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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189409038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-09
- Tag1894-09-03
- Monat1894-09
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1894
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Uiesaer G Tageblatt Fernsprechstrl« Nr. SO und Anzeiger (Meblall m- Äiljtiger). Amtsblatt der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 204. Montag, 3. September 1884, Abends. 47. Jahr« Da» Riejae» ragrblatt »rscheiat irde» Ta« Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den AnIgateDMO^ sowie am Schalter der lagert. Postanstalten t Mart 25 Ps., durch die Träger frei ins HarrS I Mark SO Ps., durch den Briesträger srei tnS Hau« 1 Marl SS Pf. An-eigewAnnah»» flr hi» Rmm« de« Ausgabetages btü Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kaftauirnstraß« SV. — Für die Redaktion vmmUvortlich: Hern». Schmidt i» Rill» DaS unterzeichnete Königl. Amtsgericht hat heute auf Fol. 271 des Handelsregisters für seinen Bezirk die am 24. August 1894 errichtete Firma Riesaer Malerschablonenfabrik, R. «nd A. Haupt in Riesa und als deren Inhaber die Kaufleute Herrn Robert Haupt und Herrn Adolph Haupt, Beide in Riesa, eingetragen. Riesa, den 30. August 1894. Königl. Amtsgericht. Helduer. Br. Freibank Riesa, Kastanienstraße 2S, im Hofe. Das Fleisch eines Schweines gelangt morgen, Dienstag, den 4. September diese- Jahres, von Vormittags 6 Uhr ab auf der Freibank zum Verkauf. Der Preis des Fleisches beläuft sich auf 48 Psg. pro '/, tcx. Riesa, den 3. September 1894. Der Stadtrath. Mötz-r. Anzeige« für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis Vormittags S Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. König Albert von Sachsen und die königl. preußische Armee. Ein Rückblick von Max Dittrich. Nachdruck verboten. König Albert von Sachsen nimmt auf Einladung des deutschen Kaisers an den in diesen Tagen in Ostpreußen stattfindenden Kaisermanövern sowie an der Enthüllung des Denkmals für Kaiser Wilhelm 1. in Königsberg Theil und es sind ernste Gedenktage, welche der Monarch im Osten des Reiches und inmitten preußischer Truppen verlebt, ist er doch der Letzte aus der stattlichen Reihe erlauchter deutscher Feldherrn, welche 1870/71 die deutschen Heere zu Ruhm und Sieg ge führt haben. König Albert von Sachsen sieht aber im Monat September 1894 nicht nur zum 24. Male jene Tage wieder kehren, an denen er gar seltene Waffenerfolge in Frankreich errang an der Spitze preußischer und sächsischer HeereSkörper, sondern er feiert auch in demselben Monat noch den 25. Jahrestag seiner Angehörigkeit zur preußischen Armee, welche gleich derjenigen von Bayern und Württemberg, Oesterreich- Ungarn und Rußland stolz darauf ist, einen solchen Kriegs helden in ihren Reihen, in ihrem Waffcnkleide zu sehen. Am 17. September 1869 ist es gewesen, als der ver ewigte Kaiser Wilhem l. dem damaligen Kronprinzen von Sachsen das ostpreußische Dragoner-Regiment Nr. 10, errichtet am 30. Oktober 1866 aus ostpreußischen Kavallerie-Regi mentern, verliehen hat. Die Uniform desselben ähnelt der jenigen des sächsischen Gai dereiter-RegimcntS und König Albert hat sie oft getragen, wie er nicht minder bei Paraden sich oft an der Spitze dieses schönen Kavallerie-RegimentS gezeigt hat. Die ganze ruhmreiche militärische Laufbahn des sächsischen Königs hängt eng zusammen mit der neuen preußischen Kriegs geschichte und diese wieder ist mit dem Namen Albert von Sachsen aufs Engste und Innigste verknüpft. Im Stabe des kommandirenden preußischen Generals von Prittwitz brach sich der damalige 21 Jahre alte Prinz Albert von Sachsen in Schleswig-Holstein vor Düppel am 13. April 1849 den ersten Lorbeerzweig und die ersten Kriegsorden, welche seine Brust schmückten, waren derjenige seines angestammten Landes und der preußische pour 1s mOrits. Wie der Beginn seiner kriegerischen RuhmeSbahn in der preußischen Waffen brüderschaft wurzelte, so hat er auch den Gipfelpunkt des Ruhmes als Feldherr an der Spitze sächsischer und preußischer Truppen stehend erreicht, denn die höchsten militärischen Ehren und Auszeichnungen erwarb er 1870/71 als Oberbefehls haber der Maasarmee, zusammengesetzt aus dem Gardekorps, dem 11. und 12. (königl.-sächs.) Armeekorps sowie der 5. und 6. Kavallerie-Division, deren Führung ihm nach der durch seine Sachsen zur Entscheidung gebrachten Schlacht bei St. Privat übertragen wurde und mit welcher er die Fran zosen schlug bei Beaumont, Sedan und Paris. Sein Lohn dafür war der Marschallstab und das Großkreuz des eisernen Kreuzes, das am 22. März 1871 außer ihm nur noch an folgende preußische Heerführer verliehen wurde: Kronprinz Friedrich Wilhelm, Prinz Friedrich Karl, Graf Moltke und die Generäle von Manteuffel, von Werder und von Göben. Nur König Albert lebt heute noch von allen jenen herrlichen Kriegshelden l Seinen Kriegsruhm als kaltblütiger, um sichtiger und tüchtiger Feldherr hatte König Albert begründet 1866 im Kampfe gegen die preußischen Truppen bei König- grätz, wofür er da» Großkreuz des sächsischen Militär-St.» HeinrichSordenS, den vor ihm noch kein Wettiner auf dem Schlachtfelde erworben hatte, verliehen erhielt, nicht minder das Ritterkreuz de» Kriegsordens der österreichisch-ungarischen Monarchie, de» Maria-Theresien-Orden». Wie ein rother Faden zieht sich durch das Leben und die militärische Thätigkeit des Sachsenkönigs seine Zugehörig keit zur preußischen Armee, welcher er nach dem französischen Kriege bis zu seiner Thronbesteigung am 29. Oktober 1873 auch als Armee-Inspekteur angehört hat, ein Amt, daß Kaiser Wilhelm 11. nun dem Bruder des Königs, Generalfeldmarschall Prinzen Georg, übertragen hat. Vor Allem aber wuchs König Albert mit der preußischen Armee als Führer der Maasarmee zusammen. Damals erwarb sich der Erbe der sächsischen Königskrone durch sein schlichtes Wesen und die rege unablässige Fürsorge für die ihm unterstellten Truppen die Liebe und Verehrung aller preußischen Offiziere und Sol daten, die gern und freudig unter einen solchen Kriegsmann ihre Fahnen weitertrugen bis nach Paris hinein. Albert von Sachsen war es auch, welcher die ersten deutschen Kaiser paraden vor Paris im März 1871 befehligte, wie auch in seiner Hand nach der Rückkehr des Kaisers nach Deutschland der Oberbefehl über sämmtliche vor Paris verbleibenden acht deutschen Armeekorps vereinigt wurde. Als deutscher Höchst, kommandirender in Frankreich feierte er seinen 43. Geburts tag zu Schloß Compiögne und saßen damals an seiner Festtafel 200 meist preußische Generale und Stabsoffiziere. Und wenige Wochen später sah er die blutigen Kämpfe der Kommune mit den französischen Regierungs-Truppen in Paris und das die schönsten Bauten der Seinestadt verzehrende Feuermeer. Für König Albert von Sachsen schlagen die alten und jungen Soldatenherzen landab und landauf und wo er sich auch im Reiche zeigt, da begrüßt den allverehrten Monarchen der Jubel des ganzen Volks, insonderheit hält man den be rühmten Feldherrn aber in Preußen und im Preußenheer hoch. Als König Albert im Oktober vorigen Jahres sein bOjährigeS Militärdienstjubiläum feierte, da ließ es sich der deutsche Kaiser nicht nehmen, persönlich und an der Spitze sämmtlichcr kommandirenden Generale des preußisch deutschen Heeres im Residenzschlosse zu Dresden zu erscheinen und den Jubilar zu beglückwünschen. Bei dieser Gelegenheit verehrte der Kaiser dem sächsischen König zugleich einen kostbaren Marschall stab und verlieh ihm ferner das 2. preußische Garde-Ulanen- Regiment. König Albert seinerseits weilt ost in Preußen und hat der preußischen Armee auch mehrfach seine Huld bewiesen. Bei keiner größeren Truppenschau pflegt er zu fehlen an der Seite des deutschen Kaisers und mit Vorliebe trägt er dann das Waffenklcid seiner beiden preußischen Kavallerie-Regi menter. Dasjenige des 2. Garde-Ulanen-Regiments legte er zum ersten Male an gelegei tlich der am 30. Mai 1894 stattgefundenen Frühjahrs-Parade der Berliner Garnison auf dem Tempelhofer Felde und führte auf diesem alt historischen preußischen Parudeplatze jenes Regiment zum ersten Male dem Kaiser in Person vor. Das in Berlin garnisonirende 2. Eisenbahnregiment, dem auch zwei sächsische Kompagnien angehören, besitzt ein kostbares Geschenk de» Königs Albert, nämlich einen Schellenbaum aus getriebenem Silber, welcher zum ersten Male zur Parade vorangetragen wurde gelegentlich des 60. Wiegenfestes des Monarchen am 23. April 1888. In allen Offlzierkasinos der preußischen Armee nimmt des Bildniß de» Königs Albert einen Ehren- platz ein, nicht minder sein Name in der Kriegsgeschichte, den auch da» zu dem Fortgürtel von Straßburg gehörige Fort bei Lingolsheim seit 1. September 1873 trägt. König Albert von Sachsen gehört zu den berühmtesten Feldherren der Neuzeit und der preußischen Armee, welcher er nun bereit» ein volle» Vierteljahrhundert angehört. Im nächsten Jahre aber, dem 25. seit dem Kriege gegen Frank reich, kann der Monarch verschiedene andere wichtige Gedenk tage feiern, namentlich auch solche hoher Ordensverleihungen, wie denn der König von Sachsen im Besitze aller Kriegs orden der Welt ist, die er sich im Schlachtenwetter verdient hat. .Im Juli 1891 waren übrigens bereits 25 Jahre ver flossen, seit er das Kleinkreuz des Maria Theresia-Ordens vom Kaiser von Oesterreich und das Großkreuz des Militär- St.-Heinrichsordens von seinem Vater für seine Feldhcrrn- Verdienste 1866 erhielt. Letztgenannten auf dem Schlacht felde erworbenen hohen Orden besitzt außer ihm nun ebenso wenig noch ein anderer Fürst und Kriegsheld, wie das Groß kreuz des eisernen Kreuzes. Die 2. Klaffe des eisernen Kreuzes erhielt König Albert am 19. August, dem Tage nach der durch das rechtzeitige Eingreifen des sächsischen Armee korps entschiedenen Schlacht bei Gravelotte, die 1. Klasse nach der Schlacht bei Sedan und zwar unter'm 5. Sep tember. In jenem unvergeßlichen siegesgewaltigen Feldzuge wurde ferner die Brust des heutigen Sachsenkönigs noch ge schmückt mit dem russischen Georgsorden 2. Klasse am 15. September, mit dem Eichenlaub zu dem schon 1849 im Ge fecht bei Düppel erworbenen Ord.n pour 1s mörits am Christfest 1870 und mit dem Großkreuz des bayrischen Max Joses-Ordens im April 1871. Die höchste militärische Würde, diejenige eines Generalfeldmarschalls, erlangte der König Albert gleichfalls nach jenem Feldzüge sowohl im preußischen wie im russischen Heere und erfolgte die Bekanntgabe dieser höchsten Auszeichnung am Tage des Truppeneinzugs in Dresden am 11. Juli 1871. Das sächsische, das preußische, das deutsche Heer und Volk aber vereinigt sich anläßliL des jetzigen 25jährigen preußischen Militärdienstjubiläums des Sachsenkönigs in dem Wunsche: Gott schütze, Gott erhalte noch lange Zeit den König Albert seinem Lande und Volke, dem deutschen Heere und Reichel Tagesgeschichte. Wenn mit dem 1. Oktober d. I. das neue Gesetz über . den Schutz der Waarenbezeichnungen in Kraft treten wird, so werden unbestrafte Nachahmungen von Waarenzeichen unmög lich geworden sein, und vor Allem wird durch die Zeichen rolle im Patentamte eine Kontrole ausgeübt werden, durch welche es jedem Zeicheninhaber ermöglicht wird, von beab sichtigten Nachahmungen so zeitig Kenntniß zu erhalten, daß er die Klage vor Gericht anstrengen kann, ehe er erheblich geschädigt sein kann. Es müßte sonderbar zugehen, wenn nicht nach Einführung dieser Verbesserungen das deutsche Marken- schutzwejen ausblühen und sich in seinem Umfange dem anderer Länder, wie Englands und Nordamerikas, annähern würde. In dem heute mit aller Schärfe geführten Wettbewerb stellt das Waarenzeichen eine nicht zu verachtende Waffe dar und zwar sowohl im Kampfe mit dem heimischen als auch auf dem auswärtigen Markte. Nicht umsonst bemüht sich eine große Zahl ausländischer Firmen ihre Zeichen in Deutschland schützen zu lassen. Sie müssen doch für ihren Absatz auf un serem Markt Vortheil davon haben. Die Deutschen sollten ähnlich verfahren. Durch die mit verschiedenen Staaten bereits abgeschlossenen internationalen Vereinbarungen ist ja Gelegenheit gegeben, daß sie es auch können, ohne befürchten zn müssen, daß sie in den betreffenden Ländern weniger gut als eigene Bürger behandelt werden. Vor Allem aber kommt eS darauf an, für den heimischen Markt Waarenzeichen zu wählen.
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