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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189505296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-05
- Tag1895-05-29
- Monat1895-05
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1895
- Autor
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)m Jahre ein tiefer chre l4!9 indenblatt stern gen lmen, und rismänner weich und chnee, daß n. Wurde zu Berlin ig waren, Riesaer L Tageblatt und Anzeiger MttlaS nß Lyet-er). Mai. Bei m hiesigen Lhiere aus inten alles n bändige». > eröffneten te Borsicht chen treffe, ug nnd die leapel wird Tätigkeit. 1872 ent. 1 auch über Umg gegen de> Vesuv r Spezerei« on Spatzen ün untang. für eirikii inige Tage bereits zur iatte. Der !, und der cnung seit« hrotpatrone Beine des gleich los eckte seinen sein Auge», e eine Auge ein Ende; an und die Gefängniß, sträflichen t. > 24. Mai. ern die aus geblich eine chrerin und r Hoffnung, lnterhalt zu lich in das cemburgiscke ng war so entwendete, bstahls ver- Seherin ihre iersfrau, sie klage zurück. 2 Monaten »kauf, nnerstag, Mai stelle n Transport e schwerer mit Käl- svwie Hoch ide in meiner zum Verkauf. edler. Hvieh- rkauf. Kühe und bern, prima h«r lief in <rsmer, z o. Lkb«. de kl haften Garni- rn Alters des ahlung sofort melden und k. Kodier, der König!, Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Mesa. Fmoswochsiel« «r. » Amtsötatt iss Mittwoch, SS. Mai 18SS, AbeudS. 48. Jahrg. Da» Mchaer Tageblatt erscheint jeden Ta, Abend« mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. VWMjichrlicher vezaMrei» bei Abholung in den «rpchittmmt tu Mesa und Strehla, den Aulgcheßch«, sowl» am Schalter der kaisnck. Postaupalt« 1 Mart 28 Pf, diach di« Trager frei in» Hau» 1 Marl SO Pf., durch de» Briefträger frei tu» Hau» 1 Mari SS Pf. Aazrigeu-Annahner siir di» Mtuuner de» Ausgabetage» bl» Vormittag V Uhr ohne Oiewähr. Dm» «ock Vechq de» -auger t viuterilch stt Nies». — Geschäftsstelle: Kastauieustraß» VA — Für di» Nedaetio» veranvoortlich: Hern». Schmidt in Riesa. Bitte. Veranlaßt durch die schönen Erfolge, welche in den Vorjahren mit der hier veranstalteten sogenannten Ferienkolonie erzielt worden sind, soll auch in diesem Jahre wieder während der ' großen Schulferien einer Anzahl von armen, schwächlichen oder kränklichen Kindern eine Kräftigung und Erholung zu Theil werden. Da der der gesunden Lage unserer Stadt mit ihrem schönen Park eine Ueberführung der Kinder nach einer änderen Gegend in ländlichen Aufenthalt sich vcrüberflüssigt, so soll denselben doch täglich Vormittags eine reichliche Quantität frischer, guter Milch mit einem Brödchen, Mittags ein einfaches, kräftiges und reichliches Mahl und zuin Vesper wiederum Milch mit Brödchen verabreicht werden. Die Mahlzeiten sollen im Stadtpark gehalten werden. Der Unterzeichnete richtet an alle Freunde der Armen und Kinder die ergebene Bitte, zu dem edlen Zwecke bald und recht reichlich bei» znfteuern, da eS nur hierdurch möglich wird, den bedürstigen Kindern die ihnen so nöthige Stärkung «nd Kräftigung zu verschaffen. Beiträge werden an den durch Plakate kenntlichen Sammelstellen entgegengenommen, außerdem wird eine Liste durch einen Sammelboten ausgetragen werden. Riesa, den 27. Mai 1895. * Bürgermeister Klötzer. Grasversteigerung. Auf der, der Stodtgemeinde Riesa gehörigen, in Pansitzer Mur gelegenen Wiese, welch' letztere einen Flächeninhalt von 8 Äckern 74 ^Ruthen hat, soll die anstehende Grasnutztrug Freitag, den 7. Juni 189.'), Nachmittags 4 Uhr parzellenweise gegen sofortige Bezahlung an den Meistbietenden versteigert werden. Die Bedingungen werden vorher an Ort und Stelle bekannt gegeben werden. Riesa, am 29. Mai 1895. Der Vorsitzende des Rittergutsausschuffes. * F. A. Grundmann, Stadtrath. LH. Mehrere Posten alte Bretter und Balken sollen am 4. Juni dss. IS., Vor mittags 9 Uhr in Gohrisch gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Truppenübungsplatz Zeithain, am 27. Mai 1895. * Königliche Garnisonverwaltung. Oertliches uuv Sächsisches. , Riesa, 29. Mai 1895. I — Die Maikäfer traten bekanntlich Heuer auch in i unserer Gegend sehr stark auf, doch scheinen sie anderweit! noch weit verderblicher gehaust zu haben. So wird von I Reisenden berichtet, daß die Straßenbäume vo i Altenburg j bis Leipzig durch dieses Insekt fast entlaubt worden sind und > ein betrübendes Bild bieten. — Unser Sachsen ist neuerdings mit jungen Juristen außergewöhnlich überfüllt. Unter den 19600 deutschen Gym nasial. Abiturienten der drei letzten Schuljahre machen die jenigen, welche sich dem Studium der Jurisprudenz hingeben wollen, 24,75 Proz. aus. Aber weit über diesen Prozentsatz für das ganze Reich kommen wir in Sachsen hinaus, da bei uns 35,1 Proz. dieser Abiturienten die Rechte studiren. Die meisten jungen Leute, die sich der OsfizierSlaufbahn widmen wollen, entlassen nicht die Gymnasien in Preußen, sondern in Baiern (wo nur die humanistischen Gymnasien zur Vor bereitung für diese Laufbahn berechtigt sind), nämlich 11,6 Proz. der Abiturienten, nach Baiern folgt das Königreich Sachsen mit 8'/, und dann erst das Königreich Preußen mit Prozent. — Nachdem sich das in Karlsruhe errichtete erste deutsche Mädchengymnasium in den bisher verflossenen zwei Jahren gut bewährt und starken Zuspruch gefunden hat, ist vom Verein „Frauenbildungsreform" nunmehr die Errichtung eines zweiten derartigen Mädchengymnasiums in der Stadt Hannover geplant worden. Auch diese „Reformschule" soll ihren Unterbau nach dem Vorbilde der üblichen höheren Töchterschulen erhalten und erst vom 13. Lebensjahre an sollen die Schülerinnen mit den eigentlichen gymnasialen Lehrgegcnständen befaßt werden. Erst kürzlich har der preu ßische Kultusminister Dr. Bosse in einem an den Kölner Oberbürgermeister Dr. Becker gerichteten Schreiben diesen Mädchengymnasien unter bestimmten Voraussetzungen ein gewisses Maß von Berechtigung zuerkannt, was immerhin gegenüber der Stellung seines Vorgängers zu dieser Frage bcmerkenswerth erscheint. Dresden, 28. Mai. Ein gräßliches Unglück ereignete sich heute in der Mittagsstunde auf der Struvestraße. Hier wollte ein etwa 12—13 Jahre alter Schüler auf «inen im vollen Gange befindlichen Pferdebahnwagen aufspringen. Er glitt dabei vom Trittbrett und kam so unglücklich bei dem Sturze zu liegen, daß die Räder über seinen Körper gingen. Schwerverletzt brachte man den jungen Mann, den Sohn eines hiesigen hochgeachteten Pädagogen, mittels Droschke nach dem Krankenhaus. H. Dresden, 29. Mai. Am 1. März d. I. fand man in der Düngergrube eines Hauses in Weißig den Leich nam eines neugeborenen Kindes, als dessen Mutter die 24 Jahre alte Fabrikarbeiterin Anna Helene Burk ermittelt wurde. Das vor die Geschworenen verwiesene Mädchen war am 20. Dccember v. I. heimlich entbunden worden und er folgte seine Berurtheilung wegen vorsätzlicher Kindestödtung zu 4 Jahren Gefängniß. — Der Schutzmann Max Richard Müller in Pirna vergriff sich in der Rächt zum 10. Sep tember v. I. an einem, von ihm nach der Polizeiwache Wirten Maler, indem er demselben drei schmerzhafte Schläge in's Gesicht versetzte resp. ihn ohrfeigte. Wegen dieses Vergehens wurde M. vom Kgl. Landgericht zu der für ihn als Beamter doppelt empfindlichen Strafe von 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Pirna. Der hiesige Anzeiger berichtet aus Hochbur- kersdorf, 27. Mai: Unsere Gegend war heute der Schau platz eine- Liebesdramas, dessen Bekanntwerden allseits große Aufregung hersorbrachte. Der erst im Februar dieses Jahres 18 Jahre alt gewordene Sohn des hiesigen Guts besitzers Köhler stand mit der in Heeselicht geborenen, 16 Jahre alten Dienstmagd Martha Kunath in einem Liebes- verhältniß. Heute Morgen wurden Beide vermißt. Als man Nachmittags gegen 2 Uhr einen Boten nach Heeselicht sandte, um über den Verbleib der Dicnstmagd Erforschungen einzuziehen, wurden Beide auf einem nach Heeselicht zu füh renden Wege, unweit eines Teiches, aufgefunden; , die Dienst magd Kunath als L-iche, Köhler aber noch lebend. Muth- maßlich haben sich Beide Morgens gegen 2 bis 3 Uhr hier her begeben. Bei Köhler fand man einen sechsläufigen Revolver, mittelst dessen er seine Geliebte getödtet hat und sich gewiß selbst tödlen wollte. Fünf Schüsse waren ent- laden, während noch ein Schuß geladen war. Wahrscheinlich hat Köhler längere Zeit mit Bewußtsein neben der entseelten Kunath gelegen, denn als Boten kamen, konnte Köhler sprechen und als ein Wagen kam, um ihn nach Hause zu fahren, hatte er sein völliges Bewußtsein und konnte selbst ausstehen. Briefe an die Hinterlassenen sand man bei Beide» vor. Liebeskummer ist die Ursache zu dieser entsetzlichen That ge wesen. Ob Köhler die Kunath mit ihrem Willen oder nur aus Eifersucht erschossen hat, wird die Untersuchung erweisen. Die Verwundung Köhlers soll eine bedenkliche sein. Zwickau, 28. Mai. Die Kreishauplmannschaft Zwickau hat auf eine neuerdings ergangene Reichsgerichlsenlscheidung aufmerksam gemach', wonach Arbeiter eines Unternehmers, welche auf auswärtigen Betrieben beschäftigt werden, z. B. Monteure, Bauarbeiter rc., nur in den Krankenkassen des Betriebssitzes der Unternehmer zu versichern sind. Zwickau. Die Königliche Kreishauptmannschaft hat mit Rücksicht darauf, daß bei dem 'Niedergehen von Luft ballons durch das sich ansammelnde Publikum die Feldgrund stücke arg geschädigt werden, die ihr unterstehenden Polizei behörden angewiesen, so lange die Getreidefelder und Wiesen nicht vollständig abgeerntet sind, Eclaubniß zu Luftcallon- fahrten nicht zu ertheilen. Schön selb bei Sayda, 26. Mai. Gestern Nachmit tag zog ein Gewitter über unseren Ort. Während desselben schlug der Blitz in das im oberen Theile des Dorfes lie gende Tannebergsche Gut, entzündete hier, obgleich Blitzab leiter vorhanden war, die große Scheune und erschlug ein Mutterschwein. Meerane. Die vom hiesigen Tageblatt aufgetischte Raubmord-Affaire erweist sich als arger Humbug. Ein Bruder Straubinger hatte bei dem schönen Wetter sich und seine Kleider in einem nahen Wassergraben gewaschen und auf das Trocknen derselben gewartet. Während dieser Zeit hat er sich im Adams-Kostüm im Walde auf den Fußboden gelegt, was Frauen, die in der Nähe vorübergegangen sind, ,_zu verschiedenen Vorstellungen Anlaß gegeben hat. Durch diese Frauen ist dann die Schauermär, recht phantastisch auS- geschmückt, wahrscheinlich verbreitet worden. Frauenstein, 27. Mai. Ein schreckliches Unglück ereignete sich in Folge einer Spielerei in der Kummerschen Kistenfabrik im Gimmlitzthale. Die Tochter des Brett schneiders Rümmler knüpfte einen Strick an die Welle des ' Kreissägerades und hielt dann an dem anderen Ende den Strick fest. Zum Unglück umschlang derselbe die Hand des Mädchens und riß cs mehrere Male mit um die Welle, ehe das Werk zum Stillstand gebracht werden konnte. Das unglückliche Mädchen schlug bei dem Umdrehen um die Welle verschiedene Male auf die Dielen der Werkstatt auf und außerdem wurde ihm durch die-Welle der Brustkorb einge drückt. Unter fürchterlichen Schmerzen ist das bedauerns- werthe Kind zwei Stunden nach dem geschehenen Unglück verstorben. Frankenberg. Nach Beschluß des hiesigen Kirchen vorstandes ist bei den am Sonntage m der Kirche statt findenden Taufen Eingangs, und Schlußgesang eingeführt worden. Tie Liedertexte werden an die Anwesenden vertheill und nach Schluß der heiligen Handlung zurückgenommLi. Ferner wird im Sommerhalbjahr während der Tagesstunden auch der Wochentage eine Kirchthür offen bleiben, damit Jeder zu stiller Andacht in die Kirche eintreten kann. Kinder sollen in der Regel nur in Begleitung Erwachsener Eintritt haben. Glogau, 28. Mai. Ein gefährlicher Verbrecher, der in den letzten Tagen in der Umgegend Einbrüche verübt hat, schoß, als er verhaftet werden sollte, mit einem Revolver auf seine Verfolger. Der Fähnrich Frhr. von Hammerstein wurde in die Bruit getroffen, der Pionier Wiliczak erhielt einen Schuß in die Wade. Nachdem der Verbrecher noch zwei Schüsse abgefeuert, gelang erst seine Verhaftung. Er nannte sich Strumpfwirker Franz Woyczak aus Jnowrazlaw. Es wird jedoch angenommen, daß diese Angabe falsch ist, da er im Berliner Dialekt sprach. Die beiden Verletzten wurden in das Garnisonlazareth gebracht. Dortmund, 27. Mai. Von folgendem Selbstmord, der sich am Abend des 24. Mai in Camen ereignete und in seiner Art einzig dastehen dürfte, berichtet die „Dortm. Zrg." die nachstehenden Einzelheiten: Der im 35. Lebensjahre stehende Handelsmann Epke wurde gegen 11 Uhr von seinem HauSwirthe in ferner Stube, in einer großen Blutlache am Erdboden liegend, aufgesunden. Epke hat sich nach Indianer weise mit einem Taschenmesser die ganze Kopfhaut von der Stirn ab bis zum Wirbel losgetrennt und mit einem Ruck abgerissen. Außerdem hat er sich an der linken Hand die Pulsader durchschnitten, verschiedene Stiche in die Herzgegend und endlich einen langen Schnitt über den Leib veigebracht. Der so gräßlich Zugerichtete war noch bei Besinnung, als er aufgefunden wurde; er erklärte rnhig, daß er sich die Wunden selbst beigebracht habe. Der schnell hinzugezogene Arzt Or. msä. Lenzmann ordnete die sofortige Ueberführung des Epke, nachdem ein Nolhverband angelegt war, in das Krankenhaus an, woselbst er heute Morgen um 7 Uhr verschieden ist. Weshalb Epke die That ausgeführt hat, hat er nicht ange-
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