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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189506114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-11
- Monat1895-06
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1895
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Zu den Festlichkeiten, anläßlich der Nord-Ostsec.Kanal- Eröffnung, wird aemeldet, daß auf Anordnung der Eentral- brhörde alle zur «analfeier in Kiel eintreffendrn Kriegsschiffe fremder Staaten, sowie die fürstlichen Yachten für die Dauer der Festlichkeiten von allen Zollförmlichkeiten und Zollbeauf sichtigungen entbunden sind. Ferner hat im Interesse der fremden Kriegsschiffe die Marineoerwaltung angeordnet, daß sprachenkundige Unteroffiziere und Mannschaften der deutschen Flotte den ans Land beurlaubten Unteroffizieren und Mann schaften der fremden Schiffe als Führer und Dolmetscher bei gegeben werden sollen. — Das Kaiserzelt wird durch elf elektrische Bogenlampen, die Marine-Akademie nebst den be nachbarten Anlagen durch sechs Bogenlampen, durch ebenso viele der Kai des Torpedobootshafens während der Kieler Festtage glänzend erleuchtet werden. Im Ganzen sollen etwa vierzig Bogenlampen und zahlreiche Glühlichtlampen den für die Festlichkeiten bestimmten Anlagen eine voll kommene Tageshelle verleihen. Die Probebeleuchtung wird in einigen Tagen stattfinden. Unsere gestrigen Mittheilungen aus Friedrichsruh über den Empfang des Gesammtausschusse« des Bundes der Land- wirthe ergänzen wir noch durch folgende ausführlichere Meldung. Als Fürst Bismarck, umgeben von seinen Familienangehörigen, auf den Altan hinaustrat, wurde er mit lebhaften Hochrufen begrüßt. Als Borsitzender des Bundes der Landwirthe hielt Herr von Ploetz eine Ansprache, in der er diesen der Dank barkeit der Landwirthe für den Schutz und die Förderung, die er stets der Landwirthschaft habe zu Theil werden lassen, versicherte; der Fürst habe stets die Bedeutung der Land wirthschaft erkannt und deshalb zu rechter Zeil in weiser Fürsorge die produktive Arbeit durch eine weitsichtige und fürsorgende Wirtschaftspolitik geschützt. Als Zeichen der Dankbarkeit überreichte der Bund der Landwirthe eine Adresse und gleichzeitig als Symbol der Standhaftigkeit einen Schild aus edlem Metalle. Schließlich übergab Redner die durch Sammlung aufgebrachte Summe von 10000 Mark zu einem vom Fürsten zu bestimmenden nationalen Zweck. Das dem Altreichskanzler gebrachte Hoch wurde mit Jubel ausgenommen. Nachdem der Fürst seinen Dank für Adresse und Schild aus gesprochen, bemerkte er, daß er gern noch weiter in dem Sinne arbeiten würde, aber taran sei nicht mehr zu denken. An den Handelsverträgen könne während ihrer Geltungs dauer ehrlicher Weise nichts geändert werden. Man müsse deshalb zu sogenannten kleinen Hilfen greifen. Der Wett bewerb der Fraktionen nach schtem Rücktritt, das Heft in die Hand zu bekommen, habe die Annahme der Handelsver träge und die Demüthigung bewirkt, daß die Parlamente Fragen von solcher Tragweite in wenigen Wochen durchge peitscht hätten. An weiterer Kritik hindere ihn seine Stellung zu unseren monarchischen Einrichtungen. Er bitte seine Fraktionsgenossen, bei den Wahlen mehr auf die Vertretung landwirthschaftlicher Interessen zu sehen. Die Landwirthschaft sei das erstgeborene Gewerbe und bilde noch heute die relative Majorität unter allen Gewerbebetrieben, werde aber bei Weitem nicht in erster Linie berücksichtigt. Der Gesetzmacherei ohne Halm und Ar sei der Kriegsruf entgegenzusetzen: Für Halm und Arl Alle produzirenden Gewerbe müßten zu sammenhalten gegen die Drohnen, die regieren, aber nichts produziren als Gesetze. Der Fürst wies dann darauf hin, daß früher die Herrscher ihre angestammten Güter bewirth- schäftete» und dadurch mit der Landwirthschaft in Fühlung blieben; er möchte beinahe sagen: gebt jedem Staatsminister eine Domaine, von deren Ertrag er zu leben habe, oder beiheiligt ihn an einer Industrie, deren Erträge sein Ein kommen bilden; dann werde dieser auch deren Interessen aufmerksamer verfolgen. Mit einem Hoch auf den größten Grundbesitzer, den berechtigten und verpflichteten Schutzherrn der Landwirthschaft und aller produktiven Gewerbe, den Kaiser, schloß der Fürst seine vielfach von lebhaftem Beifall unterbrochene Rede. Matte«. Am Montag wurde das neugewählte italie- nische Parlament mit einer Thronrede eröffnet, in welcher betont wird, das italienische Volk habe durch die Wahlen den Gedanken zum klaren Ausdruck gebracht, daß das Problem, welches eine schnelle Entschließung des Parlaments erfordere, die Ordnung der Finanzen ist. Die Thronrede betont die in der letzteren erzielten, über die Erwartungen hinaus gehenden Ergebnisse. Das thatsächliche Haushaltsgleichgewicht könne nur durch engste Einschränkung der Ausgaben herge- stellt werden ; zur Erreichung dieses Zieles bleibe noch ein Schritt zu thun. Im Weiteren weist die Thronrede auf die Nothwendigkrit von Reformen auf vem Gebiete des Ge meindefinanzwesens, der Verwaltung und der Justizgesetz- gebung hin. Sie stellt ferner noch weitere Gnadcnbeweise, als die bereits ergangenen in Aussicht, sobald die Wieder herstellung der Ordnung die Gewähr für eine Beständigkeit der Verhältnisse bieten werde. Das Parlament könne nicht besser seine Theilnahme an dem Glück der königlichen Fa milie anläßlich der bevorstehenden Vermählung des Herzogs von Aosta zum Ausdruck bringen, als indem es in Italien jeden Anlaß zur Gewaltthat und zum Hasse beseitigen helfe. Die Thronrede hebt lebhaft die Herzlichkeit der Beziehungen Italiens zu den auswärtigen Mächten und die friedliche Lage Europa» hervor und erwähnt in sehr warmen Worten den bevorstehenden Besuch der italienischen Flotte in kiel und England, wobei die enge Freundschaft um England be sonders betont wird. Bezüglich Afrikas wird erktärt, daß Italien keine Abenteurerpolitik verfolge, sondern lediglich die Sicherheit der gewonnenen Stellungen und die finanzielle Unabhängigkeit der dortigen Kolonie erstrebe. Schließlich gedenkt die Thronrede des bevorstehenden 25. Jahrestages der Einnahme Roms durch die italienischen Truppen. vettlichrs om> Sächsisches. Riesa, 11. Juni 1895. — Die Grundsteinlegung zu unserer neuen im Bau begriffenen Kirche wird Montag, den 17. d. M. stattfinden und durch eine besondere Feier begangen werden. Die Weiherede wird Herr Superintendent 0. Harig aus Großen hain halten. — Das 20. Turnfest de» Niederclbegaues, das bekanntlich am 22., 23. uno 24. d. M. in unserer Stadt abgehalten wird, rückt immer naher uno erfreuliche. Weise wird damit auch für dasselbe das Interesse des Publikums allgemach etwas reger. Vor Altem will man nunmehr wissen, in welcher Weise das Fest seinen Verlauf nehmen soll und geben wir deshalb aus dem uns heule vorliegenden Programm einen Auszug, soweit derselbe jür die Einwohnerschaft unserer Stadt und das allgemeine Publikum von Interesse ist. Es findet nach dem Festprogramm statt: Sonnabend, den 22. Juni, Nachmittag von 3 llhr an: Empfang der ankommenden fremden Turner und Vertyellung der Fenzeichen, Programms und WohnungSkarten im Eastyvfe zum Kronprinz, Abgabe der Fahnen. Abends 6 llhr: Commers im Saale des Wettiner Hofes. Sonntag, den 23 Juni, früh 5 Uhr: Weckruf. Früh von '/.7 Uhr an: Empfang der an- tommenden fremden Turner und Bertheitung der Feftzeichen, Pro gramms und WohnungSkarten im Gasthofe zum Kronprinz, Abgabe der Fahnen. Vormittags von '/«IO Uhr an: Beginn des Eeräthe- Wettturnens auf dem Festplahe im Stadtparl und Commers. Nach mittags "/.2 Uhr: Aufstellung des Festzuges aus dem Turnhallenplatze, Kastanienstraße. Nachmittags 2 Uhr: Festzug nach dem Albert- Platze. Hier »csang des Liedes: „O Deutschland, hoch in Ehren." — Hierauf Begrünung der Festgäste. Rach Absingung des Liedes: „Turner aus zum Streite" Fortsetzung des Festzuges durch die Stadt nach dem Feslplatze. Nachmittags c>-4 llhr: Aufmarsch und Freiübungen, alsdann bis 7 Uhr Riegenlurnen, Turnen der Eauvoriurner. Sondervorjührungen der Bereine. Kürturnen; Turnspiele; Fortsetzung des Wettturnens und vvtksthUmliche Hebungen; von 7-8 Uhr geselliges Beisammensein; von 8 bis 8,g. Uhr Verkündung der Sieger. Sodann Einzug in die Stadt bis zum Albertplatz. Stach Auflösung des Zuges findet Festball ans den Sälen des Wettiner Ho,eS und Schützenhaujes statt. Montag, den 24. Juni, Vormittag 9 Uhr: Frühschoppen tm Hotel Kaijerhof. Daraus Führung und Besichtigung der Stadt. Nachmittag 3 Uhr: Kinder turnen ans dem Festplatze, dabei Concerl. Turnspiele. Nachmittag 6 Uhr: Schluß des Festes. — Die Fest-Zug-Ordnung am Sonntag ist folgendermaßen sestgejetzt. 1. Zug Feuerwehrleute. 2. Gauturp- iath. 3. Ehrengäste. Gejammt-FeflauSjchuß. 5. Fremde nicht zum Gau gehörige Tümer. 6. Zug Fetzsungfrairen. 7. L.-V. Nünchritz. 8. T.-V. Weida. 9. T.-B Cröoa. 10. T-V. Mühlberg. II. T.-B. Dahlen 12. T -V- Wermsdorf, Eichenkranz. 13. T.-V. Gröditz. 14. T.-B. rvtügeln. Id. T. - V. Wilsdruff, rv. T. - V. Calbitz. r7. T. - V. Naundorf. 18. Zug Fesljungsrauen. 19. T.-V. Wermsdorf-Hubertus- burg. 20. T.-V. Lommatzsch. 21. T.-V. Frauenhain. 22. T-V. Strehla. 23. T.-V. Herzberg. 24. T.-V. Luppa. 2o. T.-V. Oschatz. 2V. Schützcnturnverein Riesa. 27. T.-B. Riesa. 28. Zug Feuer wehrleute. Man darf zweifellos erwarten, daß das Fest einen ge diegenen Verlaus nehmen und daß die gesammie Einwohner schaft an demfelven Amtzell nimmt und es nach Kräften fordern hilft, insbesondere auch den auswärrigln Turnern ein freund liches „Willkommen" entbietet. — In der nächsten Zerr wird nun auch der Wohnungsausschuß ferne Thäligkeu aufnehmen und wünschen wir ihm recht guten Elsolg. — Die Freuden der Pfingstferien gingen mit Sonntag zu Ende. Gestern nahm das Lehren uno Lernen wieder seinen Anfang ; in Folge de- späten Termins des diesjährigen Osterfestes wird die Zeit von Pfingsten vis zu den „großen Ferien" aber nur eine verhältmßmäßig kurze fein, denn bloß fechs Schulwochen trennen die jetzigen Ferren von denen der sogenannten „Hundslage", während deren dann die ersehnte „goldene Freiherr" wieder in vollen Zügen genossen werben kann. In Bezug auf das Weller schuf o.r diesmalige prächtige Verlaus der Pfingstferien hierzu erne glückoerherßende Ernleuung. — Wie vorsichtig man beim Gebrauch der Fernsprech einrichtungen sein mup, wenn Gewrrler am Hrmmel flehen, zergl ern Beispiel au» Gotha. Mn Telegraphenveamrer, der im dortigen Hauprpostamle den Drenst an den Slavlsern- sprechapparaten ve»jah, wurde durch einen Blitzschlag, der sich dem Drahtnetz mitgerheilt hatte, betäubt uno mußte nach längerer Bewußtlosigkeit nach feiner Wohnung geschafft werden. Der betreffende Herr hatte gerade den Hörer an das Ohr genommen, um erne Fernsprechverbindung auszusühren, als die atmosphärische Entladung erfolgte. — Mit dem 9. Juni ist die festgesetzte allgemeine Schonzeit für Fische abgetaufen, so daß nun wieder fämmtltche Fischfoclen in gefchlossenen oder nicht gefchloss-nen Gewässern gesangen werden dürfen. — Krevfe, deren Schonzeit deren» mll Anfang Mai abgelausen ist, befinden sich augenblicklich werft im HäutungSprozeß. Sr« sind währenddem nicht ver- sanctfähig und deshalb fast gar nicht auf dem Markte zu haben. Strehla. Der Leichnam des am 5. d. in der Elbe beim Baben ertrunkenen Bäckergesellen Lange ist am Lausch witzer Elbheeger aufgefunden worden. Meißen, 10. Juni. Die Elbe hat in den letzten Tagen mehrere Opfer gefordert. In Brockwitz ertrank am Sonnabend Abend beim Bapen der 18jährige Sohn des Maurers Kluge. Am hiesigen städtischen Frerbade ertrank gestern früh vor 6 Uhr, als der Babewäner noch nicht zu gegen war, der hrer beschäftigt gewesene 20jäyrige Tischler geselle Kotzar aus Breslau. Er war über die Schranken yinauSgejchwommen. — Eine schreckliche Fahrt erlebten gestern der Gastyosibesttzer Klinger in Mrltrtz nebst Frau und einem 20jährrgen Neffen. Aus der Fahrt nach Wilsdruff zur Fahnen- werhe wurde oaS Pferd scheu und nach längerem Hm- und Herfchleuoern riß plötzlich der Wagen in d.r Mitte entzwei, so daß die Insassen auf die Straße stürzten, während das Pferd mrr dem Vorderrheile des Wagens weiterraste. Krau Klrnger blieb bewußtlos liegen, ihre beiden Begleiter waren leichter verletzt. Bischofswerda, 10. Juni. Der Verband sächsischer Gewerbe- und Handwertervereine eröffnete gestern Nach mittag seinen diesjährigen LerbandStag mit einer Sitzung > des Verbandsausschusses im Saale des hiesigen Schützen- l Hauses. Im Laufe des gestrigen Vormittags wurden die aus allen Thellen de» Königreich« Sachsen eintreffenden Delegirten der auswärtigen Gewerbe- und Handwerkervereint auf dem hiesigen Bahnhose empfangen und nach kurzer Be. grüßung in die Stabt geleitet, wo man sich im Hotel „König Albert" b i einem Krühkonzert vereinigte. Nachmittags um 3 Uhr begann, wie bereits eingangs erwähnt, die erste Sitzung, an der die Vertreter der den ständigen Verbaut-, au-schuß bildenden Vereine theilnahme». Mit- einer Herz, lichen Begrüßung der Anwesenden eröffnete der Herr Ber- bandsvorsitzende, Herr GaSdirektor Thomas au» Zittau, die Verhandlungen, deren ersten Punkt die Berathung de« Statuteiientwurfe» für die Wettin. Stiftung bildete. Zweck dieser Stiftung soll es sein, wie im 8 1 des Slalutenem- Wurfes gesagt wird, bedürftigen und würdigen Handwerk«, lehrlingen den Besuch von Fach- und Fortbildungsschulen durch gänzlichen oder theilweisen Erlaß des Schulgeldes zu ermöglichen. Zur Erreichung dieses Zweckes sollen, bis das Stiftungskapital durch freiwillige Spenden und Zinsenzuwachs die Höhe von 10000 Mark erreicht hat, jährlich 100 Mark aus den Erträgnissen der Stiftung verwendet werden. Ge- suche und Zuwendungen aus der Stiftung sind bei dem ge. schäftSführenden Verern, dem Allgemeinen Handwerkerverein in Dresden, einzureichen. Doch sollen nur Gesuche von dem Verbände angehörenden Vereinen Berücksichtigung finden. Die Versammlung genehmigte den Staturenentwnrf. Er soll der Hauptversammlung zur endgiltigen Annahme vorgc» legt werden. Dem hieraus von Herrn Verbandskassirer Kaufmann Schneider aus Zittau vorgetragenen Kassenberichte zufolge, betrugen dte Vereinseinnahmen für die Zeit seit dem letzten Verbanostage vor zwei Jahren zusammen 1074 Mk. 30 Pf., die Ausgaben 930 Mk. 3 Pf., so daß ein Ueber- schuß ion 144 Mk. 27 Pf. verbleibt. Das Vermögen der Verbandes erhöht sich durch diesen Ueberschuß von 312 Mk. 54 Pf. auf 456 Mk. 81 Pf. Dem gemachten Vorschläge, den Minimaldeitrag zur Vereinstasse von 2 Mk. aus 3 Mk. für Bereine mit e»ner Mitgliederzahl bis zu 150 zu er- höhen, wurde nicht beigestimmt, sondern beschlossen, der Haupt versammlung die Erhebung des allen Satzes vorzuschiagen. Im Anschluß an dre Verbandsausschußsitzunz fand eine all- gemeine Versammlung stall, von w lchcr zum 3. Voi sitzenden der Hauptversammlung der Vorsitzende des hiesigen Vereins gewählt wurde. Als Schriftführer wählte man die Herren Patentanwalt Schmidt-Dresden uno Registrator Pangritz aus Zittau. Nach Aufhebung dieser Versammlung ve; einigte man sich im Garten des Schützenhauses zu einem gemüch- lichen Beisammensein. Abends gegen 8 Uhr nahm in dem mit Handwerkeremblemen, Tannengrün und Guirlanden prächtig dekorirten Saale des Schützenhauses das Festmahl seinen Anfang, das von dem Herrn Bürgermeister unserer Stadt mit einem kräftigen Hoch auf Se. Majestät den König Albert eröffnet wurde. Zahlreiche Reden ernsten so wohl als auch heiteren Inhalts würzten die Tafel, die erst gegen Mitternacht aufgehoben wurde. -s- Dresden. Der König und die Königin unternah men mit den Damen und Herren vom Dienste gestern Nach« mittag zu Wagen einen Ausflug nach Moritzburg. Nach zweistündigem Aufenthalte im dortigen Schlosse kehrten die Allerhöchsten Herrschaften mit Ihrem Gefolge nach Villa Strehlen zurück. — Die Eröffnung des König!. Sommer- Hoflagers zu Pillnitz ist für Donnerstag, den 20. Juni in. Aussicht genommen. Zittau. Von einer entsetzlichen Affaire berichten die hiesigen Blätter aus Warnsdorf, woselbst am Sonnabend der Grünzeughändler Prasse seine Frau mit einem Schusterhammer lebensgefährlich am Kopse verletzte. Während die Polizei zu Hilfe gerufen wurde, zerschnitt sich Prasse mit einem Rasir- messer einige Adern beim Handgelenk, so daß er ins Spital tranSportirt werden mußte. Er dürste schwerlich mit dem Leben davonkommen ; auch zweifelt man an dem Aufkommen der Frau. Pirna. Im Fernsprech. Verkehr zwischen Pirna und Dresden steht eine einschneidende Wandlung bevor, indem am 1. Juli dS. I». die Kündigung der bisher zwischen der Postverwalttmg und den einzelnen Theilnehmern am Fern- sprechverkehr bestandenen Verträge erfolgen wird. Nach diesen Verträgen ist für die Benutzung des Fernsprechers bekanntlich ein bestimmter Jahresbeitrag zu zahlen, während nach der neuen, am 1. Oktober in Geltung tretenden Einrichtung in Zukunft für jedes Gespräch mit Dresden und den Nachbar orten für die Dauer von drei Minuten ein Gebührensatz von 50 Pf. entrichtet werden muß. Die Gefahr einer solchen Wandlung war schon vor längerer Zeit einmal aufgetaucht; damals gelang cs aber, dieselbe durch direkte persönliche Vorstellungen im Reichspostamt zu Berlin nochmals zu be schwören und ein vorläufiges Weiterbestehen der seitherigen Einrichtungen zu ermöglichen. Die erwähnte Aenderung ist jetzt aber als fest beschlossen zu bezeichnen. Chemnitz, 10. Juni. Dem vom 7. bis 14. Juli hier stattfindenden mitteldeutschen Bundesschießen wird laut eingegangner Zusage am Eröffnungstage auch König Albert von Sachsen beiwohnen. Es wird ein großer Festzug ge plant. Die Festtheilnehmer haben sich nicht allein aus allen Gauen Deutschlands, sondern auch aus Oesterreich-Ungarn und der Schweiz angemelvet. Tharandt, 10. Juni. Falsches Geld ist hier aufge- taucht. Am Freitag Nachmittag wollte H:rr Gasthofsbesitzer Zimmermann au» Unterweißig bei Deuben eine Summe, meist Thalerstücke, welche er oder die Kellnerin während der Feiertage vereinnahmt hatten, in der städtischen Sparkasse zu Tharandt zinsbar anlegen Beim Durchzählen des Geldes fielen dem Kasstrer drei Thalerstücke auf, welche bei näherer Besichtigung als ungeschickte Nachahmungen erkannt wurden. Die Schrift an der äußeren Randseite, an der Hochseite des ThalerS herum, fehlte gänzlich. Auch sonst war cs nicht schwer, die Unechtheit festzustellen. Die Geldstücke wurden natürlich beschlagnahmt und Anzeige erstattet. Grimma. Allgemeine Empörung erregt es, daß an
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