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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189409051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-09
- Tag1894-09-05
- Monat1894-09
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1894
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Riesaer G Tageblatt Mittwoch, S. September 1894, Abe»VS. ar sas. 47. Jahr». u«d Anzeiger MMK «iß A»;ei-n). Ttlegramm-Adeess« 0 Femsprechstetz« rag b t «tesa. AH, Rr . 9V der König!. Amtshauptmannfchaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mi» Ausnahme der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher vegNDshrei» bei Abholung in den Expedition« in Riesa und Strehla, de» AuchMhHMW^ sowie am Schalter der laijerl. Poftanstalten I Mart 22 Ps., durch dir Träger frei in» Hau» 1 Mart SV Pf., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mart SS Pf. Angel»« Umiah» pr HU M«W» de» Ausgabetage« bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Seschäst-strlle: «astantenftrahe »S. — Für di« Redaktion «rmckuwrtlich: Har» Schmidt in Ries» Zwangsversteigerung. Das im Grundbuch« auf den Namen des Feilenhauers Friedrich Herma«« Vrendler eingetragene, in Poppitz gelegene Grundstück, bestehend in Wohngebäude, Waschhaus und Scheunen anbau, sowie Hofraum und Garten, No. 97 o des Flurbuchs, No. 14 k* des Brandcatasters und Folium 89 des Grundbuchs für Poppitz, nach dem Flurbuch« 3,7 Ar groß und mit 63,74 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 6000 Mark — Pfg., soll an hiesiger Genchtsstelle zwangsweise versteigert werden und es fft der 18. Oktober 18S4, Vormittags 10 Uhr als Aomeidrtermin, ferner der 3. November 18S4, Vormittags 10 Uhr als Bersteiger«nft«termin, sowie der 17. November 1894, Vormittags 10 Uhr als Termin z« Berkündnug des BerlheilungSplaus anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rau-Verhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgericht» ein gesehen werden. Riesa, am 3. September 1894. Königliches Amtsgericht. Httduer. Sänger, G.-S. Sonnabend, den 8. September 1894, Vormittag 9 Uhr sollen im Hotel „zom Kronprinz" hier 1 schwarzes Zugpferd, sowie etliche Reste Kleider- und Lamastoffe, 3 St. weißlein. Frauenhemde», 11 St. Herren-Leib- und Unterjacken, Unterhosen, Frauen- und Kinderstrümpfe meistbietend gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, am 3. September 1894. » Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts Riesa. I B.: Wendler. Orrtliches «ud Sächsisches. Riesa, 5. September 1894. — Im Monat August wurden in Riesa geschlachtet 605 Thiere und zwar: 93 Rinder (7 Ochsen, 8 Bullen, 76 Kühe und 2 Kalben), 4 Pferde, 220 Schweine, 148 Kälber und 140 Sckafe. Von auswäris wurden in den Stadtbezirk cingesührt: 7 Rindcrviertel und 45 halbe Bakonier. Bon den hier geschlachteten Thieren mußten dem Verkehr gänzlich entzogen werden: 1 Rind (wegen generalistrter Tuberkulose) und 1 Pferd (wegen Septicänne). Als minderwerthig wur den befunden und deshalb der Freibank überwiesen: zwei Schweine (1 Bmueneber und 1 wegen hochgradiger Tuber kulose). An einzelnen Organen wurden als zum menschlichen Genüsse untauglich erkannt und deshalb vernichtet, bei Rin dern: 28 Lungen (23 wegen Tuberkulose, 1 wegen Ab-cesfen, 4 wegen Ecchinococcen), 13 Lebern (3 wegen Tuberkulose, 3 wegen Leberegeln, 3 wegen Abscessen, 4 wegen Ecchinococcen), 2 Mittel (wegen Tuberkulose), 1 Niere (wegen Abscesstn), und 1 Euter (wegen Verhärtung); bei Schweinen: 7 Lungen (wegen Tuberkulose), 4 Mittel (wegen Tuberkulose) und 9 Lebern (3 wegen Tuberkulose, 6 wegen Ecchinococcen); bei Kälbern: 1 Lunge (wegen Tuberkulose) und 2 Lebern (eine wegen Tuberkulose), 1 wegen Abscessen); bei Schafen: eine Lunge (wegen Faden o ürmer). — Ein Kaufmann hatte sich zur Reise einen Sommer anzug aus Hellem Stoff bestellt, die Annahme desselben jedoch verweigert, weil der Rock nicht paßte. Der Schneider nahm deshalb sofort eine Aenderung vor, die jedoch die Zustimmung des Bestellers nicht erlangte, weshalb dieser die Annahme des Anzuges entschieden ablehnte. Hiermit nicht einverstanden, klagte der Schneider, und nachdem der vernommene Sach verständige in der That den Rock als zu eng erkannte, änderte der Kläger seinen Anspruch dahin, daß der Beklagte ver pflichtet sei, doch Hose uns Weste, welche als brauchbar be zeichnet seien, abzunehmen. Das Gericht hat jedoch den Kläger abgewiesen, weil es sich um einen Anzug aus Hellem Sommerstoff handelt, der nur einheitlich getragen werden kann. Hose und Weste allein sind nicht zu gebrauchen und deshalb schließt die Fehlerhaftigkeit des Rockes die Unbrauch- keit des ganzen Anzuge- in sich. — Der Wasserstand der Elbe war im vergangenen Monate recht günstig; der Dresdner Pegel zeigte immer eine Wasserhöhe unter Null an, die indeß nur an den letzten drei Tagen mehr al» 1 m unter diesem Punkte betrug. Der Spiegel des Stromes bewegte sich zwischen — 38 enz am 7. und — 110 onz am 31. August. Als Durchschnittsziffer ergab sich für die erste Hälfte des Monats —67 und für die zweite — 73 errz, das Monatsmittel bezifferte sich sonach mit 70 Luz. Viel niedriger blieb das Wasser im vorjährigen August: damals betrug der höchste Stand —110 und der niedrigste — 17b cm, darum auch die mittle Höhe nur —155 Lllz. Am uiPÜnstigsten aber hat sich bis jetzt der August des Jahre» »rwisfm, in -velchem der Wasser- spiegel nur zwischen —145 und —163 ein schwankte und im Durchschnitte bei — 157 ern stand. Die Frachtschifffahrt hätte also, da im vorigen Monate fast immer mit voller Ladung gefahren werden konnte, mit dem Wafferstande zu frieden sein können, wenn sie es nur stets mit einem ge nügenden Angebote von Krachten zu thun gehabt hätte und wenn nicht gerade wegen der befriedigenden Wasserhöhe dje Frachklöhne recht herabgedrückt worden wären. — Der diesjährige Geschäftsbericht der Eisenwerke „Lauchhammer", vereinigte vormals Gräflich Einsiedel'fche Werke besagt: Weder sind di« Preise der Rohmaterialien in dem Betriebsjahre 1893/94 erheblichen Schwankungen unter worfen gewesen, noch haben die Absatzverhältnisse im Allge meinen eine bemrrkenswerthe Veränderung erlitten; nur die Wirkung- des deutsch-russischen Handelsvertrags auf den Ab satz ist insofern fühlbar geworden, als derselbe geholfen hat, im letzten Vierteljahre des Geichäftsjahres in den Riesaer Werkstätten nicht nur mit vollem Betrieb arbeiten, sondern auch die Läger in den betreffenden Fabrikaten auf einen minimalen Bestand zurückführen zu können. In einigen Abtheilungcn ist nicht unwesentlich weniger, dagegen an anderen Stellen bedeutend mehr producirt und entsprechend versendet worden. Der Rückgang, welcher das Riesaer Werk in Production und Versandt trotz der zunehmenden Leistungsfähigkeit der Werkstätten zeigt, ist eine Folge der Entschließung der Verwaltung, lieber den Betrieb freiwillig einzustellcn, als durch sorcirte Verkäufe bei unlohnenden Preisen zur Verschlechterung der Marktlage beizutragen. Die Abschreibungen auf den Jmmobilien-Conten kommen in dem Abschlüsse unvermindert dem BetriebS-Capitale zu Gute, da diese Conten nicht durch Zuschreibungen für Neuanschaff ungen belastet worden sind. Zwar hat es auch i« Jahre 1893/94 nicht an der Notwendigkeit gefehlt, die Betriebs einrichtungen durch Neuanschaffungen von Maschinen, durch Aenderung der vorhandenen und Vermehrung bezw. Ver besserung der Betriebsanlagen zu vervollständigen, doch sind die dadurch erforderlich gewordenen, immerhin nicht unerheb lichen Ausgaben als Betriebsunkosten verbucht und aus dem Bruttogewinn gedeckt worden. Die Jahresbeiträge zu Be- rufSzenossenschaften, Invalidität-- und Altersversicherungsan stalten, zu Penstons- und Krankenkassen betrugen 134 448,70 Mk. Durch Amortisation der 4 proz. Anleihe um 28000 Mk. stellt sich der Betrag der Anleihe vom 30. Juni 1894 auf 1894000 Mk. Die Werkstätten sind beim Beginn des neuen Geschäftsjahres zum Thejl auf geraume Zett, zum Theil allerdings auch nur auf Wochen nut Aufträgen gedeckt, doch glaubt die Direktion im Stande zu sein, weiter er forderliche Aufträge heranzuziehen. Die Production betrug 61911012 Kg. (1892/93 62 891827 Kg) und der Ver- sandt 9 799 670,40 Mk. (1892/93 10076 623,50 Mk.) ES wurden 2905 (davon in Riesa 867 in Gröditz 716) Mann beschäftigt. Das Vermögen der selbstständig verwalteten Knappschaft-- und Pensionscassen betrug Ende Juni 1894 527 800,50 Mk. Die Abschreibungen auf Jmmobtlien stellen sich auf 150128,75 Mk. und solche auf Modelle 88592,10 Mk. Der in deutscher Reich»- und anderen Staatsanleihen angelegte Reservefonds beläuft sich aus 294461,10 Mk. Es verbleibt ein Gewinn von 431566^0 Mk., dessen Verwen dung wie folgt vorgeschlagen wird: Dem Reservefonds 19648,90 Mk., Tantieme an den Aufsichtsrath und an den Vorstand je 19 648,90 Mk., 5'/, Proc.Dividende gleich 309 375 Mk., zur weiteren Verstärkung des Betrieb-capitals and.n außer- dentorlichen Reservefonds 25000 MH, Vortrag auf neue Rechnung 38 245,20 Mk. — Der Ausschuß zur Untersuchung der Wasserverhält nisse in den der Ueberschwemmungsgefahr besonders ausge setzten Flußgebieten hat, wie der „Reichsanz." meldet, vom 28. bis 30. August die Besichtigung der Elbe beendet. Während der Bereisung fanden sich die Vertreter der be- theiligten Deichverbände, der Gemeinden und der Uferan lieger aus Einladung an Bord des Dampfers „Hermes" ein, um ihre Wünsche betreffs der Wasserverhältnisse auszusprechen. Die zur Sprache gebrachten Gegenstände betrafen größten- theils die Verbcsserrnz der bestehenden Vorfluthverhältnisse, die Verbesserung der Hochwasserverhältnisse und die Ver minderung der EiSgefahren. Die Beschwerden des altmär kischen Wisch-Deich-Verbandes wegen der angeblichen Senkung des Wasserspiegels durch Regulirunz der Elbe, sowie der Uferanlieger der unteren Havel wegen Hebung des Wasser standes durch die hohe Lage der Buhnen wurden als unbe gründet befunden. — In einem Hause an der Gartenstraße gab e» ver gangene Nacht eine schlimme Familienscene. Bei den nicht eben leise geführten Auseinandersetzungen, die ein Ehepaar daselbst pflog, fehlte es auch nicht an „schlagenden Beweisen", denen sogar Kochgeschirr und Fensterscheiben mit zum Opfer fielen. Der widerliche Streit dauerte über eine halbe Stunde. — Nach einer Mittheilung der köngl. Generaldirektion der sächsischen Staatsbahnen an die Leipziger Handelskammer ist von der ersteren nach dem „L. T." versuchsweise ange ordnet worden, daß auf dm sächsischen Nebeneisenbahnen in allen denjenigen der Personenbeförderung dienenden Zügen, welcke mehr als ein KoupS 2. bez. 3. Klasse führen, ein KoupS 2. bez. 3. Klasse für Nichtraucher reservirt und be- zeichnet wird. Sobald nur ein Koupä einer Wagenklasse zur Verfügung steht, ist das Rauchen in demselben gestattet. Eine Mehreinstellung von Wagen lediglich zu dem Zwecke, um Nichtraucher-Koupäs schaffen zu können, soll jedoch nicht erfolgen. — Die vierte Ferienstrafkammer des kgl. Landgerichts Dresden verhandelte gestern gegen den Handarbeiter Richard Emil Peschel wegen schweren Diebstahls und mehrerer lieber- tretungen. Peschel ist am 17. Oktober 1871 zu Riesa ge boren und schon oft wegen Eigenthumsverbrechen vorbestraft. Nachdem der Angeklagte zuletzt eine ihm von dem Dresdner königlichen Landgerichte wegen wiederholten Rückfallsdiebstahls zuerkannte fünfzehnmonatige Zuchthausstrafe bis zum 2. März v. I. in der Landesanstalt Waldheim verbüßt, hielt er sich längere Zeit in Rttsa auf. Wie durch die gestrige Beweis aufnahme festgestellt wurde, ist Peschel während der Zeit vom io. April bis zu« 9. Juli d. I. in der Umgegend von Riesa als Landstreicher und Bettler herumgezogen. Am 7. Juli hat der Angeklagte bei dieser Gelegenheit in Riesa tu der Werkstatt de» Sattlermeister« Naumann eine Fenstex scheibe eingedrückt, ist dann eingestiegen und hat daraus rin Jackct von nicht bedeutendem Werthe gestohlen. Daffelbe ist de« Eigenthümer wieder zugestellt wmcheu. Die Kammer lehnte zwar die Annahme milrernder Umstände ab, erkannte aber im Hinblick auf die Geringfügigkeit d«S Diebstahlsob-
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