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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189502045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-02
- Tag1895-02-04
- Monat1895-02
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1895
- Autor
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Tageblatt d Anzeiger MM« mV Lqri-er). AmtsLtatt Tclegramm-A»«fie r»t«bl«tt-, Ates«. Mmspe^ste- Rr. A) der König!, «mtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. SS. Montag, 4 Fevrnar 189», AveudS. 48. Jahr« Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher BezngSPrei» bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, de» Aua-abOMM, sowie am Schalter der taijeri. Postanstaltrn 1 Mart 25 Ps., durch di« Träger srei in« Hau« 1 Mark SO Ps., durch den Briefträger frei in« Hau« 1 Mark SS Ps. An,,ig«.»>mahaw pr dl« Mm»» de« Ausgabetage« bi« Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kaftautrnstraße VS. — Für die Redactiou »erantwortlich: -er«. Tchmidt tu Niel«. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 4. Februar 1895. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtver ordnetensitzung Dienstag, den 5. Februar 1895, Nachmit tags 6 Uhr. 1. Rathsbeschluß über Verpachtung der Schlachthofrestauration hier. 2. Berathung der Orlsgesetze über die Einführung des Schlachtzwanges in der Stadt j Riesa, die obligatorische Untersuchung sämmtlicher in dem Stadtbezirk Riesa zur Schlachtung gelangenden Gattungen von Schlachtvieh, die obligatorische Untersuchung der in den Stadtbezirk Riesa eingeführten Fleischwaarcn, die Freibank in der Stadt Riesa und die Ausübung der Trichinenschau im Stadtbezirk Riesa. 3. Rathsbeschluß, Anstellung eines städtischen Schlacht- und Hallenmeisters beim städtischen Schlachthvfe betr. 4. Berathung des abgeänderten Voran schlags für die Kirchcngemeindekasse aufs Jahr 1895. 5. Geschäftliche Mittheilungen. Ralhsdeputirte: Herr Bürgermeister Klötzer, Herr Stadtrath Riedcl. — Morgen, Dienstag, Abend gicbt im Saale des „Wettiner Hofes" das Trompetercorp» der Reitenden Abthei- lung das dritte und damit in unserer Stadt auch das letzte Abonnement - Concert, denn zum Frühjahr verläßt die Reitende Abteilung bekanntlich Riesa und garnisonirt fortan in Königsbrück. Mr machen auf das Concert, das sich ge- wiß zahlreichen Besuchs zu erfreuen haben wird, auch an dieser Stelle aufmerksam. — Die Herstellung der in der Kühlanlage des hiesigen städtischen SchlachthofcS einzurichtenden 23 Einzelzellen, zu deren Ausführung im beschränkten Anbietungsverfahren 6 Angebote, und zwar drei von hiesigen und drei von aus wärtigen Reflectanten eingegangen waren, wurde der Firma Schindler u. Grünwald in Meißen zu der von derselben abgegebene» Offerte im Betrage von 4820 M. 50 Pf. vom Stadtrathe übertragen. — Nach den von der königl. Wetterwarte in Chemnitz zusammenaesteUten Wetterbeobachtungen im Königreich Sachsen ist unter allen Monaten der September derjenige, welcher die wenigsten Niederschläge aufweist, und zwar zeigt sich diese Thatsache ebenso in den Niederungen, wie im Hügelland und im oberen Gebirge. Die meisten Niederschläge dagegen bringt der März. Die meisten Tage mit Schneefall weist der Februar auf. Eine Schneedecke ist vorhanden in den Nieder ungen Sachsens durchschnittlich 50 Tage hindurch im Jahre, in den mittleren Lagen schon 102 Tage, im oberen Gebirge sogar 182 Tage, so daß also dort die volle Hälfte des Jahres Schnee liegt. In diesen höchsten Lagen ist vom Dezember bis März die Schneedecke eine dauernde; von den Apriltagen haben dort noch zwei Drittel und von den Maitagen unter 100 vier eine Schneedecke. — Der Militärschriftsteller Robert Reber in Dresden hat eine Dichtung „Deutschland wache aus!" veröffentlicht und in glänzender Ausstattung (Umschlag grün mit Silber, innen mit den Bildnissen der Kaiser Wilhelm I. und II., des Königs Albert, des Fürsten Bismarck und des General feldmarschalls Moltke, mit Insignien des Friedens und Krieges und den am Niederwalddenkmal prangenden Szenen: Kriegers Abschied und Kriegers Heimkehr geschmückt) erscheinen lassen. Das Buch macht einen schönen Eindruck und ist dem Alt reichskanzler gewidmet. Die Dichtung ist in warm empfundenen, schwungvollen Versen gehalten und zeugt von dem patriotischen Gefühl des Verfassers. Er erinnert an Deutschlands große Zeit 1870/71 und mahnt, daß der deutsche Geist die Schwingen nicht sinken lassen soll angesichts der Gefahren, die dem deutschen Vaterlande im Innern drohen. Das gut gemeinte Wort des Mitkämpfers jenes großen Krieges verdient wegen seiner Wärme und seine» Ernstes und wegen der edlen Motive, denen es entsprungen ist, volle Anerkennung. — Die sächsische Staatsbahnverwaltung ist fortwährend bestrebt, Einrichtungen zu treffen, welche die Sicherheit des Verkehrs gewährleisten, ebenso werden schon bestehende, sich in der Praxi« bewährt habende Vorkehrungen immer mehr erweitert. Hierher gehört die Anwendung der Luftdruck bremse, welche vor einigen Jahren in Preußen zur Ein führung gelangte und jetzt bei ollen deutschen Bahnen in mehr oder weniger größerem Umfange sich auSgebreitet hat. Nachdem in Sachsen vorerst die Schnellzüge, und zwar zu nächst diejenigen der Hauptlinieu mit der Luftdruckbremse ausgerüstet wurden, hat man in der letzten Zeit auch die Personenzüge der Hauptlinien Leipzig-DreSden-Bodenbach, Görlitz. Dresden, Dresden-Chemnitz-Reichenbach im Bogtl. und Leipzig-Reichenbach im Vogtl.-Hof für die neue Bremse eingerichtet. Noch im Laufe dieses Monats, und zwar vom 10. Februar ab sollen nun auch die Personenzüge der Linien Reichenbach-Plauen. Eger und Leipzig-Borna. Chemnitz die Luftdruckbremse erhalten. Allem Anscheine nach steht zu er warten, daß im Laufe des gegenwärtigen Jahres noch weitere Linien der sächsischen Staatsbahnen mit der für den allge. meinen Betrieb vortheilhaften Einrichtung versehen werden. Meißen, 1. Februar. Im vorigen Sommer wurde das alte baufällige städtische Waldschlößchen-Restaurant durch einen Neubau in deutscher Renaissance ersetzt, der durch jein malerisches Aeußere sehr bestechend wirkt. Die Freute an dem schönen Bauwerk wurde aber bald einigermaßen getrübt. Die Konen des Baues stellen sich nämlich auf 47159 M., also auf 13659 M. mehr, als dafür bewilligt war. Erhöht wird die Mißstimmung hierüber noch dadurch, daß man nach- trüglich den Bau für seinen Hauptzweck, den Restausations- betrieb, nicht recht geeignet findet. Aus allen diesen Gründen mußte der Bauleiter in gestriger Stadtgemcinderathssitzu'-g recht herbe Worte hören. Man hielt aber auch mir dem Tadel gegen den aufsichtführenden Wirtschaftsausschuß nicht zurück. Es steht nun ein Wechsel in der Leitung de« städti schen Bauamtes bevor. * Dresden. Der hiesige Gewerbcverein, welcher durch seine bi-.herigen SonderauSstellungen (für Handwerkstechnik, Keramik und Wohnungseinrichtungen) den einjchlagenden In- dustriekreisen sich außerordentlich förderlich erwiesen hat, ver- anstaltet auch in diesem Jahre unter dem Protektorat Ihrer K. K. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich August, vom 15. Mai bis 31. August eine Sonderausstellung. Er hat sich dieses Mal das überaus wichtige Feld der Kinder-Er- ziehung gewählt und wird in der genannten Zeit eine Aus- stellung von Erzeugnissen für Kinder-Pflege, Ernährung und Erziehung abhallen. Dieselbe gliedert sich in 4 Abtheilun- gen: 1. Von der Geburt bis zum schulpflichtigen Alter, 2. Alter vom 6. bis zum 14. Jahre (Haus und Schule), 3. Allgemeines, 4. Vorträge. Der Ausstellungsvorstand hat, veranlaßt durch das große Interesse, welche königliche und städtische Behörden, wie viele am Unterricht betheiligte Kor porationen und Personen dem Unternehmen entgegcnbringrn, den erst enger begrenzten Rahmen für die Ausstellung werter stecken müssen und wird Einrichtungen, wie z. B. Schulbäder, in instruktivster Weise vorführen, welche bisher anderwärts nicht zur Ausstellung gelangt sind. Während die ersten 2 Abtheilungen alles umfassen sollen, was zur Ernährung, Kleidung, Pflege, Wartung, zum Spiel und Unterricht ge hört, wrrd die 3. Abtheilung Kinder-Wohn-, Spiel- und Schlafzimmer, die Krankenoerpflegung, Turnen und Spiele, Unterrichtsmittel für Handarbeiten bieten. Zur Vorsühinng der Krankenpflege haben angesehene Anstalten ihre Unter stützung angemeldet. Die Borträge, Abthe lung 4, werden sich innerhalb des Ausstellungsprogrammes bewegen, von her vorragenden Aerzten und Fachleuten in einem besonderen Saale gehalten werden und di: Ausstellungsobjekte in be- schreibender Form und in ihrer Anwendung heranziehen. Ganz besonders weisen wir alle Industriellen, welche für die ersten 3 Abtheilungen einschlagende Artikel, einschließlicb Kin- derfpielwaaren, fabriziren, auf diese günstige Gelcgenhert zur Bekanntgabe ihrer Waaren, in ihrem e'genen Interesse, hin. Anmeldungen sind bereits sehr zahlreich eingegangen, der Ausstellungsvorstand wird es sich aber gewiß angelegen sein lassen, im Interesse einer vollständigen Darbietung der ein- schlagenden Artikel baldige Anmeldungen noch zu berücksich. tigen. Man beeile sich aber, da in der nächsten Zeit die Gruppeneintheilung und Platzanweisung erfolgen muß und diese Ausstellung die erste ihrer Art ist, welche alle Erzeug, nisse dieses hochwichtigen Gebiets zusammengefaßt nnd ge- ordnet zur Vorführung bringen wird. Prospekte, Bedingun. gen und P ozramme sind von der Geschäftsstelle in Dresden, Gewerbehaus, Ostraallee, kostenfrei zu beziehen, von welcher auch jede weitere Auskunft ertheilt wird. Ostrau, 2. Februar. Ein schlechter Scherz hat im benachbarten Lützschnitz schlimme Folgen gehabt. Aus dem dortigen Gute erschreckte eine Magd das Stubenmädchen da- durch, daß sie vor dieser als , Gespenst", umhüllt mit einem großen weißen Tuche, austrat. An dem durch diesen Mummen schanz gehabten Schrecken liegt das Stubenmädchen nun schwer krank darnieder, sein Körper ist gelähmt, auch vermag es nicht zu sprechen. Oberlößnitz. Am 31. vor. Mts. früh fand man in einem herrschaftlichen Billengrundstücke der hiesigen Gemeinde die daselbst im Dienst befindliche 19 Jahre 9 Monate alte Anna Marie Krämer aus Königstein, ein treues, ordentliches Mädchen, in ihrem Bette erstickt auf. Es hatte, um nicht in der kalten Schlafstube schlafen zu müssen, in einem kleinen eingestellten Ofen Feuer gemacht, ohne zu beachten, daß dem Ofen Rauch entströmte. Königstein, 2. Februar. 5l!n der Cellulosefabrik von Hoesch <L Comp. in Hütten explodirte ein großer Trocken- Zylinder; die Explosion richtete mehrfachen Schaden an, störte aber den Betrieb der Fabrik nicht weiter. Zwei in der Nähe der Explosion thätige Arbeiter wurden leicht verletzt. Zwickau. Der 18jährige Fabrikarbeiter Müller stürzte vor einigen Tagen in der Leonhardt'schen Papierfabrik bei Zwickau in einen Bottich kochenden Wassers, wobei er so schwere Verbrennungen erlitt, daß er nach wenig Tagen den- selben erlag. Elterlein, 2. Febr. Der Fleischermeister Hentschel hier, dem angeblich durch Einbruch 5000 Mark gestohlen wurden und der kurz darauf über sein Verwögen den Kon kurs anmcldete, ist vom Amtsgericht Sch-ibenberg in Unter suchungshaft genommen worden. Lugau. Vom hiesigen Schöffengericht wurde dieser Tage der Schachtaufseher Hugo Gössel in Lugau zu drei Monaten Gefängniß vei urtheilt wegen eines Briefes, den er anonym an die Triester Feuerversicherung gerichtet hatte. In diesem Briefe wurden nicht nur der Dampfsägewerksbesitzer Emil Acker und Holzhändler Friedrich Acker, sondern auch Behörden beleidigt. Ueberführt wurde der Angeklagte durch Gutachten zweier Schriftenoergleicher und triftigen Zeugen. * Wurzen. Unsere landwirthschaftliche Kreisschule be ginnt am 18. April d. I. einen neuen Kursus. Die Schule besteht seit 1878 und hat bisher nahe an 600 Schüler aus. gebildet. Dir meisten der abgegangenen Schüler sind in der väterlichen Wirtschaft thätig und haben sich mit sehr gerin gen Ausnahmen als tüchtige, solide Landwirthe erwiesen. Der 2jährige Kursus, das langjährig bewährte Lehrerkolle. gium, die vortrefflichen Einrichtungen der Anstalt (chemisches Laboratorium, landwirthschaftlich botanischer Garten mit Ge müse und Obstkulturcn, Versuchsfeld, überaus reiche Lehr- mittelsammlung) und eine straffe Schulzucht bieten Gewähr für eine möglichst gründliche Ausbildung. Es dürfte sich wohl kein Kapital für den Landwirth bester verzinsen, als dasjenige, welches für eine solche tüchtige Ausbildung seiner Söhne auf gewandt wird. Auf eine große Anzahl billiger und dabei wirklich cmpfehlenswerther Pensionen in guten Bürgerfamilien Wurzens und im Schulhause selbst, sowie auf die Gewährung von Schulgeldsreistellen und Schulgeldermäßigungen sei noch besonders hingewiescn. Leipzig, 2. Februar. Von hier schreibt man der „Tägl. Rundsch.": In Leipzig geht man jetzt, um kleineren Handwerkern und Arbeitern ein eigenes, gesundes Heim zu verschaffen und gleichzeitig dem heutigen Bauschwindel zu steuern, mit dem Plane um, einen Spar- und Bauverem für Leipzig nach dem Muster von Hannover und Hamburg zu begründen. Wie segensreich solche auf der Grundlage der beschränkten Haftpflicht begründete Vereine wirken, zeigt bei spielsweise der Verein in Hannover. Bei der Gründung im Jahre 1886 zä,lie er 282 Mitglieder, heute 2251 und verfugt jetzt über 28 Häuser mit 229 Wohnungen. Die Einzelwohnungen, deren Miethpreis jährlich 120 bis 160 Mark beträgt, bestehen aus Stube, Kammer und Küche, bezw. aus Stube, zwei Kammern und Küche. Die Häuser können von den Mitgliedern gegen geringe Ratenzahlungen später zu Eigenthu« erworben werden. Man hofft, daß die sächs. Alters- und JnvalideuversicherungS-Anstalt ebenso, wie es in Hannover geschehen, einen Theil der Betriebsmittel gegen geringe Zinsen gewähren wird. Leipzig, 2. Februar. Ein schreckliches Unglück trug sich heure Vormittag in einer hiesigen Fabrik zu. Dort - stürzte der 60jährige Arbeiter Moritz Weigetr aus dem dritten Stock hinab in den Fahrschacht und war auf der Stelle todt. Berlin, 3. Febr. Die „Post" meldet: Die Polizei entdeckte gestern im Keller de» Hause» Wallner« Theater- Straße 30 eine geheime Patronensabr'k. 14 Zentner Pulver
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