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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189502184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-02
- Tag1895-02-18
- Monat1895-02
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1895
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haß die Währungsfrage tiefgehend sei und von ungeheurer Bedeutung für das gesammte wirthschajtliche Leden, es sei daher die Pflicht des Reichskanzlers gewesen, eine wohlwol lende Prüfung der Frage in Aussicht zu stellen. Rach dem Schlußwort de« Abg. o. Kardorff (Retchsp.) wird der Antrag mit großer Mehrheit angenommen. — Ls folgt der mündliche Bericht der Geschästsorvnungskommisston über den ihr gewordenen Auftrag, die Frage der Verschärfung der Disziplinargewalt des Reichstag« zu prüfen und eventuell Vorschläge zur Abänderung der Geschäftsordnung zu machen, sowie die Berathung de« vom Abg. Roerrn gestellten und von zahlreichen Milgliedern de« Reichstags unterstützten An trages auf eine andere Fassung des tz 60 der Geschäftsord nung. Nach diesem Anträge soll im Falle gröblicher Ver letzung der Ordnung das Mitglied durch den Präsidenten von der Sitzung ausgeschlossen werden können. Leiste dasselbe der Aufforderung de« Präsidenten zum Verlassen de« Saales keine Folge, so soll der Präsident befugt sein, die Sitzung aufzu heben. Wenn während der Dauer der Ausschließung in an deren als GeschäftSordnungssragen eine Abstimmung erfolge, bei der die Stimme des ausgeschlossenen Mitgliedes den Ausschlag hätte geben können, so müsse die Abstimmung in der nächsten Sitzung wiederholt werden. Der Referent der Geschäftsordnungskommission, Abg. Träger (freis. Volksp.) führt aus, er komme mit leeren Händen, da in der Kom mission nach keiner Richtung hin eine Mehrheit erzielt wor den sei; alle Anträge auf Verschärfung der Disziplinargewalt seien abgrlehnt worden. Abg. Roeren (Ctr.) betont, daß der Präsident zur Aufrechterhaltung der Ordnung verpfllchtet sei, und demgegenüber habe der Reichstag die Verpflichtung, dem Präsidenten die Mittel zur Aufrechterhaltung der Ord- nung zu geben. Der Ordnungsruf sei nicht ausreichend für solche Verletzungen, die den ersten Anforderungen de« Anstandes widersprechen oder für Beschim-psungen und Verleumdungen. Hier sei eine Lücke in der Ge schäftsordnung,! und es möge der vorliegende An.rag mög lichst einstimmig angenommen werden. Abg. Singer (Soz.) meint, die beabsichtigte Verschärfung der Disziplinargewalt hänge mit dem bekannten Anträge der Staatsanwal Schaft auf Strafverfolgung des Abg. Liebknecht wegen des Vorfalls in der Sitzung vom 6. Dezember v. I. zusammen. Dre Verhandlungen des Reichstages hätten dazu keine Veranlas sung gegeben. Auf der Rechten seien ebenfalls schwere Oro- nungswidrigkeiten vorgekommen, vor Allem müsse der Reichs tag gegen Aeußerungen, die vom Bundesrathstische aus er folgten, geschützt werden. Kein anderes Parlament würde sich solche Aeußerungen gefallen lassen, wie sie beispielsweise der mecklenburgische Bevollmächtigte neulich gethan habe. Der Geist, der die Umsturzvorlage beseele, beherrsche auch das Vorgehen bezüglich der Disziplin im Reichstage, und der jetzige Vorschlag sei nur der erste Schritt zu noch schärferem Vorgehen. Mecklenburgischer Bevollmächtigter v. Oertzen bemerkt, er habe nichts gesagt, was das Haus verletzen könnte. Er brauche keine Jmunität, er spreche ,so, wie er es vor seinem Monarchen und vor seinem Gewissen verantworten kann. Abg. v. Levetzow (kons.), Präsident des Reichstags, stellt entschieden in Abrede, daß das Vorgehen bezüglich der Disziplinargewalt mit dem erwähnten Anträge der Staats anwaltschaft im Zusammenhänge stehe. Das Vorgehen sei schon vor diesem Anträge in Aussicht genommen worden. Er bitte, den Antrag Roeren anzunehmen, der in der Haupt sache dem entspreche, was er für wünschenSwerth halte. Mit der Annahme des Antrages überhebe man ihn det Überle gung, ob zwischen seiner Auffassung und derjenigen der Mehr heit des Hauses eine Divergenz bestehe, sowie der Erwägung, die ihn veranlassen könnte, den Präsidentensitz zu verlassen. Ihm liege nichts ferner als die Beschränkung der Redefreiheit. Freiheit könne nur bestehen, wenn man sich Beschränkungen auferlege. Nützlich für das Ansehen und die Würde des Reichstags sei es auch, wenn ein Antrag auf Herabsetzung der BeschlußfähigkeitSziffer bald an das Haus komme. Werde der vorliegende Antrag Roeren angenommen, so leiste damit der Reichstag sich selbst und dem Vaterlande einen Dienst. Abg. Pieschel (natl) spricht sich mit aller Entschiedenheit für die Verschärfung der Disziplinargewalt aus. Abgeorbn. Lenz mann (freis. Vp.) erklärt Namens seiner Partei, daß diese dem Anträge Roeren nicht zustimme, weil dazu keine genügende Veranlassung vorliege. Abg. Bebel (Soz.) wendet sich ebenfalls gegen den Antrag. Es gebe in keinem anderen Parlament so wenig Redefreiheit, wie im deutschen Reichs tage, wo selbst Aeußerungen gerügt würden, die in jeder Volksversammlung in Anwesenheit von Polizeweamten an standslos gebraucht werden könnten. Darauf wird der An- trag mit sehr großer Mehrheit angenommen. Oesterreich. In Böhmen und Steiermark beab sichtigt man jetzt, in den Mittelschulen beide Landessprachen deutsch und tschechisch, bezw. slooenisch, zwanzsweije als Lehr gegenstand einzuführen. Der böhmische Landtag hat bereits einen dahingehenden Antrag de« Grafen Schönborn, den LandeSauSschuß zu beauftragen, im Einvernehmen mit der Regierung Maßnahmen zu treffen, welche die Einsührung des obligatorischen Unterrichts in beiden Landessprachen an den Mittelschulen bezwecken, an den HauShaltSausschuß ver wiesen. Der Antrag hat Aussicht auf Erfolg. Schweiz. Der Schweizer Bundesralh läßt die ihm gegen die Anarchisten zustehenden Vollmachten nicht auf dem Papier stehen. Nachdem erst jüngst eine Anzahl solcher aus- gewiesen und an die Grenze gebracht worden, har er neuer- dmg« die Ausweisung von fünf in Lugano wohnenden fremden Anarchisten beschlossen. Bulgari«». Die „K. Z." bringt aus Sofia eine Meldung, die wenn sie sich bestätigt, beweist, daß Bulganin bereits mit vollen Segeln in russisches Fahrwasser treibt. Der alte Verschwörer Zankow har augenscheinlich Oberwasser gewonnen und sein Plan, den er dem Fürsten Ferdinand, als die einzige Lösung der Schwierigkeiten auszudrängen sucht, geht dahrn, die Entlassung des jetzigen KabinetS und die Auflösung der Sobranje durchzusrtzrn; bis nach den Neuwahlen, deren Ausschreibung sofort erfolgen müßte, soll einem aus allen Parteien gebildeten Grschäjlsministerium die Verwaltung anvertraut werden. Dann soll, schlägt Zankow vor, eine Abordnung aus dem Volke zum Zaren entsandt werden mit der Bitte u« Anerkennung des Fürsten Fer dinand, wofür Bulgaren den Russen das Recht zugestehen will, der bulgarischen Regierung unter allen Umständen die Richtung der auswärtigen Politik vorzuschreiben. Zankow glaubt sich seines Sieger sicher während Gtoilow, wie der Berichterstatter der „K.-Z." versichert, sich alle Mühe giebt, den Staalswagen im richtigen Geleise zu erhalten; er wird aber in seinem Bemühen durch seine übrigen Ministerkollegen lahmgelegt. Man darf sich demnach für d»e nächste Zeit schon aus die schwerstwiegenden Ueberraschungen gefaßt machen. OertlicheS ««» Löchsische«. Riesa, 18. Februar 1895. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverord netensitzung, Dienstag, den 19. Februar 1895, Nachmittags 6 Uhr. 1. Berathung einer Anzahl Abschnitte des Haus haltplanes für die Stadt Riesa auf das Jahr 1895. 2. Raths beschluß über Anstellung einer Albertinerin für das hiesige Stadtkrankenhaus. Raihsdcputirte: Herr Stadtrath Schwar zenberg, Herr Stadtrath Hynek. — Der Tlbstrom ist nun auch hier mit einer Eisdecke, die sich durch Festsetzung des Treibeise- gebildet hat, ver sehen. — Momentan scheint e-, als wollte ein Witterungs umschlag eintreten, wenigstens hat sich die Temperatur heute Mittag auf -s- 3« gehoben. Von der Unterelbe schreibt man, daß die Eisbrechdampfer bis etwa einen Kilometer über Harburg hinaus vordrangen und den Strom hier in 150 m Breite eisfrei legten. Im übrigen liegt die Eisdecke der Elbe im vollen Bereiche Preußens, Mecklenburgs und Anhalts fest — mit Ausnahme einer etwa 28 Kilometer großen Strecke vom Kurzen Wurfe bei Roßlau abwärts. — Die untere Saale setzt sich ebenfalls zu und der Eisstand hatte sich hier bis Groß-Rosenburg ausgedehnt. — Gestern Nachmittag raste cin mit zwei Pferden be spanntes Schlittengeschirr vom Kaiser Mlhelmplay kommend die Kastanienstr. entlang und zwar zu einem Theil auf dem links seitigen Trottoir. In Nähe des oberen Schulhauses gelang es endlich, die scheu gewordenen Pferde zum Stehen zu bringen. Zu bewundern ist, daß bei dem Vorgänge weder Straßenkandelaber noch Hydranten gelitten haben. Das Ge schirr gehörte einem Gutsbesitzer aus dem Dorfe Roitzsch, dessen Bedienstete eine Schlittenfahrt mit Genehmigung ihres Drenstherrn unternommen hatten. Die Insassen des Schlittens wurden bei der tollen Fahrt sämmtlrch aus dem Schlitten geworfen, glücklicher Weise ohne dabei Schaden zu nehmen. — Der Hausbesitzerverein beschloß in seiner am Sonnabend Abend im Saale des „Kronprinz" abgehaltenen Versammlung einstimmig die Begründung einer Hastpflicht- Versicherungsgesellschaft und genehmigte ferner, unter einigen Abänderungen das vom Ausschuß entworfene Statut. Die Gesellschaft hat den Zweck, ihre Mitglieder gegen Schäden- ansprüche zu versichern, die gegen erstere als Grundstücksbe sitzer aus Unfällen für verletzte Personen erhoben werden können. Die Mitgliedschaft kann nur von Mitgliedern des Vereins der Hausbesitzer zu Riesa erworben werden. Die Grundstücke sollen nach 6 Gefahrenklassen, die sich nach der Größe der Grundstücke, dem allgemeinen Verkehr darin, den baulichen Anlagen rc. richten, eingetheilt und darnach dre Prämren erhoben werden. Stach erfolgter Abänderung des Statut-Entwurfs und der Erledigung des weiter Erforder lichen wird den Mitgliedern des Hausbesitzervereins durch den Vorsitzenden desselben weitere nähere Mitiheilung ge- macht werden. — Ein wegen schweren Diebstahls mehrfach, darunter auch mit Zuchthaus, vorbestrafter 28;ahnger Gärtner aus Quedlinburg, der am benachbarten Merzdorf arg „gelang- fingert" halte, wurde am Freitag in Leipzig in Hast ge- nommen. Derselbe war vor einigen Tagen nächtlicher Weile aus dem Riltergute Merzdorf eingebrochen und hatte da selbst werthvolle Schmucksachen und 300 Mark baares Geld gestohlen, dabei aber einen Zettel verloren, auf dem sich die Adresse einer Leipziger Dirne befand. Man fuhr sofort nach Entdeckung de-Diebstahls mit dem Zettel nach Leipzig, ver ständigte dort die Polizei und war nach Verlaus einer halben Stunde wieder im Besitze fast sammtlicher gestohlenen Gegen stände, die sammt dem Einbrecher bei der Dirne vorgefunden worden waren. — Alle Fortbildungsschüller, welche in dem Wahn be fangen sind, da« Flegeleien emem jungen Menfchen heutigen Tages sehr gut anstehen, mag em Unheil des Dresdner Amtsgerichts eines Anderen belehren und gleichzeitig zur Warnung dienen. Der 17 Jahre alte Handarbeiter un» Fortbildungsschüler Max Ernsk LippMann aus Neugruna hatte sich vor dem Gericht wegen Beleidigung, Hausfriedens bruchs u. s. w. zu verantworten. Der Angeklagte, dem von seinem Lehrer bas ungünstigste Zeugniß ausgestellt wird, ist am 15. Oktober v. I. in der Fortbildungsschule in flegelhafter Weise aufgetreten, wobei er an die Schulbänke schlug, daß die Tintenfässer herausfiielen und deren Inhalt Flecke verursachten. Als der freche Bursche deshalb von dem Lehrer zu Reoe gestellt wurde, erging er sich in den gemein sten Redensarten gegen denselben und entfernte sich auch nicht, trotzdem er hierzu mehrfach aufgeforbert worden war. Als einige Zeil daraus Lippmann seinem Lehrer in Dresden begegnete, beleidigte er diesen auf der Straße zu Angehör e,ner Anzahl Kinder. Der freche Lümmel wurde zu einer Gesängnißstraf« von zehn Monaten verurtheilt. "Jahnishausen. Um den geehrten zahlreichen Besuchern unseres Ortes etwa« „Hochfeines" zu bieten und um mit anderen Sälen konkurriren zu können, wird jetzt der Saal de« hiesigen Gasthofe« durch Herrn Dekoration«, maler SonS-Rtesa neu gemalt. Blumengewinde, Friese, Decken und Deckengemälde versprechen recht hübsch zu wer den. Rach den Fastnachlstagen wird der über 100 m große Ballsaal von der bekannten Firma Unger-Riesa mit feinste« Riemenparquet belegt und soll, wie verlautet, zu« 10. März d. I., au welchem Tage Herr StabStrompeter Linke sein 3. Abonnementskonzert geben wird, zugleich die festliche Ein weihung stattfinden. Ballgäste und fröhliche Sommerbesucher werden gewiß auf dem verschönten Saale frohe Stunden ver leben. Oschatz, ll6. Februar. Vier goldene Jubiläen hat der hiesige Schmiedemeister Emil Zapf, wohnhaft in der Dresdner Straße, in diesem Jahre Gelegenheit zu feiern. Den 12. März das Meisterjubiläum, den 17. März das Bürgerjubiläum, den 1. April 50 Jahre als Pächter seiner Schmiede und den 7. April die goldene Hochzeit. Dresden. Seine Majestät der König hat, wie aus Dresden gemeldet wird, dem Staatsminister Minister der Justiz Dr. Schurig den Vorsitz im Gesammtministerium und den Vorsitz bei den in LvsnxsUels beauftragten Staatsministern, zugleich auch die Function eines Ordens- kanzlers übertragen. * Dresden. Der lange anhaltende Winter kommt vor Allem dem Schlittschuysport gelegen. Alle Abende giebtS hier eine Anzahl Petersburger Nächte und am Tage tönen von allen Bahnen her die Walzerconcerte, nach welchem Jung und Alt dahin schwebt. Am gestrigen Tage wurden die Be- sucher der Carolateiche wieder durch das Erscheinen des Prinzen und der Prinzessin Friedrich August und des Prinzen Albert erfreut, welche mit einer Anzahl Officiere dem Schlitt- schuhfahren mit Eifer oblagen. Die Frau Prinzessin ließ ihre Begleiter immer weit hinter sich und verschwand unter de» übrigen Fahrern; an dem Suchen und Finden beteiligten sich immer mehr der Anwesenden, so daß eine allgemeine Hascherei daraus wurde, die noch anhielt, als die hohe Ur heberin die Eisfläche verlasse» hatte. Potschappel, 17. Februar. Bei Ankunft des Abends 7,55 vom Kohlenbahnhof abgegangenen Arbeiterzuges nahm ein Aufgebot von acht Gendarmen vorgestern verschiedene Verhaftungen vor. Es handelte sich um die Ermittelung der Excedenten, welche Abend» zuvor bei demselben Zuge emen den Controldienst am Ausgange des Bahnhofes be sorgenden Schaffner schwer mißhandelt halten. * Pirna. Das neue Adreß- und Geschästshansbnch für Pirna und Copitz für das Jahr 1895 ist soeben im Verlage von F. I. Eberlein in Pirna erschienen. Das in der 7. Ausgabe vorliegende Werk ist nach behördlichen Unter lagen auf Grund der Hauslisten zusammengestelU und ent hält einen neu aufgenommenen Plan von Pirna in Farben, druck, sowie einen Geschäftsanzeiger. Der Preis des Buches beträgt broch. 2.50 Mk., gebunden 3 Mk. Pirna, 16. Februar. Unsere Stadt steht vor einer ernstlichen Wassercalamität, da infolge des anhaltenden Frostes die Ergiebigkeit der die Sammelbehälter der städtischen Wasserleitung speisenden Quellen ganz wesentlich nachgelassen hat. Erneut ergeht daher die Mahnung an die Einwohner- schäft die Aufforderung, jede Wasserverschwendung zu ver meiden. Roßwein, 15. Februar. Das Dienstmädchen des SchützenhauswirlyeS Böhme hier hatte gestern früh das Un glück, sich in der Waschküche durch vorzeitige Entzündung von Hobelspänen bei der Feuerungsanlage, wobei die Kleider des vebauernswerthcn Mädchens Feuer fingen, erheblich zu ver brennen. Die Verunglückte eilte in'S Freie, wo sie mit Geistesgegenwart die Flammen schnell durch Umherwälzen im Sch .ee erstickte; immerhin aber Hat sie beträchtliche Brand wunden erlitte». Mittweida, 16. Februar. Nach der am 31. Decem- ber 1894 abgeschlossenen Einwohnerzählnng hat die Stadt Mittweida im Jahre 1894 einen Zuwachs von 1101 Ein wohnern zu verzeichnen. Nach dem amtlichen Vermerk «ar der Bestand am 31. December 1893 13 269, während am 31. December 1894 14 370 Einwohner zu verzeichnen waren. Niylau, 15. Februar. Ein gräßliches Unglück har sich heute Nachmittag gegen 1 Uhr in einer hiesigen Fabrik er eignet. Die aus dem Riltergute Mylau als Milchverkäuferin bedienstete verehelichte Gießmann wollt« in der betreffenden Fabrik in einem mit heißem Wasser gefüllten Bottich ihre Milchkannen spülen. Bei dieser Verrichtung stürzte die Gieß mann kopfüber in den Bottich und fand in dem siedenden Wasser ihren Tod. Die Bedauernswerthe, welcher der Kops rotal verbrüht war, wurde nach der hiesigen Leichenhalle ge schafft. Markneukirchen. Infolge emes durch den harten Frost herbeigeführlen Gasrohrbruches, an dessen Auffindung schon mehrere Tage und Nächte hindurch gearbeitet wird, har unsere Gasanstalt einen gewaltigen Gasverlust zu verzeichnen; es mußte an einigen Abenden die Straßenbeleuchtung einge stellt und schließlich der ganze östliche und nordöstliche Theil der Stabt vom Gasrohrnetz abgeschnitten werden, Reichenbach,15. Februar. Seit Donnerstag Morgen ist der Betrieb der hiesigen Gasanstalt abermals gestört und die Gasabgabe eingestellt worden. Leider sind dadurch viele Geschäfte in ihrem Betriebe von 'Neuem in höchst unliebsamer Weise gestört. Plauen, 15. Februar. Drei Arbeiter der hiesigen städtischen Gasanstalt, welche sich heute Vormittag aus der Neudorser Straße ziemlich 3 Meter unter der Erde befanden, um einen Gasröhrenbruch zu beseitigen, sind insolge des au»« geströmten Gase«, das sie bei ihrer Beschäftigung einethmcien, > in Ohnmacht verfallen und von einem vierten Arbeiter, der I außerhalb der Vertiefung beschäftigt war, unter Anwendung s eines Seiles herausgeholt worden. Aerztliche Hilfe war so- ! fort zur Stelle. Die drei Arbeiter wurden in die nahe „Reichshalle" geschafft, wo sich zwei derselben bis Nachmittag» ! gegen 1 Uhr derart erholt hatten, daß sie in ihre Wohnung , gefahren werden konnten. Aber auch der dritte Arbeiter be findet sich außer Lebensgefahr. Um die Rettung der Arbeiter Haden sich mehrere hilfsbereite Menschen verdient gemacht. Wohn» und si< geschoss Stube Besitze verles fanden Verha raagir der g Jahre verübt Wage! Zehn Jahre strafe, wurde i der Ä Mens gewöh sind r zum! war > beschä hatte, durch in'wi gefun den st Wegs tation zur S wirth der § das l die 2 gegen so da' Leute währ Hand! in U „Ges Hab Okol geha! Brei Bild ortet folgt zu d Thü' nehn Umg Enk« wur Frai Den einic besä men Verl auch nach gart wor Auä Fra (ein A» «rl S" So « ah
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