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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189508051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-05
- Monat1895-08
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1895
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stimm Lehrherrn wird Geyer als brav, fleißig und geweckt «schildert, ein Anlaß zu einem Selbstmord war in keiner Weise vorhanden. Zittau. Hier fuhr bei Nacht ein Radfahrer, welcher leine Laterne brannte, dem Pferde eines Reiters zwischen die Hinterbeine. Dasselbe schlug natürlich aus und richtete den unvorsichtigen Radfahrer übel zu, während das Rad gänzlich zertrümmert wurde. Freiberg, 1. August. Zum Selbstmord des Doppel« Mörders Felber in seiner Zelle im Untersuchungsgesängniß des königlichen Landgerichts Freiberg wird noch Folgendes berichtet: Obwohl, Felber gefesselt war, hatte er doch vermocht, einen Bindfaden aus der Matratze zu ziehen und sich daraus eine Schlinge zu machen, in welcher er seinem kleinen Leben ein Ende bereiten konnte. Felber, ein erst im 25. Lebens« fahre stehender Mensch, war nach seiner Feststellung als Mörder des Handelsmannes Rothe aus Hallbach innerlich zusammengebrochen. Als der Beweis erbracht worden war, daß er vor 6 Jahren auch den Dieustknecht Berndt ermordet hatte, zeigte er kaum noch das Bestreben, die Unthat ab- zuleugnen. Man sah cs, er hielt sich für verloren, denn bald gestand er auch diesen Mord ein. Wie bereits kürzlich mit« getheilt, wirb Felber noch zwei weiterer Mordthatcn, be gangen an dem Auszügler Wetzig in Leubsdorf und dem Ofensetzer Weber aus Frankenberg im Zeisigwalde bei Chemnitz, beschuldigt. Selbstverständlich hört aber mit seinem Tode das Untersuchungsverfahren auf; nach dieser Richtung werden demnach keine weiteren Ermittelungen mehr angeftellt werden. Eine interessante Frage ist es, wie es kam, daß ein solcher Verbrecher erst so spät verdächtig wurde. Die Antwort mag vielleicht darin gesunden werden, daß Felber ein ansprechendes Aeußere hatte und dabei den Eindruck eines harmlosen Men schen machte. Er legte vielen Werth auf reinliche und gute Kleidung und verrichtete seine dienstlichen Obliegenheiten als Kutscher meistens pünktlich, wie er auch im Militärdienste sich keine auffallenden Ungehörigkeiten zu Schulden kommen ließ. Mit seinen Angehörigen ab:r lebte er in Zwietracht. Chemnitz. Am Sonnabend Vormittag kam es in einer hiesigen Maschinenfabrik zu einem recht bedauerlichen UnglückSfalle mit tödtlichem Ausgange. Ein daselbst beschäf tigter, 55 Jahre alter Kupferschmiedemeister, der, um an der Biegmaschine einen Messtngstab zu bearbeiten, mit Hilfe eines Arbeiters den die Maschine in Bewegung setzenden Treib riemen auf eine Scheibe der Hauptwelle auflegte, wurde von dem Riemen erfaßt, mit hochgezogen und mehrere Male um die Welle geschleudert. Hierbei war der Verunglückte der maßen mit dem Kopfe, sowie den Armen und Beinen gegen die Decke geschlagen worden, daß der Tod sofort eintrat. Falkenstein, 2. August. Es ist erfreulich, daß außer unseren Hauptindustriezweigen, der Stickerei und Weberei, sich in der letzten Zeit auch mehrere neue Industrien hier etngeführt haben. So hat Herr Kaufmann Georg Thörey durch Errichtung des großen Göltzschwcrkes die Nagelfabrikation etngeführt, während Herr E. Winter in demselben Etablisse ment die Herstellung photographischer Apparate betreibt und eine größere Anzahl Arbeitskräfte beschäftigt werden. In den letzten Tagen hat Herr Rudolf Paul, früher in Schede witz, noch die Hornwaarenfabrikation mittelst Wasserkraft hier eingeführt. Wurzen, 3. August. Zur Vermeidung von Mißver ständnissen über die Stadtrathswahl sei bemerkt, daß Herr Or. Zur. Fraisfinet genau so gut der Ordnungspartei ange hört wie sein Gegenkandidat Herr vr. Zur. Seezen. - Leipzig, 2. August. Tine empfindliche Lection für die Zusendung einer sogen. „Witzkarte" am Neujahrstage bekam der jetzt in Halberstadt lebende Musiker V. Dieser hatte seiner früheren Braut eine Karte mit unsittlichem Texte und Bilde gesandt und erhielt dafür vom hiesigen Schöffengericht 8 Tage Gefängniß auferlegt. Paderborn. Vom Blitzschlag ist wiederum ein Truppentheil getroffen worden. Auf dem Truppenübungs platz Scune traf der Blitz ein Kompagniezelt. Er betäubte acht Soldaten, von denen Einer schwer gelähmt wurde, wäh rend sich die Uebrigen wieder erholten. Der starke Regen setzte große Theile des Lagers unter Wasser. Berlin, 3. August. Der erste Secretair der hiesigen türkischen Botschaft, Assaf Sadullah Bcy, hat sich vorgestern Nachmittag erschossen. Die Gründe für den Selbstmord sind unbekannt. Assaf Sadullah Bey stand im Alter von 28 Jahren. Er hatte seit Mai d. I. in der Bendlerstraße mit seiner 24jährigen Gattin, einer 10jährigen Tochter und einem 8 jährigen Sohne, eine fürstlich eingerichtete Wohnung inne. Seit dieser Zeit war nämlich der Secretair aus Wien nach Berlin versetzt worden. Dort hatte er seine Frau kennen gelernt und geheirathet. Vor einigen Wochen schickte der Secretär Frau und Kinder nach Heringsdorf, wohin er am Donnerstag Abend folgende Depesche richtete: „Kehre sofort zurück. Geschäftliche Rücksichten." Das Dienstmädchen verließ um 5 Uhr die Wohnung, um die Depesche zur Post zu bringen, fand bei Rückkehr die Thür zu dem Zimmer des Secretärs verschlossen, glaubte aber, daß ihr Herr schliefe. Sie trug am Abend das Essen auf und als auch jetzt der Sccretair nicht erschien und auf mehrmaliges Klopfen an seiner Thür nicht antwortete, ließ das Mädchen einen Schlosser und die Polizei holen, die den Secretär als Leiche vorfanden. Neben ihm lag ein noch mit 5 Schüsse,i geladener Revolver. Es heißt, seine Frau habe wider den Willen ihrer Eltern den Ehcbund geschlossen. Die Leiche soll nach Konstantinopel übcrgesührt werden. Mainz, Abends 9 Uhr. (Offiz. Tel.) Die Tölen der preußischen Kolonnen hatten sich am 5. August der Saar genähert. Heute früh traf General von Kamccke westlich Saarbrücken den Feind in starker Stellung auf Len Bergen bei Spicheren und ging sofort zum A . e, f über. Auf den Kanonendonner eilten Abteilungen der Divisionen Barnekow und Stülpnagel eben dahin. Gcmral von Gäben übernahm i das Kommando und gelang es nach sehr heftigem Kampfe, die von Seiten d-S französischen Korps besetzte Position zu erstürmen. General Francois und Oberst von Reuter ver wundet. General von Göben meldet weiter über ein Gefecht westlich von Saarbrücken. Mehrere hundert Gefangene vom Korps Frossard. . Nach ihren Aussagen standen uns 4 Divisio nen gegenüber; Ende des Kampses erst bei völliger Dunkel heit. Der Femd deckte seinen Rückzug durch starkes Geschütz feuer von Spicheren her. General Steinmetz gegen Abend angekommen und den Befehl übernommen. General Francois ist gefallen. Verlust, namentlich an Offizieren, groß; vom Feinde zahlreiche Tobte! Zn krimlimg M ein grotze Zeit. (Kriegsnachrichten aus 1870/71 er Zeitungen.) «. August. Berlin. Eine von der Armee heute Morgen einge gangene Meldung sagt: Der Kronprinz setzte gestern nach dem Siege von Weißenburg den Vormarsch fort, ohne auf ernstlichen Widerstand zu stoßen. Die von ihm pajsirten französischen Ortschasten sind mit Verwundeten gestillt, da runter der Obrist des 50. Regiments. Der tiese Eindruck des Gefechts ist unverkennbar. Bei Saarbrücken überschüttet der Feind die unbesetzte Stadt immer erneut mit Granaten. Mainz, Abends. (Osfiz. Tel.) Die französische Ar mee hat auf der ganzen Linie Kehrt gemacht und ist aus dem Rückzüge ins Innere begriffen. Auch das nach der berühmten Schlacht der drei französischen Divisionen gegen drei preußische Kompagnien von den Franzosen besetzte Saarbrücken haben dieselben wieder geräumt, vor ihrem Abzüge aber diese offene und wohlhabende Stadt in Brand gesteckt. Auf ihrem Rück züge haben sie von den nahen Bergen dem angelegten Feuer durch Brandtugeln nachgcholfen. Saarbrücken, Abends 7 Uhr. Saarbrücken ist von der obersten Armee wiedergcnommen. Die preußische Tele graphenstation ist wieder im Betrieb. Aus dem Schlachtfelde, 4^/, Uhr Nachmittags. Siegreiche Schlacht bei Wörth: Mac Mahon mit dem größten Theil seiner Armee vollständig geschlagen. Franzosen auf Bitsch zurückgeworfen. Friedrich Wilhelm, Kronprinz. Paris, Abend«. Es herrscht eine enorme Aufregung in Folge von betrügerisch ausgesprengten Siegcsnachrichlen. Große Menschenmassen versammelten sich vor dem Staats ministerium. — Ollivier erschien und sprach beruhigende Worte. Des Abends erschien folgende von dem Gesammt- ministerium unterzeichnete Proklamation: „Ihr seid mit Recht erregt über dieses hassenswerthe Manoeuvre. Der Schuldige ist verhaftet. Die Justiz hat die Untersuchung eingeleüct. Die Regierung ergreift energische Maßregeln, damit eine solche Infamie sich nicht erneuere. Im Namen des Vaterlandes und der heldenmüthigen Armee bitten wir Euch, ruhig und geduldig zu sein. Eine Unordnung in Paris wäre ein preu ßischer Sieg. Sobald eine sichere Nachricht eintrifit, ob gut oder böse, wird sie sofort mitgetheilt werden. Lasset uns einig sein und in diesem Augenblicke nur einen Gedanken, einen Wunsch, ein Gefühl haben: den Triumph unserer Waffen!" Standesamts-Nachrichten auf die Zeit vom 15. bis 31. Juli 1895. Geboren: Ein Sohn: d. Spediteur Ernst Emil Jäger h., 18. d. Produktenhdlr. Karl Reinhold Radsich h., 14. (Zwicüngsk.) d. Kaufmann Carl Hermann Mauersberger h., 22. d. Zimniermann Friedr. Herm. Erdmann in Pcppitz, 22. d. Wittwe Auguste Marie Braun geb. Händler h., 25. d. Ober-Postastistent Friedr. Aug. Franz Böttcher h., 23. d. Hammerarbir. Theod. Kunert h., 23. d. unver- ehel. Dienstmädchen Ida Martha Weber h., 28. d. Maurer Friedr. Moritz Elsing h., 26. — Eine Tochter: d. pralt. Arzt Dr. med. Gust. Leopold Eugen Gebser h., 16. d. Produktenhdlr. Karl Reinhold Radstch h., 14. (Zwillingsk.) d. Hammerarbtr. Emil Max Bäger h , 16. d. Handarblr. Herm. Paul Wittig h., 18. d. Böttchermstr. Carl Dax Müller h., 21. d. Invalid Friedr. Herm. Frohberg h., 18. d. Oekonom Friedr. Albert Hendler in Poppitz, 17. d. Müller Friedr Wilh. Oswald Kühne h, 2o. d. Handarblr. Wilh. Juius Dietrich in Poppitz, 25. d. Feilenhauermstr. Karl August Ulbricht h., 25. d. Stuck- und Cemenlsteinwaarengejchäslsbesitzer Gust. Rich. Hiibmr h., 30. d. Lokomotivführer a. d. K. S. Staatseisenb. Carl August Marx h., 28. d. unverehel. Dienstmädchen M nna Anna Schmidt h., 31 Aufgeboten: d. Unteroffizier Carl Ernst Philipp h. m. d. Martha Ottilie Stade h. d Oestabri arbtr. Carl Heinr. Lucke tz. m. d. Anna Lina Gasch h. Eheschließungen: d. Fuhriverkskutfcher Johann Me,a h. m. d. Marmorjchleiferin Marianna Kandzia h., 29. Gestorben: Wilhelmine Richter geb. Scheibe h., 33 I., 18. d. Böttchers Jul. Herm. Max Müller h., S. 3 Mon., ,9 d. Bremsers a. d. K. S. Staatseisenb. Theod. Paul Reinhold h., T. 7 Mon, 19. d. Dienstmädchens Selma Marie Kurth, S. 4 Mon, 21. d. Bürgerschullehrers Karl Theodor Rößger h., T. 1 Mc n., 24. d. Hausmanns Emst Gust Starke h, T. 5 Mon., 24. d. Marmor hauer Franz Herm. Paul h., 31 I., 28 d. Handarbtrs. Herm. Gust. Richer h., T. 28 T, 29. Emma Theresie Jaenicke, verw. gew. Symang, vorh. gcsch. Spieß, geb. Wols h., 51 I., 29. d. Gc- schästSsührer Carl Herm. Lehmann h., 25 I., 29. d. Hammerarbtrs. Joh. Moritz Schönlebe h, T. 4 Mon. 30. d. Artillerie-Wachtmstrs. Georg Bcrnha: d Rudorf h, S. 7 Mon., 30. d Lehrers Carl Ed. Rhold. Schöne in Mergendorf, T. 24 T, 30. d. Ziegeleibes. Friedr. Gustav Hohnstein h, T. 8 Mon., 31. AM-k Ai-kiHt« M LtitilUM vom 5. August 1895. -j- H i r s ch b e r g i. Schl. Auf ein Huldigungstelegramm der aus allen Theilen Deutschlands zur Feier des Tages von Weißenburg versammelten ehemaligen Mitglieder des 15. Jägerbataillons an den Kaiser traf folgende mit Ent husiasmus begrüßte Antwort ein: „Ich erinnere Mich an dem heurigen Ehrentag des 15. Jägerbataillons gern seiner ruhmreichen Erfolge im Treffen der Weißenburg. Wilhelm II." f Saarbrücken. Gestern Nachmittag fand eine er greifende Gedenkfeier auf dem Kriegerfriedhof in Ehrenthal beim Schlachtselde statt, woselbst General v. Francois und 500 Deutsche und Franzosen begraben sind. Zur Feier halten sich etwa 1000 Krieger, die bei Spichern gekämpft hatten, sowie etwa 25000 andere Festgäste eingefunden. Der Präsident des Saarbrückener Kriegervereins Siebisch hielt die Festrede, die namentlich, wo sie der Gefallenen gedachte, de» tiefsten Eindruck auf die Versammelten machte. An die selbe schloß sich der gemeinsame Gesang des Liedes „Nun danket alle Gott." Hierauf erfolgte unter Begleitung von 50 Musikkorps der Abmarsch zm» Fcstplatze am Fuße der Spicherer Höhen, wo An prach n gehalten wurden und acht Militärkapellen gemeinschaftlich spielten. Abends wurden auf den Saarbrückener und Spicherer Höhen Freudenfeuer an gezündet und die Stadt wie die Umgebung durch elektrische Scheinwerfer wirkungsvoll beleuchtet. -f Wilhelmshöhe. Die Kaiserin ist gestern kurz nach Uhr Abends mit den ältesten kaiserlichen Prinzen auf Station Wilhelmshöhe angekommen und im offenen Wagen nach Schloß Wilhelmshöhe gefahren. Die angesam melte Menge begrüßte die Kaiserin enthusiastisch. -f Helgoland. Die „Hohenzollern", mit Sr. Maj. dem Kaiser an Bord, Allcrhöchstwelcher Sonnabend Abend von der Matrosenstaticn in Potsdam aus die Fahrt ange treten hatte, und die „Gefion" sind gestern 11,55 Uhr vor Anker gegangen. Die Vereine und die Badegäste hatten bei der Ankunft Sr. Majestät Aufstellung genommen. Die Insel ist auf das Reichste geschmückt. Nachdem die „Hohenzolle n" vor Anker gegangen war, kam Se. Majestät der Kaiser in einem Boote allein an Land, während em zweites Boot das Gefolge übersetzte. Se. Majestät wurde enthusiastisch begrüßt und begab sich durch den Tunnel zur Wohnung des Komman danten, Kapitäns zur See, Stubenrauch, wo das Frühstück eingenommen wird. Das Wetter ist herrlich. — Von einem besonderen Korrespondenten: Die Fahrt der „Hohenzollern" von Brunsbüttel nach Helgoland war vom schönsten Wetter begünstigt, so daß die Elbufer in außergewöhnlich günstiger Beleuchtung erschienen; während der Fahrt hielt der Kaiser Gottesdienst ab. Nachmittags begab sich der Kaiser wieder an Bord der „Hohenzollern" zur Fahrt nach Cowes. Die Bevölkerung, sowie die hier anwesenden Badegäste brachten dem Kaiser stürmische Ovationen dar. -j- Aussee. Der Minister dcs Aeußeren, Graf Boluchowski, traf gestern Mittag 12'^ Uhr in der Villa des deutschen Reichskanzlers Fürsten zu Hohenlche ein, ver blieb daselbst 3 Stunden und reiste um 5 Uhr nach Ischl ab. s- Graz. Bei dem anläßlich dcs hier tagenden teut- schen Radwettfahren wurde im Nicderradfahrcn Hofmann- München zweiter, im Fahren auf dem Hochrade um die Meisterschaft von Deutschland und im Bundesgebiet erster Ferdinand Becker aus Neuwied, zweiter Schcer aus Brom berg; im Fahren um die Meisterscha t von Deutschland und im Bundesgebiet auf dem Niederrad wurde erster Lueter aus Flensburg, zweiter Mewes«Altona. Im Kaiserpreis- sahren auf dem Hochrad wurde erster Becker-Neuwied, im Niederradfahren Hofmann-München. -s- Graz. Gestern Mittag 1 Uhr hat die feierliche Eröffnung des Bundestages des Deutschen Radfahrerbundes stattgefunden, zu dem zahlreiche Gäste aus allen g ößeren Städten Deutschlands eingetroffen sind. Graf Atteins, der Bürgermeister von Graz, begrüßte die Gäste. Er betonte in seiner Rede den deutschen Charakter des Festes und hob die Verbrüderung Oesterreichs mit Deutschland hervor. Am Nachmittag fand das Radwettfahren statt, auf welches am Abend ein glänzendes Feuerwerk folgte. ch Ischl. Der Minister des Auswärtigen, Graf Goluchowski, ist gestern hier wieder eingetroffen. ch London. Die „Times" meldet aus Schcnzhai vonr 4. d. M., daß bei dem gemeldeten Ucberfall auf die Aus länder in Kucheng 10 britische Unterthanen getödtet wurden. Es wurde der Geistliche Stewart mit Frau und Kind leben dig in seinem Hause verbrannt und 7 andere Frauen durch Sperstiche und Säbelhiebe getödtet. Außerdem wurden meh rere Kinder schwer verwundet. ch London. Das Reutersche Bureau meldet aus Aoko- hama: Starke Regenfälle gehen andauernd in der ganzen Gegend nieder. Man befürchtet, daß die Reisernte schlecht aussällt und eine Hungersnoth eintritt. Die durch den Regen hervorgerufenen Ueberschwemmungeu haben großen Schaden am Joganthurm hervorgerufen. Auch sind viele Menschen umgekommen. ch Portsmouth. Fünf deutsche Kriegsschiffe sind in Cowes eingetroffen. Als sie Spith.ed passirten, wurden Salutschüsse ausgetauscht. ch Apenrade. Unter überaus großer Betheiligunz der Bevölkerung Nordschlcswigs, zahlreicher Kampfgenossen- und Kriegervereine sowie vieler aus der Provinz herbeigekomme ner Fremder ging gestern Nachmittag die feierliche Grund steinlegung des Bismarckthurmes auf den KnoiSberg vor sich, die mit einem großen deutschen Volksfest verbunden war. Der Landrath v. Uslar eröffnete die Feier mit einem be geistert aufgenommenen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser. Nach der vom Pastor Jacobsen aus Scherrebek gehaltenen eindrucksvollen Wecherede wurde vom Vorstande des deut schen Vereins, von den Landräthen und anderen hervorragen den Persönlichkeiten die Hammerschläge vollzogen, hieran schloß sich die Festrede, welche Landrichter Schwarz aus Flensburg an die Versammlung richtete. Das patriotische Fest rahm einen überaus glänzenden Verlauf. 1- Petersburg. Der Emir von Buckara ist gestern in Jalta eingetroffen. 1- Sofia. Wie die „Agence Balcanique" meldet, kon- statirl der Präfekt von Tatar-Bazardzik, daß das von der „Swoboda" gemeldete Attentat auf Matakiew eines politischen Motives entbehre. Der Schuldige, ein den niederen Stän den angehörender, dem Tru. ke ergebener Obsthändler, habe im trunkenen Zustande nach einem Streite einen Schlag' auf die Brust Matakiew'S geführt; nüchtern geworden, habe er erklärt, daß er sich des Borgefallenen nicht erinnere. Die Verwundung Matakiew'S sei keine schwere.
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