Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189502136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-02
- Tag1895-02-13
- Monat1895-02
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1895
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
nserer le, ichstei, s be- dem ungrn ir du jugend g und -stätte. uudev, lr den >e Be Jhnen üksals- !stern lieben annten, Theil- ankhcit, ng zur ne«. Freundin illn ur Taqe sil! nen, »ohne». in Lieb' reue n, nah'! sweihe sah, getragen, r Morgen n ind. nommen, wand: nd bieder, S wieder! nen: S. H., . E. R, Ltauchitz. !- P-K, ewitz. rel^ram»-«drrfie ü M li FemIhnchsteR« ,r«>«tlatt'', «ies». Wtz, A M H, W> H, Nr. M) der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des Kinigl. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Riesa. dr 37. Mittwoch, 13. Februar 18SS, Abends. 48. Jahrg: Das 8t«jae» Tageblatt rricheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expedition« in Rtesa und Strehla, den AuSgobeHMO^ sowie am Schauer der lauert. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins Haus 1 Mark 50 Ps., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Marl SS Hs. Anzeigen-Amtaham für dtr Swl««U de» Ausgabetages bis Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer är Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanirustrahe VS. — Für die Redaktion «rantwortlich: Has«. Schmid» t» Nias«. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Waagenfabrikanten Friedrich Wilhelm Schulze, in Firma F. W. Schulze in Riesa ist zur Abnahme der Schluß rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Bertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf deu 11. März 18V5, Vormittags 11 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Riesa, den 13. Februar 1895. Sänger, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Bekanntmachung. Eingegangen sind folgende Gesetze, welche in der Rathsexpedition eingesehen werden können: Betanntmachung, betreffend die Einfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen des Gartenbaues. Boni 14. Januar 1895. Bekanntmachung, betreffend die Beschäftigung jugend ¬ licher Arbeiter auf Steinkohlenbergwerken. Bom 1. Februar 1895. Bekanntmachung, betreffend die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Walz- und Hammerwerken. Vom 1. Februar 1895. Verordnung, betreffend das völlige Inkrafttreten der auf die Sonntags ruhe bezüglichen Bestimmungen der Gewerbeordnungsnovelle vom 1. Juni 1891. Bom 4. Februar 1895. Bekanntmachung, betreffend Ausnahmen von dem Verbote der Sonntags arbeit im Gewerbebetriebe. Vom 5. Februar 1895. Bekanntmachung, betreffend eine II. Aus gabe der dem internationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr beigefügten Liste. Vom 26. Januar 1895. Riesa, den 12. Februar 1895. Der Stadtrath. Klötzer. Anzeige« 2 r. i für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis Vormittags S Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. O-rklichcs und Sächsisches. Riesa, 13.. Februar 1895. — Unter Nr. 51 ist der hiesige Cchlachthof an das Fernsprechnetz heute angeschlossen worden. — In einem Dorfe unseres Amtsbezirks war eine am Ende der 30er Jahre stehende Wittwe verdächtigt worden, ihr vor ca. 6 Wochen heimlich geborenes Kind um'S Leben gebracht zu haben. . Die. Frau wurde darauf gefänglich ein gezogen und die gerichtliche Untersuchung eingeleilcr. Bei der stark vorgeschrittenen Verwesung des kleinen L ichnams, t der in einer A'chegrube versteckt vorgesunden wurde, s konnte ein Verbrechen nach 8 217 des R. Sir. G. B's. j nicht constalirt werden, da auch die Mutter ein solches in ' Abrede stclllr. Es wird deshalb das Verfahren wahrscheinlich eingestellt werden und ist die Freilassung der Verdächtigen i bereits erfolgt. Wegen der Geburtsverheimlichung Hal sie jedenfalls eine Polizeistrafe zu gewärtigen. — Eine für Grundstück-besitze! wichtige Entscheidung ! hat das Königliche Landgericht Dresden dieser Tage gefällt, r In einem Orie, in welchem durch stadträthliche Verordnung ? es Pflicht der Besitzer ist, bei eintretender Glätte die Fuß- s Wege vor den an öffentlichen Straßen und Plätzen gelegenen f Grundstücken von Schnee und Eis zu befreien oder doch zu s bestreuen, war ein Fußgänger zu Fall gekommen und Halle j sich an seinem Körper Schaden zugezogen. Der Geschädigte erhob gegen den Grundstücksbesitzer Klage, mir der das Land- s gericht Dresden befaßt wurde. Dieses hat nun entschieden, daß der Grundstücksbesitzer die Heilungskosten zu vergüten, ein angemessenes Schmerzensgeld zu bezahlen und die ein getretene Erwerbsoersäumniß zu entschädigen hat. Auf den näheren Inhalt des Unheils werden wir später zurückkommen. . — Schnell ist der betrübenden Nachricht von der schwe ren Erkrankung des sächsischen Finanzministers eine weitere verhängnißvolle Meldung gefolgt: Exccllenz v. Thümmrl ist noch gestern in Dresden an den Folgen des Schlaganfalles, der ihn betroffen, verschieden! Wahrlich eine ebenso ltare wie schmerzliche Bsstäiigung der vor Monatsfrist von Dresden ausgegangenen Mittheilung, daß der Gesundheitszustand des s Ministers ihm nicht gestatte, sein verantwvltungsvolles Amt, ! in dem er in Treue seinem Könige und dem Lande gedient, weiterhin zu verwalten! Wie bekannt, wurde damals bereits mugethcilt, daß der Oberhofmeister der Königin, Wirkt. Ge« hemirath r. Watzdorf, zum Nachfolger des Herrn v. Thüm- mel bestimmt sei. — Der Heimgegangene begann Anfang der fünfziger Jahre seine Laufbahn in der Kreisdirektion Zwickau, zur Zeit, als der spätere Finanzminister v. Friesen noch Kreisdirektor daselbst war. Als Herr v. Friesen die Leitung des Finanzministeriums übernommen hatte, wurde auch v. Thümmel dahin berufen, trat am 1. Mai 1859 seine Stellung an, in welcher er eine umfassende Thätigkeit ent faltete. Insbesondere zu erwähnen ist, daß er Sachsen im Zollparlament vertrat. Die Leitung des Finanzministeriums wurde ihm zwei Monate nach dem Tode seines Vorgängers v. Könneritz, am 17. März 18S0, übertragen. Vorher stand er feit 1871 der dritten Abtheilung des Ministeriums vor, welche er vom Geh. Kinanzrath v. Schimpfs übernommen hatte, bekleidete auch da« Amt eine- Vorsitzenden der Kom mission für die Staatsprüfungen der Techniker und war seit 1888 Präsident des technischen Oberprüfungsamtes. Seine Familie ist die einzige existirende Patrizierfamilie de« älte ¬ sten Leipzig«, wo sie seit 1370 angesessen war und sich im 15. Jahrhundert in zwei Linien spaltete: in die von Pauns dorf und die von Schönefeld; letzterer gehört er an. Sein Großvater, Hans Wilh. v. Thümmel, war sachsen-gotha-al- tenburgischer Minister, sein Großvheim war der bekannte Dichter Moritz August v. Thümmel und sein Vater starb in Gotha als Kammerherr und Oberforstmeister. Während des Krieges von 1866 gab er einen schönen Beweis patriotischer Aufopferung, indem er einen für die damaligen Verhältnisse sehr schwierigen und keineswegs > gefahrlosen Auftrag des Finanzministers v. Friesen ausführte und von den in Mün chen aufbewahrten sächsischen Kassenbeständen 1,5 Millionen, Thaler Kasfcnbillets nach Dresden holre.. Er trug das Geld theils in den Ta'chen seiner Kleider, theils in einer Reise tasche und mußte von Eger aus, bis wohin er die bayerische Ostbahn bcnutz-n konnte, seine Reise auf dem Kamme-des Gebirges hin, theils zu Fuß, theils zu Wagen, bis zum End ziel svrlsetzen. — Bereits seit längerer Zeit hat die Reichstelegraphcu- verwallung die Frage, ob die Stadtfernsprecheinrichtungen mit den ausgedehnten, die Häuser zum großen Theile über ragenden Eisenkonstruktionen und Drahtnetzen für die Er scheinungen der atmosphärischen Elektrizität von Einfluß und ob die Einwirkungen mehr schützender oder rnehr gefährdender Natur sind, ihre besondere Aufmerksamkeil zugewendet und hierüber in einer großen Anzahl von Orte i Beobachtungen anstelle« lassen. Obwohl diese Beobachtungen noch nicht ab geschlossen sind und daher noch mehrere Jahre hindurch fort gesetzt werden sollen, kann doch schon nach den bisherigen Er mittelungen als feststehend angenommen werden, daß die Drahtnetze der Stadtfernsprecheinrichtungen einen schützenden Einfluß gegen atmosphärische Entladungen ausüben. Eine Stavtfern'prechcimichtung mit ihrem weitverzweigten Metall netze und den zahlreichen Gestängen stellt gewissermaßen einen großen Blitzableiter dar, da nicht nur jede Sprechstclle mit der Erde gut leitend verbunden, sondern auch jede auf einem Dache befestigte Leitungsslütze mit einer besonderen, sorgfäl tig hergestellren Erdosrbindung versehen ist. Die Einrichtung bietet also nicht nur einen gewissen Schutz gegen die statt findenden Entladungen der Gewitter, sondern kann auch in Folge der durch Spitzenwirkung eintretenden langsamen Aus strömung und Ausgleichung der Elektrizität das Zustande kommen eines Blitzschlages überhaupt verhindern. Nach den Beobachtungen, die m 900 Orten, und zwar in 340 Orten mit Stadtfernsprecheinrichtuiig und in 560 Orten ohne solche gemacht wurden, stellte sich das Verhältniß der Gefährdung der Gebäude in Orren mit Stadtfernsprecheinrichtungen ge genüber den Gebäuden in Orten ohne solche Einrichtung auf 1 : 4,6. Und während in Orten mit Stadtfernsprechein- richlung durchschnittlich auf die Gewitterstunde 3 zur Erde gegangene Blitze entfielen, betrug in den Orten ohne Stadt- sernsprecheinrichtung die durchschnittliche Zahl jener Blitze 5. Oschatz, 12. Februar. Am 11. d. M., Abend« gegen 7 Uhr brannten in dem benachbarten Merkwitz die Scheune und das Seitengebäude des Gutsbesitzers Hermann Hoffman total nieder. -f Dresden. Heute Abend findet im Kgl. Residenz schlosse ein Kammerball statt. s Dresden. Die Einsegnung de« verstorbenen Finanz minister« von Thümmel findet voraussichtlich morgen in Dresden statt. Die Beisetzung in Nöbdenitz im Altenburzischen Der Einsegnung gedenkt der König beizuwohnen. . , Zwickau. Die Jagd war in hiesiger Gegend in Bezug auf Hasen und Hühner recht erfolgreich. Verschiedene Jagd- besitze^-chierselbst haben vor einigen Jahren in ihren Revieren Fasanen aisgesetzt, welche sich recht gut akklimatisirt und vermehrt haben. Chemnitz, 12. Februar. Ein vielversprechendes Bürschchen befand sich gestern Nachmiltag in der Person des 1877 geborenen, wegen schweren Diebstahls bereits mit vier Monaten Gefänzniß vorbestraften Bäckerlehrlings Ernst Otto Böttger aus Tharandt aus der Anklagebank, um sich wegen Raubes, gefährlicher Körperverletzung und thätlicher Beleidigung zu verantworten. Am Nachmittag des 22. Oktober v. I. wurde im Graben der Straße zwischen Wald heim und Reichenbach ein bewußtloses, erwachsenes Mädchen aufgefundcn, das aus einer schweren Kopfwunde blutete und an dem augenscheinlich ein Sittlichkeitsverbrechen verübt worden war. Nachdem die Bedaurnswerthe, deren Hals furchtbar geschwollen war, unter Obdach gebrachrZund die Kopfwunde durch einen Arzt genäht worden «ar, stellte es sich heraus, daß sie von einem Unbekannten von rücklings niedergerissen und mit ihrem eigenen Schirm über den Kopf geschlagen, sowie derartig gewürgt.worden war, daß ihr das Bewußtsein schwand. Hierauf hatte der Unhold seinem Opfer die Strümpfe ausgezogen und diese, sowie den Schirm, die Uhr mit Kette, die Ohrmge, da« Portemonnaie mit 40 Pfennigen Inhalt und drei weiße Taschemücher im Gesammtwerthe von 38 Mk. mit sortgenommen. Der An geklagte, der nur wegen seines jugendlichen Alters nicht vor das Schwurgericht gestellt wuroe, erhielt sechs Jahre drei Monate Gefängniß zuerkannt. Chemnitz. Die Stiftung von Zimmermann'sche Natur heilanstalt bei Chemnitz war, wie wir dem Jahresberichte entnehmen, im letzten Jahre am besten besucht seit dem Be stehen der Anstalt. I« Jahre 1890 sind 313 Kurgäste mit 8364 KrankheitStagen verzeichnet; im letzten Jahre I8S4 aber 788 Kurgäste mit 21877 KrankheitStagen. — Durch ihre Heilerfolge hat sich die Heilanstalt einen Weltruf er worben. Im letzten Jahre "waren Patienten in derselben aus Deutschland, Oesterreich, Rußland, Schweden, Frankreich, England und Italien. Von den einzelnen Krankheiten wurden im letzten Jahre meistens mit Erfolg behandelt 300 Fälle von Nervenleiden, 80 Unterleibsleiden der Frauen, 30 Fälle von Hals- und Nascnkrankheiten, 80 Patienten mit Gicht, Rheumatismus, Ischias, chron. Nierenleiden und 150 Magen- und Darmerkrankungen rc. — In der Anstalt suchten namentlich auch eine große Anzahl Patienten mit langdauern- den Krankheiten Heilung, welche schon an vielen anderen Stellen Hilfe gesucht, aber nicht gefunden hatten; es sind auch in diesem Falle außerordentlich gute Erfolge zu ver- zerchnen gewesen. — Da ver Speisesaal für den starken Be- such bei Weitem nicht mehr hinreichte, wurde in den letzte» Monaten de« verflossenen Jahre« «in neuer Speisesaal zu gleichzeitiger Aufnahme von 120 Personen gebaut, außerdem ein ebenso großer Turnsaal. Die Gymnastik ist ein sehr wichtiger Hetlsaktor für eine Naturheilanstalt und wird des- halb auf. ärztliche Verordnung von den Patienten täglich geübt und zwar ganz in der individuelle« Weise wie die von den AnstaltSiirzten genau vorgeschriebenen Wafferaawendungen, Massagen, Diätkuren rc. Die Anstalt stellt demnächst noch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite