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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189507305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-07
- Tag1895-07-30
- Monat1895-07
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.07.1895
- Autor
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Riesaer K Tageblatt Dienstag, 3« Inti 18NS, Meads 48. Jahrg A. 187. O. das „Riesaer Z , A» K » U Vormittags v Uhr Rdl. Tageblatt" erbitten uns spätestens bis : des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestelle», sowie am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark 2b Pf., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Pf, durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark 65 Pf. Auzrigen-Auaahme jfür die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Sonnabend, den 3. August 1895, Nachmittags 3 Uhr Im Versandlungssaale der Königlichen Amtshauptlnannschask. Tie Tagesordnung hängt im Anmeldezimmer der Canzlei zur Einsichtnahme ans. Großenhain, am 29. Juli 1895. Die Königliche Amtshauptmannschaft. v. Wilucki. Bekanntmachung. Die Grundsteuer auf den 2. Termin wird am 1. August c. fällig und ist Mit 2 Pfg. pro Steuereinheit baldigst, längstens aber bis zum IS. August laufenden Jahres an die hiesige Sladtsteuercinnahme abzuführen. Riesa, am 29. Juli 1895. Der Stadtrath. Schwarzenberg, Stdtrth Bekanntmachung. Die Wachmannschaft und die Mannschaft der Feuerreserve haben sich Mittwoch, den S1. Juli, Abends 7 Uhr am hiesigen Tpritzenschuppeu pünktlich zu einer Uebung einzufinden. Die Uniform ist anzulegen. Begründete Entschuldigungen sind vorher schriftlich beim Branddirektor Schumann Schulstraße 11 abzugeben. Auf die Strafbestimmungen der Feuerlöschordnung für die Stadt Riesa wird aufmerksam gemacht Riesa, am 27. Juli 1895. Der Feuerlösch-Ausschuß. Bretschneider, Vorsitzender. «nd Anzeiger Wetlall und Anzeiger). Telegramm-Adresse 1! I* 4 4 Fernsprechstelle „Tageblatt", Riesa. AAß, H. N L* 4 4 4 Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa 175 Oertliches und Sächsisches. Riesa, 30. Juli 1895. — Seit einer Reihe von Jahren treten zahlreiche Klagen über Ausbeutung der Handwerker durch gewissenlose Bauunternehmer in größeren Städten und Bezirken auf. Die Innungen und Handwerkervereine haben deshalb in ihren Sitzungen wiederholt beschlossen, auf gesetzlichem Wege Hilfe nachzusuchen, und sind petitionsweise an die R gierung gegangen. — Die Wünsche der Bauhandwerker gehen dahin, für ihre auf Neubauten resp. größeren Umbauten bestehenden Arbeits und Lieferung-forderungen Vorzugshypothek und Pfandrecht zu erlangen. — Das K. Ministerium stellt nun jetzt Unter suchungen in dieser Sache an und wünscht die Ansicht und die Aussprache sowohl der städtischen Behörden als auch der Bauhandwerker und bctheiligten Interessenten, um sich ein möglichst klares Bild über die Lage der Dinge zu machen. Es sendet deshalb die bereits vorliegenden Eingaben und Gesuche der Handwerker, sowie auch die Gegenansichten zu denselben den Städten zur Auslassung und Begutachtung zu. Es wird deshalb vom hiesigen Handwerker-Berein und vom Gewerbe. Verein eine gemeinschaftliche Sitzung einberufen (s. Inserat), in welcher diese Gegenstände verhandelt und besprochen werden sollen, und sind alle Interessenten des Bauhandwerks und des Baugewerkes dazu eingcladen. Es ist hiernach Jeder in der Lage, seine Ansichten und Wünsche zu äußern, und empfehlen wir deshalb den Besuch der Ver sammlung. — Die Straße an der westlichen Seite des Albertplatzes ist jetzt neu beschottert und die Arbeiten sind ziemlich fertig gestellt. Diesem Straßentrakte that eine gründliche Reparatur ganz besonders noth. Der im kommenden Frühjahr jeden falls ftaltfindende Amtszerichtsneubau wird diese Straße durch Zuführung des Baumaterials nach der Baustelle wieder stark in Anspruch nehmen. — Mit der projectirten Rinnen anlage auf dem Albertplatze ist auch bereits begonnen, wenig stens läßt eine vom Schnittgerinne der Straße am Rathhause ab gerechnet 4 Meter breite Aufhaltung des Terrains des Platzes, das mit Kopfsteinen gepflastert werden soll, darauf schließen. — Schon seit geraumer Zeit hat sich hcrausgesn llt, daß es eines zchnprocentigen Zuschlags zur Staatseinkommensteuer gar nicht bedurft hätte, um das durch die Mehrforderungen des Reichsetats bedrohte Gleichgewicht unseres sächsischen Staatshaushaltes ausrecht zu erhalten. Die Reichsfinanzen erfreuen sich nämlich einer recht zufriedenstellenden Gesund heit: Es stellen sich die Ueberweisungen an die Einzelstaaten für das Jahr 1894/95 im Ganzen auf 382,8 Millionen, d. i. 27,4 Millionen höher, wie im Etat vorgesehen. Außer dem haben auch die dem Reiche verbleibenden Steuern sämmt- lich Mehrerträge ergeben, so daß der Reichsetat 1894/95 einen Ueberschuß von 7,17 Millionen ausweist. Auch für das neue Etatsjahr sind die Aussichten recht günstig: Vom 1. April bis Ende Juni dss. IS. gelangten an Zöllen und Verbrauchssteuern im Reiche 162 375 988 M?. (11959 139 Mk. mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahres) zur Anschreibung. Bei den Zöllen allein betrug die Mehrein- nähme 3*/i Millionen. Unter diesen Umständen wird dem Vernehmen nach in unserer sächsischen Regierung an maß gebender Stelle in Erwägung gezogen, ob nicht von einer weiteren Erhebung des zehnprocentigen Zuschlages in der zweiten Hälfte des Jahres abzusehen sei, eventuell in welcher Weise eine Rückvergütung des gezahlten Mehrbetrages ein zutreten habe. Vielleicht ließe sich Beides mit einander ver einigen! Jedenfalls ist es erfreulich, daß offenbar nicht die Absicht besteht, die durch den zehnprocentigen Zuschlag erzielten Mehreinnahmen unter die Ueberschüsse des Staatshaushaltes zu verrechnen und damit, wie es bisher geschehen ist, Eisen bahnen für künftige Generationen zu bauen. (Freib. Anz.) — Der 17. Verbandstag des Verbandes der Schneider- Innungen Sachsens,dersächsischenHerzogthümerundThüringens wird am 18. und 19. August d. I. in Tharandt abzehalten werden. —* Nachdem die Vorbereitungen für die im Jahre 1897 in Leipzig abzuhalrende Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbe-Ausstellung so weit gediehen sind, daß das Zustande kommen des geplanten Unternehmens in einer der Stadt Leipzig würdigen und das Erwerbsleben des gesammten Aus stellungsgebietes fördernden Weise durchaus gesichert erscheint, kommt die Handels, und Gewerbe-Kammer zu Dresden einem Ersuchen der Handels-, sowie der Gewerbe-Kammer Leipzig nach, die In ustriellen und Gewerbtrelbenden ihres Bezirks auf die in Leipzig im Jahre 1897 stattfindende Sächsisch- Thüiingische Industrie- und Gewerbe-Ausstellung hinzuweisen und zur Vorführung ihrer Erzeugnisse aui derselben auffordern zu wollen. Von dem AusstellungS-Programm nebst Anmelde- Formular, sowie von dem an die Industriellen gerichteten Aufruf zur Betheiligung stehen auf dem Bureau der hiesigen Kammer, Ostra-Allee 9, Abzüge zur Verfügung und können von etwaigen Interessenten entnommen werden. — Das kaiserliche Reichsgesundheitsamt hat aus beson derem Anlaß vor Kurzem folgendes Gutachten abgegeben: „Der Turnunterricht fördert die Kraft und Gewandtheit des Körpers und seiner Gliedmaßen. Auf etwaige Gebrechen ist dabei Rücksicht zu nehmen. Aengstliche Eltern handeln unverständlich, wenn sie ihre Kinder ohne zwingende Gründe von jener nützlichen Körperausbildung zurückhalten. Die in den Turnstunden gelegentlich vorkommenden Körperverletzungen sind fast immer leichterer Art und geben hierzu keine Ver anlassung. Ja, solche Unfälle würden ohne den Turnunterricht vielleicht noch häufiger sein. Denn namentlich die männliche Jugend besitzt nun einmal das Bedürfniß, sich zu tummeln, und würde dasselbe, wenn das Turnen und die Turnspiele Wegfällen, mehr als es jetzt geschieht in wilden Spielen ohne Aussicht zu befriedigen suchen." — Tozenannter Kunstwein gehört nach einer Entscheidung des Reichsgerichts vom 12. Februar d. I. zu denjenigen Stoffen, welche nach dem Reichsgesi tz, betreffend den Verkehr mit Wein, vom 20. April 1892, dem Wein, weinhaltigen oder weinähnlichen Getränken, welche bestimmt sind, Anderen als Nahrungs- oder Genußmittel zu dienen, nicht zugesetzt werden dürfen. — Ueber die Rückzahlung des Fahrgeldes bei Nichtbe- nutzung von Fahrkarten sind die Deutschen Eisenbahn-Ler- waltungen nach der Zeitschrift „Zonentarif" folgendermaßen schlüssig geworden: Der Verein Deutscher Sisenbahnverwalt- ungen har sich geeinigt, im Falle nachgewiesener NichtauS- Nutzung von Fahrkarten eine Erstattung von Fahrgeld vor- zunehmcn. Der Mangel des Coupirungszeichens gilt nicht unter allen Umständen als Beweis, vielmehr ist der Nachweis der Nichtausnutzung durch eine auf der Karte selbst erthcilte Bescheinigung tus Stationsbeamten derjenigen Station, wo die Reise unterbrochen oder von welcher aus die Weiterreise nicht fortgesetzt worden ist, zu erbringen. Die Fahrkarte ist hierauf an die Direktion derjenigen Station, wo sie gelöst wurde, unter Angabe des Grundes der Nichtbenutzung und Bezeichnung der Adresse einzusenden. Von dieser Verwaltung wird alsdann die Rückerstattung des zu viel bezahlten Fahr» an den Bezugsberechtigten abzüglich etwa entstehender Porte- auslagen veranlaßt. * Dresden. Die große Hitze der letztvergangenen Tage ist endlich durch einen in der Nacht vom Montag zum Dienstag niedergegangenen Gewitterregen gemildert worden. Wenn auch in der Stadt unter steter Zuhilfenahme der Wasserleitung Alles schön grün und frisch aussah, zeigte doch ein Ausflug in die Umgegend, welchen Schaden die anhaltende Trockenheit angerichtet. Das Obst bleibt vielfach klein und unansehnlich, fällt massenhaft herab und in sandigen Gegenden wird der Ertrag der Kartoffelernte zu wünschen übrig lassen. Verschiedene Bäume, besonders die Kastanien, lassen schon viele dürre Blätter fallen und geben der Landschaft ein herbst liches Gepräge. Auf der Vogelwiese merkt man allerdings von einer Herbststimmung nichts, der Andrang ist wiederum sehr groß und der Bierkonsum natürlich dementsprechend. Dresden, 29. IM. Die Vogelwiese stand gestern am Eröffnungstage im Zeichen des Dreigestirns: „Menschen, Hitze, Durst." Bald war der gewaltige Andrang nicht mebr schön zu nennen und glücklich pries sich der Besucher, wenn er Abends nach mancher Tortur das Hemd zu Hause ganz vom Leibe brachte. Endlich einmal ein „gutes Geschäft" hörte man die Fieranten fast ausnahmslos sagen. Vorräthe über Vorräthe mußten oft noch in später Stunde (vor Allem edler Gerstensaft) herbeigeschafft werden, um der Nachfrage der Erschöpften zu genügen. Ein Glück kann man es nennen, daß Alles glatt von Statten gegangen ist, bis auf einzelne kleine Störungen in dem gewaltigen Getriebe. Der gestern geflossene Schweiß, nicht bloß bei der Production von Kraft- Menschen oder bei der Herstellung von Bratwürsten, könnte ganzen verdorrten Fluren Labsal bringen. Zahlreiche Be- sucher stellte die Provinz. Die zehnte Person, die man Abends nach den Bahnhöfen eilen sah, trug einen Vog l- Wiesengewinn. Ein brillantes Geschäft haben die Straßen- bahn - Gesellschaften gemacht, deren Gesammtapparat gut functionirte. Bautzen, 27. Juli. Vorgestern Abend gegen */,7 Uhr hat die 12 jährige Pflegetochter eines hiesigen Arbeiters Feuer im Ofen anmachen wollen und dabei, um da« Au. brennen zu beschleunigen, Petroleum in das Feuer aus einer Flasche gegossen. Hierbei ist sowohl das Petroleum in der Flasche, als auch die Kleidung des Mädchens in Brand gc- rathen. Einer Mitbewohnerin des Hauses, zu welcher das Mädchen in seiner Angst gelaufen, gelang es nach großer Anstrengung, die Flammen an dem brennenden Kinde zu löschen. Obgleich das Mädchen sofort in ärztliche Behand lung gekommen, ist dessen Zustand dennoch sehr beoenllick, da dasselbe sowohl am Unterleibe, als auch an den Beinen sehr schwere Brandwunden erlitten hat. Daß trotz der so vielfach und auch so oft in der Presse ergehenden Warnungen vor der Verwendung von Petroleum beim Fruer^unachen dieses dennoch immer und immer wieder geschieh:, ist kaum begreiflich, da wohl Jedermann die Gefährlichkeit derartiger Manipulationen bekannt sein dürfte.
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