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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189409113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-09
- Tag1894-09-11
- Monat1894-09
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1894
- Autor
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Riesaer G Tageblatt Fnnsprrckstrll« «r. «i und Anzeiger Medlall Md Aiytiger). Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS z« Riesa. 47. Jahr« Dienstag, 11. September 1894, Abends Sch. Das Ruia« Tagebiatt «richkiai irre» Ta, Abends nut Ausnahme »«» Sonn- uns Festtage. Vterlrljührlicher ve-ngsprei» bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den AnHgahHMM^ sowie am Schalter der raiieU. Poftansialien 1 Mart 25 Ps., durch die Träger frei in« Hau« I Mark 50 Ps., durch den Briefträger frei in« Hau» 1 Marl SS Pf. Au-rigeu-Umucham Pa HI» Mmm» de« Ausgabetage« bl« Vormittag 8 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanirnstraße SS. — Mr di« Redaktion verantwortlich: -«»«. Schmidt t» >i<I» Für den abwesenden Max Richard Hübner aus Riesa ist Herr Prccurist Ernst Wilhelm Kretzschmar in Riesa als Abwesenheilsvormund verpflichtet worden. .Riesa, den 8. September 1894. Königliches Amtsgericht. Kommissionsrath Tinz. In dem zum Vermögen der Firma I. G. Uchnster in Riesa eröffneten Konkurs verfahren soll demrächst die Schlußvertheilung stattfinden. Zu berücksichtigen sind 623 M. 12 Pfg. bevorrechtigte und 8045 M. 93 Pfg. nicht bevorrechtigte Forderungen. Diese haben sich in eine verfügbare Masse von 1101 M. 85 Pfg. zu theilen, von welchem Betrage noch einige Auslagen zu kürzen sind. Ein Berzeichniß der berücksichtigten Forderungen liegt bei der Gerichtsschreiberei des Ken- kursgerichts. Riesa, den 8. September 1894. Der Konkursverwalter. I)r. Mende. kür das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis Ss A D s A k dl Vormittags v Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Das unterzeichnete Königliche Amtsgericht braucht für das bevorstehende Winterhalbjahr ungefähr «so dl Duxer»Mlttelbran«kohlen I. Die Lieferungsbedingungen sind an Kassenstelle der unterzeichneten Behörde einzusehen, woselbst versiegelte Preisofferten, welche auf dem Briefumschläge mit „Kohlenlieferung" zu be zeichnen sind, vis 20. laufenden Monats entgegen genommen werden. Königliches Amtsgericht Riesa, am S. September 1894. Heldner vertliches und Sächsisches. Riesa, II. September 1894. — Ein schwere«, tief beklagenSwerthes Unglück, dem ein junge- Menschenleben zum Opfer gefallen ist, hat sich heute in früher Morgenstunde, in Folge des Umganges mit Schuß waffen von unberufener Seite, in unserer Stadt ereignet. Der Sohn der Besitzerin des Hotels „Zum Kronprinz", Herr M. Zenker, beabsichtigte auf einem entfernt liegenden Jagd terrain mit noch einigen Sportsfreunden eine „Hühnersuche" abzuhalten. Bor Antritt der Reise brachte Herr Z. sein Jagdzeug nach der unteren vorderen Gaststube, hing die Jagdtasche an die Wand, stellte das nach seiner Meinung ungeladene Gewehr daneben und begab sich in das nebenan liegende Barbiergeschäft, um sich dort vorerst noch rasiren zu lassen. Noch war dieses Geschäft nicht vollständig beendet, als ein Schuß erdröhnte, und als Herr Z. darauf die Gast stube des „Kronprinz" wieder betrat, fand er hier das mit Reinigung des Zimmers beschäftigt gewesene, seit 1'/, Jahren m demselben Dienste befindliche 19jährige Dienstmädchen Er nestine Pauline Straube, gebürtig aus Gröba, todt am Boden liegen. Der nüchterne, vollen Lobes sich erfreuende, verheirathete, seit bereits 5 Jähren in dem Hotel in Stellung befindliche Hausdiener Hermann Ehbock, welcher zu gleicher Zeit im Zimmer beschäftigt war, und mit der Verunglückten sowohl wie auch mit dem übrigen Dienstpersonal keineswegs auf gespanntem oder gar feindschaftlichem Fuße stand, hatte trotz der Verbote seines Herrn, die Gewehre irgendwie zu berühren, die Flinte in die Hand genommen, jedenfalls da mit irgendwie manipulirt und dabei den Lauf unglückseliger Weise so gerichtet, daß bei der erfolgten Entladung des Ge- wehreS die in demselben befindliche Schrotladung dem armen Mädchen in die rechte obere Brustseite drang, so daß der Tod alsbald rintrat. — Wir werden gebeten, mitzutheilen, daß in Folge des heute Abend km Hotel Höpfner stattfindenden Concertes, die anberaumte Zusammenkunft der Wachmannschaft, sowie der Mannschaften der Feuerreserve der hiesigen Feuerwehr im Wettiner Hof (also nicht, wie anfangs bestimmt, im Hotel Höpfner) zu erfolgen hat. — Da man es in Lehrerkreisen schon längst als einen großen Uebelstand empfunden hat, daß die Kinder oft mit der Schule auch den Ductus der Schrift wechseln müssen, da fast jede Gegend einen besonderen Ductus hat, z. B. schreiben die Kinder in Leipzig verschiedene Buchstaben in anderer Form, al« die in Chemnitz, Dresden u. s. w., haben die Bezirkslehrervereine schon seit geraumer Zeit Beratungen über ein einheitliches Alphabet gepflogen. Auf der nächsten, z > Michaelis in Zwickau stattfindenden sächsischen Lehrerver sammlung wird diese Angelegenheit auch wieder auf der Tages ordnung stehen. Hoffentlich führen die Verhandlungen einen Schritt näher zur Verwirklichung des Ziele«. Diese Ange- < 'egenheit ist auch bereits auf einer unter Vorsitz des KultuS- i ainisterS abgehaltenrn Konferenz der Bezirksschulinspektoren Sachsens zur Sprache gebracht worden, aber das Ministerium hat von einer darauf bezüglichen Verordnung vorläufig noch abgesehen. — Ein Ueberwiegen der weiblichen Bevölkerung findet in allen deutschen Staaten mit Ausnahme von Elsaß-Loth- ringen statt. In Sachsen ergab die Volkszählung vom 1. Decbr. 1890, daß die Zahl der weiblichen Personen die >er männlichen um etwa 100000 überwiegt (die genauen Zahlen sind: 1801543 weibliche und 1701141 männliche Personen). Ganz auffallend ist die verhältnißmäßig große Zahl der Wittwen: man zählte in Sachsen 43871 Wittwer, aber 149 578 Wittwen, also ziemlich 106000 Wittwen mehr. Dieses Berhältniß entspricht übrigens den Zahlen der übrigen deutschen Staaten: man zählte im ganzen Reiche 774 967 Wittwer, aber 2157 870 Wittwen — es giebt also nahezu ein und eine halbe Million mehr Wittwen in Deutschland als Wittwer. Sonach scheint die Sterblichkeit der Männer auffallend größer zu sein als die der Frauen, ein Umstand, der auch durch die Statistik der einzelnen Lebensalter bestätigt wird, da bei den gleichalterigen Personen die weiblichen die männlichen in späteren Lebensaltern ganz unverhältnißmäßig überwiegen, während im Alter von 1 bis 30 Jahren die Zahlen nur geringe Unterschiede zeigen. Im Alter von 10 bis 20 Jahren zählte man in Satsen nur etwa 10000, im Alter von 20 bis 30 Jahren nur etwa 9000 weibliche Per sonen mehr, dagegen überwiegen bei den Altersklassen von 60 bis 90 Jahren und darüber die weiblichen Personen die jenigen der männlichen um 25 bis 110 Prozent. In ganz Deutschland überwiegt die weibliche Bevölkerung die männ liche um nahezu 1 Million. — Während die zur Ableistung ihrer zehnwöchigen aktiven Dienstzeit für dieses Jahr einzuberufcnden Volks schullehrer in diesem Jahre in dem in Zwickau garnisoniren- den 9. Jnfanteric-Regiment Nr. 133 eingestellt werden, und zwar vom 13. Oktober bis 21. Dezember, werden die übungspflichtigen Volksschullehrer zur dritten vierwöchigen Uebung am 1. Oktober beordert. Diese aber werden nicht gemeinsam zu einem, sondern zu fast allen Jnfanterie-Regi- meutern eingezogen. — Während der Elbeverkehr im Monat August 1893 gleichwie in derselben Zeitperiode des Jahres 1892 wegen eines äußerst ungünstigen Wasserstandes sich nur in den engsten Grenzen bewegen konnte und zeitweise ganz ruhen mußte, war derselbe während des Monats August laufenden Jahres, begünstigt von einem durchweg guten Wasserstande, ein recht lebhafter. Trotz dieses guten Wasserstandes hatte aber der Zuckerexport des Gegenstandsmonats im Entgegen halt zu der gleichen, wasserarmen Zeitperiode des Vorjahres einen wesentlichen Ausfall zu verzeichnen. Während nämlich im Monat August laufenden Jahres nur 146 827 D.-Ztr. Zucker umgeschlagen wurden, kamen im August des vorigen Jahres 193 570 D.-Ztr. zur Verschiffung. LS handelt sich somit, betreffend den Monat August dieses Jahres, um ein Minus von 46 743 D.-Zlr. Zucker. Das Gesammt-Um- schlagSquantum des Monat« August laufenden Jahres, welches, elbeabwärts gehend, das Hauptzollamt Schandau passirte, bezifferte sich mit 2,25 Millionen Doppel-Zentner (-s- 1,19). — Am 6. dieses Monats hat eine abermalige Auslosung Königlich Sächsischer Staatspapiere stattzefunden, von welcher die 3 °/„ StaatSschulden-Kassenscheine vom Jahre 1855 be troffen worden sind. Die Inhaber der genannten StaatS- papiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen 'Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämmtlichen Be- zirkssteuer-Einnahmen und Gemeindrvorständen de« Landes zu Jedermanns Einsicht ausgelegt werden. — Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen auSgelosten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. ES können die selben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrthume hinzugeben, daß, so lange sie Zinsscheine haben und diese unbeanstandet einzelöst werden, ihr Kapital ungeküudigt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentirten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung auSge- loster Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem FaM stattfindet, so werden die von den Betheiligten in Folge Unkenntniß der sAuSlosung zu viel erhobenen Zinsen seiner zeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nach theile sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regel- mäßige EWcht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der reftirenden Nummern) schützen können. * Gröba. Da sich am Hafeneingange das Elb- und Döllnitzwasser ziemlich staut, so hat sich dort im Laufe der Zeit eine große Masse von Sand und Schlamm festgesetzt. Gegenwärtig ist man damit beschäftigt, diesen mittelst Bagger maschine zu Tage zu findern. Eine ziemliche Anzahl von Kähnen steht bereit, die geförderte« Massen aufzunehmen, um sie dann ein Stück stromabwärts theils auf Gröbaer, theils auf Lessaer Seite wieder in den Elbstrom zu senken. Mügeln bei Oschatz. Am 6. ds. Mts. hielt sich der Herr Staats- und Kriegsminister Edler v. d. Planiy mit den Herren Oberstlicutenant Sachse und Rittmeister Graf Vitzthum hier auf, um das hiesige Kammergut auf seine Tauglichkeit als Remonte-Depot zu prüfen. Wie man hört, haben sich die Herren sehr günstig geäußert. Bautzen. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich kürzlich zur Abendzeit auf der Straße von Postwitz nach Bautzen. Ein Radfahrer aus Bautzen fuhr in der finsteren Nacht sehr schnell die Straße entlang, als er plötzlich zwei Lichter entgegenkommen sah. Der Fahrer war der Meinung, daß es zwei Radfahrer seien, und wollte in der Mitte durch fahren. Es war aber ein Kutschgeschi r und so fuhr er denn mit voller Gewalt in die Pferde hinein. Schwer verletzt blieb der Verunglückte, welcher einen Beinbruch und schwere innere Verletzungen davontrug, liegen. An dem Aufkommen des Verunglückten wird gezweifelt. Glashütte, 9. September. Ein schwerer Unfall er eignete sich vergangene Woche in der Nähe van Bärenstein auf der Müglitzihalbahn, indem ein Einspänner derart in den Personenzug hineinfuhr, daß das ganze Geschirr bei Seite un) in den Straßengraben geworfen wurde. Der Geschirr führer hatte eine starke, wenn auch nicht lebensgefährliche Schädelwunde erlitten. Das Pferd, welchem die Fesseln über fahren wurden, mußte bald darauf getödtet werden. Pirna. Der ledige Steinbrecher Schaffer aus Rott werndorf, 25 Jahr alt, ist am Sonnabend tödtlich verun glückt. Er begab sich am Abend nach Pirna und löste einen Fahrschein nach Niedersedlitz, um von da aus nach Leuben zu seiner Braut zu gelangen. Aus Versehen ist er aber schon in Mügeln (um 7 Uhr 33 Min. Abends) ausgestiegen. Glaubend, er sei m Niedersedlitz, hat Sch. nach dem Wege nach Leuben gefragt, ist auch von einem der Bahnbeamlen auf die Straße über Gporbitz und Zschachwitz gewiesen worden, hat sich aber alsdann im Finstern verirrt und ist auf uner klärliche Weise auf das Schienengleis außerhalb des Bahn hofes gerathen, wo ihn ein dahersausender Zug überfahren und ihm den rechten Arm, sowie da« rechte Bein abgetrennt hat, worauf jedenfalls alsbald der Tod eingetreten ist. Den Leichnam, den man erst in der zehnten Stunde fand, hat man in Gommern aufbewahrt. Pirna. Bei einem Gutsbesitzer im oberen Elbthale mußten kürzlich innerhalb sechs Stunden zwei werthvolle Kühe
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