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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189501096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-09
- Monat1895-01
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1895
- Autor
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Messer K Tageblatt Mittwoch, S. Januar 18SL, AbenSS. La» Riesaer Tageblatt erfcheinl jeden Tag Abends mit Ausnahme dc> Sonn- und Festtage. Bterteljührltchrr Lez«,»»reir bei Abholung in den Expeditionen In Riesa und Strehla, dem HugßWGM» sowie am Schalter der laiserl. Pojtanstalten 1 Mart 25 PH, durch dir Träger srei ins Hau» 1 Mark 50 Ps., durch dm Briefträger frei tu» Hau« 1 Mark SS Pf. SugrtgwuUuuatz» pr Hw MWWM de» Ausgabetage« bi» Bonutttag S Uhr ohne Gewähr. ««d AnreZsex "MW-qeiM. Krytsöt-tt der König!, -lmtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu We^a. Druck und Verlag von Langer är Winterlich in Mein. — Geschäftsstelle: Saftanteukrah» V9. — Für die Redactiw» verautworülch: -er» Gchmtdt >n Niel«. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf den Erlaß der Königlichen Amtshauptmannschaft zu Großenhain voln 20. Dezember 1894 — Riesaer Tageblatt No. 299 vom Jahre 1894 — werden alle in der Stadt Riesa dauernd aufhältlichen Militärpflichtigen des deutschen Reiches, welche im Jahre 1875 geboren oder bei einer früheren Musterung zurückgestellt worden sind, oder ihrer Ge stellungspflicht noch nicht Genüge geleistet haben, hiermit aufgefordcrt, sich innerhalb der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar dieses Jahres Nachmittags von 3—6 Uhr im hiesigen städtischen Meldeamte persönlich zur Stammrolle anzumelden. Die zur Zeit abwesenden Mili tärpflichtigen sind von den Eltern oder Vormündern, beziehentlich von den Lehr-, Brod« oder Fabrikherren anzumelden. Die in früheren Jahren zurückgestellten Militärpfli chtigen haben ihre Loosungsscheine und die Mannschaften aus dem Jahre 1875 — mit Ausnähme der in Riesa geborenen — ihre Geburtsscheine vorzulegen. Aufenthaltveränderungen der angemeldeten sind nach längstens 3 Tagen anzuzeigen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen geahndet werden. Riesa, am 7. Januar 1895. Der Stadtrath. Klötzer. * Prsch. Lertliches «ns Sächsisches. Riesa, 9. Januar 1895. — An sämmtliche Fllischermerster unserer Stadt war im Tarife der vorigen Woche vom Stadtrathe die Ein'adurg ergangen, sich Montag, den 7. Januar, Vormittag 10 Uhc im Schlachthofe zu einer Aussprache über die Einrichtung der Kühlzellen in der Kühlhalle einzufinden. Die Herren Fleischer- mcister waren dieser Einladung sehr zahlreich gefolgt. Die selben wurden vom Herrn Bürgermeister Klötzer und dem Vorsitzenden des städtischen Schlachthofausschusses, Herrn Stadt rath Riedel, empfangen; außerdem waren Herr Stadtbau. meistcr Zsckau und Herr Bauamtsassistent Borrmann, der Bauführer des Schlachihofbaues, erschienen. EL erfolgte zunächst eine ciiigchende Aussprache über die Raumeinthcilung in der Kühlhalle, wobei feiten der Herren Fleischer noch mancherlei i practifche Winke gegeben wurocn. Dir Herren wünschten be- ! sonders eine Anzahl Kühlzellen größer, als der Sladtrath i angenommen hatte, was von dem Letzteren sehr willkommen ! geheißen wurde. Vorschlagsweise war im Kühlraum die Ein- i theilung der Kühlzellen durch Latten markirt, sodaß man genau I jede einzelne Kühlzelle ihrer Größe nach, sowie auch die da- ! zwischen liegenden Gä gc, erkennen konnte. Es wird nun nach der geschehenen Aussprache mit den Fleischermeistern ge mäß deren Wünschen eine andere, als die bisher beabsichtigte Eint Heilung des Raumes erfolgen. Hierauf besichtigten die anwesenden Herren unter Führung des Herrn Bürgermeisters die Schlachthallen und die Ställe, die Kuttel«, sowie das Maschjncnhaus, den Raum für die Eismaschine und das Kessel haus, sodann die Krankcnschlachthaüe, die PserdeschlachlHalle sammt Ställen und das Düngerhaus. Zum Schluß wurde dem nahezu fertigen Verwaltungsgebäude ein Besuch abge staltet und die Besichtigung mit der Freibank beschlossen, über welch' letztere manches Witzchen gerissen wurde. Nach Ver lassen des Schlachthofes begaben sich sämmtliche Herren in das Gehöft des Schlvssermeisters Herrn Weinhold, woselbst eine Kühlzelle von 2 Quadratmeter Grundfläche fix und fertig ausgestellt war. Dieselbe fand den Beifall der Be- theiligten und es wurden auch hier noch einige praktische Er fahrungen gellend gemacht, welche Berücksichtigung finden werden. — Der Schlachthof schreitet in seiner Ausstattung immer weiter vorwärts. Die Dampfmaschine von 25 Pferde- kräslen steht vollendet da, ebenso die in der halben Tiefe des Brunnens monnrte Pumpe und die Vorgelege hierzu. Gestern (Dienstag) ist nun auch die Kaltlustmaschine von Chemnitz angekommen und harrt ihrer Aufstellung. Dieselbe erhält neben der Dame fmaschine, mit der sie gekuppelt wird, ihre Ausstellung. Nach ihrer Fertigstellung kommt noch in den selben Raum die Dynamomaschine für elektrische Beleuchtung. In den Hallen ist der Fußbodenbclag fertig verlegt, welcher aus rothen Schieserplattcn besteht. Die Maurer sind gegen wärtig mrt dem Ausbau des Rinderstalles beschäftigt, was bei mäßiger Wärmung Lurch Coakskörbe geschieht. Die Ma- schiuenmonteure legen gegenwärtig die Dampfrohrleitungen vom Kessel zur Maschine und zum Heißwasserreservoir. Die schmiedeeisernen Fenster sämmtlicher Räume, welche Herr Schlossermeister Weinhold hier geliefert hat, sind eingesetzt, verputzt und zum größten Theile verglast. Die eisernen Wellblechthüren sind sämmtlich angebracht und functioniren als Schiebethüren auf das Leichteste. In den beiden Schlachthallen wird demnächst die Montage der inneren maschinellen Errichtung durch die Firmen Beck uud Henkel in Cassel und Schindler und Grünewald in Meißen erfolgen, da nunmehr der Fußbodenbelag fertig gestellt ist. Gleichzeitig dürste auch die Montage der von der Riesaer Waagenfabrik ZeiÄer und Co. zu liefernden, höchst sinnreich construirten verschiedenartigen großen Waagen vor sich gehen. Da« Ver waltungsgebäude ist in Maurung und Putzung fertig gestellt arnd der Putz ist im Innern in Folge der längeren Au«- feuerung mit Coaksöfen vollständig trocken. Demnächst wird die Dielung aller Räume erfolgen; die Dielen hierzu hat Herr Baumeister Schneider bereits eine längere Zeit hindurch in den erwärmten Räumen lagern lassen. Die Restaura- tionS- und Expeditionsräume im Parterre erhalten eichenen Riemenfußboden. Die Fenster für das Verwaltungsgebäude, zur Lieferung übernommen vom hiesigen Glasermstr. Müller, werden demnächst geliefert werden. Die Tischlerarbeiten sind an den Tischlermeister Norekat hier vergeben, die Schlosser arbeiten gegenwärtig ausgeschrieben, die Ofenarbeiten aber werden demnächst submittirt werden. Das große Restaura tionszimmer erhält einen bunten, die beiden kleineren solchen je einen silbergrauen Meißner Grundofen. In den Woh nungen der Etagen werden zum Theil Grundösen, zum Theil Kachelöfen mit eisernen Kästen gesetzt werden Hier bietet sich noch ein Feld der Thängkeil für unsere Ofensetzer. In den dre» Expediliousräumen des Parterre wird Gasheizung eingerichtet, deren Oefen die bekannte Firma Siemens in Dresden liefert, während die Installation von unserer Gas anstalt besorgt wird. Die Gasheizung hat in neuerer Zeit so erfreuliche Fortschritte gemacht, daß sie wohl in Konkur. rcnz mtt der Kohlen- und Coaksseuerung treten kann. Die großen Annehmlichkeiten, welche dieselbe gegenüber dieser Feuerung bietet in Bezug auf Reinlichkeit, Bequemlich. keit rc. bedürfen wohl nicht der Hervorhebung. Wennschon in unserer Stadt bereits mehrfach Gasöfen zu Heizzwecken in Gebrauch sind, so ist es doch immer nur in kleineren Räumen der Fall und es ist interessant, künftig eine derar tige Anlage in etwas größerem Maße und in Räumen, die dauernd von Menschen benutzt werden, in Funktion zu sehen. Sehr im Argen liegt noch der Hofraum. Man hat die Pflasterung auf das Frühjahr verschoben, um den zum Theil aufgejülllen Boden sich setzen zu lassen. — Der 1. April scheint als Termin für die Inbetriebnahme des Schlachthofes vom Stadtraih bestimmt festgehalten zu werden und nach dem jetzigen Stande der Bauten dürfte es außer ZwFfel sein, daß dieser Termin nicht überschritten wird. Wie wir aus der Rede des Herrn Bürgermeisters bei der Einweisung der Stadtverordneten entnehmen, ist auch der Anschluß des Schlachthofes an das Bahngcleis der Lommatzscher Bahnlinie in Aussicht genommen, eine Anlage, die bei der geringen Entfernung wohl keine großen Schwierigkeiten machen wird, die aber dem Schlachthof große Vortheile bringt. — Wie wir hören, wird bereits ein besonderes Prachtexemplar von einem Ochsen gemästet, welcher als erstes Thier im neuen Schlachthofe sein Leben lassen soll. — Die Gesellschaft „Eintracht" wird Sonntag, den 20. Januar im Wettiner Hof eine öffentliche Theater-Vorstellung zum Besten des Fonds zur Errichtung eines Kaiser-Wilhelm- und Krieger-Denkmals in hiesiger Stadt veranstalten. — Schon häufig hatte man darüber nachgedacht, warum an einzelnen Stellen in unserem Rathhauie gar so gewaltige, bis zu 3 Meter starke Mauern zu finden wären und man vermuthete, daß diese Mauern nicht allenthalben massiv seien. Auf Veranlassung des Herrn Bürgermeisters ließ Herr Stadtbaumeister Zschau vorgestern eine dieser dicken Mauern anbrechen und siehe da, es sand sich innerhalb derselben ein hübscher großer, von allen Seiten verschlossener, vollständig unausgebauter lodrer Raum, der nur durch dünne Scheide wände von den beiden benachbarten Zimmern, die jetzt durch einen tunnelartigen Gang verbunden waren, getrennt ist. Natürlich ist der aufgefundrne Raum hochwillkommen und wird zur Vergrößerung der jetzt ohnehin sehr beschränkten Polizeiexpedition benutzt werden. Wie man früher dazu ge kommen ist, innerhalb eines Gebäudes einen derartigen tobten Raum zu schaffen, ist nicht recht erklärlich. Jetzt, wo man jedes Winkrlchen in den neuen Häusern ausnutzt, lacht man über eine derartige Raumverschwendung. Vielleicht finden sich im Rathhause noch mehr solche verborgene Räume. Wir erinnern uns, daß beim Umbau des Rathskellerrestaurants vor drei Jahren in einer solchen dicken Mauer eine nette, >/z Meter breite, schön erhaltene Sandsteintreppe aufgefunden wurde, welche oben und unten vermauert war und von deren Vorhandensein Niemand eine Ahnung hatte. Der durch Ab bruch dieser Treppe gewonnene große Raum war damals als jetziger Büffetraum, welcher absolut fehlte, gleichfalls lochwillkommen. . — Im vergangenen Jahre sind von Riesa aus für 1779 Mark telephonische Gespräche nach auswärts, also im 'Fernverkehr, gesprochen worden. Da die Stadt für 1800 Mark garanlirt hatte, würden eigentlich 21 Mark nachzu zahlen gewesen sein. Die kaiserliche Öberpostdirektiou hat aber von Einziehung dieses kleinen Defizite« koulanter Weise ! Abstand genommen und dies dem Stadtrathe uütgetheilt.. Im vorigen Jahre war der garantixte Betrag nicht undc- I nächtlich überschritten worden und der Rückgang in diesem Jahre dürfte wohl auf den schleckten Geschäftsgang, besonders im Schiff sahrtsverkehr, zurückzuführen sein. — Gedenket der Vögel! Diese Bitte möge bei dem eingetretene.r Hirten Winterwetter allen Thierfreunden recht eindringlich empfohlen sein. Auch den Hunden, namentlich den Ziehhunden, und Pferden wolle man Fürsorge zuwenden, und zwar dadurch, daß man ersteren Decken unterlegt, letzteren das Zaumzeug vor dem Anlegen erwärmt, auch ihnen Decken auflegt. — Eine angenehme Ueberraschung bereitet die Annoncen. Expedition Rudolf Mosse ihren zahlreichen Geschäftsfreunden durch Ueberseudung ihres großen ZeitungScatalogS und Jnsertionskalenders pro 1895. Im Innern wie im Aeußern, im Format wie in der Ausstattung hat dieser bewährte Rath geber für das inserircnde Publicum eine vollkommene Um gestaltung erfahren. Praktische und Schönhettsgründe haben dazu geführt, dem Katalog ein Großquartformat zu geben und ihn als Pultwappe, Schreibunterlage und Notizkalender zu gestalten. Diese originelle Idee ist in technisch voll- kommener Weise mit künstlerischem Geschmack durchgeführt. Eine große Anzahl origineller neuer Entwürfe für die Aus- statlung von Inseraten werden dem Publicum zur Verfügung gestellt und geben Zeugniß von dem unablässigen Eifer der Firma, den ihr übertragenen Anzeigen zu gutem Erfolge zu verhelfen. Auch dem Normal-Zeilenmesser, durch welchen d,e Annoncen. Expedition Rudolf Mosse eine vernünftige Basis für die verschiedenartige Berechnungsweise der Zeitungen schuf, begegnen wir wieder. Der Catalog selbst zeigt wieder dies erben praclischen Einrichtungen, die wir seit Jahres an ihm schätzen, dieselbe Klarheit der Eintheilung, dieselbe Zu- verlässigkeit in der Bearbeitung des colossalen Materials. — Die rechte Abtheilung der Mappe ist ganz dem praktischen Bureau-Gebrauch gewidmet. Sie enthält auf gutem Papier einen Schrcibkalender für alle Tage des Jahres. Wir zweüeln nicht, daß der Zeitungscatalog allen Empfängern Freude machen wird. — Ueber die Elbeschleppschifffahrts-Vereiniguug wird mitgethcilt, daß der bedauerliche Rückgang, welchen die Er- wrrbsverhältnisse der Elbeschifffahrtsunternehmer in -en letz ten Jahren erfahren haben, nicht zum Wenigsten begründet war rn den leidigen Konkurrenzverhältnissen. Diese Tyat- sache habe in den letzten Jahren schon mehrfach zu alterte, Vereinbarungen geführt, die jedoch nur einett Theil der Ün- ternchmcr umfaßten und daher nur kurzen Bestand harten. Die stetig schwieriger werdende Lage der SlbMffsadrt ha, nun endlich zu einer Verständigung aller Schleppdampsschiff«. brsttzer geführt und die gejammte Privatschifffahrt, welche bekanntlich in Verbänden der einzelnen Dampffchifffahltrun ternehmungen organisirt ist, hat mit Freuden zugestimmr Bei der Bildung dieser Bereinigung waren folgende Lrwä-
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