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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189408066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-06
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.08.1894
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droht wird, der es unternimmt, die Versüssung des Deutschen s Reiches oder eines Bundesstaat», oder die in demselben be- < stehende Thronfolge gewaltsam zu ändern", und in denen ! weiter „die Verabredung der Ausführung eines hochver- i rälherischen Unternehmcns, ohne daß cs zum Beginn einer ) nach tz 81 strajtaren Handlung gekommen ist", sowie „jede andere, ein hochverrätherisches Unternehmen vorbereitende 1 Handlung" unter Strafandrohung gestellt wird. Es ist eins i der triftigsten Argumente für die Aufrechterhaltung des < Sozialistengesetzes gewesen, daß es die Ueberlastung der < ordentlichen Gerichte durch die Beschäftigung mit Delikten, die durch diese Paragraphen konstituirt werden, verhindern und milder wirken würde, als die Anwendung des Reichs- Strafgesetzbuches. Las man beispielsweise erst vor vierzehn Tagen wieder im „vorwärts" den Satz: „Wann haben wir je geleugnet, daß unser Ziel ein revolutionäres sei", so konnte man auch versucht sein, auszurufen: ttsbsmus eonlltsn- töm. (Wir Haden einen Geständigen.) In Wahrheit wird der Angeklagte vor Gericht ein Längeres und Breiteres darüber vortragen, daß unter Revolution nicht nothu endig eine gewaltsame Umwälzung zu verstehen sch Dabei zweifelt Niemand daran, daß nicht nur der gewaltsame Umsturz — nur an die oben erwähnte Voraussetzung gebunden — auf der Liste der Kampfmittel des Sozialdemokratie steht, son dern daß sie auch mit allem Bedacht ihre Anhänger in die Bereitwilligkeit, in der geeigneten Stunde diesen Kampf der Gewalt aufzunehmcn, hineindrillt. Gleichwohl wird die aka demische Ausrede, an deren innere Wahrheit im Falle der Sozialdemokratie niemand glaubt, vor Gericht in der Regel ihren Erfolg erzielen. So leben Staat und Gesellsaaft, die mit sehenden Augen den Fortschritt der Vorbereitungen, sie zu erdrosseln, verfolgen müssen und denen die Waffe zur Abwehr durch eine heuchlerische Ausrede entwunden wird, jctzt thatsächlich in einen Zustand der Verhöhnung. Und die berechtigte Erbitterung über diese den Grimm wachrufenden Verhältnisse wird in den loyalen Kreisen der Bevölkerung durch die m immer dreisteren Formen auftretende Agitation der sozialrevolutionären Partei täglich verschärft." Nach dieser Klage des offiziösen Blattes ist zu erwarten, daß es sich an der Erörterung der Frage, wie ihnen abzuhelfen sei, nunmehr mit Eifer und Ernst betheiligen wird. Deutsches Reich. Die zur Zeit an der amerika nischen Westküste befindlichen deutschen Kreuzer „Alexandrine", „Arcona" und „Marie" haben den Befehl erhalten, sich, so bald sie seeklar sein werden, zum Schutze ter deutschen In- teressen aus den ostasiatischen Kriegsschauplatz zu begeben. — Die drei Schiffe find Kreuzer 3. Classe (die Kreuzer sin^ m vier Klassen eingetheilt); Kreuzer I. Elasse giebt es zur Zeit in der deutschen Marine nicht. „Arcona" und „Alexandrine" ! sind ganz gleich große Schiffe, sie haben Beide ein Depla cement von je 2373 Tonnen, je 2400 indicirte Pferdekräfte und je 268 Mann Besatzung. „Marie" ist etwas kleiner, hat nur ein Deplacement von 6169 Tonnen und 2100 in dicirte Pserdekräste und einen Besatzungeetat von 269 Mann. Commandant des Kreuzers „Arcona" ist der Capitän zur Ser Hofmeier ; er wird der Höchstkommandirende des Ge- schwaders sein, sein erster Officer ist Capüänlieutenant Wal- ther. Die „Alexandrine" commandirt Corvcttcncapüän Schmidt, erster Officier ist Capitänlieutenant Stein, an Bord befindet sich auch der Lieutenant zur See Herzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin. Den Kreuzer „Marie" commandirt Corvcttencapttän Credner, der erste Officier ist Eapitänlieutenant Krause. Bezüglich de- gegen den Kanzler Leist und den Assessor Wehlau schwebende Disciplinarverfahrcn wird der „Voss. Zkg., mitgetheilt, daß nach Ablauf der Gerichlsferien gegen Beide die Anklage erhoben werden wird. Nach einer Meldung des „Berliner Local-Anzeigers" er hielt die in der Kochstraße 68 in Berlin domicilirte Hofbuch druckerei und Buchhandlung von Mittler und Sohn einen Drohbrief, unterschrieben: „Das anarchistische Comitee", in welchem gedroht wird, die ganze Druckerei in die Luft zu sprengen. Der Brief ist aus einem kleinen Orte bei Elber feld abgesendet. Obwohl es sich um einen dummen Jungen streich zu handeln scheint, ist doch eine polizeiliche Bewachung des Hauses angeordnet, da sich der Bewohner desselben eine begreifliche Aufregung bemächtigt hat. Kcin Tag vergeht, ohne daß die socialdemokratische Presse ein durch Vertrauensbruch ihr bekannt gewordenes, nicht für die Oeffcntlichkeit bestimmtes amtliches Aktenstück ihren Lesern Mittheilt. Diesmal muß die Poftbehörde herhalten. Die „Frankfurter Volksstimme" veröffentlicht den Inhalt einer Zirkularmittheilung des kaiserlichen Postamts in Frankfurt a. Ni. Es heißt darin: „ES ist die Wahrnehmung gemacht worden, daß von Posthilfsboten vorzeitig und übereilt Heirathen geschlosst» weiden, welche nach den gemachten Erfahrungen geeignet sind, später dic Quelle wirthschaftlicher Verlegenheiten zu w.rven, zumal auch die Tagegelder der PosthilfSdoten auf die Bestreitung der Kosten für die Begründung und Unter haltung eii.e» eigenen Hausstandes nicht berechnet sind. Dem .... wird deshalb hiermit eröffnet, daß sein Aus scheiden aus dem Postdienst u. U. in Frage kommen müsse, wenn er sich vorzeitig als Posthilssboke verheirathen sollte." Bemerkenswerth ist, daß auch freisinnige Blätter an den ein- fachen Sinn dieser Eröffnung allerlei hämische Bemerkungen knüpfen. Se. Majestät der Kaiser ist Sonntag früh kurz nach 8 Uhr an Bord der „Hohenzollern" nach Cowes abgereist. S. M. Kreuzer „Prinzeß Wilhelm" folgte der „Hohenzollern". Belgier». Die socialistische Arbeiterpartei Belgien hat ihren bedeutendsten und beredtesten Führer Jean Volder« eingecüßt ; erst 30 Jahre alt, unheilbarem Jrrstnn verfallen, ist er nach dem Jrrenhause gebracht worden. Obwohl schwäch lichen Körper« war er die Seele der socialtstischen Propaganda im Lande, der Leiter aller großen Ausstände, der Chefredakteur de- „Peuple", der Chef de- Volk-Hause- und der korporativen socialtstischen Bäckerei, der rührige Lermittler zwischen der belgischen »ad ausländischen Socialdemokratie und ein Haupt führer aus den internationalen Arbeiterkongressen, aus denen er stet- einigend zu wirken suchte. Seine Wahl als Brüsseler Deputirter galt gesichert. Die Arbeiterpartei, welche ihm ihre ganze Stellung verdankt, sorgt für seinen Unterhalt bis zu fernem Tode. Schweden »Rorwegen. Die norwegische Armee- Kommission hat die möglichst rasche Neubewaffnung des Heeres mit Magazingewehren von Kaliber 6,5 Millimeter nach dem System des norwegischen Ingenieurs Krag - Jürgensen empfohlen. Es ist dies dasselbe System, daß mit wenigen Modifikationen bereit« vor einigen Jahren für das dänische Heer angenommen und außerdem erst kürzlich von der Armee kommission der nordamerikanischen Union für das unbedingt beste unter allen bisher existirenden Magazingewehr-Systemen erklärt worden ist. Bulgarien. Die „Swobodno Slowo" veröffentlicht ein Schreiben von drei in Rußland lebenden bulgarischen Emigranten als Antwort auf das kürzlich in einem russischen Blatte veröffentlichte Schreiben Stankows, in welchem dieser im 'Namen der übrigen Emigranten erklärte, sie würden den Prinzen Ferdinand niemals anerkennen und dessen Entfernung verlang.». Das Schreiben spricht Stankow das Recht ab, im Namen der bulgarischen Emigranten zu sprechen, und führt aus, sie und andere Emigranten erwarteten ungeduldig den Augenblick, da der Fürst eine Amnestie erlasse, um die Muttererde küssen zu können. Alle Bulgaren ohne Unter- schied der Partei seien überzeugt, daß die neugegründete Dynastie vollkommen den Wünschen und Interessen des Landes entspreche, nämlich in guten Beziehungen zu allen Mächten zu leben. Die „Swobodno Slowo" fügt hinzu, sie glaube nicht, daß die Schreiber dieses Briefes ermächtigt seien, im Namen der Russenfreunde zu sprechen, doch spiegele der Brief jedenfalls die Gesinnungen eines beträchtlichen Theiles der irregeführten bulgarischen Patrioten wieder. Japan. Ueber einen neuen Siez der Japaner bei Asan liegt folgender amtlicher japanischer Bericht vor. Die Regierung erhielt folgende Depesche von dem General Ohshima, dem Befehlshaber der japanischen Truppen auf Korea: Nach fünfstündigem hartnäckigen Gefecht wurden am 29. Juli die chinesischen Verschanzungen bei Chanho, in der Nähe von Asan, erstürmt; von 2800 Chinesen sind 500 gefallen; auf unserer Seite fielen 5 Offiziere und 70 Mann; die Chinesen entflohen in der Richtung auf Hongchow. Wir eroberten vier Kanonen und viel Material und besetzten das Haupt- quartter des Feindes. OertlicheS und Sächsisches. Riesa, 6. August 1894. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtver- ordnetensitzutig für Dienstag, den 7. August 1894, Abends 6 Uhr. 1. Rückäußerung des Stadtraths über die Stell vertretungskosten für den erkrankten Sparkassenkassirer Feuer stein und Beschlußfassung über dieselben. 2. Restantenregulativ. — Am gestrigen Tage, dem Geburtstage Ihrer Majestät der Königin, waren die militärischen Gebäude beflaggt, die Wachen trugen Paradeanzug. — Am vorigen Sonnabend sind 6 Offiziere, 36 Unter offiziere und 240 Mann de: Landwehr-Feldartillerie beim hiesigen 3. Feldartillerie-Regiment 'Nr. 32 zu einer 14 tägigen Uebung eingetroffen und im Barackenlager Zeithain unterge- bracht worden. Aus diesen Leuten sind bei der IV. Ab- theilung 3 Landwchrbatterien gebitdet. Mittwoch, den 15. dss. Mt». findet Scharfschießen dieser Batterien auf dem Schießplatz statt. — MS Vorbereitung zu den Her bstübungen werden schon jetzt Uebungen mit gemilchten Waffen abgehalten. An denselben nehmen Theil: 2 Batterien der I. Ab theil ung mit dem 139. In- fanterie-Regiment, sowie Theilen des 1. Königs-Husaren- Regiments Nr. 18 und des 1. Ulanen-Regimentr Nr. 17 morgen in der Gegend Schweta-Weida; die II. Abtheilung mit den Truppen der Garnison Torgau am 7. und 8. August in der Gegend zwiscdcn Schildau und Dahlen; vom 7. zum 8. dss. Mts. wird von den Fußtruppen Biwak und von tun berittenen Waffen enges Quartier bezogen ; die I. Abtheilung mit den Truppen der Garnison Leipzig in der Zeit vom 10. bis 19. dss. MtS. m der Gegend von Leipzig. Die I. Abtheilung bezieht hierzu Marschquartiere: v. 10. z. 11. dss. Mts. in Wermsdorf, Reckwitz, MahliS; v. 11. bis 13. dss. Mts. in Naundorf, BrandiS; v. 18. z. 19. dss. Mts. in Kühren, Streuben, Trebelshain, und Qrtsunterkunft vom 16. bis 18. dss. Mts. in Breiten feld, Lindenthal, Stahmeln, Taucha. Die Quartiere vom 13. bis 16. dis. Mts. sind noch nicht endgültig festgesetzt. — Die auf dem Artillerie-Schießplatz bei Zeithain ein gerichtete Postanstalt wird am 17. August für das laufende Jahr geschlossen. — Ihre Majestät, unsere allverehrte Königin Carola beging gestern im waldumrauschten Schlöffe zu Rehefeld an der Seite ihres Königlichen Gemahls ihr Wiegenfest. Die hohe Frau trat in ihr 62. Lebensjahr ein. Hatte einst König Albert als Feldherr im Donner der Schlachten sich unsterb lichen Ruhm erworben, so glänzte Königin Carola als Sa mariterin in den Kriegslazarethen und an dem Leidenslager De,wunderer. Tie au- dieser aufopferungsvollen Thätigkeit erwachsene Frucht von dauerndem Segen für Sachsen war alsdann der „Albertverein", welche die Königin unter der Mitwirkung zielbewußter Helfer und H lserionen in'S Leben rief und durch dessen Bestehen nunmehr im Verlaufe der Jahrzehnte die schönsten Leistungen im Dienste der christlichen Ltebr-lhärigkeit vollbracht wurden. Im Vordergründe aller diesem Wirken gewidmeten Bestrebungen stand anspornend und auswuaternd stet- Königin Carola, von der wir so recht sagen können, daß sie in Freud und Leid, in sonnigen wie in trüben Tagen immerdar al» ein Vorbild edelster Pflichttreue und echtcr Weiblichkeit, sowie christlicher Gesinnung und reinster Menschenliebe vor uns trat. — Bei der jetzt in Leipzig stattgefundenen Prüfungs- Commission für Theologen hatten sich in diesem Sommer semester 33 Ltudirende zur Candidatcnpri'i'ung angemeldet. Hiervon sind 7 theilS vor, ldeil« nach der >chrrsll:chen Prüfung zurückgetreten. Von den Uebrigen haben nach abgelegter mündlicher Prüfung einer die Censur „vorzüglich" (I), drei die Censur „sehr wohl mit Auszeichnung" (Ils), sieben „sehr wohl" (ll), sieben „wohl mit Auszeichnung" (Ms), sieben „wohl" (Mb) und einer die Censur „genügend" (lV) erhalten, Meißen. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich im städtischen Freibade zu Fischcrgasse. Drei zugereiste Handwerlsburschen wollten baden; von dem daselbst ange- slellten Aufseher wurde ihnen jedoch bedeutet, daß bei dem hohen Wasscrstande das Baden gefährlich und nicht gestaltet sei. Trotz dieses Verbots badeten aber zwei der Genannten, wovon der Eine, vcrmuthlich des Schwimmens unkundig, plötzlich unter dem Wasser verschwand und nicht wieder an der Oberfläche erschien. * Dresden. Der letzte Tag der Vogelwieje war wiederum vom Wetter begünstigt. Es war auch die höchste Zeit, daß der Regen nachlicß, denn die Wege auf dem Fest platze waren bodenlos. Für die reiche Bogen;chützengesell« schäft, die eine sehr hohe Platzmiethe erhebt, ist dies kein Ruhm und ehe man sich den Kops zerbricht, wie diese Feste volks- thümlicher zu gestalten sind, sollten sie vor allem genießbarer gemacht werden. Das in Folge Regens auf Sonnabend verschobene Feuerwerk hatte natürlich wieder Tausende auf den Platz gelockt. Trotz des großen Zulaufs war das Ver halten des Publikums tadellos und hatte die Gendarmerie, welche jetzt überall in imponirender Stärke austrilt, wohl nirgends Anlaß zum Einschreiten. — Die Dresdner Bank wird durch einen großen Neubau die König-Johannstraße mit verschönern helfen. Nach den ausgestellten Plänen darf man einen Palast erwarten, welcher der Umgebung zur Zierde gereichen wird. Es ist immerhin anertennenswerlh, daß solche Institute auch auf äußere Repräsentation sehen. Die Ge schäfte der Bank haben sich ja auch immer mehr entwickelt. Bor einiger Zeit standen 5 Direktoren mit je 20000 Mk. Gehalt ar der Spitze, während die große Zahl der übrigen Beamten auch ganz anständig honorirl wird. — Die Er bauung des Dresdner EleklnzuälLwcrts oürste nunm.hr ein schnellercs Tempo einschlagen, nachdem der Sladtialy die bc- nölhigten Arbeiten an ver,chiedene heivoriagence Firmen vergeben und sich im Prinzip sür Errichtung Ins Wertes nach Sem Wechjetstromsystem enlfchledcn Hai. ch Dresden, 6. August. König Albert von Sachscn trifft heute Abend 11 Uhr von Sichestld kommend in Ptllmtz ein. Morgen früh 8 Uhr 50 Minuten und sich der König nach Leipzig zum Besuche der Buchbinder. Jubiläums-Aus- ftellung begebe,-. Seitschen, 4. August. G.stern Nachmittag gegen 3 Uhr zog über Medewitz eine Windhose, die dort uno m der Umgegend vielen Schaden angerichtet hat. So warf sie gegen 16 Schock Korngarben in den Teich, decke einen Theil oes Nebengebäudes des Gulshoses ab und verursachte ;onst an den Bäumen und Dächern u. s. w. namhafte Schären. Die herabstürzende Regenmasse verwüstete namentlich die Kartoffel- und Krautfelder und zerriß die Wege, bei denen sich meistens eine Neubeschüttung mit Sand notwendig macht. Königstein. Auch dieses Jahr erfreuen sich die Sommersrischen Ostrau, Rethmannsdorf, Postelwitz, Schmilz, Papstdorf, Kunnersdorf, Krippen und Gohrisch eines unge mein lebhaften Besuchs. Die Zahl der Sommergäste dürste sich in den genannten Ortschaften bis aus 1500 Personen belaufen, beherbergt doch Gohrisch allein nahe 500 Fremde. In gleiche Aufnahme kommt das waldumgebcne und luft reine Hinterhermsdorf bei Sebnitz, das wrc das idyllische Schmilka diesmal vollständig besetzt rst. Wie hierorts be kannt geworden ist, sind viele Wohnungen bis Mitte Sep tember fest gemiethet worden. Mittweida, 4. August. Laut amtlicher Bekannt, wachung des hiesigen Siadtraihcs ist die hiesige freiwillige Feuerwehr wegen sozialistischer Umtriebe aufgelöst worden. — Der hiesige Branddirektor richtet nun, da infolge der Auflösung der freiwilligen Feuerwehr bet einem ausbrechcn- den, Feuer die von derselben bisher bedienten Werke schwach besetzt seien, an alle hiesigen wohlgesinnten Männer, welche der Pflichtfeuerwehr nicht angehören, die Bitte, sich im Falle eines Brandes zur Verfügung zu stellen. Chemnitz, 3. August. Ein bedauerlicher Unfall er eignete sich gestern Vormittag in der 10. Stunde im be- nachbartcn Erfenschlag. Ein Knabe suhr ein zweijähriges Kind in einem Fahrstuhl an der Zwönitz spazieren, als Plötz- lich da« Gefährt umkippte, das Kind in den Fluß stürzte und darin ertrank. Glauchau, 5. August. Mit dreifachem begeistert auf- genommenem Hoch auf den Protektor der sächsischen Feuer wehren, Sr. Majestät König Albert, wurde gestern Nach, mittag 5 Uhr der geschäftliche Theil des 13. sächsischen Feuer wehrtages begonnen, und es wurde Sr. Majestät auf Vor schlag des Vorsitzenden, Branddirektor Weigand Chemnitz, ein Huldigungstelegramm gesandt und dem hohen Protektor ehr furchtsvoller Gruß gesandt und die Versicherung unvrbrüch- lichcr Treue dargcbracht. Das Oberhaupt der Stadt Glauchau, Bürgermerster Brink und der Kommandant der hiesigen Feuerwehr brachten den fremden Feuerwehrleuten lokale Grüße. Ueber die BerwaltungSperiode 1890 bis 93, sowie über die Rechnungen der Landesverbandskasse (auf die Jahre 1887 bis 90 und 1890 bis 93) referirte Branddirektor Weigand - Chemnitz. Der Antrag des vogtländischen Kreis verbandes, Errichtung einer Sterbekasse für die Feuerwehren de- Landesverbandes wurde nach längerer Debatte abgelehnt, dagegen der Antrag des Leipziger und Grimma-Oschatzer KreiSoerbande»: „Der Lande-au-schuß sächsischer Feuerwehrcn wird ersucht, mit aller Energie dahin zu wirken, daß eine Versicherung der gesammten Löschmannschaften Sachsen- gegen
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