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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189508152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-15
- Monat1895-08
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1895
- Autor
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Uiesaer G Tageblatt und Anzeiger Weblatt und Anzeiger). Frrnsprechstelle Rr. 20. Kmtsötatt der König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. ü? 189. Donnerstag, IS August 18SS, Abends. 48. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung m den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstaltrn 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Pf, durch den Briefträger frei ins Haus 1 Mark 65 Pf. Auzrtgru-Annahme jsür die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 39. — Für die Redaktion verantwortlich: P. Langer, Riesa, in Vertretung. --^7— — —- . ' / " Tie zum Neubau von Baracken für den Truppenübungsplatz Zeithain erforderlichen Arbeiten, als: Loos I—V Erd-, Maurer- und Tleiumetzarbeiten im Betrage von je ca. 45—70000 M. „ I—V Zimmerarbeiten im Betrage von je ca. 25—67000 M. ,, 1 u. II Dachdecker- und Aöphaltarbeiten im Betrage von 11 bezw. 16000 M. „ I u. II Tchmiede- und Eisenarbeiten im Betrage von 19 bzw. 26000 M. sämmtlich einschließlich Materiallieferung sollen in öffentlicher Verdingung vergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten Baubeamten Dre-den-Albcrtftadt, Administrationsgebäude Flügel Ol No. 94 zur Ein sicht aus und sind daselbst Berdingungsanschläge gegen Erstattung der Selbstkosten von Diens tag, den 13. ab zu entnehmen. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Truppenübungsplatz Zeithain, Erd-, Maurer- rc., bezw. Zimmer- bezw. Dachdecker- rc. Arbeiten. Loos I, bezw. II, III, IV, V bis Freitag, den SS. August d. Jrs. Für Erd-, Maurer- uud Steinmetzarbeiten, Loos I 11 Uhr, Loos II 11'/^ Uhr, Loos III 11'/z Uhr, L00S IV 11^/4 Uhr, Loos V 12 Uhr. Für Zimmerarbeiten, Loos I 12^ Uhr, Loos II 12'N Uhr, Loos III 12^ Uhr, Loos IV 1 Uhr, Loos V 1'/« Uhr. ' > Für Dachdecker- und Asphaltarbeiten, Loos I 1'/, Uhr, Loos II 1^/4 Uhr. Für Schmiede- und Eisenarbeitcn, Loos I 2 Uhr, Loos II 2'N Uhr, postfcei an die vorbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der erschienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagssrist 4 Wochen. Auswahl unter den Bewerbern Vorbehalten. Dresden, den 9. August 1895. Königl. Garnison-Baubeamter HI Dresden. TeaeSgeschichte. Deutsches Reich. In der Suite des Kaisers in Lowther Castle b. finden sich u. A. der Oberstallmeister Graf Wedel, der Gesandte v. Kiderlen-Wächter, der Gesandte v. c Etsendecher und Botschaftsrath Graf Metternich. j Wie nunmehr seststeht, trifft der Kaiser in Begleitung des Prinzen Aabrccht von Preußen am 6. September Abends in Stettin ein. Zur Kaiserparade am 7. September werden die Kriegervercine Pommerns mit 4000 Mitgliedern antreten. - Die Parade findet auf dem Krekower Felde statt. Am z Sonmag, den 8. September, ist großer Feldgottesdienst. Am 9. September Abends Wasserfahrt aller Fürstlichkeiten und Beleuchtung der Oderufer. Weiter steht fest, daß der Kaiser am 15. Oktober in Kurze! eimreffen und im Schlosse Urville Aufenthalt w hmen wird. Am 18. October reist der - Kaiser zur Denkmalcinweihung nach Wörth; auch ein Besuch l in Metz ist in Aussicht genommen. Aus der kaiserlichen s Besitzung nehmen die Vorbereitungen zum Empfange einen H regen Fortgang. Die Kaiser Wilhelmkirche ist, abgesehen von der Ausstellung der Orgel und Glocken, im Bau voll- endet. Gegenwärtig ist man damit beschäftigt, den von vor ne men Metzer Damen eigenhändig angefertigten Pracht teppich in der Kirche zu legen. Die Kaiserin Friedrich wird am Freitag, den 16 d. M., die Kaiserin Auguste Victoria in Wilhclmshöhe besuchen und Abends wieder abreisen. Ihre Majestät die Kaiserin wird mit den beiden ältesten kaiserlichen Prinzen am 17. d. M. aus Schloß Wilhe mshöhe bei Kassel wieder im Neuen Palais zu Potsdam cintrcffen. Nach der „Nordd. Allg. Ztg." wird dem Cintrcffen des Rcichskanzlers Fürsten zu Hohenlohe in Berlin am Freitag entgegengesehen. In der Wandelhalle des Reichstags ist der Schlußstein in einen Sockel, der für das künftige daselbst zu errichtende Kaiser Wilhelm-Denkmal dienen sollt', umgewandelt worden. Die „Nationalztg." berichtet: Gestern fand eine Sitzung des ständigen Ausschusses des Komitees für die Erbauung der ostafrikanischen Centralbahn statt. Das Komiteemitglied, der Eisenbahndirector Geheimer Oberregierungsrath Bor mann, wird demnächst mit mehreren technischen Gehilfen nach Ostafrika gehen, um nach Einvernehmen mit Major von Wißmann die besten Linien für die Bahnanlage, zunächst die Strecke von Dar-es-Salaam nach Ukaini, zu erforschen und Unterlagen zur Kon;cssiouserlangung und Finanzirung zu beschaffen. Man hofft, die Frage schon in der bevor stehenden Session vor den Reichstag bringen zu können. Der Bahnbau wird bereits im nächsten Frühjahr beginnen. Der M tzcr Bezirkspräsidcnt untersagte den Veteranen deputationen, sowie Corporation«, das Ueberschreitcn der französischen Grenze. Außerdem wurde, der „'National-Ztg." zufolge, verboten, daß die Kränze, welche für die Gräber aus französischem Boden bestimmt sind, Schleesen in deutschen Farben tragen. — Gestern, Mittwoch, fanden auf dem Schlacht felde von Colombey-Neuilly unter Beiheiligung vieler Vete ranen Erinneruiigssciern an den Denkmälern statt. Es wurden zahlreiche Kränze niedcrgelegt. Die Milttärmusik spielte Choräle; die Artillerie gab Ehrensalven ab. Nachmittags e fand im Park von Cvlombcy die Einweihung Les neuen Denk- s mals des 1». Infanterie-Regiments in Münster statt. Die k Metzer Generalität und die Militärgeistlichkeit, sowie der j Bürgermeister von Münster, eine Deputation des Regiments s und des VeleranenvereinS wohnten der erhebenden Feier bei. i Angesichts der in China gegen die Ausländer verübten . furchtbaren Greuel dürfte es zur Beruhigung gereichen, daß Deutschland auch nach Beendigung des japanisch-chinesischen Krieges durch eine ansehnliche Seemacht in den ostasiatiichen Gewässern vertreten ist. Zwar haben die Kreuzer 3. Klasse „Alexandrine" und.Marie", sowie das Kanonenboot „Wols" Ostasien verlassen, doch befinden sich noch ein Panzer, drei Kreuzer und ein Kanonenboot auf dem früheren Kriegs schauplatz. Die unter dem Oberkommando des Contrcadmirals Hoffmann stehende Kreuzerdivision setzt sich aus dem Panzer- schiff 2. Klasse „Kaiser", Commandant Capt. zur See ^aeschke, den Kreuzern 2. Klasse „Prinzeß Wrlhelm", Commandant Corvetlcncapitän v. Holtzendorff, und „Irene", Commandant Corvertencapitän v. Dreslcy, und dem Kreuzer 3. Klasse „Arkona", Commandant Corvettencapiiän Sarnow, zusammen. Die Kreuzerdioision weilte seit dem 1. August in Aokohama und ist nunmehr nach Jlakadate abgegangen. Die Schuldenlast des Freiherrn von Hammerstein wird von der „Köln. Volksztg." auf 700000 Mark geschätzt. Der „Voss. Ztg." ist die Schuldenlast noch höher angegeben worden. Nach einer der „Boss. Ztg." aus London zugehendell Meldung soll der Kriegsminister Marquis v. Landsdowne für den Botschafterposten in Berlin auSersehen sein. Der Marquis v. Londonderry würde ihn im Kriegsamle ersetzen. Ueber 100 Lokomotivführer, welche im Jahre 1870/71 während des Feldzuges die Lokomotiven in Frankreich führten, vereinten sich am Sonntag in Würzburg zu einer Erinnerungs feier. Die Festansprache hielt Lokomotivführer Constantin. Ein „Verein zur Förderung des Polenthums" ist dem „Bromb. Tagebl." zufolge in Smogulec ins Leben getreten. Alljährlich wird von ihm u. A. ein Waldfest veranstaltet, welches dann jedes Mal den Charakter emes polnischen Volks- festes annimmt. Die Arbeiter des Grafen in Smogulec werden, wie das genannte Bromberger Blatt schreibt, bei jeder Lohnauszahlung ermahnt, bei keinem Deutschen zu kaufen, sondern ihren Bedarf bei polnischen Kaufleuten zu decken. Die Bahnsteigsperre kommt am 1. Oktober auf allen preußischen Bollbahnen zur Einführung. Das Zugbegleitungs personal wird damit an Zahl erheblich verringert; die bei den Zügen überflüssigen Schaffner finden als Bahnsteigschaffner Verwendung. Um dem reisenden Publikum die Orientirung zu erleichtern, sollen die Anschläge in den Wagen eine erheb liche Vermehrung erfahren. Auch auf den Bahnsteigen soll die Zahl der Orientirungstafeln nach Bedarf vermehrt werden. Um der unbefugten Benutzung einer höheren Wazenklasse entgegenzutreten, sowie um überhaupt Unregelmäßigkeiten nach Möglichkeit aufzüoecken und zur Bestrafung zu ziehen, wird die Zahl der Zugrevisoren vermehrt werden; die Zugrevisoren sollen ihren Dienst in Uniform ausüben. Italien. Papst Leo XIII. hat dem jungen Könige von Spanien zur Erinnerung an seine erste Beichte ein goldenes Kreuz mit fünfzehn prächtigen Brillanten und eine goldene Kette geschenkt; die Geschenke waren von einem überaus herzlichen Handschreiben des Papstes begleitet. Von den Manöver» bieten die auf Sicilien das größte Interesse dar. Das Oberkommando führte General Mirri. Der Grundgedanke war, daß die Insel gegen ein plötzlich auftauchendcs feindliches Jnoasionscorps zu verihcidigen sei, welches zwischen Catania und Cap Schiro landete, Messina bedroht und in Eilmärschen gegen Castrogiovanni und Cal- tauiselta vordringt, um so die Concentrirung des Bcrthei- digungshecres zu vereiteln. Letzteres hatte seine Aufstellung in der Umgebung von Caltanisetta genommen. Mehr als die Hälfte der Offiziere, Unteroffiziere und der Mannschaft der zu den Manöver» auf Sicilien verwendeten Truppen waren der Reserve entnommen, um die militärische Tüchtig ¬ keit der Letzteren auf die Probe zu stellen. Das Ergcbniß dieser Manöver war ein sehr befriedigendes. Frankreich. Der Präsident der Republik machte Montag mittelst Sonderzuges, da das Meer zu stürmisch war, den geplanten Ausflug nach Fscamp, wo er 9 Ubr Morgens ankam. Die Stadt war festlich geflaggt und batte -etwa 15 Ehrenpforten errichtet. Besonderer Jubel erhob sich, als Hr. Faure durch die Ehrenpforte hindurchfuhr, die von den Lohgerbern hcrgesteUt worden war. Nach den Vor stellungen im Rathhause begab sich der Präsident in das s dortige Spital, frühstückte später und fuhr um 1 Uhr Mittags i auf dem Aviso-Torpedo „Epervier" nach Dieppe. — Von den I Ferienreisen der Minister ist Folgendes als Merkwürdigkeit zu erwähnen: Bautenminister Dupuy - Dutemps wohwe in Alais in der dortigen Arena der Aufführung von sogenann ten Lan^escr Spielen und einem Stierkampfe bei. Er ging dorthin in feierlichem Zuge, begleitet von sämmtlichen Be hörden, verblieb jedoch nur wenige Minuten. Ob er die lVliss L mord, die Tödtung des Stiers, abgewartet hat, davon verlautet noch nichts Näheres, doch hat er den Stier kämpfen durch seinen Besuch offenbar eine gewisse amtliche Sanktion gegeben, sodaß die in letzter Zeit mehrfach prakti- zirte gerichtliche Verfolgung der Toreadoren dadurch viel von ihrem Ernst einbüßt. Der russische Finanzminister Witte ist mit seiner Ge mahlin in Paris eingetroffen und nach kurzem Aufenthalte nach Vichy zur Kur wütergereist. In Vichy weilt auch gegenwärtig der Minister des Aeußeren Hanotaux. Auch der russische Großfürst Alexis traf in Paris ein. Der König von Belgien wird in nächster Zeit bei seiner Reise nach Lix Iss Sslns Paris ebenfalls berühren. Tpanien. Das in Havana erscheinende amtliche Blatt des Generalgouverneurs und Oberstkommanbirenden des spanischen Expeditionskorps auf Cuba hat kürzlich fol gendes Dekret veröffentlicht: „Art. 1. Die Veröffentlichung von Nachrichten über die militärischen Operationen, soweit sie nicht amtlich sind, ist völlig verboten. Art. 2. Die Regierung wird der Presse Mittheilung in Fällen macken, wo es nicht gegen das öffentliche Interesse verstößt. Mar tinez Campos." Die amtlichen Telegramme werden also in Zukunft nur Siege melden. Die Lage der Spanier auf Cuba wird von Tag zu Tag verzweifelter. Wie traurig e« um die spanischen Truppen auf Cuba bestellt ist, geht aus einer Depesche hervor, die das englische Wellblatt „Times" veröffentlicht. Darnach ist der Führer der spanischen Truppen, Marschall Martinez Campos, in der Stadt Bayamo von 12000 Aufständischen völlig eingeschlossen. Die Hoffnung der Spanier, daß dieser bedeutende Führer wie im Jadre 1878 so auch diesmal den Ausstand unterdrücken würde, hat sich also nickt verwirklicht. Die großen Schwierigkeiten, die die Spanier in Cuba zu überwinden haben, liegen einmal in dem eigenartigen Charakter der Kampfesweije der Auf ständischen, dann aber auch in der Unterstützung begründet, die sie von der eingeborenen Bevölkerung und namentlich von den Vereinigten Staaten von Nordamerika finden. Oie «ampfesweise der Aufständischen ist eine Art von Buschkrieg. Sie vermeiden es, den spanischen Truppen im offenen Felde zu begegnen, suchen sie vielmehr in ihre Schlupfwinkel zu locken uu) sie Lurch Ueberfälle zu ermüden. Dabei komm« s ihnen die , u.nre Kenntmß des Terrains zu gute, ,v lch.- j den aas Spanen ««treffenden Truppen zum Thei! a'-geot. k Auch ist ihre Lebensweise eine sehr anspruchslose; zur N uck 1 begnügen sic sich mit den Früchten des Waldes. In M am i herrscht begreiflicherweise über den traurigen Gang se- f Krieges große Bestürzung, und man bereitet mit fieberhafte *
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