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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189503181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-18
- Monat1895-03
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1895
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', . .1» > ->-!->. - Riesaer G Tageblatt u«d Anzeiger WttlM m> Lqritch. r«,,». «r » der König!. Xmtshanptmannfchast Grotzenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. «4. Montag, 18. Mörz 18SS, Abends. 48. Jahrg, Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, «terleljährttcher vr^i,«Preis bei Abholung in den Expedition« in Riesa und Strehla, d« samt, MN Schalter d« laiserl. Postanstalten 1 Mart 25 Ps., durch di« Tröger srei in« Hau« l Mart 50 Pf., durch den «rieMger frei tu« Hau» 1 Marl « Pf. AuseigeuMttuah«, Pa dt» «WM, de« Ausgabetage« bi« Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Lnuk m» «erlag von Sauger 4 Winterlich tu Rtesa. — SeschSstrstelle: «astauteustrah, v». — Für dl, Redaettm, UmurtmorUich: Her» «chmtht tu »takt. SM Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Anna Lanka verehel. Gichuer geb. Sleudte (jetzt verehel. Bertram) eingetragene Grundstück, bestehend aus Wohnhaus, 2 Pferde ställen, Wagenschuppen und Schlachthaus, Folium 56 des Grundbuchs und Nr. 82 8 Abth. des BrandkatasterS für Riesa, im Flurbuche mit Nr. 570 bezeichnet, 5,, Ar groß und mit 75,i, Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 14849 Di. — Pf. soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist der 2. Mai 1895, vormittags 1v Uhr als Anmeldeiermi«, ferner der 18. Mai 1895, vormittags 10 Uhr als BersteigerungStermin, sowie der 30. Mai 1895, vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des BertheUnngSplanS anberaumt worden Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Ueberstcht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts ein gesehen werden. Riesa, am 16. März 1895. Königliches Amtsgericht. * Ass. Reichelt. Sänger G.-S. Pferde-Versteigerung. Am 21. d. MtS., 10 Uhr Vorn», sollen im Kasernen-Hofe der Abtheilung 2 überzählige Dienstpferde öffentlich an die Meis bietenden versteigert werden. Riesa, den 18. März 1895. Kommando der Reitenden Abtheilung 1. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12. TaarSgeschichtc. Deutsches Reich. Bei Eröffnung der Sitzung des StaatsrathS am Sonnabend theilte Se. Majestät der Kaiser einen Artikel der Zeitung „Das Boll" vom 15. d. M. mit, in welchem abfällige Bemerkungen über den Staatsrath gemacht werben. Se. Majestät erklärte, daß derartige Be schimpfungen des Staatsraths, dessen Vorsitzender zu sein Se. Majestät sich zu einer besonderen Ehre rechne, eine Bosheit und Taktlosigkeit dieses Blattes bezeugten, die man nicht ungerügt hinnehmen könne, sondern öffentlich zurück weisen müsse. — In der Sitzung am Freitag wurden die Verhandlungen über die Maßnahmen der Währungspolitik nach der Pause fortgesetzt und mit Annahme des nachfolgen den Antrages abgeschlossen: „Nach der Erklärung des Herrn Reichskanzlers in der Sitzung des Reichstages vom 15. Februar d. I. soll, ohne unserer Reichswährung zu präjudiziren, umer Anerkennung einer nachtheiligen Rückwirkung des zunehmenden Werthunterschiedes zwischen Gold und Silber auf das Er werbsleben, mit den verbündeten Regierungen die Herbei führung eines Meinungsaustausches mit anderen Staaten über gemeinschaftliche Maßregeln zur Abhülfe in Erwägung gezogen werden. Mit Rücksicht auf diese Erklärung, von welcher der Staatsrath mit Befriedigung Kenntniß genommen hat, glaubt derselbe, daß im gegenwärtigen Zeitpunkte keine weiteren Maßregeln zu ergreifen sind, sondern das Ergebniß der in Aussicht genommenen Schritte abzuwarten ist." — In der Sitzung am Sonnabend wurde in die Verhandlungen zu lll der Vorlage „Maßnahmen zur Verbilligung der land- wirthschaftlichen Produktion und zur Erleichterung des Ab satzes der Erzeugnisse" eingetreten, welche bis zum Eintritt der Pause noch fortgesetzt wurden. Wie die „Post" meldet, findet die feierliche Eröffnung des Nordostsee. Kanals am 19. Juni statt. Tags zuvor werden der Kaiser und die zur Theilnahme au der Feier der Schlußsteinlegung erschienenen Fürstlichkeiten und gela denen Gäste das Fest der Stadt Hamburg annehmen, das in einer Beleuchtung der Elbufer seine Krönung erhalten wird. Die erste Durchfahrt der kaiserlichen Schiffe, die von einigen Schiffen der Hamburger Packetfahrt-Gesellschaft und des Bremer Lloyd begleitet sind, wird in Rendsburg unter brochen. Dort sollen größere Truppenvorstellungen entgegen genommen werden. Nach dem Auslaufen der Schiffe aus dem Kanal wird der Kaiser namens des Bundesraths ersucht werden, die Schlußsteinlegung zu vollziehen. Alle zur Feier erschienenen Schiffe geben Salut ab. Dann folgen Feste auf der „Hohenzollern" und auf dem „König Wilhelm", zu denen die Offiziere aller im Kieler Hafen erscheinenden Ge schwader Einladungen erhalten. Der bekannte Parlamentarier Freiherr v. Schorlcmer- Alst ist am Sonntag Mittag 1 Uhr gestorben. Zu einer Meldung des „Hamburgischen Corresp.", der Kaiser habe in der Mittwoch-Sitzung des Staatsraths einer Bemerkung des Grafen Kanitz gegenüber erklärt, wenn man fortfahre, seine Person in die Debatte zu ziehen, mache man es ihm unmöglich, die Berathungen des Staatsraths zu leiten, fügen die „Berl. Reuest. Nachr." hinzu, der Kaiser habe, als Graf Kanitz Tags zuvor seine im Staatsrath gehaltene Rede im Wesentlichen an die Person Gr. Majestät adressirte, den Grafen Kanitz aufgefordert, sich an die Minister zu wenden. Zum Antrag Kanitz berichten verschiedene Blätter, Fürst Bismarck habe, dem Wcrtlaute oder dem Sinne nach, ge äußert: „Als Abgeordneter würde ich auch für den Antrag Kanitz stimmen, nicht aber als Reichskanzler". Mit anderen Worten: mit der Verantwortlichkeit einer Regierung ist es nicht vereinbar, für den Antrag Kanitz einzutreten. Vom Reichstag. Am Sonnabend beendigte man die zweite Berathung des Etats der Post- und Tele graphenverwaltung. Beim Extraordinarium erklärt Staatssekretär ».Stephan auf Anregung des Abg. Grafen v. Schlieffen-Scklieffenberg (kons.), daß bei der Vergebung von Arbeiten für die Pvstbauten die Handwerker am Orte stets berücksichtigt würden. Der Titel „Neubau einesjDienstgebäudes in Magdeburg" wird an die Kommission zurückoerwiesen. Die Forderung für ein neues Dienstgebäude in Metz wird nach dem Anträge der Kommission gestrichen. Bei den Einnahmen wird der KommissionSantrag, die Ein- nahmen aus Porto- und Telegraphengebühren um 1830000 Mark höher anzusetzen, angenommen. — Nachdem der Rest des Post- und Telegraphenetats erledigt worden, theilt der Präsident v. Levetzow mit, daß von Mitgliedern aller Parteien ein schleuniger Antrag zur GesckäftSordnung einge bracht worden sei, für die Dauer der Abwesenheit der beiden Vizepräsidenten — der erste Vizepräsident v. Buol ist in Folge eines Trauerfalles in seiner Familie verreist, der zweite Vizepräsident Bürkliu erkrankt — den Abg. Spahn (Ctr.) zum stellvertretenden Vorsitzenden zu wählen. Das Haus nimmt den Antrag ohne Debatte an. Abg Spahn erklärt, daß er die Wahl annehme. Es folgt der Etat der Reichsdruckerei. Abg. Schumacher (sozd.) bringt Beschwerden über die Arbeiterver hältnisse in der Reichsdruckerei vor. Direktor im Reichs postamt Fischer erwidert, daß in der Kommission von solchen Beschwerden keine Rede gewesen sei, er sei daher nicht in der Lage, auf die jetzt plötzlich vorgebrachten Klagen ohne jede Vorprüfung einzugehen. Aber nach den Erfahrungen, die man mit derartigen Beschwerden bisher gemacht habe, müsse er die Beamten gegen die Vorwürfe des Vorredners mit aller Entschiedenheit in Schutz nehmen. — Darauf be ginnt die Berathung des Etats des Auswärtigen Amts. Abg. Hasse (natlib.) fragt an, was die Reichsregierung zum Schutz der Deutschen in Venezuela zu thun gedenke. Staatsminister Freiherr v. Marschall erwidert, daß sich die Regierungen Deutschlands, Frankreichs, Belgiens und Spaniens schon früher dahin vernändigt hätten, zum Schutz ihrer Landesangehörigen gemeinschaftlichst vorzugehen. Es werde auch in Zukunft für den Schutz der Deutschen in Venezuela genügend gesorgt werden. Auf eine Anfrage des Abg. «Schmidt-Warburg (Ctr.) erklärt Saaisminister Krhr. v. Marschall weiter, daß die Reichsregrerung tue gerechten Forderungen der deutschen Gläubiger bei o r griechi schen Regierung mit vollem Nachdruck gewahrt habe. ES entspreche der Gerechtigkeit, daß ein Theil der verpfändeten Ueberschüsse des griechischen Staates zu Gunsten der Ver besserung des Zinsfußes und der Amortisation verwendet werde. Die Angelegenheit sei aber eine ernste Warnung für alle Diejenigen, welche Gelder anzulegen hätten. Sowohl in portugiesischen wie in griechischen Fonds hätten nicht nur Kapitalisten ihre Gelder, sondern leider auch zahlreiche kleine Leute die Ersparnisse ihre» ganzen Lebens angelegt. Diese Leute müßten selbst die Augen aufmachen und nicht Alles glauben, was in den Prospekten steht. Man solle nicht ver gessen, daß die Höhe des Zinsfußes i« umgekehrten Verhält- niß zur Sicherheit des Kapitals stehe. Abg. Schmidt- Warburg (Ctr.) bemerkt, man möge auch i« Inland« durch Konvertirungen nicht Veranlassung zur Beunruhigung geben. Abg. Graf Limburg-Stirum (kons.) bezeichnet unsere inländischen Konvertirungen als durchaus begründet und stimmt der Warnung des Staatsministers Frhr. v. Marschall zu; Griechenland sei aber leider in vieler Beziehung «ls Schooß- kind behandelt worden, daher seien die Leute, die dort ihr Geld vertrauensvoll angelegt hatten, einigermaßen zu ent schuldigen. Abg. Graf Arnim (Reichsp.) hebt hervor, es müßten Maßregeln getroffen werden, damit nicht Agenten exotische Papiere bei kleinen Leuten anbringen könnten. Dem Anträge des Abg. v. Salisch (kons.) gemäß beschließt das Haus, daß den auswärtigen Missionen nicht bloß, wie die Kommission vorgeschlagen hat, landwirthschaftliche, sondern auch forstwirthschaftliche Sachverständige beigegeben werden. Schließlich wurden nach unwesentlicher Debatte alle übrigen Titel mit Ausnahme des Kolonialetats erledigt. — Im Bericht über die Freitag-Sitzung sind einige Zahlen dahin richtigzustellen, daß die Forderung für den Bau einer Kaserne in WormS von 660000 Mark auf 400000 Mark herabge setzt worden ist und die abgelehnte Forderung für Vergrößerung des Schießplatzes in Lockstedt 1221000 Mark beträgt. Oesterreich-Ungarn. Wie das österreichische Armee verordnungsblatt meldet, ordnete der Kaiser an, daß der Feldzeugmeister v. Schönfeld und der General der Cavallerie Prinz zu Windischgrätz zu General-Truppeninspektoren ernannt werden; diese sollen dem Kaiser unmittelbar untergeordnet sein. Mit Rücksicht auf die anläßlich des Todestages KossuthS für den 24. dss. geplante große Volksdemonstration beschloß das ungarische Ministerium, die Kundgebungen, wie Umzüge und Aushängen schwarzer Fahnen, nicht zu verhindern, da gegen aber mit aller Strenge darauf zu sehen, daß Niemand gezwungen werde, an diesen Trauerfeierlichkeiten Theil zu nehmen. Sollte der Versuch gemacht werden, die an diesem Tage stattfindendon Theater-Vorstellungen, Ballfeste und sonstigen Unterhaltungen zu verhindern und zu stören, so wird die politische Behörde mit der größten Strenge eingreifen. Es wird deshalb für diesen Tag außer einem Massenaufgebot von Polizei auch Militär in Bereitschaft gehalten. Rußland. Ueber die innere Politik in Rußland hat die russische Oberpreßverwaltung an die Redaktionen ver schiedener Blätter ein Schreiben gerichtet, in dem der Ansicht entgegengetreten wird, daß mit der inneren Politik des ver storbenen Zaren gebrochen werden solle. Die Regierung denke nicht daran, eine andere Richtung einzuschlagen. Die Versammlung vom Bund der Landwirthe im Wettiner Hofe z« Riesa. Die am Sonnabend gut besuchte, meist aus Landwirthen bestehende Versammlung eröffnete Herr v. Altrock als Vor sitzender mit einem Hoch auf S. Majestät den König Albert. Als stellvertretender Vorsitzender fungirte Herr Gutsbesitzer Greulich-Zeithain, als Schristführ r Herr Gutsbesitzer Kaule- Röderau. Von Bundesmitgliedern waren vertreten die Herren Reichstagsabgeordneten Schall (W.-Kr. 7 Potsdam, d.-kons.), Sachhe-Merschwitz (W.-Kr. 10 Sachsen-Döbeln, d.-kons.),
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