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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189408141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-14
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1894
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Tlnzlizrn Aniehwi str Re ÄWM» de» Ausgabetage« bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GrschSstSslelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Her». Schmidt i» Rieka. Konkursverfahren. Ueber das vermögen des Kaufinanns Walter Engelhardt in Riesa wird heute am 13. August 1894, Nachmittags 5'/i Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Fischer in Riesa wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 20. September 1894 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendcn Falles über die in ß 120 der Konkurs ordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 13. September 1894, Vormittags 19 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 18. Oktober 1894, Vormittags 10 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Tennin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aüfgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den For derungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 20. September 1894 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Riesa, am 13. August 1894. Aff. Reichelt. Bekannt gemacht durch: Aktuar Brehm, G.-S. Im Hotel zum „ttrovpriuz" hier sollen Sonnabend, den 18. August 1894, Vormittags 10 Uhr, 1 Schreibtisch, 1 Vertico, 1 Sopha, 1 Kleiderschrank, 1 Sophatisch, 1 Regulator und 3 Rohr stühle gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Rresa, 14. August 1894. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. Holz- und Waldftreu-Versteigerung. Gohrischer Revier. Gasthof „zur KöuigSlinde" 1u Wülknitz. Montag, den 27. August 1894, Norm. 9 Uhr. 179 Rm. kieferne Brennscheite, . . _ 1043 Aeste auf den Kahlschlägen der Abth. 10 (Herren- 78k " Stöcke, h"de), 27, 28 (Ächte Eichen), 33, 35 (Am 138 lief. Langhaus«, meist III. u. IV. Cl., Königsstand), 80 Rm. Waldstreu, auf dem Kahlschlage in Abth. 10, Größere Mengen kiefernes Astreisig auf den Kahkschlägen der Abth. 10, 23, 24, 27, 28, 32 33, 34, 35. Bei der unterschiedlichen Qualität der Langhaufen in den Abtheilungen 27, 28 und 33 erscheint vorherige Besichtigung derselben erwünscht. Königl. Forstrevierverwaltung Gohrisch und König!. Forstrentamt Moritzburg, den 7. August 1894. Eppendorfs. Mittelbach. * Verdingung. Für die Feuer-Reserve sind 4G Glück Leinwand - Blouse« zu beschaffen. Ver schlossene, mit der Aufschrift „Blo«sen»Verdkngung" versehene Angebote mit Stoffprobe und Angabe der Lieferzeit sind bis Sonnabend, den 18. August, Mittags in der Raths-Expedition niederzulegen. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vor behalten. Probeblouse liegt beim Feuerwehr-Commando zur Einsicht aus. Riesa, 14. August 1894. Der Feuerwehr-Ausschuß. G. Zeidler. Politische Rundschau. In der Gegenwart richten sich die Blicke der Gros staaten wie jedes Einzelnen auf den Kriegsschauplatz in Ost- asien, wo die Lage immer kritischer zu werden beginnt. Der allgemeine Eindruck ist der, daß sich die Chancen der Japaner günstiger stellen, als die der Chinesen. Wie sehr man jedoch auch anfangs jenen Vorgängen dort Beachtung schenkte, so ist nach dem jetzigen Stande der Ding- kaum anzunehmen, daß Europa weiter davon beunruhigt wird, da die europäischen Mächte wohl sämmtlich Neutralität beobachten werd n. Eng land zeigte anfangs zwar Neigung, den Chinesen Wohlwollen zu beweisen, was natürlich Rußland auf die Seite der Ja- paner getrieben hätte, aber diese scheinen ebenso gute Diplo maten wie tüchtige Krieger zu sein. Wie verlautet, wollen sie in England große Bestellungen machen, und da den Eng ländern auch die Politik im Allgemeinen ein Geschäft ist, so werden sie sicherlich von einer allzu lebhaften Antheilnahme für die Chinesen absehen, um es nicht mit den guten japa nischen Kunden zu verderben. Europa selbst hat gegenwärtig auch nicht soviel Zeit, sein volles Interesse nach auswärts zu richten. Die anarchistische Bewegung, jenes abscheuliche Gespenst, dem vor Kurzem erst der große Staatsmann Frankreichs zum Opfer fiel, hat trotz der Schritte, die man vielfach gegen sie gelhan hat, keineswegs unterdrückt werden können, ja sie sucht gegenwärtig ihre ganze Kraft zu ent falten. Gegen die Anarchisten haben nunmehr so ziemlich alle Staaten mobil gemacht, die von der Anarchistengefahr bedroht find. Auch die Vereinigten Staaten von Nordame rika haben sich daran betheiligt oder sind wenigstens dabei, dies zu thun, Frankreich geht processualiter sehr energisch gegen die gefährlichen Herren vor, wie auch die letzte Woche bewies und die Apostel des Umsturzes Ortiz und Genossen bezeugen können. Rußland hat, wie fast immer, auch diesmal wieder auf der Hut zu sein. Am wenigsten verhältnißmäßig merkt man von den Umstürzlern in Deutschland, wo sich jedoch viele unter dem Deckmantel der Sozialdemokratie zu verbergen und mehr und mehr mit derselben Fühlung zu nehmen scheinen, eine Vermuthung, die sich nach den Vorgängen in einer Versammlung von Metallarbeitern zu Leipzig nur be stätigt. Ein zweites Gespenst, das Deutschland im Osten und Westen bedroht, ist die Cholera. Sowohl aus Polen und Rußland, wie au» den Niederlanden melden Nachrichten ihr Auftreten. Der jüngste au» Bonn gemeldete und nach dort eingeschleppte Fall ze'gt, daß sie auch in Deutschland Fuß fassen möchte. Doch selbst dieser Fall dürfte uns wenig Besorgniß machen. Die umfassenden Maßregeln, die von Seiten der Regierung seit dem letzten Auftreten in solchen Fällen getroffen werden, sind sicherlich geeignet, das weitere Umsichgreifen der Seuche zu verhüten. Im Innern des Reiches wurden dieser Tage Gerichte laut, daß der preußische Finanzminister Miquel sein Ent lassungsgesuch einzureichen gedenke. Diese Nachricht, die schon längst dementirt ist, hat doch Folgen gehabt, die den Reichs kanzler nicht unberührt ließen. Wenn auch diese Erscheinungen in unseren Kreisen im allgemeinen als weniger wünschens- werlh zu betrachten sind, einer ist jedenfalls da, dem sie innerlich Freude bereiten müssen, der „Alte von Friedrichs- ruh", der zu Zeit in Varzin weilt. Im Innern Englands bereitet der Egoismus eines Theiles der Bevölkerung, nämlich der der Agrarier, der eng lischen Regierung Schwierigkeiten. Die edlen Lords sträuben sich dagegen, dem vom Unterhause angenommenen Gesetze zu Gunsten der vertriebenen irischen Pächter ihre Zustimmung zu geben. Die Konservativen wollen den Exmiltirten nur von Fall zu Fall durch Vertrag das gewähren, worauf ihnen die Liberalen einen Anspruch zuzestchen. Das Oberhaus thut schwerlich gut daran, sich jetzt gegen diesen Entwurf zu s erren, nachdem die Mißstimmung, die gegen diese erste Kammer besteht, erst kürzlich durch die reaktionären staats rechtlichen Ausführungen des Lord Salisbury neue Nahrung bekommen hat. Es war ein gewagtes Experiment, daß dieser konservative Führer das Recht der Amendirung des Budgets für das Haus der Lords in Anspruch nahm. Gerade in England wird die Verfassung, obwohl sie in einer Urkunde nicht fcstgelegt ist, besonders hoch gehalten. Vergleicht man die parlamentarischen Verhältnisse in England und Dänemark, dann wird so recht deutlich, wie die Volksrechte weit mehr durch den Geist des Volke» als durch den Wortlaut der Verfassung gesichert werden. In England wären Vorgänge, wie der jetzt glücklich beendete Konflikt in Dänemark einfach unmöglich, und doch hat gerade Dänemark eine sehr demokratische Konstitution. Nur, daß sich Herr Estrup mit seinem Ministerium darüber Hinwegsetzen konnte, ohne daß es ihm etwas schadete. Eins muß man ihm lassen, er hat sein Wort gehalten. Als in diesem Jahre endlich der Ausgleich zwischen der Majorität des FolkethingS und der Regierung zu Stande kam, war der Rücktritt Estrups die Voraussetzung. Er wäre damals gleich gegangen, wenn die Link« im Stande gewesen wäre, ein kabinet z« bilden. Aber sie konnte dem Könige keine Ministerliste übereiche«, und so blieb Estrup einstweilen noch am Ruder. Jetzt ist er ge gangen und hat in die Ruhe des Privatlebens den Haß der entschiedenen Liberalen, aber den innigen Dank seine» Monarchen mitgenommen. Estrup hat eigentlich nicht viel mehr gethan, als daß er nach berühmtem Muster in einer BerfassungSfrage die Lücken theorie zur Anwendung brachte — insofern könnte man ihn den „dänischen Bismarck" nennen — aber er verfocht sie im Sinne des Königs, und dafür fühlt sich dieser dem Minister verpflichtet. Wie anders hat sich das Schicksal des „bul garischen Bismarck" gestaltet. Er hat seinen Souverän auf den Thron gehoben, und nachdem dieser sich fest im Sattel glaubte, ließ er den Mohr, der seine Arbeit gethan, gehen. Man kann es nur zu gut verstehen, wenn Stambulow nun grollt, und es ist wohl möglich, daß dieser Groll dem Fürsten Ferdinand noch zu schaffen machen wird, der sich offenbar bei der Entlassung seines Ministers verrechnet hat. Er glaubte, er würde vom Zaren mit offenen Armen empfangen werden, wenn er sich von dem geborenen Russenfcinde lossagte, aber Kaiser Alexander verhält sich sehr kühl. Rußland hat kein Interesse an der Freundschaft des KoburgerS, auf das bul garische Volk will es Einfluß haben, und dies ist keineswegs gesonnen, sich einer Demüthigung zu unterziehen, auf die es dem Fürsten nicht ankommen würde. Fürst Ferdinand hat die Anerkennung der Mächte nicht erreicht; er hat nur be wirkt, daß die Sympathien, die man dem aufstrebenden Bul- garien zollte, ins Wanken gekommen sind. vertlicheS und Sächsisches. Riesa, 14. August 1894. — Wie man aus sicherer Quelle erfährt, soll der von einer hiesigen Baufirma projektirte Bau einer Dampf-Bade anstalt am Kaiser Wilhelm-Platz in nächster Zeit in Angriff genommen und womöglich noch in diesem Jahre fertiggestelll werden. Die innere Einrichtung und Ausstattung des Bades verspricht eine zeitgemäße, allen Anforderungen genügende zu werden, da der Bauunternehmer in den größeren Bädern von Dresden, Leipzig und Chemnitz Informationen eingeholt hat. Für unsere Stadl wird die Erbauung eines Dampf bades mit allen der Neuzeit entsprechenden Einrichtungen ein täglich mehr und mehr fühlbar werdende» Bedürfniß. Bi« jetzt war Riesa mit seiner Umgegend in dieser Beziehung lediglich auf die Städte Meißen, Döbeln, Dresden, Chemnitz und Leipzig angewiesen.
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