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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189408028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-02
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1894
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Riesaer K Tageblatt Frmspttchslrllr Rr. 20 und Anzeiger Mtblall IN- Lytisch. Amtsblatt der König!. Amtshauptmamlschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zn Riesa. 177. Donnerstag, S. August 1894, AVE. 47. Jahrg nqcoian .»«»-. Abend» ,»u Ausuabme der ^onn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung tu den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestelle«, U'wir am Schalle» de» laueu. Pvuanstalte» 1 Man ^5 P>., durch die Träger frei ins HauS I Mark SO Ps., durch den Briefträger frei in- HauS 1 Mark SS Pf. Bnzrigeu-Auuah»«« slr dir Nununa deS Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kaslanienstrabe SS. — Für dir Redaktion verantwortlich: Her«. Schmidt in Riesa. Zwangsversteigerung. ' Tas im Grundbuche auf den Namen Kranz Gustav Walther eingetragene, an der hiesigen Kastanienstraße unter Nr. 82 gelegene Hausgrundstück mit Hofraum und Garten Folium 1045 des Grundbuchs für Riesa, Nr. 213k" Abt. L des Brandkatasters, Nr. 1555s des Flurbuchs, nach dem letzteren — da 13,6 sv groß, mit 315,32 Steuereinheiten belegt, auf 34 635 M. —» abgeschätzt, soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist der 13. September 1894, Vormittags 1v Uhr als Anmeldetermin, ferner der 4. Oktober 1894, Vormittags 1v Uhr als BersteigernngStermstr, sowie der 18. Oktober 1894, Vormittags 1v Uhr als Termin z« Verkündung des BertheilungSplauS anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts ein gesehen werden. Riesa, am 1. August 1894. Königliches Amtsgericht. Ass. Reichest. Bekanntmachung. Nach 8 53 der Straßenpolizeiordnung für die Stadt Riesa vom 2. Dezember 1890 darf die Entleerung von Dünger- und Jauchengruben nur geschehen in der Zeit, im Wiuter, d h vom 1. Oktober bis 31 März, von Abends 8 bis früh v Nhr, im Gommer, d. h. vom 1. April bis 30. September, von Abend- st bis früh 8 Uhr. Nichts destoweniger werden, namentlich jetzt im Sommer, auch zu anderen Zeiten Entleerungen von Dünger- und Jauchengruben vorgenommen Es wird deshalb hiennit nochmals darauf hingewiesen, daß die Entleerung von Dünger und Jauchengruben, sobald dieselbe nicht mit den Wagen und Geräthen der hiesigen Dünger- Abfuhr-Actien-Gesellschaft erfol t, zu anderen Zeiten, als den oben erwähnten, verboten ist. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafen bis zu 60 Mark oder entsprechender Haftstrafe geahndet. Die Schutzmannschaft ist angewiesen, Zuwiderhandelnde zur Bestrafung anzuzeigen. Riesa, den 1. August 1894. Der Stadtrath. * Klötzer. S. Freibank Riesa, Kastanienstraße 29, im Hofe. Das Fleisch eines TchweiueS gelangt Freitag, deu s. August dieses Jahres, und eventuell die folgenden Tage auf der Freibank zum Verkauf. Die Freibank ist geöffnet: von 7—11 Uyr Vormittags und von 4—6 Uhr Nachmittags. Der Preis des Fleisches beläuft sich auf SV Pfg. pro »/, Riesa, den 2. August 1894. Der Stadtrath. I. v.: Schwarzenberg, Stadtrath. Vom ostasiatischen Kriegsschauplatz liegen bereits ausführlichere Meldungen vor; nach einer der eingelangten Drahtnachrichten, welche weitere Einzelheiten über das zwischen den japanischen und chinesischen Schiffen stattge fundene Gefecht mittheilt, ging der „Kow Shing" wegen der Wirkung der Torpedos bei der Shopiont.Jnsel unter. Er hatte 1500 Mann an Bord. Alle ertranken, mit Ausnahme von 40 Chinesen, welche das französische Kanonenboot „Lion" aufnahm. Alle Ausländer an Bord des „Kow Shing" wur den entweder erschossen oder ertranken. Wie dem „R. B." mitgetheilt wird, gehörte der gleichfalls gerödtete Kapitän v. Hanneken, der sich angeblich an Bord des ,Kow Shing" be fand, früher der deutschen Marine an. Seit 25 Jahren war er Offizier der chinesischen Flotte und stand viele Jahre hindurch im Stabe Li Hung Changs. Er hat dcn Bau der Befestigungen in Port Arthur und Wai-hai-wai geleitet. Im letzten Jahre besuchte Kapitän von Hanneken Europa und überwachte den Bau zweier großer Kohlenschiffe für die chinesische Marine. Der in den Grund gebohrte chinesische Transportdampser „Kow Shing" ist von der englischen Nar row-Schiffsbau-Gesellschaft gebaut worden. Das Schiff wurde gemeiniglich zur Fahrt zwischen Shanghai, Hankau und Tientsin benutzt. Der Lloydsche Agent in Shanghai telegraphirt, daß dem Vernehmen nach verschiedene chinesische Dampfer von Taku vernichtet worden sind. Torpedos sind jetzt in dem Kanal von Shawaishan im Jangtse versenkt worden. Nach anderweitigen Meldungen sind die chinesischen Transportschiffe „Meifu" und „Tunan" in Sicherheit. Man glaubte in China schon, daß sie gekapert wären. Bielen Transportschiffen gelang die Einfahrt in den Jalu-Fluß nicht. Sie sind wieder nach Tschifu zurückgesegelt und wagen sich einstweilen nicht wie.er in die See. Jedes in Korea an legende Schiff wird von den Japanern untersucht, ob es Waffen und Kriegsmaterial an Bord hat. Der japanische General O'Shima hat Elitetruppen, Infanterie, Kavallerie und Artillerie. Nach dem Untergang des „Kow Shing" hat sich die versöhnliche Haltung der chinesischen Regierung vollständig geändert. Lihungchang erklärte in einer Unterredung in Tientsin, daß, wenn China einmal zum Kriege getrieben würde, es ihn bis aufs Messer führen würde. Vcn einem Siege, den die Chinesen gegen die Japaner errungen, mel deten wir bereit» gestern in einer Depesche. Die anormale Lage, welche sich zwischen China und Japan dadurch heraus stellt, daß beide Mächte sich ohne vorhergegangene Kriegs erklärung bekämpfen und durch Engagirung von fremden Schiffen Md Offizieren fremde Mächte mit hineinziehen, veranlaßte diese zu gemein amer Aktion, und es schwebet» augenblicklich darüber Verhandlungen. Der „Franks. Ztg." wird aus Paris der Inhalt eines japanischen Rundschreibens an die Mächte gemeldet, in dem das Einschreiten Japans in Korea begründet wird. I« dem Rundschreiben heißt es: Als Japan erfuhr, daß Korea am 8. Juni die Hilfe Chinas angerufen habe, sandte es aus eigener Initiative 2000 Mann und 5 Kriegsschiffe nach Korea und theilte dies ter chinesischen Regierung umer Be- rufung auf den Vertrag von 1885 mit. Nachdem am 12. Juni der Aufstand fast niedergeworfen war, verlangte China die Zurückziehung der japanischen Truppen. Japan weigerte sich, da der Aufstand noch nicht ganz niedergeworfeu sei. Einige Tage darauf wurden französische Missionare in Che- mulpo von den Rebellen angegriffen. In den darauf fol genden Verhandlungen bestritt Japan die Souzeränität Chi nas über Korea aus drei Gründen: Korea habe sich 1882 als unabhängig proklamirt und sei von allen Mächten mit Ausnahme Chinas als unabhängig anerkannt worden. China habe ferner in dem Vertrage von Tientsin der japanischen Regierung das Recht bewaffneter Intervention in Korea zu gestanden. Drittens habe Korea ohne Genehmigung Chinas Freundschaft-- und Handelsverträge mit auswärtigen Mächten abgeschlossen. Aus dem ganzen Dokument geht hervor, daß Japan es verstanden hat, China, formell zum mindesten, ins Unrecht zu setzen, so daß dieses für den Ausbruch des Krieges ver antwortlich bleibt. Was China gegenüber den unleugbaren Vertragsrechten Japans zu dieser Haltung bewog, ist schwer zu sagen. Es läßt sich nur vermuthen, daß es, auf gefähr lichen Rath hin, sich verleiten ließ, die Unruhen zur Umwand lung Koreas in eine chinesische Provinz zu benutzen, ein Plan, den die thatkräftige und entschlossene Haltung Japans, für den Augenblick wenigstens, verhindert hat. Daß man sich auch in China schon lange auf den Krieg vorbereitet hat, geht aus einem vom 6. Juli datirten Pekinger Telegramm der in Shanghai erscheinenden „North China Daily News" hervor. Danach trat am 2. Juli der Tsungli Damen zu sammen, um über die Korea-Frage zu berathen. Die Ver handlungen nahmen einen leidenschaftlichen Charakter an. Nur Prinz Tsching war für Frieden. Alle übrigen Mit glieder des Rathes ergingen sich in maßloser Weise über die Treulosigkeit Japans. Hätte Japan mit China unterhandelt, ehe es seine Truppen nach Korea schickte, so hätte die ganze Sache beigelegt werden können. Jetzt müsse China seine ganze Würde und seine Rechte wahren. — Mittlerweile dauern die Feindseligkeiten fort. Au» dem Umstande, daß eine offizielle Kriegserklärung noch von keiner der streitenden Parteien an die andere ergangen ist, kann man vielleicht den Schluß ziehen, daß diese Unterlassung den Friedensbemühungen, die ihr Centrum in London haben, und die jetzt auch an Frankreich eine Unterstütz» ng finden, noch eine Chance offen halten soll. Unter den obwaltenden Umständen gehört dazu freilich eine nicht ganz geringe Dosis von Optimismus, in dessen die Verhältnisse und Gewohnheiten in Ostasien sind von denen in Europa so sehr verschieden, daß s priori die Möglichkeit eines Erfolges der Friedensbemühungen auch jetzt noch nicht ganz zu bestreiten sein möchte, klebrigen- ist Eng land keineswegs so unbedingt auf Seiten Chinas, als mehr fach geglaubt wird. Vielmehr soll der britische Vertreter in Peking erklärt Haden, daß die Einführung von Reformen auf Korea auch nach englischem Dafürhalten unerläßlich, und daß Japan zur Aufwerfung diesbezüglicher Forderungen wohl berechtigt sei. Inzwischen scheint aber die offizielle Kriegserklärung er folgt zu sein, denn die japanische Regierung informirte, wie uns soeben ein Telegramm meldet, die Vertreter der aus wärtigen Mächte dahin, daß der Kriegszustand zwischen Japan und China bestehl. ro-eSgefchicht«. Deutsches Reich. Die „Korresp. des Bundes der Landw." hatte sich für eine Konvertirung der 4 v. H. An leihen ausgesprochen. Dagegen wendet sich der „Reichsbote" in einer entschieden sehr zutreffenden Besprechung, in der u. A. gesagt wird: „Man glaube nur nicht, daß die KonsolS hauptsächlich in den Händen der reichen Kapitalisten seien — diese haben meist Spekulationspapiere —, in ihnen sind viel mehr die VormuudschaftSgelder, Besoldungskapitalien, sowie Kapitalien, mit denen Beamte ihre kleinen Gehälter auf bessern oder die Existenz ihrer Wittwen oder Töchter sichern wollen, angelegt, und zwar deshalb angelegt, weil man diese Papiere für sicher hielt und die Behörde die Anlegung solcher Kapitalien in diesen Papieren verlangt. Zur Sicherheit ge hört aber auch, daß nicht bloß das Kapital, sondern auch die Zinsen sicher sind. Die Konversion macht aber Beides un sicher. . . . Daß der Staat ein gutes Finanzgeschäft dabei machte, ist ja klar, aber ebenso klar ist, daß er es auf Kosten sehr vieler Staatsbürger und des ganzen wirthschastlichen Lebens machen würde, Md da- ist immer ein Fehler. Eine solche Maßregel kann man nur vornehmen in Zeiten blühen den wirthschastlichen Wohlstandes, aber nicht in Zeiten wie die unsngen, wo fast Alles mit seiner Existenz ringt. . .. . Die geschädigten Privatleute werden denken: ist da- Kapital nicht einmal mehr bei den preußischen KonsolS»sicher, so giebt» überhaupt keine Sicherheit mehr und wir können es mit aus wärtigen Papieren gerade so gut riskiren." Die Veröffentlichung vertraulicher Aktenstücke bildet nach gerade eine ständige Rubrik in der sozialdemokratischen Presse. So hat der „vorwärts" mehrere Erlasse des Regierungs präsidenten Grafe« Wilhelm v. Bismarck in Hannover an
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