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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189506229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-22
- Monat1895-06
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1895
- Autor
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und Anzeiger Meblatt u«ß Aychch 48. gehr, Sonnabend, SS Juni I»VS, Abends Tclrgramm-Adrrffe . Femsprrchstelle ..Tageblatt«, Riesa. Nr- 20. -er Köuigl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa I- 143. DaS Riesaer Tageblatt erscheiat jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei inS HauS 1 Mark 65 Pf. Anzrigrn-AnuahmrZfür die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Mittwoch, den 26. Juni 1895, von Borm. s Uhr an 60 Paar Hosen und 15 Kinderanzüge gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, den 20 Juni 1895. Der Ger.-Vollz. des Königl. Amtsger. Sekr. Eidam. Montag, den 24. Juni 1895, Borm. 1v Uhr soll im Gasthofe zu Prausitz 1 Schwein gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 20. Juni 1895. Der Ger.-Voüz. des Kgl. Amtsger. Sekr Eidam. Bekanntmachung. Eingegangen sind folgende Gesetze, welche in der Rathsexpedition eingesehen werden können: Gesetz, betreffend die Feststellung eines zweiten Nachtrags zum Reichshaushalts-Etat für das Etatsjahr 1895/96. Vom 9. Juni 1895. Gesetz, betreffend die Feststellung eines Nach trags zum Haushalts-Etat für die Schutzgebiete auf das Etatsjahr 1895/96. Vom 9. Juni 1895. Gesetz, betreffend die Kontrole des Reichshaushalts, des Landeshaushalts von Elsaß- Lothringen und des Haushalts der Schutzgebiete für das Etatsjahr 1894/95. Vom 9. Juni 1895. Ge'ey, betreffend die Ausführung des mit Oesterreich-Ungarn abgeschloffenen Zollkartells. Vom 9. Juni 1895. Gesetz, betreffend Abänderung des Zuckersteeurge etzes. Vom 9. Juni 1895. Gesetz über den Beistand bei Einziehung von Abgaben und Vollstreckung von Vermögens- strqfen. Vom 9 Juni 1895. Gesetz, betreffend die Kaiserlichen Schutztrvppen für Südwest afrika und für Kamerun. Vom 9. Juni 1895. Bekanntmachung, betreffend die Anzeigepflicht für die Schweineseuche, die Schweinepest und den Rothlauf der Schweine. Voin 12. Juni 1895. Gesetz, betreffend die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der Personen des Soldatenstandes des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine vom Feldwebel abwärts. Vom 13. Juni 1895. Verordnung die Aufnahmebezirke der Landes-Heil- und Pfleganstalten für Geisteskranke betreffend; vom 5. Juni 1895. Verordnung, die öffentliche Ankündigung von Geheimmitteln betreffend; vom 29. Mai 1895. Riesa, den 21. Juni 1895. Der Stadtrath. Klötzer. Bekanntmachung. Mit Genehmigung des Königlichen Finanzministeriums wird vom 1. Juli dieses Jahres ab das Untersteueramt Zeithain im Hauptamtsbezirke Meißen aufgehoben und sein Hebebezirk zu demjenigen des Untersteueramts Riesa hinzugeschlagen. Für die Erhebung der Schlachtsteuer und der Uebergangsabgabe von vereinsländischem Fleischwerke wird in Zeithain eine Ortsschlachtsteuereinnahme errichtet. Dresden, am 20. Juni 1895. Königliche Zoll- und Steuer-Direetion. Nr. 3359 Ab. Gez. vr. Löste. Bestellungen auf das mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Abends erscheinende „Man Tageblatt Md Aajeiger" str MU" 3. Vierteljakr "HM werben von sämmtlichen kaiserlichen Postanstalten, den Landbriefträgern, unfern Geschäftsstellen in Riesa und Strehla, sowie in den Ausgabestellen bei Herren Paul Holz, Ecke Poppitzer- und Schützenstraße, Kaufmann Wilhelm Pinker, Hauptstr., Kaufm. Herman« Müller, Kaiser-Wilhelm-Platz und Paul Koschel, Bahnhof, ftraße bei Abholung dortselbst zum Preise von 1 Mk. 25 Pf. zahlbar prünumeraudo, angenommen; durch unsere UuSträger, die jederzeit Bestellungen annehmen, frei ins Haus geliefert rst der Preis 1 Mk. 50 Pfg., durch die Post frei ins Haus 1 Mk. 65 Pfg., (FW" bei Abholung am Postschalter 1 Mk. 25 Pfg.). finden durch das „Riesaer Tage- blatt undAnzeiger", die im Amts bezirk bei Weitem verbreitetste und gelesenste Zeitung, anerkanntermaßen die beste und zweckent sprechendste Verbreitung. Riesa, Kastanienstraße 59. Die Geschäftsstelle. Nord - Ostsee - Kanal - Feier. (Original-Bericht.) Die Fahrt durch den Kanal. 'ML. An Bord des Schnelldampfers „Augusta Vic toria" 20. Juni, Mittags. Seit 6 Uhr früh schwimmen wir im Kanal an Bord eines Musterschnelldampsers wie ja alle Schnelldampfer der Hamburg-Amerikanischen Packelfahrt- Aktien-Gesellschaft und des Norddeutschen Lloyd zu bezeichnen sind. Musterhafte Ordnung, ausgezeichnete Verpflegung und vorzügliche Bedienung, diesen Eigenschaften der Hamburg. Amerikanischen Schnelldampfer begegneten wir auch an Bord der „Augusta Victoria" wieder und bas Leben an Bord ge. stallet sich dadurch zu einem recht angenehmen. So eintönig sonst die Fahrt durch den Kanal auch sein mag, heute ge« stallet sie sich zu einem wechs lvollen Bilde durch die Be- lebung, welche die stellenweise dicht bevölkerten Ufer zeigen. Zunächst ist es die Besatzung derselben, der ganzen Länge nach, durch Militär, Infanterie und Husaren, dann die zu sammengeströmte Landbevölkerung, die Schulen, die freiwil ligen Feuerwehren und Vereine rc., die der Fahrt durch den Kanal die sonst mit derselben verbundenen Langweiligkeit nehmen. Meist haben die zahlreichen Zuschauer ein kleines Musikcorps bei sich, das, so gut es eben gehen will, unsere ersten deutschen Lieder imonirte. Hurrahruse und Tücher- schwenken begrüßen jedes der vorbeifahrenden 23 Schiffe und die Bevölkerung harrt geduldig aus, bis das letzte derselben passirt ist. Es war genau 9 Uhr Vormittags als unser Schnelldampfer die feste Brücke bei Gcünthal passirte, ein herrlicher Bau, der seines Gleichen sucht. Von 7 Uhr früh ab konzertirt an Bord die Schiff-kapelle, die recht gut ein- geübt ist. Als in aller Frühe die „Hohenzollern" in den Kanal einlief und Seine Majestät der Kaiser auf der Kom mandobrücke sichtbar wurde — der Kaiser trug die Ad. miralsuniform — stimmte unsere Kapelle den Präsentir- marsch, das „Heil Dir im Siegerkranz" und das Preußenlied an. Majestätisch zog die Kaiserliche Jacht an uns vorüber, gar bald den ihr nachblickenden Augen e tschwindend. An Bord unseres Schnelldampfers weilen die acht an unserem Hofe accreditirten Botschafter und die Gesandten, außerdem viele höhere Beamte des Reichsamts des Innern u. s. w. Auch der Staatssekretär des Auswärtigen, Staatsminister Frhr. Marschall v. Bieberstein, der frühere Staatssekretär des Reichsschatzamtes v. Maltzahn, der Oberpräsident von Pommern v. Puttkamer und andere höhere Staatsbeamte wohnen während der Kanalfahrt und der Kieler Festlichkeiten an Bord der „Augusta Victoria". Ueber die Fahrt im Großen Ganzen ist zu berichten, daß in der Nähe von Levensau der Schnelldampfer „Kaller Wilhelm II.", welcher die deutschen Fürstlichkeiten in ihrer Mehrheit an Bord hatte, auf Grund gerielh und daß alle nachfolgenden 20 Schiffe in Folge dessen gezwungen waren, mehr als eine Stunde im Kanal zu ankern. Wir trafen daher auch in Holtenau sehr verspätet ein. Hier ging die „Augusta Victoria" auf den für sie bestimmten Ankerplatz und warf in ziemlich gleicher Linie mit der Kaiserlichen Jacht und dem Schnelldampfer des Brcm r Lloyd „Kaiser Wilyelm II." Anker. Abends findet an Bord der „Hohenzollern" ein Diner zu etwa 40 Gedecken statt, zu welchem sämmtliche fürstlichen Gäste geladen sind. Nach diesem Diner begeben sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften nach der Marine. Akademie, um daselbst dem vom deutschen See Osfiziercorps veranstalteten großen Ballfeste knizmvohnen. Gleichzeitig finden in Bellevue und Düsternbrook zwanglose Vereinig, ungen statt. Ter Kieler Hafen mit den vielen dort an kernden einheimischen und fremden Kriegsschiffen gewährt einen imposanten Anblick und ist durch Las seltene maritime Verkehrsbild, welches er heute zeigt, kaum wiederzuerkennen. Die Erundftei«» Legung. Auf dem Festplatz zu Holtenau trafen vom Hofe zu. erst ein die Prinzessin Heinrich, geführt von dem Prinzen Albrecht, ein; später kamen der Kronprinz, die Prinzen Eitel Friedrich und Adalbert, die Ersteren in der Uniform des 1. Garderegiments z. F., Letzterer in Marineuniform. Der Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich traten bei der Leib, kompagnie des 1. Garderegiments z. F., Prinz Adalbert bei der von der Matrosenartilleric gestellten Ehrenkompagnie ein. Genau um 11 Uhr erschienen der Kaiser und die Kaiserin mit dem Prinzen August Wilhelm. Nachdem Se. Majestät die Truppen begrüßt hatte, verlief die weitere Feier wie voraus beiliinn t. Sobald die Majestäten das Kaiserzelt betreten halten, erbat der Reichskanzler die Erlaubniß, die Feier eröffnen zu dürfen. Hierauf verlas er die in den Grundstein zu legende Urkunde, welche also lautet: Wir Wilhelni von Gottes Gnaden, deutschen Kaiser, König von Preußen u s. w. thun kund und fügen hiermit zu wissen: Das Werk, zu welchem Unseres in Golt ruhenden Herrn Großvaters, des Kaisers Wilhelm I. Majestät am 3. Juni des Jahres 1887 im Namen des Reiches den Grundstein gelegt hat, — die unmittelbare Verbindung der deutschen Meere — steht vollendet vor Unseren Augen. Ein be redtes Zeugniß deutscher Thatkraft und vaterländischen Fleißes, ist es entstanden, begleitet von der hosfnungssreudigen Theilnahme aller Glieder des Reiches, unter dem sichtbaren Schutze des Himmels, dessen Hand während des Baues vom Vaterlande jede Störung des Frieden» sern geha ten hat. Und wenn Wir heute mit hoher Befriedigung die Ermattungen der Erfüllung näher geführt sehen, welche das Reich an die Herstellung einer für die Zwecke der Kriegs- m.d Handelsflotte ausreichenden Wasserstraße zwischen Nord- und Ostsee geknüpft hak, so gereicht es Uns zu i esonderer Freude, daß Wir umgeben von dem erlauchten Kreise Unserer hohen Verbündeten, in Gegenw rt der Ver treter des Volkes und unter der dankenswerthen Betheiligung der ' Abgesandten besreundeter Mächte, deren Geschwader Wir in Unserem ersten, ihnen gastlich geöffneten Kriegshasen willkommen heißen, diese Straße dem Verkehr übergeben können. Wie Wir es als die vor nehmste, von den Vätern überkommene Pflicht Unseres kaiserlichen Amtes betrachten, durch Erhaltung des Friedens die Errungenschaften der de. Ischen Stämme aus dem Gebiete der nationalen Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung in ihrer weiteren Entwickelung sicherzustellen, so halten Wir sest an dem Bestreben, der vaterländischen Arbeit im heißen Wettbcweib freie Bahn zu schaffen und sie zu schützen vor den t» esahren ihres Berufes. Aber nicht nur deni Baterlande und seinem Handel, seiner Schiff ahrt uud seiner Wehrkrast soll der Kanal förder lich sein. Indem Wir ihn in den Dienst des Weltverkehrs stellen, eröffnen wir neidlos alle» seesahrttreibenden Völkern die Thcilnahine an den Vortheilen, welche seine Benutzung gewährt. Möge er, ein Friedensmeik, alle Zeit nur dem Wettkampfe der Nationen um die Guter deS Friedens dienstbar sein! Indem Wir befehlen, daß der Kanal sür die Schifffahrt aller Völ'cr geöffnet werde, wollen Air zugleich, daß an der Stelle, an welcher derselbe in unsere» Kriegs hafen mündet, ein Denkmal errichtet werde, welches der Nachwelt Kunde giebt von der durch Uns in Gegenwart Unserer hohen Ver bündeten vollzogenen denkwürdigen Eröffnung der neuen Verkehrs straße. Mit diesem Denkmale wünschen Wir zugleich einen Theil des Dan es abzutragen, den das deutsche Volk dem großen Kaiser schuldet, welcher vor nunmehr sünlundzwanz g Jahren die deutschen Stämme zu einem ewigen Bunde geeint und in weiser Voraussicht das jetzt vollendete Volt begonnen hat. Der reiche Segen, welcher das Walten des unvergeßlichen Kaisers begleitet hat, möge auch aus diesem Werke ruhen! Gegenwärtige Urkunde haben Wir in zwei Ausfertigungen mit Unserer Allerhöchsteigenhändigen Namensunterschrift vollzogen und niit Unjerm größeren kaiserlichen Jnsiegel versehen lassen. Wir befehlen, die eine »ussertigung mit den dazu bestimmten Schriften und Münzen in den Grundstein des Denkmals niederzu legen, die ande.e in Unserm Archiv auszubewahren. Gegeben Holtenau, den 21. Junt 1895. (gez.l Wilhelm, (ggez ) Fürst zu Hohenlohe. Außer dieser Urkunde wurde eia Satz der Reichsmüazen neuester Prägung und solcher aus der Regierungszeik Kaiser
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