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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1899
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990517012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899051701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899051701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-17
- Monat1899-05
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SS00 daS vorläufig noch das Dorado für Versicherungsunter-1 noch nicht organisirt. Die Färber stellen u. A. folgende NkbmUNgeN «st. — LL I ---- r.!_ Sonderbeiträge für die ! losigkeit fordern, trotz des Grundkapitals, daß die Frankfurter Caffe ebenso un-^ Stunde, Bezahlung der gesetzlichen Feiertage. Wenn die beiden Färbereien auf diese Forderungen nicht eingehen, so soll am Mittwoch die Arbeit niedergelegt werden. ES sei noch bemerkt, daß sämmtliche Crefelder Färber seit dem Regierung dabei anS Herz legen zu sollen, In der Thron-1 ur r y en genannt yanen, wurden wegen Beleidigung der rede ist feierlich ein Gesetzentwurf zum Schutze des I sächsischen Justizbehörde von der hiesigen dritten Strafkammer gewerblichen Arbeitsverhältnisses angekündigt I zu 10 Tagen bezw. 1 Woche Gefängniß verurtheilt. worden. Wir wissen nicht, ob beabsichtig^wird, diesen Ge-j * r„aau. 15. Mai. Der Bürgermeister unserer nicht sehr wirkungsvoll. Ein — wie e« scheint, au«-1 sie hat vorläufig bi« zum Ostertermin 1901 einschließlich nabmSweise starknervigrr — Berliner Jude, der die in Berlin I Geltung. , gleichfalls aus jüdische Anzeige beschlagnahmte Rede im I T Mel, 16. Mai. (Telegramm.) Der General- Wortlaute kannte, meinte, «hm käme eS vor, als ob Graf I Superintendent für Holstein Ruperti ist aus einer Pückler einen schlecht geglückten Bersuck gemacht hätte, der BisitationSreise vom Schlage getroffen worden und in Neu ringefrorenen Trompete Ahlwardt'S volle Töne zu entlocken. > Münster gestorben. ES muß auch auS der BertheidigungSrede deS verspäteten I . - Agitators hervorgehoben werden, daß er sich saft wörtlich I Hannover, 15. Ma.. Innerhalb des gleicher Redewendungen wie kürzlich gegen die Juden vor *0. hannoverschen Reichstags find ,n sammtl.chen einiger Zeit gegen die Socialdemokraten öffentlich bedient!"'" Kreisen für die a n d w 1 r t h s ch a f t S k a m in e r mir habe, aber unbehelligt geblieben sei. Die Social- ausgesprochen e x t r e meAg r a r 1 e r gewählt worden. Nach demokraten hatten eben aus eine Denunciation ver- Borgangen b« der letzten Re.chstagswahl war es, w.e der zichtet und die Glogauer Staatsanwaltschaft in der Hei-1 . ^9- . geschrieben wird, kaum anders zu erwarten, als math des Grafen Pückler scheint ursprünglich auf das sub- ^ß d,e Kreistage der bekannten drei rectif.c.rten Landrathe jective Moment bei den Offenbarungen dieses Herrn daS der ausgesprochenen Stellungnahme dieser Allgewaltigen ganze Gewicht gelegt zu haben, daS in Glogau für die Frei- ""ließen wurden- Ueb-rrascht hat es dagegen, daß auch der sprechung bestimmend gewesen ist. Die Thatsache der Deuun- - K«,s nunmehr dem Beispiele der dre, vorangegangenen ciation scheint bemerkenSwerther als der Versuch, von Klein-1 - nun mit zieinlichcr Tschirue auS die jüdische Welt auS den Angeln zu heben. Sie das Gerücht auf daß b« den nimmt sich besonverS seltsam in einem Augenblick aus, wo! ^ den L-andwirthschaft-kammerwahlen es selbst der Ober- Berliner jüdische Blätter nicht genug Wort- d-S Hohnes darüber p ' ° ' d -" t der Provinz, Graf Stolberg für ang-ze.gt ge- finden können daß daS preußische Herrenhaus gegen einige social- ^ten hatte, .m S.nne der agrar,sch-bund -r.icheu Sache insofern demokratische Blätter Strafantrag wegen Beleidigung gestellt machen als r ,n mehrfachem hat. Das Nationaljudentbum in Deutschland scheint sich un- Schnftwechse dringend anheim^ gefähr an die berüchtigte Veuillot'sch. Maxime zu halten. Es nut se.nem pttsonl.chen E nfluß bn den Kreistags verlangt, daß das Gesetz zu seinem Schutz- gegen Angriff- °bg^ sungiren und zugleich als ein Bollwerk dienen solle, hinter 1"""" dem eS selbst ungestört gegen Andere Pfeile schleudern kann. I (-) 2t. AndrcaSberg, 16. Mai. (Telegramm.) Bei » I der heutigen Landtags-Ersatzwahl im vierten Wahl- Kaufl^ te )'D» kaufmännische Vnein in Frankfurt a. M. ^ckmOb-rbergrath bat jüngst in seiner Hauptversammlung die Errichtung einer I ^7"'"ßer (freicons.) gewählt worden. VersicherungScaffe gegen Stellenlosigkeit beschlossen. Der! * Crcseld, 15. Mai. Während die Lohnbewegung unter Beitrag wurde au» diesem Grunde für jedes Mitglied nur I den Arbeitern der Sammetappreturen durch Entgegenkommen um den Betrag von einer Mark erhöht. Die „Kauf-1 von beiden Seiten ohne Kamps beendet worden ist, hat eS männische Reform" nimmt gegen eine Versicherung auf I denAnschcin, als ob die Färber inden hiesigenSeidenfärbereien solcher Grundlage mit Recht nachdrücklich Stellung, indem sie I zu einem Ausstand entschlossen seien. Vorläufig will man die u. A. daS Nachstehende auSsübrt: „Man kann nur glauben, I erste Kraftprobe iu den beiden größten hiesigen Färbereien machen, daß in der beschlußfassenden Versammlung kein Mitglied an-1 der Seidenfärberei-Actien-Gesellschaft G. Büschgens L Sohn wesend gewesen ist, daS nur einigermaßen rechnen kann, oder I und der Crefelder Seidenfärberei-Actien-Gesellschaft (vormals aber es ist beschlossen worden, was freilich in der ZeitungS-1 C.E.Puller).Wieeine gestern abgehaltene, von 800 Färbern be- reclame nicht steht, die Mark lediglich zur Bildung I suchte Versammlung bewies, hält man eS für verfehlt, einen eines Grundcapitals für eine VrrsicherungScasse zu ! allgemeinen Färberausstand zu wagen, sondern man will sich, verwenden. Trifft daS zu, dann steuert nur I gerade so wie man es vor der Einigung der Sammet ruhig Eure Markstücke, Ihr Vertrauensseligen, eine I fabrikanten in den einzelnen Sammetwebereien versucht hat, VersicherungScaffe gegen Stellenlosigkeit werdet Ihr nimmer-1 zunächst auf zwei Fabriken beschränken und hat sich dazu die mehrerleben. Es hängt nicht bloS vom guten Willen ab, I genannten beiden Färbereien ausgesucht, die seit einigen eine VersicherungScaffe zu gründen, eS gehört dazu auch die I Monaten vereinigt sind und rund 800 Färber beschäftigen, gesetzliche Festlegung der Leistungen und vor Allem I Nach den Mittbeilungen, die in der Versammlung gemacht die Genehmigung der Regierung, die natürlich nicht I wurden, beschäftigen die Crefelder Seidenfärbereien augen- ertheilt wird, ohne vorherige gewissenhafte mathematische! blicklich 2500 Färber, von denen 1700 dem deutschen Textil- Prüfung der Unterlagen. Solche Genehmigung be-1 arbeiterverbande und 100 dem niederrheinischen Verbände kommt man in Frankfurt nicht so leicht wie in Hamburg, f christlicher Textilarbeiter angehöttn. Die übrigen sind vorläufig Der Sachverständige würde so hohe! Forderungen: Lohnerhöhungen von 1,50 die Woche für VersicherungScaffe gegen Stellen-1 Färbergesellen und Mädchen und von 1 für Lehrlinge und .... es in einem Jahrzehnt von den! Lehrmädchen, Abschaffung der Ueberstunden oder, wenn sie Markstücken vielleicht auf Hunderttausend angewachsenen I nicht zu vermeiden sein sollten, Vergütung von 50 für die <7 ' 7 ' " 7 ' ' -- - . möglich wäre wie bei allen anderen Vereinen." * Berlin, 16. Mai. (Wo bleibt die Vorlage zum I strhen. Nach einem Beschluß der Versammlung ver- P, i-l- ud- wuhlbenchlime M-UurA H-chd-m di MA l>ch lämmMche S-rd-r. »ülhig-ns-a« silr ihre -u-. ^i,-u-".ium°> - »ich. L welche» s-üud-u «">*» -mM-h-u. — so unumwunden zu erkennen gegeben hat, daß sie für I * Düffeldorf, 15. Mai. Zwei Angehörige einer hiesigen die Vertagung zu haben ist, wird es dazu auch kommen und I gewerkschaftlichen Vereinigung, die in einem zur Verbreitung man muß sich mit dem Tröste abfinden, daß sich Schlimmeres I gelangten Placate das Dresdener Schwurgerichtsurtheil in denken ließe, waS passiren könnte. Aber Eine- glauben wir derldem bekannten Löbtauer Aufruhrproceß ein „Schand- Regierung dabei anS Herz legen zu sollen. Ji^der Thron-^urth eiz«genannt hatten, wurden wegen Beleidigung der gewerblichen «°,de». Wi, wm-u »,«>, °« °,-«,lchN,I w.rd, dl-l-u W--I . r»r,»°, ,5. Mai. D-r Bü-g.-m-ift-d uus---r durch -!»- „B.-i«.iguu," f-iu-r ,uk B-grlißuug zu laffen, wurden aber für eine» argen Fehler halten, Evangelischen Bundes gehaltenen Rede durch den katho- wenn d,eV-r°ff-ntl,chungdeS EntwurfSb.S zum Winterli,-^ P^rrer Schrage angegriffen wurde, hat in einer unterbliebe. D.e Prahler« der Soc,aldemokrat.e nut den neuerlichen Veröffentlichung im „Kreisbl." die Ausführungen ungeheuren Erfolgen d.e ,hr die Zuch hauSvorlage« emge- ^s Pfarrers theils als falsch, theils als unrichtig zurLck- und die Beweise dafür in längerer, klar» Aus- daS Manipuliren mit diesem Phantom für die Belebung der I rinandersetzung niedergelegt. Am Schluffe derselben befindet soc.aldemokratischen Agitation und für d.e Steigerung der folgender bemerkenSwerther Passus: Verwirrung ,n den bürgerlichen Kreisen sehr forderlich ge-1 , " . ... ,. cv«. Wesen. ES wäre höchst bedenklich, diesen Hustand noch ein! nun noch eine persönliche Bemerkung zu Ihnen, meine halbes Jahr andauern zu lassem Nur das Bekanntwerden I verehrten Herren vom katholischen Kirchenvorstand, die mir bis aus d-S Entwurfs, das ja dem häßlichen Geschrei von einer! den Unterzeichner der „Berichtigung" nicht bekannt sind. Sie haben „Zuchthausvorlage" sofort ein Ende machen würde, kann der I sich zwar beeilt, am Anfang Ihrer „Berichtigung" zu erklären, daß nachtheiligen Wirkung Einhalt thun. Man wird erwarten l sie gegen eine Begrüßung des Evangelischen Bundes durch mich dürfen, daß der Entwurf dem Reichstage zugeht, bevor seineI nichts einzuwenden hätten — das Gegcntheil möchte ich mir auch Pforten für den Sommer geschlossen werden." — Man wird I aus das Allernachdrücklichste verbeten haben - aber dennoch kann es wohl erwarten dürfen, aber eintreten wird eS kaum. ich mich des Gefühls nicht erwehren, daß Sie diese Angelegenheit, ä Berlin, 16. Mai. (Privattelegramm.) Die! die ich in meiner Ansprache nur mit ein paar ruhigen und fach- Canalvorlage ist heute von der Commission deS Ab-l lichen Worten gestreift habe, zu einer nachträglichen Kundgebung geordnetenhauseS abgelehnt worden. Sie verwarf den I gegen die Versammlung deS Evangelischen Bundes, der Ihnen ersten Absatz deS § 1 (SchifffahrtScanal vom Rhein bis I bekanntlich ei» Dorn im Auge ist, unter dem Deckmantel eines Ken Cent^mSantrn^ kdi/ Ene" ! V"stinlichen Angriffes gegen mich haben benutzen wollen. Ich gegen 9 Stimme», den zweiten Absatz d-S § 1 (ErgänzungS- ^ch Ihre Angriffe gar nicht getroffen suhle, weil dieselben bauten am Dortmund-EmScanal zwischen Dortmund und g°"zl.ch unbegründet sind, aber eins will ich Ihnen doch noch Bevergern) mit 18 gegen 10 Stimmen, den dritten Absatz! sagen: Wenn von Ihrer Seite mit lügnerischen und (SchifffahrtScanal von Dortmund-EmScanal bei Bevergern I unfläthigen Schmähschriften loSgezogen wird gegen di« bi» zur Elbe bei Heinrichsberg unterhalb Magdeburgs) mit I Reformation, gegen Luther und gegen Alles, waS evangelisch 18 gegen 10 Stimmen. Die Ablehnung durch die Com-1 ist, dann wundern Sie sich noch, daß die Evangelischen sich dadurch Mission war mit Rücksicht auf das von Anfang an fest-! beleidigt fühlen, aber wenn Ihnen nur einmal eine unbequeme stehende Stimmenvrrhaltniß ,n derselben nicht bezweifelt I Thatsache entgegengehalten wird, dann erheben Sie Gott weiß waS mG°»,b,Ichl»ß nicht m°ß,<b--d. d„ «,E» Ei- »». ü-ch-N!« »,», r,»mp — Mit Bezug auf die bevorstehende Fr i e d e nS -1 jst. Torgau, am HimmelsahrtStage 1899. TreinieS, Bürgermeister." conferenz erzählt CrrSp» in der „Nuova Antologia",! daß er im Jahre 1877 dem Fürste» Bismarck eine! die Ortschaften deS auf allgemeine Abrüstung gerichtete Anregung Gambetta's I wurde heute unter zahl übermittelt habe, worauf Bismarck geantwortet habe: ".cher B-th-ü,gung e.n R-.chSv-r-.n gegründet^ Bor- ML -7, - ,1^. m, L » r an . ! fitzender des Vereins wurde vr. meck. Findeisen. Zweck des „Die Abrüstung ist praktisch unmöglich. Man hat im Wörter-! Vereins ist Vereinigung der reick>Streuen Staatsbürger, welche buche noch keinen Ausdruck gefunden, welcher die Grenz« zwischen I hjx jxtzi bestehende monarchische Regierungsform erhalten und Abrüstung und Rüstung bezeichnete. Die HeereSeinrichtungen sind vertheidigen wollen und zwar sowohl in Angelegenheiten des in den verschiedenen Ländern verschieden, und wenn man die Heere I deutschen Reiches als in solchen des engeren weimarischen auf Frieden-süß gesetzt haben wird, wird man nicht sagen können,! Vaterlandes. Berga gehört dem bei jeder NeichötagSwah daß die Nationen, welche die Abrüstung acceptirt haben, sich in den beiß umstrittenen dritten weimarischen Wahlkreise Jena- gleichen Bedingungen der Offensiv-u^ Lassen NeMadt an in dem bei der letzten Re.chStagSwahl der wir daher dieses Argument den FriedenSgesellschasten." national!,berale Abgeordnete Bassermann gewählt wurde. — Auf die Versicherung der „Schles.Ztg.", die Canal- tk. Meiningen, 16. Mai. Die Einberufung de» Vorlage werde „schlank" durchfallen, erwidert die „Köln. I Landtages wird für Mitte Ium angekündigt. VolkSztg.": „Wir glauben, daß da« freiconservative Blatt! * Homburg v. ».Höhe, 15. Mai. Das OfficiercorpS und die Conservat.ven überhaupt sich täuschen." DaS Regiments Nr 80 ist für Mittwoch beim Kaiser Centrum scheint also nach wie vor gewillt, der Retter der j« Wiesbaden zum Frühstück geladen. Am Donnerstag ist Regierung aus der Canalnoth zu sein. j„ Wiesbaden Parade über die Garnison, daS hiesige — Der Reichskanzler giebt amtlich bekannt, daß der I Bataillon, sowie das Lehrbataillon in Biebrich. 7, —.,7 jZ „'niff. l». I htule früh linen Spajikrrill und »ahm später im stantinoprt gestattet worden ist, BefahigungSzeugniffe kur I7 g. .7/ , . den einjährig.sreiwilligen Militärdienst auszustellen. Die! verschiedene Vorträge entgegen. ^"Kasern Anstalt darf jedoch solche Zeugnisse nur d njenigen ihrer ^r m.t dem Pr.nzen Joachim und der Prinzessin V.ctor.a Schüler -rtheil-n, di, eine unter Leitung eine- Regierung-- Lu.s- nach S°nnenb-rg machte e.nen Spa,.ergang durch commiffarS abgehaltene Entlassungsprüfung bestanden baben, Curanlagen und sodann mehrere Wohl.hatigke.tS- sofera für diese Priisung die PrüsungSordnung von Aufsichts I nahm das Kaiserpaar bei der Pri n- wegen genehmigt ist. Dispensation von der mündlichen! 1*^'" s* """ Frühstück ein. Prüfung oder einzelnen The,len derselben sind unstatthaft.! (-) München, 16. Mai. (Telegramm.) Der Ministeria- Der Verleihung der Berechtigung ist rückwirkende Kraft für I rath im Cultusministerium Schraut ist zum StaatSrat s die im Juni 1898 abgehaltene Reifeprüfung beigelegt worden, f im ordentlichen Dienste ernannt worden. Oesterreich-Ungarn. - Rtederösterretchtscher Landtag. * Wien, 16. Mai. (Telegramm.) Die Großgrundbesitzer und die liberalen Socialpolitiker sind abwesend, die Deutsch- Nationalen dagegen größtentheil« erschienen. Abg. Kayser erklärt, die deutsche Volkspartei habe beschlossen, an der Ab- timmung nickt theilzunehmen, da die Interessen deS Deutsch- thumS im Landtage nicht gefährdet seien. Der Land marschall ertheilt dem Abgeordneten Schleicher wegen der. in seiner letzten Rede enthaltenen Angriffe gegen, eine ganze Classe von Staatsbürgern und wegen Verletzung der mrlamentarischen Ordnung einen Ordnungsruf. Desgleichen wird Lueger wegen unparlamentarischer Ausdrücke gegen richterliche Beamte zur Ordnung gerufen. Ein Dnelk. * Prag, 16. Mai. (Telegramm.) Nach einer Wiener Mel dung der „Narod. Listy" hat der Hofrath Heiterer-Schaller vom Verwaltungsgerichtshofe, der Referent im Kirchen- bauprocesse gegen die Wiener Stadtgemeinde, sich durch die jüngsten Angriffe im niederösterrrichischen Landtage für beleidigt erachtet und als Officier die Angelegenheit einem Officiers-Ehren- rathe unterbreitet. Da der Bürgermeister vr. Lueger sich nicht chlägt, trug der Ehrenrath dem Hofrath auf, vom Landmarschall Gudenus Genugthuung mit der Waffe zu fordern, weil dieser dir Angriffe auf den Verwaltungsgerichtshof nicht zurück gewiesen hat. Heiterer-Schaller sandte als Zeugen zwei Generale zu GudenuS. (Boss. Ztg.) , Das deutsche Programm. ' . * Wien, 16. Mai. (Telegramm.) Heute hat sich der RedactionSauSschuß der Vertrauensmänner zur Feststellung des gemeinsamen deutschen Programms versammelt. Frankreich. Die Vorgänge im VeralhungSzimmer des TreyfuS-KriegSgerichtS. * Paris, 15. Mai. Der „Temps" ist in der Lage, die Vor gänge zu schildern, die sich im Ber athungS zimmer des Dreyfus-KriegsgrrichtS abspielten. Nach viertägiger, nichtöffentlicher Verhandlung traten die sieben daS Kriegs gericht bildenden Officiere in eine geheime Berathung. Sofort theiltr ihnen Oberst Maurel, der den Vorsitz führte, mit, daß er Documente erhalten habe, die sich auf den Proceß beziehen und dir, wie er sagte, die Schuld deS Dreyfus bestätigen. Er legte dann vier Stücke vor, erstens den Zettel, beginnend „6e canaills äs v....", zweitens die Uebersetzung eines Telegramms des Obersten Pa- nizzardi, beginnend „Hauptmann Dreyfus verhaftet", drittens ein zur Vergleichung beigegebenes Schriftstück mit pseudonymer Unterschrift eines andern fremden Militärattaches. Dieses Pseu donym begann mit dem Buchstaben L. Das dritte Stück sollte als Beweis dienen, daß auch daS erste, die Schrift Schwarzkoppen's trage. DaS vierte Stück ist eine Art Biographie des DreyfuS, worin unter Anderem ausgrführt war, daß durch den ausländischen Nach richtendienst des französischen Kriegsministeriums bekannt wurde, Deutschland habe Kenntniß vom Schrapnel Robin erhalten, während Dreyfus an der pyrotechnischen Schule in Bourges war, wo dieses Geschoß hergestellt wurde. Ferner habe Deutschland Kenntniß eines Lehrcurses der Pariser Kriegsschule erhalten, dem Dreyfus beiwohnte. Dieser LehrcurS sei sogar in einer vorzüglichen Uebersetzung in einem deutschen Blatt abgedruckt worden. Die Biographie, di« diese Details enthielt, war schön kalligraphisch auf weißes Papier geschrieben, da» den Kopfdruck: „Kriegsministerium, Labinet de» Minister-" zeigt«. Oberst Maurel verlas die vier Stücke. Er versicherte, daß der PnfaugSbuchftabe v. im ersten wohl(?!) Dreyfus bedeute und daß hier nach dem BerglekchSstück der Nummer 3 die Schrift Schwartzkoppen'S vorliege. Maurel be tonte noch die Bedeutung der Depesche Panizzardi's und übergab die vier Stücke dann den Richtern. Jeder prüfte unter Ver gleichung die Schriften. Daraus trat eine UeberlegungSpause ein. Eine Discussion sand nicht statt. Keinerlei Meinungsaustausch er folgte , kein Wort wurde gesprochen, jeder Richter bewahrte seine Eindrücke für sich. Man schreitet zur Einsammlung der Stimmen. Der Vorsitzende fragt, beim Jüngsten beginnend, Jeden: Jst Alfred DreyfuS schuldig? Alle der Reihe nach antworten: Jal Ein einziger Richter zeigte sich zögernd, er schwankte einige Sekunden, bevor auch er Ja sagte. (Frkf. Ztg.) * Paris, 15. Mai. Die Enthüllung des „Temps" bildet die wichtigste und nothwendigste Ergänzung zu den Enthüllungen des „Figaro". AuS der Enquete des Cassationshofes ist festgestellt, daß man vor der Verhandlung des Dreyfus-KriegsgerichtS im Kriegsministerium wissen mußte, erstens, daß der Brief: „60 crmaiUe äo v." sich nicht auf DreyfuS bezog, und zweiten-, daß die dem Kriegsgericht insgeheim vorgelegte Uebersetzung der Depesche Panizzardi's falsch war. Die Verurtheilung DreyfuS' wurde also durch wissentlich falsche Beweise hrrbeigeführt. Daraus geht hervor, daß die Vorgänge innerhalb deS BerathungS- zimmerS des Kriegsgerichts für den CaffationShof zur Beurthrilung der RevIsionSfragr von besonderem Interesse waren, obwohl die Frage nach der formellen Illegalität nicht gestellt war. Man darf annehmen, daß die vom „TempS" geschilderten Vorgänge dem ver einigten CaffationShof mindesten» feit der Vernehmung des Haupt manns Freystätter bekannt sind, der ja als Jüngster von den Richtern DreyfuS' dessen Schuld zuerst bejahte. (Frft. Ztg.) * Parts, 16. Mai. (Telegramm.) Ja Folge der Ent hüllungen deS „Temps" und der Mittheilung der Geheimacten des ersten DreyfuS-ProcesseS ist die Regierung gezwungen, eine Untersuchung gegen den Vorsitzenden de» Militärgericht» Oberst Maurel einzuleiten. (Mgdb. Ztg.) * Paris, 16. Mai. (Telegramm.) Dem „Figaro" zufolge wird Ptquart beim CaffationShof eine ergänzende Unter suchung über die Fälschung beantragen, die nach seinem Ab gänge vom KriegSininisterium mit dem Petit Bleu vor genommen wurde. Major Marchand * Parts, 16. Mai. (Telegramm.) Im heutigen Ministerrathe wurde daS Programm für den festlichen Empfang der demnächst aus Afrika zurückkehrenden Ex pedition Marchand'« festgestellt. Die Expedition wird in Toulon durch die Behörden empfangen werden. Zwei Tage später wird sie in Pari« eiatreffen, wo sich Vertreter de» Kriegs-, de« Marine- und de« Colonial- Ministeriums, sowie VerwaltungSrath« - Mitglieder de« „Cercle Militaire" zum Empfange einsinden. Die Mit glieder der Expedition werden sodann zu einem Früstücke nach dem Marine-Ministerium fahren. Abend« findet ein Empfang im „Cercle Militaire" und den Abend danach ein solcher im Coionial-Ministerium statt. Niederlande. Die Haager Fric»enSc»nferenz. * S'Äravenhage, 15. Mai. Heute erschien die officielle Liste der Theilnehmer der Frieden»conferenz, die, in französischer Sprache gehalten, alphabetisch geordnet ist, mit ^Ilemagne beginnt und mit Turpuie endet. Vertreten sind 26 Staaten durch 98 Delegirte. Die meisten Delegirten haben Rußland und die Türkei, nämlich je 8. Dann kommen Deutschland, Oesterreich, Frankreich mit je 6, Bulgarien figurirt besonders in der Liste mit zwei Vertretern, unabhängig von der Türkei. Bei Montenegro hingegen ist auf Rußland verwiesen. Von überseeischen Staaten sind repräsrntirt die Vereinigten Staaten, Mexiko, Persien, Siam, China und Japan. Der Papst, der bi« zum letzten Augenblick An- trengungen gemacht hat, zugelaffen zu werden, ist auf der fiste nicht erwähnt. Der russische Botschafter St aal über- »rachte dem holländischen Minister de« Auswärtigen de Beau- ort den Newski-Orden al« Dank de« Zaren für die Vor- »ereitung der Conferenz und besichtigte hierauf da« „Huis ten Busch". In diesem Palast sind alle Vorbereitungen zum Empfange der Conferenz getroffen. Im Oraniensaal, wo di« Conferenz ihre Gesammtsitzungen halten wird, sind Bänke hintereinander ausgestellt in einer Weise, die an ikirchenbänke erinnert. Man glaubt, den Sitzungssaal eines ConcilS zu sehen. — Die übrigen zierlichen Säle des Palastes, die theil« chinesisch und japanisch decorirt, sind durch Auf teilung großer Tische zu Sitzungsräumen für die Com missionen eingerichtet. Als ConversationSzimmer wird den Conferenzmitgliedern der Salon der Königin Sophie dienen, in dem, da sie eine württembergische Prinzessin war, da« Porträt de« Königs von Württemberg hängt. Im NestaurationSraume sind die drei lebensgroßen Porträts Ser drei letzten Könige von Holland angebracht. — Am Mittwoch giebt der holländische Minister deS Auswärtigen de Beaufort eine Soiröe, um den Mitgliedern der Con- erenz Gelegenheit zu geben, sich kennen zu lernen. Hier hofft man, die Conferenz werde, wenngleich nicht in Bezug auf eine Abrüstung, doch in Einzelfragen positive Ergebnisse jaben, namentlick betreffs der Genfer Convention, des Seekriegsrechts und der Schiedsgerichte. Man er wartet, daß besonders die amerikanischen Delegirten in der Frage der Schiedsgerichte «inen großen Eifer entfalten werden. (Frkf. Ztg.) * Rom, 16. Mai. (Telegramm.) In der „Nuova Antologia" schreibt CriSpi über die FriedenSconferenz, daß durch sie die Ursachen zu Streitigkeiten, die Beweggründe zu Revolutionen und Kriegen in den Hintergrund geschoben, aber nicht beseitigt werden können, daß trotz Allem der Kampf auSbrechen werde, sobald die Nationen ihn für nöthig und aussichtsvoll erachten. Nur die Bildung „Vereinigter Staaten Europas" könne Frieden und Verbrüderung der Völker gewährleisten. Crispi hat schon am 17. Sep tember 1877 in Gastein auS BiSmarck'S Munde dessen bekannte« Urtheil über Abrüstung und Weltfrieden ver nommen, und er bemerkt: „Mit dem Urtheil eine« Bismarck sollte die Sache erledigt sein." (Voss. Ztg.) Afrika. Transvaal und England. * London, 15. Mai. Die „Exchange Telegraph Company" meldet heute ebenfalls, daß Chamberlain sehr für die Zusammenkunft Milner'S mit dem Präsidenten Krüger sei. Schon gelegentlich der letzten Anwesen heit Milner'S in London sei eine solche Zusammenkunft vorgeschlagen und eine Liste der zu diScutirenden Punkte aufgesetzt worden. Die Zusammenkunft werde wahrscheinlich anfangs nächsten Monat- stattfinden. In Südafrika wisse man, daß Krüger fest entschlossen sei, die Dynamit-Concefsionen aufzuheben, und daß das Nähere darüber Milner auf der Conferenz mitgetheilt werden folle. Andererseits verlautet, daß die pessimistischen Ansichten noch immer vorherrschen. England ist mit seinen militärischen Vorbereitungen noch nicht fertig und will Zeit gewinnen. Wenn Krüger nicht in allen Punkten nachgebe, so meint mau, gebe e« doch Krieg. (Frkf. Ztg.) (Fortsetzung in der 1. Beilage.) Lina Morgenstern- die bekannte Schriftstellerin und Vorsitzende des unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin stehenden Vereins Berliner Volksküchen, schreibt un» ck. ä. Berlin, 11. Mai 1899: „Wir bestätigen Ihnen gern, daß auch diesmal die Sendung Ihres Kakaos Eco- nomia wohlschmeckend »ud leicht löslich war und wir mit derselben ebenso zufrieden wäre», wie mit den früheren Ausführungen unserer Bestellungen. Ich theile den Ka kao mit der Kochschule unseres Vereins, die anch ihre Zufriedenheit geäußert hat." Kakao-Kompagnie Ibeockop keiodsi'ckl, O. m. d. 8. kabrik: IVaucksdelc-llawdnrx. Wir verweisen ans unser heutiges Inserat „Einladung". 8si NLvrvu- rmä Vlagvvleiäeu, llaruKriss unä Vivdt, bei vLlarrkv» ävr u. VvräauunKS-VrKarrv wirä äis 8slvs1oi' mit Lllzgsreicdllötsin krkolg angeveultet. l.eiekt vs!*ckau>iek. kiaenfi'ei. VvIrLidlr ersten ktnnxes. Von vielen Autoritäten un6 bekannten irrten besonders jenen Personen empkoklen, vvelcks rukolxe sitrenäer bebensweise an klerrnaLirrsi' DLsrlttvuv und ULurorrLtolävL, sowie Lvalürloi» LloEkvvolruvI leiden Vorrkltdig iu Uiueralwasser-Naucklungeu unck wo ckies nicht ckvr »ein sollt«, woncke man «ick an clio ZLlvstor^llsUsücklkseUon la Lpsrlgr
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