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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189509026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-02
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1895
- Autor
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Messer D Tageblatt und Anzeiger (Elteblaü ii> Liyeiger). Kmtsötatt -LL- -er König!. AmtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. Z04. Montag. 2 September 1885, Mittags. 48. Zahrg. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta, Abends mtt Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlich« »ezngSpret» bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den AuSgabestella^ sowie am Schalt« d« kaiserl. Popanstalten 1 Mark 25 Ps., durch dir Träg« frei in« Hau« 1 Mar! 50 Pf, durch de» Briefträger frei in« Hau« 1 Mar! S5 Pf. «ii^i,en.«mmh»m M die Nman« de» Ausgabetage« bi» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Brrlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstratze 58. — Für die Redactton »«antwortlich: P. Langer, Riesa, in Vertretung. Bekanntmachung, die Urwahlen für die Handels- «nd Gewerbekammer betreffend. Das Königliche Ministerium des Innern hat in Gemäßheit tz 6 der Verordnung vom 16. Juli 1868, die Handels- und Gewerbekammern betreffend, (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 457), auf Vorstlag der Vorsitzenden der Handels-, sowie der Gewerbekammer zu Dresden behufs Vornahme der Urwahlen zur Ergänzungswahl bei jeder dieser Kammern die Wahlab- theilungen und die Zahl der in jeder Abtheilung zu wählenden Wahlmänner dahin festgesetzt, daß die aus dem Amtsgerichtsbezirke Ries« (ausschließlich der zur Königlichen Amtshaupt mannschaft Oschatz gehöngen Ortschaften des vormaligen Amtsgerichts-Bezirks Strehla), be stehende XIX. Wählabtheiluug für die Handelskammer L Wahlmänner, sowie die aus denselben Ortschaften bestehende XXIV. Wahlabtheilung für die Gewerbe kammer ebenfalls 2 Wahlmäuner zu wählen hat. Es werden daher alle dem vorstehend bezeichneten Theile des Amtsgerichtsbezirks Riesa (also ausschließ lich der zur Amtshauptmannschaft Oschatz gehörigen Ortschaften des vormaligen Amts gerichts Strehla) mit dem Sitze ihres Geschäftes angehörende männliche Personen, welche s als Kaufleute oder als Fabrikanten im Ortssteuerkataster mit einem nach 8 17 c! und 8 21 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 (Gesetz- und Verordnungsblatt S. 129) abgeschätzten Einkommen von über 1900 Mark eingestellt, d. 25 Jahr alt und e. nicht nach 8 44 der revidirten Städte-Ordnung und 8 35 der revidirten Landgemeinde» Ordnung vom Stimmrecht in der Gemeinde od« infolge der Verübung eines Verbrechens von den staatsbürgerlichen Rechten ausgeschloffen sind, sowie alle Vertreter und bez. Besitzer der im Bezirke belegenen fiscalischen und commun- lichen Gewerbsanstalten, Eisenbahn-, Tchifffahrts-, Bergwerks- und Steinbruchs-Unter nehmungen, soweit sie den vorstehend und d. und e. angegebenen Bedingungen genügen bez. den unter s. angegebenen Census erreichen und 8. alle dem ««ter gedachten Bezirke angehörigen Gewerbetreibenden, welche s. als Kaufleute und Fabrikanten im Ortssteuerkataster mit einem Einkommen der obge dachten Art von über 600 Mark, aber nicht über 1900 Mark vernommen, d. ohne zu den Kaufleuten und Fabrikanten zu gehören mit einem dergleichen Einkommen von über 600 Mark, angesetzt sind, und 6. den Bedingungen unter H, d und e entsprechen — vergl. 8 17 des Gesetzes vom 23. Juni 1868 (Gesetz- und Verordnungsblatt S. 335) und Punkt UI des Gesetzes vom 2. August 1878 (S. 211)—, als stimmberechtigt zur Wahl für die Handels- und bez. Gewerbekammer, hiermit geladen, Freitag. de« «. September dieses JahreS von Mittags L2 bis 1 Uhr im Rathbaussaale in Riesa, in Person zu erscheinen, sich bei dem die Wahl leitenden amtshauptmannschaftlichen Beamten anzumelden, über ihre Stimmberechtigung nach 8 *0 der eingangsgedachten Verordnung sich aus' zuweisen und den von ihnen mit der obbezeichneten Zahl von Namen (2) — wählbar sind alle Diejenigen, welche stimmberechtigt sind, — ausgefüllten Stimmzettel abzugeben. Hierbei wird noch besonders auf 8 9 der eingangsgedachten Verordnung vom 16. Juli 1868 aufmerksam gemacht. Großenhain, am 14. August 1895. * Die Königliche Amtshauptmannschaft. 2139 5. v. Wilnckt. n. Die Sedanfeier in Dresden. (Original-Bericht.) (Nachdruck verboten.) Der Schmuck der Straften. —X Wohl noch nie dürste die Hauptstadt unseres Sachsenlandes einen gleich großartigen Häuserschmuck angelegt haben, wie zu dem heutigen Sedan-Jubiläumsrage, und die Brust jener Beteranen, welche vor 25 Jahren auf der blu tigen Wahlstatt standen und für des Vaterlandes Ehre zu streiten, wird es heute mit Freude erfüllen, wenn sie sehen, wie Reich und A m sich beeilte, den Jubiläumsfesttag durch Schmückung der Häuser zu verschönen. Ganz hervorragend ist die Ausschmückung der WllSdrufferstraße, man muß aller dings berücksichtigen, daß dieselbe nahezu 6000 Mark kostet und nur dem einheitlichen Vorgehen der Bewohner dieser Straße zu danken ist. Daselbst sind 108 Fahnenmasten ausgestellt, von welchen sich Guirlanden als verbindende Glieder fortranken. In halber Masthöhe sind Fahnen- ArrangementS angebracht und von den Spitzen der Masten selbst wehen Fahnen in den Landes- und Rcichsfarben. Auch der Altmarkt, woselbst sich vor dem Siegesdenkmale der erste Theil der Feier abspielt, hat eine prächtige, dekorative Aus schmückung erfahren und die Geschäftsinhaber am Altmarkte haben in wirklich einziger Werse Opfer an Zeit und Geld nicht gescheut, um diesem patriotischen Feste auch ihrerseits gerecht zu werden. Das RathhauS hat seine bekannten rothen Balkcn- und Fenster»Drapariecn angelegt. Rings um den Altmarkt sind Fahnenmasten und Festons aufgestellt, die den Festplatz begrenzen, auf dem der Festzüg zur Feier am Siegesdenkmale Aufstellung nimmt. Der an der WilS- drufferstraße belegene Eingcng zum Altmarkte ist von einem zeltdach-, man könnte auch sagen baldachin-artigen Aufbau überspannt, welcher von zwei mächtigen Blumenkörben flankirt wird. Auf der König-Johannstraße haben die Geschäftsleute und Hausbewohner gleichfalls gewetteifert in Ausschmückung der Häuser. Mit großen kosten dürfte die am Geschäfts haus« Siegfried Schlesinger angebrachte Dekoration verbunden sein, denn nicht allein die Kunst des Dekorateur«, sondern auch die des Elektrotechnikers trat hier in Wirksamkett. Auch die übrigen bis nach dem im Großen Garten belegenen Festplatze führenden Straßen zeigten vielen Festschmuck. Die Feier auf dem Altmarkte. Die einzelnen 8 Gruppen de« Festzuges hatten gegen '/.I Uhr auf ihren Gestellungsorten ihre Aufstellung beendet und gegen r/,1 Uhr setzten sich die einzelnen Züge nach dem Altmarkte zu in Bewegung, wobei insbesondere die Veteranen mit stürmischen Zurufen »nd durch Blumenspenden des Publi kums begrüßt wurden. Den Veteranenzug leitete als Komman deur Herr Hauptmann d. Res. Druckmüller, al« Führer fungirte Herr Privat»« Lorenz. Liner den Zug eröffnenden Turner- abtheilung folgte da« zum heutigen Tage au« dem Manöver nach hier beorderte Musikkorps des 2. Grenadier-Regiments, welchem sich alsdann das Präsidium d'k Militär»Vereine anschloß. Auf der Wilsdrufferstraße wurde dem Zug der Militär-Verein« Halt geboten. Vor dem Hotel de France hatten 3 junge Damen Aufstellung genommen, um dem Verein „Kampfgenosse« 1870/71" eine Ehrengabe in Gestalt eines silbernen Lorbeerkranzes zu überreichen. Herr Kfm. Göcke hielt hierbei im Namen der Bewohner der Wils drufferstraße eine warmempfundene Ansprache, welcher Herr PrivatuS Lorenz, als Vorstand der Kampfgenoffen, herzliche DankeSworte folgen ließ. — Während auf dem Altmarkte die Gruppirung der einzelnen Züge stattfand, nahmen viele der anwesenden höheren Offiziere Gelegenheit, die ihnen per sönlich noch bekannten Veteranen durch Ansprachen besonders auszuzeichnen. In manchem Veteranenauge leuchtete da eine Thräne auf, wenn der vormalige Führer auf die die Brust de« Veteranen zierende Ordensdekoration deutete. Außer Herren Kriegsminister Edler v. d. Planitz, General major Treitschke (General-Adjutant des Königs) Oberhof marschall von Carlowitz»Hartitzsch (in Gardereiter»Uniform) waren noch eine große Anzahl Generäle erschienen, deren ordensgeschmückte Brust am deutlichsten veranschaulichte, welche Verdienste der Einzelne sich erworben. Kurz nach >/,2 Uhr begann mit dem allgemeinen Gesang „Nun danket alle Gott" die Feier. Nach Berklingen der letzten Strophe ergriff Herr Oberbürgermeister Geh. Finanzrath Beutler das Wort zu einer Ansprache, in welcher er zunächst der Sieges-Freuden eindrücke gedacht«, dann aber auch an die Schmerzen und Trübsal erinnerte, welche durch den Krieg entstanden seien. Sodann pries der Redner die Feldherren- und Herrscher- Tugenden unseres Königs und schloß seine Ansprache mit einem Hoch auf Kaiser und Reich, auf König und Vaterland. — Nachdem das von viel tausend Stimmen auSzebrachte Hoch verklungen war, stimmte die Menge die Wacht am Rhein an. Pünktlich 2 Uhr setzte sich der gesammte Festzug wiederum in Bewegung. Auf einer am Prinzl. Palais an der Johann» Geörgen-Allee errichteten Estrade nahm Se. Maj. der König den Vorbeimarsch des Festzuges ab, wobei auch I. kgl. Hoh. Prinzeß Mathilde und Prinz Albert zu gegen waren. Lebhafte Hochrufe schallten dem greisen, aber sehr frisch erscheinenden Sachsenkönige au« der Mitte der vorübermarschirenden ZugStheilnehmer entgegen. Von der Löwenapotheke bis zur Johannesstraße hatte sich ein könig licher Wagen dem Zuge angeschloffen, und wurden die jugend lichen Insassen des Wagen«, die beiden kleinen Prinzen Johann Georg der Jüngere und Friedrich Ehriftian vom Publikum mit lebhaften Zurufen begrüßt. Auf dem Environ- Wege hatten die Wagen mit den Invaliden, es waren deren 77, Aufstellung genommen und mancher Veteran eilte einige Schritte au« dem Gliede, um seinem nun dort al« Invalid im Wagen sitzenden ehemaligen Kameraden eine duftige Blumenspende zu überbringen, und manche verstohlene Thräne rann dabei in den Bart der braven Mannen, welche für des Vaterlandes Wohl gefochten und gekämpft. Auf dem Festplatze nahmen zunächst die Veteranen Aufstellung, und nur kurze Zeit, nachdem der ganze Zug eingetroffen war, erschien s/i4 Uhr der von 2 Spitzenreitern begleitete königl. Wagen, in welchem Se. Majestät der König und dessen Flügeladjutani Larisch Platz genommen hatten. Herr Hauptmann der Res Windisch begrüßte Se. Majestät den König mit folgender Ansprache: 25 Jahre sind ve flössen, seit wir unter der ruhmreichen Führung Ew. Majestät unser Leben einzusctzen, um den Feind, der den Krieg uns ausgezwungen hatte, von den Grenzen des deutschen Vaterländer nicht nur fern zu halten, sondern ihn wieder in die äußerste Zufluch! zu treiben und ihm schließlich auch diese noch zu entreißen, die Ehr« hatten. Es waren ernste Zeiten, welch? schwere Wunden geschlagen und hinterlassen haken! Für uns, welche den Wechselfällen dek Krieges glücklich entronnen sind, sind es Zeiten herrlichster Erinnerung. Freudig folgten wir dein Ruse des Königs, mit muthvoller Zuver sicht zogen wir ins Feld, mit Freude und Stolz dürfen wir sagen ' daß wir uns unsres ruhmreichen Führers und Feldherrn würdig ge zeigt und die alte Sachsentreue neu bewährt haben. Die verflossenen 25 Jahre haben ein neues Geschlecht gezeitigt; gerne haben wir es in unsere Reihen ausgenommen, haben sie uns doch gelobt, gleich uns fest zu halten an König und Vaterland, an Kaiser und Reich; Stützen zu sein in den Zeiten der Noth gegen äußere und innere Feinde, auszuharren in alter Treue bei unsrem König und Herrn. Wii , erneuern deshalb das Gelübde unerschütterlicher Treue und Anhäng I lichkeit an Eure Majestät, Allerhöchstwelchen d-r allmächtige Kol! > ncch ein langes, gnadenreiche? Regiment verleihen wolle zum Heil« des sächsischen Volkes, zum Heile des gesammten deutschen Vater landeS. Wir aber rusen jubelnd auS vollem Herzen auS: „Se. "a jestät unser allergnädigster König un> Herr, unser ruhmreicher Führe, und sieggekrönter Feldherr: Er lebe hoch!" Die Besucher des Festplatzes, deren Zahl man au 49000 beziffern darf, stimmten brausend in die Hochruf, ein, doch stille ward es sofort, als Se. Majestät der König zu sprechen beginnen wollte. Ansprache Sr. Majestät des Königs. Der König trug die kleine Generalsuniform und, al- der letzte noch lebende Inhaber desselben, da« Großkreuz der Eisernen Kreuzes. Mit deutlicher, aber theilweise bewegte? Stimme richtete Se. Maj. der König an die Festgenossen folgende Ansprache: „Für unS alte Soldaten und Kriegskameraden ist der heu ig Sedantag der wirkliche Ssdantag und freut eS mich, an diesem Tag, von so vielen alten bewährten Kameraden r mgeben zu sehen uw Ihnen danken zu können sür da», waS Sie Alle vor 25 Jahren den Feinde gegenüber geleistet haben in Treue und Gehorsam, in Die clplin und Tapferkeil und Ihnen auch zu danken sür die treue Er sinnung, die Sie am heutigen Tage mir gegenüber gezeigt haben Somit koffe und erwarte ich, daß diese Gesinnung von den alte, Kameraden aus die jungen übertragen werde (lebhafte Zustimmung sür immerdar, auch in Nuh und Gefahr, sie mag von Außen od, von Innen kommen, daß sie treu stehen werden zu Kaiser und Rein, zu König und Vaterland!' Nach dem sich die stürmische Begeisterung gelegt hm..
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