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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189508028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-02
- Monat1895-08
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1895
- Autor
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Mesaer G Tageblatt Freitag, 2 August 1895, AbeudS 48. Jahr». 178 s Sch. Sch. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit 'Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung m den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestelle«, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Matt 25 Ps., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Ps, durch den Briefträger srei ins Haus 1 Matt 65 Ps. Anzeigeu-Annahme jsltr die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herrn. Schmidt in Riesa. und Anzeiger Weblall mit Anzeiger). Telegramm-Adresse O m ckL 6 I ckl Femsprechstelle „Tageblatt", Riesa. Agg, H, N Aff H, U, H. H, Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa Bekanntmachung. In der zweiten Hälfte des Monats Juli d. I. ist beim Räumen der Schleusten und Sinkkästen ein gokdner Ring gefunden worden. Ter rechtmäßige Eigenthümer kann denselben in der Rathsexpedition zurückerhalten. Riesa, den 31. Juli 1895. Der Stadtrath. I. L.: Schwarzenberg, Stdtrth. Bekanntmachung, Aufhebung der Hundefperre betreffend. Die durch Bekanntmachung vom 17. Mai 1895 für die Stadt Riesa verfügte Hundesperre wird vom 8. August dieses Jahres an wieder aufgehoben. Riesa, den 31. Juli 1895. Der Stadtrath. I. B.: Schwarzenberg. statlfinden, um die sonst überall vorhandene planmäßige Tiefe von 9 Meter unter Mittelwasser herzustellen, jene bis Ende August vollendet sei» werden, so daß auch die großen Panzer 1. Klasse den Kanal anstandslos werden durchfahren können. Die Justiznovelle soll nun doch dem Reichstage in der nächsten Tagung vorgelegt werden. Die „Köln. Ztg." stellt entgegen ihrer eizemn früheren Mittheilung fest, daß der Minister Schönstedt eine Wiedervorlegung des in Rede steh »den Entwurfs für unbedingt nothwendig erachtet. Boraus sichtlich werde der Entwurf in unveränderter Gestalt wieder an den Reichstag gelangen. Das Befinden de« Fürsten Bismarck ist zur Zeit, wie die „B. N. Nachr." erfahren, ausgezeichnet. Der Fürst be wegt sich viel zu Fuß und zu Wagen im Freien und erfreut sich einer heiteren Stimmung. Die großen Gedenktage des Vaterlandes bieten ihm vielfach Anknüpfungspunkte zur Un terhaltung, die sich auf den engsten Familienkreis beschränkt. Besuche sind schon seit einiger Z it nicht mehr angenommen worden, um dem Fürsten nach den 38 großen Empfängen, die die Geburtstagszeit ihm auserlegte, die Möglichkeit des AusruhenS zu gewähren. Dies dürfte noch für einige Wochen beibehalten werde«!, um dadurch auch die Durchführung kur gemäß diätetischer Vorschriften zu erleichtern. Die Statistik der Arbeitslosen, welche aus der am 14. Juni erfolgten Berufs- und Gewerbezählung gewonnen wird, soll, nach Anordnung des BundeSrath, erst nach Ab schluß und in Verbindung mit den Ergebnissen der bei der Volkszählung am 2. Dezember zu wiederholenden Erhebung veröffentlicht werden. Diese Anordnung ist getroffen, um voreilige und falsche Schlußfolgerungen aus den Ergebnissen der einen Aufnahme zu verhüten und den beiden sich er gänzenden Erhebungen den Charakter der wissenschaftlichen Sachlichkeit zu wahren. M Der preußische Eisenbahnminister hat soeben die G neh- migung dazu ertheilt, daß die ehemaligen Angehörigen des zweiten Garderegiments zu Fuß, die den letzten Feldzug mitgemacht haben, zur Fier des Schlachttages von St. Privat nach Berlin von ihren Wohnsitzen ans auf Militär fahrkarten befördert werden. Der Kürze der Zeit erlaubt dem Regiment nicht, sich mit den alten Kameraden in un mittelbaren Verkehr zu setzen. Deshalb hat es mit Hilfe der Landrathsämter die Gemeinde- beziehungsweise Gutsvor stände ersuchen lassen, diejenigen früheren Angehörigen des genannten Regiments, die von der gewährten Fahrpreiser mäßigung zur Theilnahme an dem Feste Gebrauch machen wollen, aufzufordern, ihre genaue Adresse (Bor- und Zuname sowie Wohnort und Nummer der einstigen Compagnie) den Bataillonen, in welchen sie gestanden haben, bi'S zum achten August etnsenden zu wollen. Am Anschluß hieran würden die Erkennungskarten ausgestellt werden. In einer beschränk ten Anzahl wird auch für Unterkunft und Verpflegung seitens der Bataillone gesorgt werden. Gegen das Einschleppen von ansteckenden Krankheiten durch russische Auswanderer sind von der preußischen Gtaats- bahnverwaltung wieder vorbeugende Maßregeln getroffen worden. Zur Regelung des Verkehrs durchreisender Aus wanderer von Rußland ist auf bestimmten Stationen ein Arzt bestellt worden, der bei Ankunft der Auswandererzüge auf dem Bahnhofe erforderlichen Falles Hilfe leisten soll. Die in den Kontrolstationen aufgenommenen Arbeiter dürfen die Fahrt durch Preußen nicht selbständig unternehmen. Deren Weiterbeförderung hat in geschlossenen Trupps ent weder mit Sonderzügen oder mit besonderen, einem bestimm ten Zuge anzuhängenden Auswandererwagen zu erfolgen. Während der Eisenbahnfahrt sind die Auswanderer von dem übrigen Publikum streng getrennt zu halten. S.e dürfen nur insoweit befördert werden, als in dem Zuge ausreichende und nur für Auswanderer bestimmte Abortanlagen vorhanden sind. Alle übrigen Auswanderer müssen Zurückbleiben. Den beiden gefänglich eingezogenen Alexianerbrüdern Heinrich und Irenäus in Aachen, die gleich nach Beendigung des Mcllageprozesses wegen Meineidsvcrdacht« in Untersuchung gezogen worden sind, ist die Anklage zugegangen. Bruder Heinrich wird sich wegen wissentlichen Meineids vor dem Schwurgericht, Bruder Irenäus wegen fahrlässigen Falsch eides vor der Strafkammer zu verantworten baben. Als Verihridizer für beide Angeklagte ist neben Rechtsanwalt Oster in Aachen Rechtsanwalt Gummersbach von Köln, be kannt aus dem Buschoff - Prozeß, gewonnen worden. Wie ^verlautet, wird die Anstalt Mariaberg von der Provinzial verwaltung nicht angekauft, sie ist nur auf 4 Jähre gepachtet, doch hat sich die Provinzialverwaltung das Vorkaufsrecht gesichert. Der Schreinermeister Sauren, der wegen Meineids verdachtes verhaftet worden ist, mußte alsbald wieder aus der Haft enilaffen werden. Der Direktor der Staats-Archive Professor Dr. Heinrich von Sybel ist gestern Vormittag in Marburg gestorben. In Heiniit; von Sybel verliert die deutsche Geschichtswissen schaft einen ihrer glänzendsten Vertreter. Noch vor wenigen Wochen lieferte der hochbetagte Gelehrte, der am 2. Dezem ber dieses Jahres sein 78. Lebensjahr vollendet hätte, durch seine „Neuen Mittheilungen und Erläuterungen zur Geschichte der Begründung des Deutschen-Reiches" — seinem Haupt werke — den Beweis, daß er als methodischer Forscher wie als wirkungsvoller Darsteller auf derselben Höhe stehe wie früher. Aus Cassel wird vom 1. dss. Mts. gemeldet: Heute fand die amtliche Eröffnung der Schifffahrt auf der canalistrten Fulda statt, indem um 12'/, Uhr Mittag« der Regierungs dampfer „Delphin" die Schnur bei der Schleuß« bei Minden durchschnitt. Als erst.s Schiff folgte der Schnelldampfer „Stadt Cassel", auf welchem sich die Fahrgäste und die Mit glieder der Handelskammer des Bezirks Cassel befanden. Das nächste Schiff war der Schleppdampfer „Nienburg". Bei der Einfahrt in die Schleuß« erklärte der Regierungs präsident Graf Clairon d'Haussonville die Fahrt für amtlich eröffnet und brachte ein Hoch auf den Kaiser aus. Der Dämpfer „Stadt Cassel" langte nach flotter Fahrt um 5'/, Uhr in Cassel an. Ueberall unterwegs wurden die Vorbei- fahrenden lebhaft begrüßt. Bor dem Verlassen der Dampfer brachte der Vorsitzende der Handelskammer in Cassel, Commer- cienrath Pfeiffer, ein Hoch auf den Kaiser aus. Italien. Die italienische Deputirtenkammer ist nun endlich in dir Ferien gegangen, nachdem die letzten Tage noch Skandalszenen in Hülle und Fülle gebracht hatten. Cavallottis Angriffe gegen Crispi wurden immer heftiger und die Opposition verließ schließlich den Saal, worauf der Regierung seitens ihrer Anhänger ein Vertrauensvotum dar gebracht wurde. Italien hat sich seine Kolonie am Rothen Meere schon eine halbe Milliarde Frank kosten lassen unh dafür eigentlich noch nichts anderes al- den Ruhm geerntet, die Mahdisten wie die Abessinier wiederholt besiegt zu haben. Gegenwärtig noch belaufen sich die Ausgaben für Erythräa, soweit sie vom Mutterlande zu decken sind, auf jährlich 10 Millionen Lira, eine sehr hohe Summe für ein Budget, wie das italienische, das eben erst mtt Mühe und Noth und unter Auferlegung schwer erträglicher Steuern in Ordnung gebracht worden ist. Rußland. In Petersburger unterrichteten Stellen werden die Meldungen der „Köln. Ztg." über den angeblich geforderten Uebertritt des Prinzen Ferdinand zur Orthodoxie, sowie die eventuelle Jnaussichtnahme des jungen Grafen Hartenau für den bulgarischen Thron als unrichtig erklärt. ES wurde hinzugrfügt, für Rußland liege nicht der geringste Grund vor, sich mit dem bulgarischen Volk zu versöhnen, da da« bulgarische Volk niemals aufgehört habe, dem Bruder volke für seine Befreiung dankbar zu sein. Daher stamme auch , die herzliche Aufnahme der bulgarischen Deputation in Petersburg. Dagegen werde Rußland vertragstreu niemals Beziehungen zu einer sogenannten bulzanschen Regierung TageSgeschichte. Anläßlich einer in den Berichten der preußischen Gewerbe- räthe auf das Jahr 1894 für einen kleinen Bezirk aus gesprochenen Bermulhung wird in einem Theile der Presse die Behauptung ausgestellt, daß die meisten Verunglückungen der Arbeiter nicht am Montag, sondern am Freitag und Sonnabend vorkommen, und zwar lediglich deshalb, weil dann die Aufmerksamkeit und die Kräfte der Arbeiter in Folge der angestrengten Arbeit der Woche nachließen. Ucber diese Frage liegen nicht blos Vermuthungen, die sich aus Erfahrungen in einem kleinen Bezirk stützen, vor, sondern, wie die „B. P. N." schreiben, umfassende statistische Erhebungen. Das Reichs versicherungsamt hatte, um namentlich für den Ausbau der Unfallverhütung seitens der gewerblichen Berufsgenossenschasten eine Unterlage zu bieten, eine Unfallstatistik für das Jahr 1887 veranstaltet, welche die cntschädigungspflichtigen Unfälle umfaßte und sich unter Anderen auch auf die Wochentage, auf welche sich die Unfälle veriheilen, erstreckte. Nach dieser Statistik veriheilte sich die Zahl der Unfälle so, daß auf den Sonntag 2,69 Prccent, Montag 16,74 Prccent, Dienstag 15,61 Procent, Mittwoch 16,31 Procent, Donnerstag 15,47 Procent, Freitag 16,38 und Sonnabend gleichfalls 16,38 Procent entfielen. Nach dieser Statistik hat sich herausgestellt, daß sich die Zahlen der Unfälle auf die Wochentage ziemlich gleichmäßig veriheilen, der Proccntsatz schwankt zwischen 15,47 und 16,74. Allerdings entfällt die höchste Zahl auf den Montag. Man wird sich davor hüten müssen, die Erhöhung, welche die MontogSunfallzahl gegenüber derjenigen der anderen Wochentage aufweist, auf Ermüdung der Arbeiter in Folge von Sonntagsvergnügungen zu schieben, denn sie ist so gering, daß sie auch in anderen Momenten ihre Urs ach n haben kann; geradezu unwahr ist jedoch angesichts dieser Zahlen die all gemeine Behauptung, daß die meisten Unfälle am Freitag und Sonnabend und zwar in Folge von Uebermüdung durch die Anstrengung der vorhergegangenen Wochentage vorkommen. Für diesen oder jenen Betrieb, für diesen oder jenen Bezirk mag der Sonnabend die meisten Unfälle aufweisen, wie denn auch bei der Unfallstatistik des ReichSveksicherungSamteS sich herausgestellt hat, daß, während eine auffällige Häufung von Unfällen sich bei :en Bäugewerks Berufsgenossenschaften und bei der FuhrwerkS-BerufSgenoffenschaft am Montag, bei den Textil-Berufsgenossenschaften sich eine solche am Sonnabend zeigte, — im Allgemeinen aber wird als feststehend ange nommen werden müssen, daß die Zahlen der Unfälle sich auf die Wochentage ziemlich gleichmäßig veriheilen. Deutsches Reich. Die Kaiserin bezieht sich mit den beiden ältesten Prinzen am Sonnabend nach Stettin und von -dort auf dem „Kaiseradler" nach Saßnitz. Der Kaiser fährt ebenfalls Sonnab.nd mittels Sonderzuges nach Brunsbüttel vis Hamburg, geht dort an Bord der „Hohenzollern" nach Helgoland und fährt nach kurzem Aufenthalt daselbst nach England. Die kaiserliche Jacht „Hohenzollern" geht dieser Tage von Kiel durch den Kanal nach Brunsbüttel. Kaiser Wilhelm hat dem König Oskar auf drahtlichem Wege in den herzlichsten Worten seine Freude über die Reise in Schweden, über die Sehenswürdigkeiten, die Schönheit des Landes und den außerordentlichen Empfang, den ihm die Bevölkerung bereitet, ausgesprochen. Kaiser Wilhelm hat dem Mikado von Japan die Kette zum Schwarzen Adlerorden verliehen, die durch den deutschen Gesandte» überreicht wurde. Beim Schluß der Audienz übergab der Mikado dem Gesandten das Großkreuz des Ordens der aufgehenden Sonne. Im Auftrage des Prinz-Regenten von Bayern überreichte der deutsche Gesandte in einer späteren Audienz dem Kaiser von Japan den bayerischen Hausorden. Au« einer Mittheilung des kaiserlichen Kanalamt- in Kiel an die „R. Pr. Ztg." geht hervor, daß mit Sicherheit darauf zu rechnen ist, daß auch an den wenigen Stellen des Kaiser-Wilhrlm-KanalS, wo zur Zeit noch Nachbaggerungen
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