Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189507014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-07
- Tag1895-07-01
- Monat1895-07
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1895
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer H Tageblatt und Anzeiger (Llbeblatt ml> Auzeigch. Tclkgramm-Adrrfle ßU FL Femsprechstelle „Tageblatt", Riesa. AAE, H, N V H' L- Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. I? ISO. Montag, 1. Juli 18VS, Abends. 48. Jahrs. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends niit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstaltcn 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei ins Haus 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark 05 Pf. Anzeigen-Annahme für die Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung, die Anmeldung zum einjährig - freiwilligen Militärdienste betr. '' Lei der unterzeichneten Königlichen Prüfungskommission werden in Gemäßheit der Be stimmung in 8 91 der Wehrordnung vom 22. November 1888 im Laufe des Monats September dieses Jahres die diesjährigen Herbstprüfungen über die wissenschaftliche Befähigung für den ein jährig-freiwilligen Militärdienst abgehalten werden. Junge Leute, welche das 17 Lebensjahr vollendet haben und im Bezirke der unterzeichneten Königlichen Prüfungskommission nach 88 25 und 26 der Wehrorvnung gestellungspflichtig sind, haben ihr Hiesnch uin Zulassung zu der bevorstehenden Prüfung an die unterzeichnete Stelle spätestens bis zum 1. August dieses Jahres schriftlich gelangen zu lassen. Vtach diesem Termine eingehende Zulassungsgesuche können nach 8 91 der Wehrordnung Berücksichtigung nicht mehr finden. Dem nut genauer Wohnungsangabe zu versehenden Gesuche um Zulassung zur Prüfung sind beizufügeu: s. ein tr-ebnrtszeugniß, lr. eine Erklärung des Vater? oder Vormundes über die Bereitwilligkeit, den Frei willige« während «iner einjährigen aktiven Dienst zett zu bekleiden, auszurüsten, sowie die Kosten für Wohnung und Unterhalt zn übernehmen. Die Fähigkeit hierzu istodriskeitfivkrudvsokeinixvozund e. ein Unbescholtenheitszeugniß, welches für Zöglinge von höheren Schulen: Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschulen, Prozymnasien, Realschulen, Realprogymnasien, höheren Bürgerschulen und den übrigen militärberechtigten Lehranstalten durch den Director der Lehranstalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizeiobrigkeit oder ihre vorgesetzte Dienstbehörde auszustellen ist. Sämmtliche Papiere sind im Originale einzureichen. In dem Zulassungsgesuche ist gleich» zeitig mit anzugeben, in welchen zwei von den fremden Sprachen (der lateinischen, griechischen, französischen und englischen) der sich Meldende geprüft zu werden wünscht. Auch hat derselbe einen selbstgeschriebenen Lebenslauf beizufügen. An die zur Prüfung zuzulassenden Bewerber wüd rechtzeitig schriftliche Vorladung ergehen. Im Uebrigen wird bezüglich des Umfangs der Prüfung und der an die Prüflinge zu stellenden Ansprüche auf den Inhalt der der Wehrordnung als Anlage 2 zu 8 91 beigefügten Prüfungsordnung zum einjährig-freiwilligen Dienste hinzewiesen. Dresden, am 1. Juli 1895. Königliche Prüfungskommission für Einjährig-Freiwillige. I)r. nseuthe, Teyferth, OberregierungSrath. Oberstlieutenant. Freibank Riesa. Dienstag, den Ä. Juli, Borm. 8 Uhr gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachlhofe ein Eichwein (gepökelt) zum Preise von 40 Pfg. pro tc§ zum Verkauf. Riesa, den 1. Juli 1895. Die Schlachthof-Berwaltung. Meistner, Sanitäts-Thierarzt. Oettliches IMS Sächsisches. Riesa, 1. Juli 1895. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverord- netensitzung Dienstag, den 2. Juli, Nachmittags 6 Uhr. Raths beschlüsse über ») Herstellung einer elektrischen Alarm-Anlage zu Feuerwchrzwecken, d) Herstellung einer genügenden Blitz ableitung auf dem Kaserncment am Weidaer Wege. Hierauf geheime Sitzung. — Rathsdeputirte: Herr Bürgermeister Klötzer, Herr Stadtrath Bretschneider. — In der am Sonnabend im Kaiserhof akgehaltenen Bersammlung des Bürgervereins, in Wilcher die Wahl des 1. Vorsitzenden auf der Tagesordnung stand, ist beschlossen worden, die diesjährige im Frühjahr ausgefallene General- Versammlung noch nachträglich auf Mittwoch, den 10. Juli ciiizuberufen und jene Wahl bis dahin zu vertagen. — Vermißt wird seit dem 11. v. Mts. der 16 jährige Fleischerlehrling August Heinrich Müller aus Riesa. Er war gekleidet: Halbschuhe, Stoffhosen, roth gestreifte Bloüse, weiße Schürze und Mütze. Es wird gebeten, etwaige Wahr nehmungen über den Verbleib desselben sofort an Fleischer meister Oehmichen, Riesa, oder August Müller, Nossen, an zuzeigen. — Gegenwärtig werden von städtischen Arbeitern die Straßenbaulen um die neue Kirche auf dem Georgsplatze in Angriff genommen. Es sind das die Georgsstraße von der Pausitzerpraße an bis zum Hinteren Ende des Kirchenbau platzes und die dazu gehörige Querstraße von der Maxstraße an der westlichen Ecke des Garnisonlazareths aus bis zu ihrer Einmündung in die Georgstraße. Da man mit der Besitzerin eines Arealstückes, am Zusammentreffen beider Straßen gelegen, nicht einig geworden ist, wird dortselbst die Anlegung der neuen Straße unterbrochen und zur Verbin dung ein schräger JnterimSweg angelegt werden, welcher, durch d-e gärtnerischen Anlagen um die neue Kirche herum verdeckt, der Gesammtanlage des Kirchenareals und dem Kirchcnneubau selbst keinen Eintrag thun dürfte. Der Be sitzerin des liegen bleibenden Areals sind, wie uns bekannt geworben, vom Kirchenvorstand 4 Mark für den Quadrat meter Areal geboten morden, was sie jdoch nicht angenom men hat. Dieselbe dürste sich im Lichten gestanden haben, La eine Bebauung des Areals um die neue Kirche sicher balo crsolgen wird und dabei natürlich die Baustellen zuerst in Frage kommen werden, an denen die Straße bereits fertig gestellt ist. — An eine große Anzahl Hypothekcnschuldner unserer städtischen Sparkasse ist in den letzten Tagen seitens der Sparkassenverwaltung die Aufforderung ergangen, die vier teljährlichen Zinsen pünktlicher, als bisher, zu den in der Schuldurkunde bestimmten Terminen an die Kaffe abzuiie- fern. Es hatte sich der Gebrauch eingebürgert, die Zinsen nicht an den Quartalsersten, an welchen sie fällig find, sondern jn den meisten Fällen (wir hören von 450 Hypothckariern) rst am 28. des Fälligkeitsmonats abzusühren. Die Ver waltung hatte die Sache bisher mit Stillschweigen über- > gangen; da aber dieser Gebrauch geradezu zur Regel wurde ! und nicht nur die K. Kreishauptmannschaft als Aufsichtsbe hörde auf die Unzulässigkeit solcher Kassenführung hingewiesen hatte, sondern weil auch der Sparkasse alljährlich ein be trächtlicher Zinsenbetrag verloren geht, indem ja die eingehen den Zinsenverräge in jedem Vierteljahre erst einen Monat später wieder zinsbar angelegt werden konnten, so hat der Stabtrath beschlossen, auf größere Pünktlichkeit bei der Zins zahlung zu dringen. Wie wir hören, soll nicht unbedingt auf die Abführung der Zinsbeträge am Fälligkeitstage ge drungen werden, man wird vielmehr auch hier den Schuld- nern gegenüber thunlichste Coulanz üben, jedoch kann ein derartig weites Hinausschieben der Zahlungen, wie es bisher von sehr Vielen gehandhabt wurde, nicht mehr geduldet werden. — Der Ehrcnbürzerbrief, welcher dem Fürsten Bismarck von Len 64 Städten des Königreichs Sachsen, die ihre Ver fassung nach der Städte-Ordnung für mittlere und kleine Städte regeln, gewidmet wurde, ist fertiggestellt. Er ist als ein Kunstwerk ersten Ranges zu bezeichnen, und wirs vom i 29. Juni an bis auf weiteres im Kunstgewerbemuseum i I Dresden, Antonsplatz dir. 1, öffentlich ausgestellt. Die Ueber- I I reichung an den Fürsten Bismarck erfolgt voraussichtlich im I Monat August durch die Bürgermeister der vorgedachlen Städte. — Mit dem 21. Juni (Sommers Anfang) sind wir in die heiße Jahreszeit erngerreten. Als die heißesten Tage gelten die sog. „Hundstage", das sind die Tage vom 23. Juli bis 23. August. Es ist dies die Zeit, in welcher die Sonne das Zeichen des Löwen durchläuft uns wo der Ausgang des Sirius (Hundsstern) mit dem Aufgange der Sonne zujammen- fällt. In diese Zett sind denn auch die großen Schulferien gelegt worden — Heuer beginnen dieselben am 20. Jult und enden bei uns am 17. August. Wenn im Sommer die Außentemperatur Vormittags zwischen 9 und 10 Uhr auf 20 Grad U im Schatten steigt, ,o empfiehlt es sich nach der Ministerialoerorvnung vom 24. März 1879, m Schulen, welche ganztägigen Unterricht haben, mindestens m den Städten den Nachmittagsunterricht auszusetzen. — Zur Geschäftslage auf dem Elbstrom schreibt das „Schiff" unterm 25. d. Ni.: In Hamburg konnten bei be friedigenden Eingängen in Getreide die Flußsrachten zu Berg etwas erhöht werden, der plötzlich eingerretene Wasserwuchs läßt es aber fraglich erscheinen, ob sich die höheren Sätze werden halten können. Zuletzt wurden in Hamburg für Massengüter gefordert: nach Magdeburg 28 Ps., nach Wall- witzhasen 38 Pf., nach Riesa - Dresden 45 Pf., nach Laube- Tetschen 55 Pf. für 100 Kg. — Das Frachtgeschäft zu Thal in Magdeburg hat sich wenig verändert. Bei dem Wasser- wuchS und dem im Allgemeinen geringen Verkehre war an eine Ausbesserung kur Frachten nicht zu denken. Die Fracht für Salz von Schönebeck nach Hamburg beträgt zur Zeit 10—10'/, Pf. für 100 Kg.; Schiffsraum für Zucker von Magdeburg nach Hamburg »st zu 12 Pf. für 100 Kg. reine Fracht erhältlich. — Jn Böhmen war die Nachfrage nach Schiffsraum für Kohlen beim Eintreffen der Nachrichten von oberhalb über Wasserzunahme etwas lebhafter, hat aber wieder nachgelassen, so daß sie weit hinter dem Angebot von Raum zurückfteht. Nach dem letzten Aussiger Berichte wurden für Kohlen folgende Mindestfra (icn gezahlt/ «ach Dresoeu 20 Mk. für den Wagen, nach Dessau v Pi für Len Centner. nach Mageburg 37 Pf., nach Waren; ze 42 P,. !ür vas Doppelhectoluer, nach Hamburg 15—i v /i für den Lenrner. — Leichtsinniges Zerschlagen uv ega-enen von Glas- oder Porzellangegenftänden auf den vspenmiyen «kraßen und Plätzen sollte eigentlich mit Ordnungsstrafe bi legt werden, denn nur allzu oft wird durch derartige Scherben ein körper licher Schaden verursacht. Kürzlich ereignete sich ein solcher bedauerlicher Fall auf dem alten Turnplätze in Meißen. Ein daselbst spielendes kleines Mädchen trat in die Scherben einer weggeworfenen Glasflasche und verletzte sich dadurch die Fußfläch» in ganz bedeutendem Maße. — Im Laufe voriger Woche hat sich ein Zeitraum von 25 Jahren vollendet, seit die Postkarte im Königreich Sachsen eingeführt wurde. Die Postkarce ist bekanntlich eine Erfin dung des derzeitigen Staatssekretärs Dr. Stephan, welcher bereits im Jahre 1865 den Gedanken der Einführung von Postkarten faßte. Am 1. October 1869 wurde die Postkarte in Oesterreich eingesührt; letzteres Datum ist als Zeitpunkt der Begründung der Postkarte überhaupt anzusehen. Die Postkarte fand so bedeutenden Anklang, daß bereits im Jahre 1869 nahezu 3 Millionen Stück verbraucht wurden. Die Einführung der Postkarte in Deutschland erfolgte 1870, zu einer Zeit, wo deren Vortheil sich glänzend bewährte. Au die Armee nach Frankreich gingen rund 10 Mill. Postkarten und ebenso viele gelangten zurück. Am 25. Juni 1870 er- folgte die erste Ausgabe der Postkarten in Berlin; an diesem Tage wurden bereits 45,468 -tück abzesetzt. An jen:m Tage wurden auch die ersten Postkarten von Berlin aus in Drcs- den, Leipzig rc. bekannt und gelangten in den folgenden Tagen auch hier zur Ausgabe. Frankreich ahmte am 29. December 1870 die Postkarte nach, ließ sie aber 1871 wieder fallen und hat sie envgiltig erst 1873 wieder eingeführt. — Die preußischen Staatsbahnen suchen mehr und mehr den durch Sachsen gehenden Verkehr abzulenken. Wie ne sür den Verkehr zwischen Berlin und München mit Umgehung der sächsischen Staatsbahnen eine neue Verbindung über Zeitz- Probstzella hergestellt, so haben sie mit Eintritt des Sommer- fahrplanes wiederum mit Umgehung Sachsens eine neue Verbindung zwischen Wien und Berlin geschaffen und zwar unter so günstigen Bedingungen, daß voraussichtlich viele Reisende von dem nächsten und natürlichen Wege über Dresden abgeleitet werden dürfte«. Bisher fuhr man von Berlin nach Wien über Dresden-Tetschen in 14 Stunden für 40,60 M. zweiter Klaffe. Fortan kann man von Berlin nach Wie» schon in 13 Stunden kommen und zwar auf dem großen Umwege über Breslau-Oderberg. Die preußischen Staats bahnen haben sich mit dec Rothschild'schen Nordbahn oer- ständigt, beide Verwaltungen gewisse Züge auf diesen Strecken
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite