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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189509169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-16
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.09.1895
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Riesaer G Tageblatt «nd Anzeiger Metlatl md ÄPei-n). Amtsblatt der König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Mesa. si6. Montag, 1«. September 18SS, Abends. 48. Jahrg. Tn» Ricjncr Tageblatt erscheint jeden Tag Abends niit Ausinchl'.ie der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie ain Schalter der kaiscrl. Postanstaltcn I Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins Haus I Marl 50 Pf., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark 65 Pf. Anzeigeu-Annahine für die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Dnnk und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Donnerstag, den 19. September 1895, von Bormittags 1v Uhr an, sollen im Hotel zum „Kronprinz" hier 1 Sopha, 1 Vcrtico, 1 Eisschrank, 1 Wiegeblock, 1 gr. Wiegemesser, 1 Arbeitstafel, 1 Wurstspritze, 1 Stangen- und 1 Tafelwaage mit Gewichten, 2 Ladentafeln mit Marmor-platte», 3 Fleischgcrüste, 1 Kleidersecretär u. A. m. gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, am 16. September 1895. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Riesa. Sekr. Eidam. Zm Ekiimttus M eine gW Zeit. (Kriegsnachrichten aus !870/71er Zeitungen.) IV. September. Dresden. Die jetzt erschienene erste sächsische Ver- lustliste (Schlacht am 18. August) enthält rie Namen von 2045 Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten; gefallen sind 199, vermißt 252. 595 Mann sind angeführt ohne jede weitere Angabe. An diesem verhängnißvollen, aber auch glorreichen Schlachttage verloren 2 preußische Regimenter allein so viel, wie das ganze fächs. Armeccorps. Darum, nach all' den ungeheuren Opfern, nur keinen faulen Frieden, sondern Ausnutzung und Verfolgung der Siege bis in die äußersten Konsequenzen! Sedan. Bis j.'tzt sind von hier aus gefangen abge. führt: 39 Generäle, 230 Stabsoffiziere, 2095 Subaltern offiziere ezkl. 500 auf Ehrenwort entlassene und die höchsten Generäle, di: sich direkt per Eisenbahn stellen, 84883 Mann. In der Schlacht sind mindestens 28000 gefangen, 5000 Mann nach Belgien entflohen, 20000 Mann llessirt und todl — ungefähre Sum-ar 137000 Mann. 18. September. Lahr. Auf dem Bahnhof Dinglingen bei Lahr wurden heute 17 mit Gewehren aller Art schwerbeladene Bauern- wagen in Empfang genommen, um von da weiter nach Deutschland versandt zu werden. Die Gewehre waren bei Colmar und Schlet stadt den französischen Mobilgarden ab- genom nen worden. Sedan. Der deutsche Kommandant von Sedan, Ge neral von Knobelsdorf, hat der Frcischützenbanden wegen den Belagerungszustand verhängen müssen. Bor Straßburg. In der vergangenen Nacht wurde die Beschießung Straßburgs auf das Heftigste fortgesetzt und der Feldtelegraph bis in die dritte Parallele geführt. Sämmt- liche Angriffswelle sind nnnmehr unter sich durch den Feld telegrapheu verbunden. Vor Metz. Der Pariser ,Univers" bringt, getreu der Haltung der französischen Lügen-Journale, aus Metz die Meldung, die Preußen hätten am 9. das Fort St. Quentin angegriffen, seien aber mit Verlust von 13 Regimentern zu rückgeschlagen worden. Die Pariser Narren glauben das natürlich, wie alles, was zum Nachtheil des Feindes lautet. Es ist für die Franzosen freilich fatal, daß seit dem 1. Scp- rember vor Metz gar kein Gefecht stattgesunden hat. London. In Birmingham, Schesfield und London werden gegenwärtig für Frankreich 400000 Gewehre und 30 Millionen Patronen fabricirt, und das duldet die angeb lich neutrale englische Regierung. vertliches mW Sächsisches. Riesa, 16. September 1895. — Seither hat unser Verschönerungsverein jahraus jahrein für den Ankauf von Pflanzen, deren er zur Unter haltung des Stadtparkes und der anderen von ihm verwal teten Zierplätze benöthigt, nicht unerhebliche Summen auf- zuwendcn gehabt. Um sich künftighin diese Ausgaben zu er sparen oder dieselben doch auf ein möglichst geringes Maß zu beschränken, hat derselbe bekanntlich vor einiger Zeit auf der östlichen Spitze des Parkes eine Baumschule angelegt, wo die Pflänzlinge aus dem Samen gezogen werden. Diese Baumschule gedeiht ganz gut, wie sich jeder Parkbesucher selbst überzeugen kann, allein der verfügbare Platz ist zu klein und weiter ist derselbe bei den Hochfluthen der Elbe der Ueber- schwemmung ausgesetzt, durch welche die dort stehenden jungen Pflanzen selbstredend großen Schaden erleiden. Dem Verein ist nun vom Stadtrath ein anderer passender Platz zur Be nutzung angeboten worden, der der Ueberschwemmung durch Hochwasser nicht ausgesetzt ist und der hinreichend groß ist, dort Pflanzen nicht bloß für den eigenen Bedarf zu ziehen, sondern noch weit darüber hinaus zu produzirenk Es ist dies der an der AlbertStreppe hinter dem Dr. Festner'schen Villengrundstück gelegene Platz — ein Theil des ehemaligen Schloßgartens —, der seither als Bleich« und Trockenplatz benutzt worcn ist. Da dieses Terrain nicht sobald als Bau- land verwerthet werden dürfte, so könnte der Verein dasselbe auf Jahre hinaus den Zwecken einer Baumschule dienstbar machen. Wir zweifeln nicht, daß der Verschönerungsverein das Anerbieten des Stadtraths gern annehmen wild, zumal derselbe jetzt außer dem Stadtpark noch den Kaiser Wilhelm- Platz und einige kleinere Zierplätze zu unterhalten hat und überall alljährlich sich Nachpflanzungen nörhiz machen. Eine im größeren Stile betriebene Baumschule kann aber auch zu einer ergiebigen Einnahmequelle werden; den sprechendsten Beweis dafür liefert unsere Nachbarstadt Großenhain, wo der dortige Parkgärtner aus dem Verkauf von Pflanzen jährlich eine Einnahme von mehreren Tausend Mark erzielt. Nach Baum- und Strauchpflanzen ist in jedem Frühjahr starke Nachfrage vorhanden und finden dieselben immer zu guten Preisen schnellen Absatz. Der obengenannte Platz ist groß genug, um neben den Zierpflanzen auch Obslbä >me und Rosen zu züchten und für Pflanzen dieser Gattung werden noch weit höhere Preise gezahlt als für bloße Ziergewächse. Der Be darf an Zierpflanzen wird sich in unserer Stadt in Zukunft noch steigern, da in nächster Zeit auch die Bepflanzung des neuen Kirchplatzes und wohl auch des Kascrnenvorplatzes an der Poppitzer Straße bevor steht. Ferner dürfte es dem Per- schönerungsverein bei eigener rationeller Pflanzenzucht leicht möglich werden, sich der Anlegung der jetzt allgemein belrebtcn Teppichgruppen wehr zu befleißigen. Bis jetzt, wo alle Pflanzen dazu gekauft werden mußten, war dies bei den bescheidenen Mitteln des Vereins zu kostspielig. So kostet das in diesem Jahre auf dem Kaiser Wilhelm-Platze angelegte einzige Teppichbeet reichlich 80 Mark und der Verein hätte es nicht ausführen können, wenn ihm nicht von privater Seite die Mittel dazu zur Verfügung gestellt worden wären. Kann er jedoch künftighin die erforderlichen Pflanzen selbst ziehen, was bei der großen Billigkeit des Samens mit keinen großen Kosten verknüpft ist, so wird er eher in der Lage sein, auch den Teppichpflanzungen größere Aufmerksamkeit zuzuwcnden. Auf jeden Fall ist also die Einrichtung einer größeren Pflan zenzucht für den Verschönerungsverein von vielfachem Vortheil. — Der Feuerschein, welchen der Brand der Schneider'- schen Scheune und des Seitengebäudes in Weida hervor brachte, ist in außerordentlich weitem Umkreise und so z. B. auch in Döbeln beobachtet worden. — Jener Beamte, welcher, wie wir jüngst berichteten, seit Montag Vormittag verschwunden war, ist am Sonnabend zurückgetehkt resp. aufgefunden worden. Es bestätigt sich, wie wir hören, die Verm.thung, daß derselbe in einem An fall von Irrsinn in der näheren und weiteren Umgebung umhergeirrt ist. Es ist zu hoffen, daß der Bedauernswecthe , bald wieder gesundet und daß er dann auch in seine Stellung I wieder eintreten kann. ' — Der Haus besitzerverein beschäftigte sich in seiner am Sonnabend stattgefundenen Plenarversammlung wiederum mit der Haftpflich -Bersicherungsfrage. Der Ausschuß des Verein» schlug auf Grund der angcstellten Ermittelungen die Ver- sicherungsnahme bei dem aus Gegenseitigkeit begründeten Allg. Versicherungs-Verein zu Stuttgart vor, dagegen wurde anderseitig für den Beitritt zu einer VersicherungS-Actien- Gesellschafl spec. der „Wilhelma"-Magdeburg plaidirt. Nach staltgesundener längerer Debatte ergab die vorgenommene Abstimmung, daß von den anwesenden 34 Mitgliedern 21 für die BersicherungSnahme bei der „Wilhelma". Magdeburg und 8 für die BersicherungSnahme bei dem Allg. Hastpflicht- BersicherungS-Berein zu Stuttgart waren. Den Mitgliedern des Vereins bleibt Vorbehalten die Versicherung bei einer der Gesellschaften nach eigenem Ermessen zu nehmen. — Zu Punkt 2 der Tagesordnung referirten die Herren Nitzsche und Pietschmann über die am 24. und 25. v. M. in CH m- nitz stattgefundene Versammlung des „Landes-Vereins der Hausbesitzer im Königreich Sachsen". Wir haben darüber bereits in No. 1S8 d. Bl. berichtet und verüberflüssigt sich daher ein näheres Eingehen auf das Referat. —* Die Meisterschaft von Königreich Sach- s e n gelangte bei dem gestern, Sonntao, von der „Allgem. Rad fahrer-Union" auf der Strecke Meißen-Leipzig-Meißen (150 km) veranstalteten Meisterschaftsrennen zum Austrag. Der Beginn des Rennens war auf früh 3 Uhr festgesetzt, doch mußte man sich wegen der in Folge bedeckten Himmels herr schenden Dunkelheit entschließen, die Renner erst 2 Stunden später vom Scart (Restaurant Friedenshain) abzulassen. 33 Nennungen waren zu diesem MeisterschastSrennen eingegan gen, doch starteten in der ersten Gruppe, welche punkt 5 Uhr abfuhr, nur 13 Herren und in der 2. Gruppe, Abfahrt 5 Uhr 10 Min, 17 Herren, so daß also 3 Fahrer auf ihre Betheiligung verzichtet hatten. Am Ziele (Startpunkt Restau rant Kriedenshain) na.m von Vormittags ist Uhr an ein zahlreiches Publikum Aufstellung, um die Ankunft der Renner zu erwarten. Nach 5 Std. 58 Min. 51 Sek. langte der in der 1. Gruppe mitgestartete Hr. N. Blasig-Mittweida als Erster an und errang sich damit de» Titel als Meisterschafts fahrer für 1895, sowie eine massiv goldene Meisterschafts medaille. Der MeisterschaftSpreis (300 M.) geht erst nach dreimaligem Siege in den endgültigen Besitz des Gewinners über. Verlheidigt wurde der Meisterschasts'Titel von Hen. C. Thomas-Bautzen, welcher nach 6 Std. 15 Min. 4 Sek. als Dritter durchs Ziel ging. Zweiter wurde P. Claus- Dahlen in 6 Std. 8 Min. 40 Sek. Bis zur längst zuläs sigen Fahrzeit von 8 Stunden waren 18 Renner am Ziele eingetroffen. — Zur großen 500 Kilometer-Fernfahrt Lcipzig-Ber lin- Leipzig-Dresden Leipzig sind 66 Me.dung gezeichnet worden. Dazu kommen noch die zahlreichen Fahrer, die zwar gemeldet haben, aber nicht anerkannt werden konnten, weil sie nicht mehr „Amateure" nach den Satzungen des Bundes sind. Die Preise bei dieser Fahrt sind besonders hoch; so hat der erste Preis einen Gesammtwerth von 1500 Mark. Im Ganzen werden 12 Preise vertheilt. Namentlich haben die großen Fahrrad, und Gummifabriken schöne Stiftungen gemacht. Die Abfahrt findet am 20. d. M. früh 8 Uhr in Leipzig statt. — Die Prager Moldau-Dampfschifffahrts-Äesellschast beschloß, die Schifffahrt auch auf die Elbe auSzudehnen. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiss": Dresden, den 10. September. In den letzten Tagen war in Hamburg wenig oder gar kein Angebot von Gütern zur Verschtssung elbaufwärts. Infolgedessen sind die Flußfrachrcn auch nicht so gestiegen, als es bei flotterem Geschäfte dem ganz ungünstigen Wasserstande angepaßt wäre. Die letzten Frachten von Hamburg betrugen nach Magdeburg für Massen gut 45 Pf, Stückgut 50 bis 60 Pf., nach Riesa—Dresden für Massengut 65 bis 70 Pf., Stückgut 70 bis 90 Ps. für 100 Kg. — In Magdeburg—Schönebeck haben die Frachten zu Thal wohl etwas angezogen, würden aber wohl höher stehen, wenn die Verschiffungen in Zucker und Salz bedeuten der wären, als dies zur Zeit der Fall ist. Die für Zucker getroffenen Vereinbarungen schwankten zwischen 23 bis 26 Pf. für 100 Kg., wovon 4 Pf. Einladelohn abzurechnen sind. Die Fracht für Salz nach Hamburg ist nach und nach von 16 Pf. auf 20 Pf. für 100 Kg. gestiegen. — An den österreichischen Umschlagsplätzen find die ersten Partien Zucker und Getreide verschifft worden, der unzureichende Wussersland hindert auch hier an einer lebhafteren Entwickelung des Ge schäftes. In Kohlen wurden nur vereinzelte Abmachungen getroffen, weshalb auch die folgenden, gestern in Aussig aus Basis eines Pegelstandes von 24 Zoll gehandelten Staffel, frachten nur nominell sind: nach Dresden 23 bis 27 Mk. für den Wagen, nach Magdeburg 36 bis 65 Pf., nach Witten berge 43 bi- 72 Pf. für da» Doppelhektolitcr, nach Hamburg 16 bis 25'/, Pf. für den Centner. — Ein widerwärtiger Haß gegen das deutsche Reick kommt beständig in den Kundgebungen der deutschen Social- Demokratie zum Ausdruck. Demgegenüber erinnert die „Munch. Allg. Ztg." daran, wie der Zustand der handarbeitenden Klassen vor 25 Jahren war und was durch Gesetzgebung uns Ver waltung inzwischen für sie geschehen ist. Bor dem Entstehe: de» Reiches bestand keine Freizügigkeit, keine Gewerbe- unq
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