgeßlichen s, Sohnes^ »ch stütz undivr ische tvk. EN. -st. ler, en, die den en in über schmückten, zur letzten ! am Grabe ! zu sagen. j Muckern. Dos Ri«iae» laflebla« rrtcheii,» ,eoe» Tag Abends mu Ausnavme »er Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung tn den Expeditionen in Riesa und Strehla, den sowie am Schalter der rai,erl. Postanstalten 1 Mart 25 Ps., durch die Träger srei in« Hau« I Mark 50 Ps., durch den Briefträger frei tn« Hau« 1 Mark SS Pf. Auzrige»AimahE pr N» Nm»« de« Ausgabetages bi« Bormittag 9 llhr ohne Geivähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäfts stelle: Kaftanirnstrabe VS. — Mr die Redaktion veranMortlich: Her». Schmidt dl Nies«. magogenthums und die Entfesselung der großen Massen be droht ist. Durch Höfe, Werkstätten und Fabriken geht die Klage des betriebsamen Bürgerthums über die Zuchtlosigkeit der verwirrten Geister; ganze Dörfer und Städte leiden unter dem Drucke eines rücksichtslosen Terrorismus, der sich ebenso gegen besser gesinnte Arbeiter, wie gegen die anderen Stände richtet ; allgemein sehnt sich der gute, tüchtige Kern unseres Volkes nach einer strengeren Zucht. Reichen die Mittel der Behörden nicht aus, um Autorität und Ordnung zu wahren, so sind sie ihnen auf dem Wege der Gesetzgebung zu schaffen. Ein System, das gegenüber dem zielbewußten Wühlen der revolutionären Partei sich mit der Haltung des Abwartens und Gehenlassens begnügt, ist heute nicht am Platze. Da- Heil de- Staates fordert, daß zu Maßregel^ verschritten wird, welche die Gesellschaft vor der Ueberwuche- rung durch den unheilvollen Einfluß fanatisirter Massen zu schützen geeignet sind. Daher bekennen wir gern unsere Zu- stimmung zu dem Ausruf des konservativen Vereins in Dresden, der vor einigen Wochen erschien und u. A. den Wunsch zur Geltung brachte, daß die Verrufserklärung (Boy- kott), die Aufforderung und der Versuch dazu als Vergaben unter Strafe gestellt werde, sowie daß das Strafgesetz eine Aenderung, bez Ergänzung erfahre, um wirksamer als bis her die Aufreizung zum Klassenhaß, die gegen Monarchie und Religion gerichtete Agitation und die durch Wort und Schrift erfolgende Verbreitung erdichteter und entstellter Thatsachen zu treffen. Gleicherweise erklären wir unsere Uebereinstim- mung auch mit dem Bestreben, das sich in unserer Stadt Bahn bricht und darauf gerichtet ist, alle gesetzlichen Mög lichkeiten zu erschöpfen, wodurch die nicht für das Wohl Leip zigs, sondern für die Förderung ihrer Umsturzpläne interes- sirten Elemente verhindert werden, bei den Gemeinvewahlen das Gewicht der Massenzahl in die Wagschale zu werfen." — Das Amtsblatt der königlichen Negierung in Merse burg veröffentlicht in seiner letzten Nummer folgende, unterm 17. August erlassene Bekanntmachung des Beznks-Ausschusses: „Dem Ausschuß für den Bau einer schmalspurigen Kleinbahn von Torgau über Belgern nach Strehla, vertreten du.ch seinen Vorsitzenden, den Bürgermeister Klinghardt zu Torgau, ist die Vornahme der generellen Vorarbeiten für den Bau dieser Bahn im Kreise Torgau gestattet worden. In Gemäßheit des 8 5 des Gesetzes über die Enteignung von Grundeigcn- thum vom 11. Juni 1874 wird dies mit dem Bemerken hierdurch bekannt gemacht, daß die betreffenden Besitzer ver- pflichtet sind, die erforderlichen Handlungen auf ihrem Grund und Boden geschehen zu lassen." — Der „Reichsanz." bringt eine längere Ausführung über die Beurlaubung von Soldaten zur Aushilfe bei Ernte arbeiten, da die sozialdemokratische Presse hieran tendenziöse Angriffe gegen die Militärverwaltung knüpft. Die militärische Ausbildung wird dadurch nicht beeinträchtigt, insbesondere bei der Infanterie die sorgsamste Ausbildung im Schießdienst nicht übereilt. Dem Soldaten, der sich freiwillig zu solchen Arbeiten meldet, wird die Feldarbeit seitens des Besitzers gut bezahlt ; dieser erfährt in einem Augenblick, wo sich für für seinen Betrieb eine große Arbeitsleistung in eine kurze Spanne Zeit zusammendrängt, ein wirksame Unterstützung. Eine solche Unterstützung wird dem Bauern zu Theil. Es ist unbestritten, daß in vielen Gegenden ein Mangtl an ländlichen Arbeitskräften besteht, dem auch durch das Angebot hoher Löhne nicht abgeholfen werden kann. Ein ungerecht- fertigte! Wettbewerb der beurlaubten Soldaten mit den länd lichen Arbeitern ist demnach ausgeschlossen. Dies ist der einfache Sachverhalt, der durch die Darstellung der Sozial demokraten gröblich entstellt wird. Großenhain. Am Sonntag, den 26. August dS.Js., beging der älteste hiesige Männergesangverein, die „Lieder tafel", unter zahlreicher Theilnahme von Nah uud Fern die Feier des goldenen Jubiläums. ES waren Vertreter der Vereine Liebenwerde, Elsterwerda, Mühlberg, Strehla, Oschatz, mit Keule, 19 Paar Herrenstiefeletten, 1 Schiebebock, 2 Bänke, 1 Karre, 3 Düngergabeln, 1 Schleifstein, 2 Wasserständer, 1 Decimalwaage mit 2 Gewichten, 23 leere Kisten, 166 Fässer, ca. 1000 Stck. Selters- und Limonadenflaschen mit und ohne Verschluß, 4 Flaschen kasten u. A. m. gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 23. August 1894. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. Femsprechstellr Rr. SO Donnerstag, den 30. August 1894, von Vormittags 9 Uhr an, sollen im Hotel zum „Kronprinz" hier mehrere Fässer und Blechflaschen Wagen- und Lederfett, Fischthran, Maschinenöl, Vaseline u. s. w., 4 Blechpumpen, 2 Wagenlaternen, 2 Siebe, 1 Rolle Gummi, 2 Kisten mit Leisten für Schuhmacher, 14 Messing, 1 Presse, ca. 100 Stück leere Blechbüchsen, 1 Wagenaufsatz, und Anzeiger Meblatt md Anzeiger) Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa odl. wird in 5uns- Riesa (Amphion), Meißen, Dresden, Wilsdruff und sogar aus Teplitz erschienen und herzlich bewillkommnet worden. * Dresden. Der Abbruch der "fiskali'chen Gebäude an der Landhausstraße, Schießgasse und Rampischen Straße, welche dem neuen Polizeigebäude weichen müssen, inSgesammt 15 Hausnummern, ist nunmehr ausgeschrieben worden. Der Bau des neuen Gebäudes wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen und vielen Händen Beschäftigung gewähren. Dresden, 27. August. Se. Königl'che Hoheit der kommandirende General Prinz Georg begab sich heute Morgen in Begleitung des Chefs des Generalstabes Generalmajor» Frhrn. v. Hausen und des Hauptmanns im Generalstabe Lucius ivch Löbau, um heute und morgen den Besichtigungen der Infanterieregimente! der 1. Division Nr. 23 im Manöver gelände bei Krappe und OberrennerSdorf beizuwobnen. -j- Dresden. Der König fuhr heute früh mittels Sonderzuges ab Pirna nach Schandau zur Jagd und kehrt morgen Abend nach Pillnitz zurück. Trebsen. Die frohen Erwartungen, die man an die diesjährige Ernte geknüpft hatte, sind doch nun durch das ungünstige Erntewelter zum Theil nicht erfüllt worden. Seyen wir den Beginn der Ernte auf den 16. Juli, so haben wir bis jetzt nur 11 wirklich schöne Tage gehabt, während 3 mit Gewitter, 12 mit starkem Regen und 14 Tage als veränderlich zu verzeichnen sind. Vor 100 Jahren litt in unserer Gegend besonders die Roggenernte durch ein heftiges Schloßenwetter. Im Gerichtsbezirke Trebsen waren 900 Scheffel Korn ausgesät, aber nur 1892 Scheffel auS- gedroschen worden, während die Aussaat sich 4—5«/, fach in den Jahren vorher verlohnt hatte. Pötsch appel. Daß die sprichwörtliche Feindscha't zwischen Hund und Katze wie jede Regel nicht ohne Aus nahme ist, dafür liegt folgendes neue Beispiel vor. Hündin und Katze eines Kaufmanns in Döhlen wurden an einem Tage durch je drei muntere Nachkommen erfreut. Während nun die Hündin sich ihres Mutterglücks ungestört freuen durfte, wurde die Katzenmutter schon des anderen Tage» ihrer Kleinen beraubt. Die Katze erging sich in lautem Weh- geklagen. Der Besitzer versuchte nun diesem Katzenjammer dadurch ein Ende zu machen, daß er einen der jungen Hunde der trauernden Katze zur Pflege übergab. Und siehe, das hals! Die Katzenmusik verstummte und mit rührender Zärt lichkeit nahm sich die Katze des HündleinS an. Heute ncch, wo der Hund bald die Größe seiner Pflegemutter erreicht hat, und die Hündin sich den beiden anderen Kötern gegen über bereits ihrer Mutterpflichten entzogen hat, säugt die Katze ihren Pflegling und leckt ihm zärtlich das zottige Fell glatt. Döbeln, 27. August Von einem Unglücksfalle wurde am Sonnabend Mittag die Familie des Mühlenaufsehers Petzold in Großbauchlitz betroffen. Die drei Kinder derselben suchten auf einer Wiese an der Mulde unterhalb der Mühle nach Kräutern. Hierbei gingen die beiden Kleinen zu nahe an's Ufer und fielen in'S Wasser. Die elfjährige Schwester war entschlossen und muthig genug, um sofort Rettungsver suche zu machen. Es gelang ihr auch, den neunjährigen Bruder lebend aus dem Wasser zu bringen. Der hinzuetlende Vater zog das vierjährige Brüderchen heraus, leider aber todt. Adorf, 26. August. Der vormalige Rathsregistrator Petzold hier hat in seiner Stellung in der Zeit vom Monat März bi- Juni d. I. ungefähr 2500 Mark Gelder, die ihm zum Theil amtlich anvertraut waren, unterschlagen und wurde deshalb gestern von der Ferienstrafkammer zu Plauen wegen Unterschlagung zu zwei Jahren und drei Monaten Gefäng- niß, sowie zu fünfjährigem EhrenrechtSverlust verurtheilt. Chemnitz. Am Sonntag früh r/,9 Uhr trafen Se. Königs. Hoheit Prinz Friedrich August und Ihre Kaiser!. Königl. Hoheit Frau Prinzessin Friedrich August mittelst eigenen Geschirres in unserer Stadt ein und wohnten in der hiesigen katholischen Kirche dem Gottesdienste bei. Auf Lertliches und Sächsisches. Riesa, 28. August 1894. — Das 3. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 32 rückt näch sten Donnerstag aus seiner Garnison Riesa in die bei Borna stattfindenden Herbstübungen ab. Die Reitende Abtheilung hat bekanntlich, wie mitgetheilt, ihre Garnison schon am Sonnabend früh verlassen, um sich über Großenhain, Königs, brück in das Manöverterrain bei Bautzen-Löbau zu beg ben. — Der soeben erschienene Jahresbericht des Albert- Bereins, auf d is Jahr 1893, erwähnt im Eingänge die hoch erfreuliche Thatsache, der Anfang des laufenden Jahres er folgten Gründung eines Zweigvereins in Riesa, mit der stattlichen Anzahl ron 68 Mitgliedern. Der Albertverein zählt jetzt 42 Zweigvereine, von denen z. B. Oschatz 43, Meißen 72, Großenhain 58 Mitglieder aufweist. Das Carolahaus, das Hauptkrankenhaus des Vereins, verpflegte im Berichtsjahre 1050 Kranke, während in Grunau, in der sächsischen Oberlausitz, 232 Patienten behandelt wurden. An letztgenanntem Krankenhause waren 8 Schwestern von der Kongregation des heiligen Borromäus, im Carolahause und den übrigen Stationen 151 Albertinerinnen thätig. Der Rechnungsabschluß ergiebt wieder einen erfreulichen Zuwachs zum Vereinsvermögen. DaS Gartenfest am 20. August 1893 erbrachte eine Reineinnahme von 21 800 Mark. — Der August geht seinem Ende entgegen und mit ihm die Sommerlust. Der Sertember ist aber immer noch ein sehr höflicher Herr, viel sanfter und liebenswürdiger und meist auch beständiger als der leidenschaftliche August, der sich Heuer freilich nicht durch große Hitze, sondern mehr durch Niederschläge auszeichnete. Alle Prophezeiungen über den Witterungscharakter des Jahres 1894, das sehr trocken und dürr, wie das vorige, werden sollte, sind hinfällig geworden. Hoffentlich gewährt uns ein schöner sonniger Herbst Ersatz für den traurigen Sommer. Viele erfahrene Leute gehen deshalb auch erst im September auf Reisen, weil das Wetter schöner und beständiger, die Luft kühler und klarer und die Äasthofspreise aller Orten niedriger sind. Aber der Sep tember bringt uns doch den Herbst und der Sommer ist zu Sude. Da gilt eS jetzt, die Sommerluft noch einmal mit voller Lust zu schöpfen. Weiß doch Keiner, wie oft ihm der Sommer wiederkehrt. — Die meisten Blumen sind verblüht, die Vierfüßler des Waldes beginnen schon jetzt das leichte Sommerkleid abzulegen, um es später mit dem dicken, warmen Winterpelze zu vertauschen ; die gefiederten Sänger in den Wipfeln folgen ihrem Beispiele und rüsten sich für die nahe bevorstehende Wiederkehr der großen Wanderfahrt nach dem Süden durch tägliche, mit Gewissenhaftigkeit ausgeführte Flug übunzen. An den Gestaden ferner Meere, an den Usern heiliger Ströme, wo die Lotosblume blüht und die breiten Evkomoren rauschen, da wissen sie ein verborgenes Plätzchen, wo sie Ruhe und friedliches Glück finden werden. Kurz, alle Vorbereitungen und Anzeichen für den kommenden Herbst sind bereits vorhanden. Darum benützet die noch bevor stehenden sonnigen Tage! Hinaus in den dunkelgrünen Wald, durch Auen und über Wiesen, so lange noch Jugend und Sommer um uns weben. — Der Vorstand des konservativen Vereins zu Leipzig veröffentlicht die folgende beachtenSwerthe Er klärung: „Am Ende des vorigen Jahres erließ der konser vative Landesverein des Königreichs Sachsen eine in den weitesten Kreisen des ganzen Landes, wie unserer Stadt, beifällig aufgenommene Erklärung, welche auf die immer mehr hervortretende Auflehnung der Sozialdemokratie und des Anarchismus gegen staatliche Autorität, Recht und Gesetz hinwies und ein energisches Einschreiten der Staatsgewalt wider die Umsturzmächte forderte. Seitdem hat eine Reihe von Ereignissen, zum Theil der allererschreckendsten Art, immer handgreiflicher gezeigt, mit welchen Gefahren die bür gerliche Ordnung durch die Hetzereien eines radikalen De- tie! i 22. .50. tchn. ncko. iis,. trifft und lung. tisch siehst 'g- luge » - Mir. , das sek.* i4 NI. mt eken
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite