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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189409127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-09
- Tag1894-09-12
- Monat1894-09
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1894
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Riesaer ß Tageblatt und Anzeiger Wetlall >«d Aijchn). Tclegramm-Abrrssr 2^ 4 4 4 Femsprichstell« r ,«»«t » ei« AH. Re« der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. SIS. Mittwoch, IS. September 1894, WkN»S. 47. Jahrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Vierteljährlicher v«^^prri» bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla, den AuggMchM^ sowie am Schalter der taijerl. Postanstalte» 1 Mart 25 Ps., durch die Träger ftei inS Hau» 1 Mark 50 Ps., durch dm Brtefwilger frei in» Hau» 1 Mark « Pf. A^chgm Amtlh» p» tte Mmm« de» Ausgabetages bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer ch Winterlich in Riesa. — SeschästSftelle: «astanieuftrab» v». — Für die Redaktion «mmtwortllch: Her» Schmidt M »ttk«. ErstehungSlnstige werden ersucht, sich zum Termine an Ort und Stelle einzufinden. Die Versteigerungsbedingungen sind aus den an der hiesigen Gerichtstafel und im März dörfischen Gasthofe zu Ganzig aushängenden Anschlägen ersichtlich. Oschatz, am 23. August 1894. Das Kön^jic^VMxicht. Freiwillige Versteigerung. Erbtheilungshalber sollen Dienstag, den 25. September 1894, Vormittags 11 Uhr, im Märzdorf'scheu Gasthofe zu Danzig die zum Nachlasse der Gutsbesitzerin Amalie Auguste verw. Heinze geb. Werner in Ganzig gehörigen Grundstücke, als: das Füufviertelhnfengut Nr. 58 des Brand-Catasters, Fol. 54 des Grund- und Hypothekenbuchs, Nv. 14, 6, 10, 111, 120, 131, 133, 135, 137, 139, 146 des Flur buchs für Ganzig, 23 H. 1,7 Ar. —41 Acker 177 f^jR. umfassend, mit 969,76 Steuerein heiten belegt, ortsgerichtlich auf 62472 M. 85 Pfg. geschätzt, sammt Inventar und Vo.räthen, 8. das Drittelhufeugut No. 47 des Brand-Catasters, Fol. 44 des Grund- und Hypothekenbuchs, No. 1, 114, 124 des Flurbuchs für Ganzig, 6H. 66,5 Ar —12 Acker 13 Hs R. umfassend, mit 277,70 Steuereinheiten belegt, ortsgerichtlich auf 19870 M. geschätzt, sammt Borräthen ohne Inventar, und zwar im Einzelnen, event. auch zusammen durch das unterzeichnete Königliche Amtsgericht Meistbietend versteigert werden. Holz-Versteigerung. Gohrischer Revier. Gasthof „zur Königslinde" in Wülknitz. Freitag, den St. September 1884, Borm. S Uhr. 22 kieferne Langhaufen III. Klaffe, in Abth. 28 sLichte Eichen), 401 Rm. kieferne Stöcke, > auf den Kahlschlägen der Abth. 10 (Herrenheide), 33, 35 642 „ kiefernes Astreisig, s (Am Königsstand). Königl. Forstrevierverwaltung Gohrisch, und Königl. Forstrentamt Moritzburg, den 30. August 1894. Eppendorff. Mittelbach. Taacsgeschichte. Ein süddeutsches Blatt läßt sich von Berlin melden, daß die große Königsberger Rede des Kaisers vorher mit dem preußischen Staatsministerium „erwogen" worden sei. Selbst- verständlich hat man es da lediglich mit einer Vermuthung zu thun, die insofern das Richtige treffen dürfte, als der Kaiser gewiß dem in Königsberg weilenden preußischen Mi- msterpräsidenten vorher von dem Gedankengange dieser hoch politischen Kundgebung Mittheilung gemacht haben wird. Bon irgend einer voraufg» gangenen Berathung darüber mit dem GesammtMinisterium kann indessen keine Rede sein. Es ist als s cher zu betrachten, daß den übrigen Mitgliedern des preußischen Staatsministeriums mit einer einzigen Ausnahme diese Kundgebung ebenso überraschend gekommen ist, wie der gesammten Oeffentlichkeit. Die erwähnte Ausnahme dürfte nach allem, was verlautet, der Minister des Auswärtigen gewesen sein, der bekanntlich kein anderer, als der Reichs kanzler ist. In Berliner regelmäßig gut unterrichteten Krei sen will man zuverlässig wissen, daß auch Graf Caprivi vorher von der Absicht des Kaisers unterrichtet worden sei und sie rückhaltlos gebilligt habe. Man erzählt sich weiter, daß der Wortlaut der kaiserlichen Ansprache auf allerhöchsten Befehl sofort dem iu Karlsbad weilenden Reichskanzler tele graphisch übermittelt worden sei. In der That hat Graf Caprivi allen Anlaß, die Königsberger Kundgebung des Kai sers mit Genugthuung zu begrüßen. Ist sie doch ganz dar nach angethan, seine Politik und Stellung unter allen Um ständen wesentlich zu stärken, ob sie die gewünschte Wirkung erzielen mag oder nicht. In dieser Beziehung wird man erst später, nach dem Wiederzusammrntritt des Reichstag«, mehr vielleicht noch des preußischen Landtages klarer sehen können. Bis dahin wird man auf Muthmaßungen angewie sen fern, für die die Aeußerungen der Parteipresse wohl eine gewisse Richtung, aber durchaus keine vollkommene Sicherheit bieten können. — Im Uebrigen wird die Rebe in der Presse noch fortgesetzt lebhaft erörtert. Jetzt hat nun auch Präsident des Bundes der Landwirthe von Ploetz-Doellingen, in einem langen Aufsatze das Wort ergriffe,., den gleichzeitig das Organ des Bundes der Landwirthe, die „Deutsche Tages zeitung" und — mit einigen Korrekturen — die „Kreuz zeitung" veröffentlicht, von Ploetz wenoet sich hauptsächlich gegen die Art und Weise, in der die freisinnige Presse die Rede zu beleuchten beliebt. Er sagt u. A.: „. . . Die Geschichte wird wohl dereinst erweisen, ob Diejenigen nicht dem Vaterlande und der Monarchie den größten Dienst erwiesen haben, welche unbeirrt und zähe dafür eintraten, daß der Stand, weichen Se. Majestät selbst die Säule und Stütze des Thrones nennt, lebenskriistig erhalten bleibt! Wer schafft denn die Sozialdemokratie, den Anarchismus, gegen die unser Kaiser uns Alle aufrust? Der Freisinn hat sie politisch gefördert durch Unterwiihlung unserer poli- tijchcn und gesellschaftlichen Zustände. Die großen Städte allein senden unS die Sozialdemokraten in den Reichstag. Jenen großen Handelsstädten auch im Osten gönnen wir gern ihr Emporblühen und freuen uns, wenn auch Se. Maiestät dies sieht und freudig erwähnt. Wenn aber dem Kaiser berichtet wird, daß Handel und Wandel im Allgemeinen in der Provinz Ostpreußen wieder ausblührn, so werden die ostpreußischen Landwirthe verwundert sich sagen: „Leider merken wir davon nichts, im Gegentheil, eS war wieder ein Jahr, trüber noch als zuvor, — mögen jene Beamten doch mal in unsere Wirth- jchasten, in die der mutlrren und kleinen Besitzer kommen, dann würden und müßten die Berichte ganz anders lauten." Und trotz dem, wenn auch der Verzweiflung nahe, der Landwirth und Bauer, er bleibt treu und loyal, aus ihn kann sich unser Kaiser stets ver lassen: sein Rus: „Auf zum Kampfe für Religion, für Sitte und Ordnung, gegen die Parteien des Umsturzes" wird niemals vergeblich an uns ergehen. „Gut und Blut unserm Könige", das ist ein altes Bauernwort. Treue zu unserem Kaiser, Vertrauen zu ihm hat uns nie gesehlt, trotz herbster Prüfung! . . ." Deutsches Reich. Se. Majestät der Kaiser hat, wie die „Kreuzzeitung" vernimmt, bei jüngster Anwesenheit in Königsberg dem Fort X daselbst den Namen „Fort Kanitz" beig legt und dies dem Grafen von Kanitz-Podangsn durch Allerhöchste KabinetSordre vom 5. d. M. kundgegeben. Bor ein Polksgericht in Magdeburg ist der sozialdemo kratische Reichstagsabgeordnete Bock zum 11. d. M. geladen, um sich wegen seines Verhaltens im Burger Schuhmacher ausstand und gegenüber dem Magdeburger Parteiorgan zu verantworten. Als Referent wird der Abgeordnete Albert Schmidt auftreten. Am vergangenen Sonnabend fand in Düsseldorf bei guter Betheiligung aus vielen rheinischen Wahlkreisen die Bertrauensmänner-Bersammlung de« Deutsch-sozialen Partei- Verbandes der Rheinprooinz statt. Die Verhandlungen, die von >/,7 Uhr Abends bis 2 Uhr Nachts dauerten, ergaben die Ucbereinstimmung der Gesinnungsgenossen in allen wesent lichen Punkten und sie führten vor Allem nach längeren Aus einandersetzungen des mit anwesenden Reichstagsabgeordneten Liebermann von Sonnenberg zu dem wichtigen Entschlüsse, dem Einigungswerke zwischen der Deutsch, sozialen und der Reformpartei die Zustimmung zu ertheilen. Diese, von allen Gesinnungsgenossen gewiß freudig begrüßte Zustimmung wurde bei einer Stimmenthaltung einhellig gefaßt. Auf eine An frage, wie die Norddeutsche Vereinigung sich zu dem Einigungs werke stelle, antwortete der Abg. von Liebermann, daß so wohl der Vorsitzende der Reformer als der Vorstand der deutsch-sozialen Partei darüber einig seien, daß die Nord- deutsche Vereinigung ihren eigenen Beschlüssen zufolge zur Reformpartei zu rechnen sei, Aus einem Leitartiiel der von Herrn Ahlwardt herausgegebenen „Wests. Reform" sei zu schließen, daß der genannte Abgeordnete gesonnen sei, seine eigenen Wege weiter zu gehen. Das Befinden der Fürstin Bismarck hat sich, wie aus Barzin gemeldet wird, soweit gebessert, daß sie vorgestern zeitweise das Bett verlassen konnte. Der Fürst befindet sich wohl. Wie die „Boss. Ztg." erfährt, soll auf dem Bahnhof Dahmsdorf-Müncheberg eine Speisung von 7500 Mann der Garde am nächsten Sonnabend vor der Rückkehr der Truppen nach Berlin veranstaltet werden. Es handelt sich um eine Probeleistung einer militairischen Feldküche großen Stiles. Die Vorbereitungen sind im vollen Gange. Da die Bahn hofswasserleitung untaugliches Wasser liefert, werden einige artesische Brunnen gebohrt. Beim Abkochen sollen 12 Männer und 28 Frauen thätig sein. Die Speise wird ein einziges Gericht sein, Bohnen mit Fleisch. Ruhlaud. Blättermeldungen zufolge äußerte der russische Finanzminister Witte in einer Unterredung mit einem Mitarbeiter der „Neuen Freien Presse" bezüglich der Türkei und Rußlands, er wünsche die Freiheit der Schifffahrt der Dardanellen nicht für sich allein, sondern für Alle; der Bestand der Türkei stehe dabei ganz außer Frage. Seit dem Abschlüsse de« deutsch-russischen Handelsvertrages habe sich die politische Lage in Europa wesentlich gebessert, der Friede sei gesichert. Spanien. Madrid, 11. September. In Aragonien befinden sich mehrere kleine Ortschaften in vollem Aufruhr. Die Bürger dieser Orte erheben gegen die Erhebung der Oelsteuer Widerspruch, setzen die Steuerhebestellen in Brand, mißhandeln die Beamten und drohen, die Stadthäuser in die Luft zu sprengen, wenn nicht die Form der Steuereintreibung gemildert werde. ' Griechenland. Die seiner Zeit gemeldete Zerstörung des Geschäftshauses der Zeitung „Akropolis" durch griechische Offiziere hatte nach einem Athener Berichte der „Köln. Ztg." folgenden Anlaß: Viele Oppositionsblätter, insbesondere aber die „Akropolis", enthielten schon seit mehreren Monaten fast täglich heftige Artikel über Gewaltthätigkeiten und Mißbräuche aller Art, die sich das Militär, die militärisch organisirte Polizei und einzelne mit Namen angeführte Offiziere in den Provinzen gegen das Publikum gestatteten. Einigen dieser Berichte haben offenbar Thatsachen zu Grunde gelegen, in andern Fällen scheint die Darstellung übertrieben oder auch ganz unwahr gewesen zu sein. Oesters brachte die „Akro polis" auch größere Leitartikel über den angeblich schlechten Zustand des Heeres und da« ungebührliche Benehmen des Militärs im Allgemeinen. Diese Angriffe steigerten mehr und mehr die Erbitterung und den Unwillen der Offiizere. Sie fühlten sich in ihrer Ehre verletzt und mußten tS vor Allem als eine große Ungerechtigkeit ansehen, daß wegen der möglichen Ucberschreituu en Einzelner das ganze Militär verantwortlich gemacht werden sollte. Sie beschlossen daher, an der Redaktion der „Akropolis" Rache zu nehmen. Ueber die Art und Weise der Ausführung beriethen sich die meisten der in Athen anwesenden Offiziere schon einige Tage zuvor im Militärkasino. Die während der Verheerung herbeige eilten Redakteure der „Akropolis" eilten zum Kronprinz- Regenten Konstantin in Tatol und zu den Ministern, um sich zu beklagen und Schutz zu suchen. Zugleich sahen sie sich nach einer anderen Druckerei um, um das Blatt für Sonntag fertigzustellen. Dies suchte aber das Offizierkorps auf alle Weise zu verhindern, bis schließlich mit großer Mühe unter dem Schutze der Polizei ein halbes Blatt gedruckt und am Sonntag ausgegeben werden konnte. Sonntag früh meldeten sich die Offiziere alle selbst bei ihren Vorgesetzten und gaben die Namen der am Zerstörungswerke Betheiligten an: aber auch die, die sich nicht betheiligt hatten, erklärten sich nm dem Geschehenen einverstanden. Ueber die Art und Weise eine« etwaigen gerichtlichen Verfahrens und einer Bestrafung der Schuldigen verlau.et noch nichts Bestimmtes. Verhaftungen find bis jetzt nicht vorgenommen worden oder doch nur wenige im Anfang, die Betreffenden wurden aber gleich wieder auf freien Fuß gesetzt. Im Ministerrath soll, im Einvernehmen mit dem Kronprinz-Regenten, strenge Unter suchung angeordnet worden sein, über deren Ergebniß noch nicht« bekannt sein kann. Da» Gerücht, da« sich jüngst ver breitet hatte, der Kriegsminister sei mit seinen Kollegen tm Ministerium nicht einig und wolle zurücktreten, wurde von
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