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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189509216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-21
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1895
- Autor
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Ulesaer G Tageblatt und Anzeiger Meblatl und Anzeiger). L. qMn« «vrrffe m «L 6 ««»»E-'!' „Tageblatt", Riesa. AH- «rSL der König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS z« Mesa. SSI. Lsunabeild, SI. September 1885, Abends. 48 Jahrg. LaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expedittonen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaffe». Postanstalten 1 Marl 2d Pf., durch die Träger frei ins Hau» 1 Mark SO Pf., durch den Briefträger frei in« Haus 1 Mark SS Pf. Anzeigen-Anaahme für die Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße SS. — Für die Redaction venmtworttich: Herman« Schmidt in Riesa. Bekanntmachung, -ie Verpflegstationen für unbemittelte Wanderer in Großenhain, Riesa und Radeburg betreffend. Zufolge Beschlusses der Bezirksversammlung der Königlichen Amtshauptmannschaft Großen hain werden die in Grofenhain, Riesa und Radeburg in den dortigen Herberten zur Heimath auf Kosten deS BezirlSverbandeS Großenhain eingerichteten Naturalverflegstationen für unbe mittelte Reisende künftighin bereits am 1. Oktober eines jeden Jahres eröffnet und am IS April wieder geschlossen werden. Großenhain, den 16. September 18S5. Die Königliche Amtshauptmannschaft. No. 2838 L. I. B.: non Grube», Rg.'Rath. Mle. Das unterzeichnete Königliche Amtsgericht braucht für das bevorstehende Winterhalbjahr ungefähr SS« dl Doxer Mittelbrannkohlen I. Die Lieferungsbedingungen sind an Kaffenstelle der unterzeichneten Behörde einzuseben, woselbst versiegelte Preisofserten, welche auf Leu Briefumschläge mit „Kehlenlieferung" zu be zeichnen sind, bis 28. lauf. Mts. entgegengenommen werden. Königliches Amtsgericht Riesa, am IS. September 1895. Heldner. t Dienstag, den 24. Septbr. 1895, Norm. 1v Uhr kommen im Gute Ro 4 in Poppitz 2 Brettwagen, 1 Kuh und ca. 80 Ctr. Stroh gegen sofortige Bezahlung meistbietend zur Versteigerung. Riesa, 17. Sept. 1895. Der Ger.-Voüz. des Kgl. Amtsger. Sekr Eidam. Bekanntmachung. Die Gemeindeanlage« auf den 3. Termin lsd. Js. sind baldigst, längstens aber bis zum 3V. dieses Monats bei Vermeidung zwangsweiser Beitreibung an die hiesige Stadthauptkaffe abzufahren. Riesa, am 14. September 1895. Der Stadtrath. Schwarzenberg, Sdtrth. „ * Hmtzsch. Montag, den LS. d. MtS. findet auf dem Reitplatz der 1. Abtheiluug die Haupt-Versteigerung der zur Ausmusterung gelangenden Dienstpferde des unter zeichneten Regiments statt. ' Berkaufsbedingungen werden vor der Versteigerung bekannt gegeben. Königliches 3^ Feldartillerie-Regiment Nr. 32. Bestellungen auf das mit Ausnahme der Sonn« und Festtage täglich Abends erscheinende .Sicher Tageblatt und Anzeiger" für das Viert« guarwl werden von sämmtlichen kaiserlichen Postanstalten, md unserer Expedition: Kastanievstraste SV bei Abholung Hierselbst zum Preise von 1 Mark 25 Pfg. zahlbar prönnmerando, angenommen; durch unsere Un-träger, die jederzeit Bestellungen annehmen, frei ins Haus geliefert rst der Preis 1 Mk. 50 Pfg. durch dir Post frei ins Haus 1 Mk. 65 Pfg., bei Abholung am Postschalter 1 Mk. 25 Pfg.). finden durch das „Riesaer Tage- blatt undAnzeiger", die im Amts bezirk bei Weitem verbreitetste und gelesenste Zeitung, anerkanntermaßen die beste und zweckent sprechendste Verbreitung. Riesa, Die Geschäftsstelle. Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. Die Reise des Staatssekretärs des Reichsschatzamts, Grafen von Posadowsly.Wehner, nach Süddeutschland vor einigen Wochen hat, wie der „Post" mit- getheilt wird, mit der Frage der Tabakbesteuerung in engem Zusammenhang gestanden. Die Regierung ist von der Roth« Wendigkeit einer Reform auf diesem Gebiete als der Grund lage für eine Reichsfinanzreform fest überzeugt. Die Be sprechungen, die Graf v. PosadowSky mit den Ministern der süddeutschen Bundesstaaten gepflogen hat, find für die Ange legenheit insofern von sehr großer Bedeutung gewesen, als sich der Staatssekretär davon überzeugt hat, daß er auf eine zustimmende Haltung in Süddeutschland rechnen kann, wenn er den Forderungen der dortigen Interessenten bis zu einem gewissen Grade entgegenkommt. Wie das Blatt hört, hat man ins Auge gefaßt, eine Fabrikatsteucr für die billigeren Cigarrensorten (etwa bis zu 6 Pfennig) nicht zu fordern und den dadurch zu erwartenden Ausfall von etwa acht bis zehn Millionen durch eine entsprechend höhere Besteuerung der importirten Tabake wieder einzubringen. Ein Gesetzentwurf in diesem Sinne wird bereits im Reichsschatzamt ausgearbeitet. Dagegen thetlen die „Berl. Polit. Nachr." Folgende» mit: „Wenn gegenwärtig in einigen Blättern Meldungen erscheinen, nach denen angenommen werden müßte, daß der Reichstag in seiner komnirnden Tagung auch mit von den verbündeten Regierungen vorgelegten Steuergesetzrntwürfen beschäftigt werden würde, so beruhen Liese Meldungen auf Lermuthunzen. Steuervorlagen dürsten für den Reichstag nicht vorbereitet sein und soviel wir hören, liegt überh upt nicht die Absicht vor, in der nächsten Tagung mit Solchen an den Reichstag heranzulreten." Wer hat nun reckt? Der „Reichsanzeiger' «heilt anläßlich der planmäßigen Verhetzung der sozialdemokratisch'« Presse folgenden Vor gang mit: Der „Land'o'e , Beilage zu Nr. 170 der in Mageburg er scheinenden „Voikssiimne vom 24. Juli 18^0, brachte einen Artikel über die „Scharsschicherei des >v ilitärs während der Erntezeit". Darin ivird ailsgesührt: das Kreisamt Meßen habe eine Bekanntmachung erlassen, die „kurz und bündig mittheil'e, daß in dem Gelände von vier Gemarkungen vom 23. bis 27. Juli, jedesmal von 7 Uhr Morgens bis 3 Uhr Nachmittags Schießübungen mit scharfen Patronen abge halten würde»; das betreffende Gelände würde abgesperrt für jeden Verkehr und da« Betreten bestraft. .Nun mögen sich" - so heißt es wörtlich weiter — „die Landleute 5 Tage aus die faule Haut legen zu einer Zeit, wo ihnen jede Minute kostbar ist. Dem Bauern stand werden auf diese Weise die Segnungen des Militarismus in einer Weise beigebracht, d'e ihnen allerdings große Verluste bringt, ihnen aber auch für immer die Augen öffnet." Nach dieser Dar stellung sollte man annehmen, daß die „kurze und bündige" Bekannt machung des Krnsamts Gießen den Bewohnern der bethetligten Ge markungen ganz unerwartet gekommen wäre und daß sie aus Anlaß der Schießübungen Verluste erlitten hotten. Eingehende amtliche Feststellungen ergeben das gerade Regent heil. Mi: den bethetligten Gemnnden war seitens des betreffenden Infanterie-Regiments lange, bevor die Bekanntmachung erschien, mündlich und schriftlich verhandelt worden; sie hatten sich sämmtlich mit der Abhaltung des Schießens vorher einverstanden erklärt. Da am 23. ?uli, dem bcabsich igten Beginn des Schießens, die Aberntu g der ? elder noch nicht genügend vorgeschrittcn war, wurde die Hebung aus die Zeit vom 3 '. Juli bis 3. August verschoben. In diesen Ta,en war das abgesperrte Gelände zum größtin Theil abgeerntet; der verursachte Flurschaden ikt so, wie er von den Betreffenden selbst angemeldet war, ohne Abzug be zahlt worden. Die Besitzer haben, nachdem während des Schießens schlechlcs Wetter eingetreten war, aus Besragen geäußert, daß sie sehr froh seien, die Frucht schon jetzt einge rntet zu Haren, da sie sonst, wenn sir sie länger draußen gelassen hätten, erheblichen Nachtheil ge habt haben würden. Das Verhältniß zwischen Landbevölkerung und dem Regiment ist jowohl während der Vorverhandlungen, als auch während der Uebung selbst und nachher in jeder Beziehung ein gutes gewesen. Hürnach zitircn wir noch den Ansangssatz des «rtikels aus dem .Landdoden". Derselbe lautet: „Der Militarismus greift mit rücksichtsloser Hand in das Erwerbsleben der Volkskreife ein." Fürst Bismarck hat den Grafen Waidersee durch ein Handschreiben zu seiner Ernennung zum Generaloberst mit dem Range eines Generalfeldmarschalls beglückwünscht. Unter den zahlreichen Gratulanten befinden sich auch der König von Italien, sowie die italienischen Generale Essenz, Primerano und Mocenni. Während früher vom Hofmarichallamt wiederholt bekannt gegeben wurde, daß man dem Kaiser die Würde als Schützen könig nicht anbietcn solle, da von Allerhöchster Stelle jedes derartige Gesuch abgewicsen würde, sind vie B mühungen der Schützengilde zu Kalbe a. S. dennoch von Erfolg gekrönt worden. Der Vorstand der Gilde hat aus dem kaiserlichen Civilkabinet folgendes Schreiben erhalten: „Se. Majestät der Kaiser und König haben auf die telegraphische Anzeige vom 22. August Allerhöchst sich gern zu entschließen geruht, die danach bei dem 50jährigcn Jubelfest auf Allerhöchst den selben gefallene Schützenkönigswürde der dortigen Schüyen- gilde für das laufende Jahr anzunehmen." > Der Parteirath des deutsch, coniervativen Wablverbandes in Berlin beschloß in einer Versammlung am 19. September, eine Erklärung abzugeben, in welcher die volle Anerkennung und Zustimmung dem Hofprediger a. D. Stöcker für seinen gegenwärtig wie früher gegen die „verderblichen Mittel parteien" geführten Kampf ausgesprochen wird. Der Partei rath will ferner auch in dem Stöcker zuzeschriebenen Briefe vom Jahre 1888 nicht die Absicht, Kaiser und Reichskanzler von einander zu trennen, erkennen. An das Auswärtige Amt hat der Ausschuß der deutschen Missionen eine Eingabe gerichtet, welche sich gegen die An stellung von muhamedanischen Religionslehrern an deutschen Regierungsschulen erklärt. In der Eingabe heißt es, der „Allg. MissionS-Zeitschr." zufolge, e» sei zur Kenntniß des oben erwähnten Ausschusses gebracht worden, daß im Colonial rath ernstlich die Frage in Erwägung gezogen worden, an den in Aussicht genommenen drei deutschen Regierungsfchulen in Deutsch-Ostafrika officiell muhamedanische RelegionSlehrer anzustellen, welche von der deutschen Colonialregierung be soldet werden sollen. Aus religiösen und colonialpolitischen Gründen lege der Ausschuß entschieden Protest dagegen ein. Der „Schles. Ztg:" wird aus Berlin geschrieben: Eine werthvolle Enquete hat der Bund der Landwirthe in den letzten Tagen veranstaltet, indem er durch seine Vertrauens- männer und die sonstigen ihm zur Verfügung stehenden Organe durch Einkauf von Brod in möglichst vielen Bäckereien die Brodpreise in den einzelnen Orten hat feststellen lassen. Gleichzeitig sind auch die Getreidemarklnotirungen der einzelnen Orte ermittelt worden. Diese Getreidepreis- und Brodpreis- Statistik wird demnächst im Bureau des Bundes der Land- wstrhe bearbeitet werden und zur Grundlage für die vom Bunde im Interesse der Hebung der heimischen Landwirlh- schäft weiter zu machenden Vorschläge genommen werden. Die „Münchener Neuesten Nachrichten" wollen in der Lage sein, folgende „authentische Mittheilung" zu macken: „Allen Ableugnungen zum Trotze ist auf die Initiative Höhe- ren Ortes hin eine gesetzgeberische Aktion gegen die Umsturz partei und deren Bestrebungen für nahe bevorstehend zu halten, „weil sie eine schreiende Nothwendigkeit sei". Der Reichskanzler ist entschieden gegen ein Ausnahmegesetz; er will nur eine schärfere Beobachtung der Socialdemokratcn an der Hand der bestehenden Gesetze. Bis jetzt ist die Stet- lung des Reichskanzlers unerschüttert. Unter den obwalten den Verhältnissen dürste jedoch ein Konfliktunausbleiblich sein." Dagegen wird dem „Hamb. Korresp." aus Berlin, 18. Sep tember, geschrieben: „Zwischen den maßgebenden Stellen be- steht ein Einverständniß darüber, daß eine neue Socialisten- Vorlage dem Reichstage nicht gemacht wird. Krisengerüchle sind demnach gegenstandslos." Nach alledem ist zu vermuth.n, daß in der Sache überhaupt noch nichts beschlossen ist. Die „N. A. Ztg." giebt Ausführungen der „Nal.-lib. Corresp." wieder, in welchen unter Zurückweisung der Ver unglimpfung der Gesammtheit der Conservatioen aus Anlag des Falles von Hammerstein betont wird, daß man voi nationalliberaler Geste im Interesse der Wiederzesunsung der inneren Verhältnisse des Reiches immer gewünscht habe, owj
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