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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189509248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-24
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1895
- Autor
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- EM MMMWWMMWWWWMIIII und Auxerger Wetlalt Md ÄMiger). Telegramm-Adrrff, „Tageblatt', Ries«. Arntsötatt Nr. Si der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 233. Dienstag, S4. Tehtember 1895, AvrndS. 48. Jahrg. DaS Riejacr Tageblatt erscheint jede« Ta, Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen tu Riesa und Strehla, den Ausgabestelle«, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 28 Pf., durch die Träger frei in« Hau« 1 Mark 80 Pf., durch den Briefträger frei tnS Hau» 1 Mark 65 Pf. AuzrigrwAuuahu« für dir Nu«»« de» Ausgabetage» bi» Bormittag v Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastautenstraße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Her»«»« Schmidt in Ries«. ir-"l i i -MMÜMn-nSSSSWSW-WSSS-SSiS!— Wiesenverpachtung. Die der Stadtgemeinde Riesa gehörige, in der Flur Pausitz gelegene Wiese soll vom 1. Oktober dieses Jahres an auf 6 hintereinander folgende Jahre pargülenweise verpachtet werden. Die Pachtbedingungen und der Lageplan können bei dem Unterzeichneten eingesehen werden. Versiegelte Offerten mit der Aufschrift .Miesenpachtung in Pausitz" sind bis zum L. Oktober dieses Jahres bei dem Unterzeichneten abzugeben. Riesa, den IS. September 1895. * Der Vorfitzende des städtischen Ritterguts-Ausschusses: A. A. Grtmdmarm, Stadtrach. vertlicheS und Sächsische». Riesa, 24. September 1895. — Heute früh »/,8 bis 8 Uhr ließ Herr Oberst Schmidt, Kommandeur unsere» Artillerie-Regiment«, namens de» letzteren und zum Ausdruck der Freude desselben über seine glückliche Rückkehr au» der Kantonnirung in die Sarnisonstadt dem Vertreter dieser, Herrn Bürgermeister Klötzer, eine Morgenmusik bringen. Unsere Regimentskapelle concertirte in bekannter trefflicher Weise, und der musikalische Genuß an dem schönen Herbstmorgen hatte viele Zuhörer angelockt. Ein Choral eröffnete di« musikalische Darbietung ; ihm folgte die „Ouvertüre zu Raymond" von Thomas, worauf das Lied: „Du hörst, wie durch die Tannen rauschen" von Löben zum Vortrag kam. Scenen au» „Lohengrin" von Wagner setzten das Programm fort, welches hier«uf mit eine« Militär marsch seinen Abschluß fand. Auch die Bürgerschaft ist dem Herrn Regiments-Kommandeur für einen derartigen Genuß in hohem Grade dankbar. — Gestern Abend in der 6. Stunde ertönten wiederum die Feuer. Alarm-Signale: e» brannte das Wohnhaus des Herrn Tischlermeisters Münch in der Schloßstraße. Die im Dachgeschoß aufgespeichert gewesenen Hobelspähne waren aus noch nicht bekannter Ursache, muthmaßlich aber in Folge Selbstentzündung, in Braud gerathen. Dem schnell herbei- geettten Freiwilligen RettungScorpS gelang es, das Feuer, ehe es größeren Umfang annahm, zu unterdrücken, sodaß dasselbe auf den Dachstuhl des Hause» beschränkt blieb. Auch die benachbarte Gröbaer Feuerwehr erschien sehr bald auf dem Brandplatze und betheiligte sich an den Löscharbeiten. Herr Münch, der Besitzer de» Hause», nebst Frau waren gestern von hier abwesend, sie hatten sich an dem Ausflug des Gewerbevereins nach Geringswalde betheiligt. — Das altrenommirte und wohlbekannte Hotel Münch an der Wettinerstraße wird bekanntlich am 1. October aus den Händen seines jetzigen Eigenthümers, Herrn Ferd. Münch, nach 22 jähriger Bewirthschaftung durch Verkauf in anderen Besitz übergehen. Was Küche und Keller anbelangt, so hat sich das Hotel Münch in der langen Zeit einen begründeten und weitverbreiteten Ruf erworben, sodaß es ein beliebter Sammelpunkt sowohl des hohen Offiziercorps, als auch aller Kreise der Bürgerschaft und der ländlichen Großgrundbesitzer geworden ist. Der neue Besitzer, Herr Heinrich Pohl, ist als bisheriger Küchenchef de- Hotel Münch seinen Gästen kein Neuling und mit den Ansprüchen und Wünschen derselben wohl vertraut, sodaß zu hoffen steht, daß der alte Ruf des Hotels und Restaurants durch Herrn Pohl's Fachkenntniß nicht nur erhalten bleiben, sondern, gestützt durch die junge, frische Kraft, noch wesentlich erhöht werden wird. — Mit Genehmigung Sr. Majestät des König» ist, wie schon gemeldet, die Aushebung der Garnisonen Rochlitz und Geithain und die Verlegung des 2. Ulanen-Regiments Nr. 18 nach Leipzig für den 1. April 18S7 in Aussicht genommen. Die Verlegung bringt auch Veränderungen in der Armre-Eintheilung mit sich. Es werden von dem Zeit punkte an das 2. Ulanen-Regiment Nr. 18 und das Karabinier- Regiment der 2. Kavallerie-Brigade Nr. 24 in Leipzig, die beiden Husaren-Regimenter aber der 3. Kavallerie-Brigade Nr. 32 in Dresden unterstellt. — Gestern hielt nun auch nach dem Kalender der Herbst seinen Einzug. Schon ein paar Wochen lang war» herbstlich genug und die Lüfte wehten schon recht kühl. Jetzt lacht nun noch einmal goldener Sonnenschein und laue Lüste um spielen die Wange. Aber doch eigentlich nur in den Mittags stunden, und auch aller Sonnenschein kann nimmer «ehr täuschen, kahl und leer ist» in Flur und Feld, und die Neubestellung der Aecker mit Winteraetreide wird mit Eifer betrieben. Die Herbst-Tag- und Nachtglriche ist da. «ad wenn der Sonnenschein de» Mittag» auch noch so sehr zu wetteren Spaziergängen animirea mag, e» ist doch «tt dem stütz hereinbrechenden Abend zu rechnen. Schneller und immer schneller geht» abwärts, und werden ua» hoffent lich auch noch recht angenehme Herbsttage bescheert sein, man kann doch bald anfangen, sie zu zählen. Mag» nur wenig sten» «ährend der Michaelisferien noch Helle», trockenes Wetter sein, dann bietet sich für die Jugend vor den langen Winterwochen noch einmal rechte Gelegenheit, durch tüchtiges Marschieren in freier Luft den Körper und auch den Geist zu kräftigen. Immerhin mahnt die Herbstzeit zur Vorsicht! Die Abende werden kühl und wer e» nicht vertragen kann, sieht bei Zeiten nach wärmendem U.tterzeug sich um. Theil- weise in Folge Erkältung, theilweise in Folge unvorsichtigen Obstgenusses oder aus sonstigen Ursachen werden aus nicht wenigen Städten zahlreiche Fälle von Brechdurchfall und sonstigen ähnlichen Unpäßlichkeiten gemeldet, die ja an und für sich nicht gefährlich sind, wohl aber gefährlich werden können und in jedem Falle recht lästig sind. Bor allen Dingen sind Kinder zu hüten, die nicht alle gleich feste Natur haben, und bester bewahrt, als beklagt find. — Das „Dresdner Journal" schreibt: In Nr. 263 der „Dresdner Nachrichten" ist an die Mittheilungen über das beklagenswerthe Eisenbahnunglück bei Oederan eine Kritik der Särflschen Staatseisenbahnverwaltung geknüpft und hier bei auch auf einen Vorfall Bezug genommen worden, bei welche« auf der eingleisigen Eisenbahnlinie Reitzenhain-Flöha am 6. d. M. zwei Züge einander entgegengefahren und in die Gefahr eines Zusammenstoßes gekommen sein sollen. Abgesehen davon, daß das Oederaner Eisenbahnunglück, besten Entstehen nur die Nachlässigkeit eines Bediensteten verschuldet haben kann, zu einer abfälligen Kritik einer ganzen Ver waltung nicht die Handhabe bietet, so beruht auch die er wähnte Mitteilung von einem gefahrdrohenden Vorf«lle auf der Linie Flöha-Reitzenhain auf Unwahrheit. Eiu solcher Vorfall hat sich nicht ereignet; wahrscheinlich hat ein Reisen der das Halten der Zuges vor dem Sperrsignal de» Bahn hofes, dessen Gleise für de« Einlauf noch nicht frei waren, als einen gefährlichen Vorfall angesehen und weiterberichtet. Die einsichtsvolle Presse wird aber solche ihr zugehende Nach richten um so gewissenhafter auf ihre Richtigkeit prüfen, als die leicht erklärliche Beunruhigung de» Publikums durch un richtige oder übertriebene Unfallsnachrichten ganz unnöthig vergrößert wird. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt man dem „Schiff" aus Dresden unterm 17. d. M.: Der in den meisten Elbgegenden in den letzten Tagen eingetre- tene Regen hat in Hamburg die A lußfrachten zu Berg etwas williger gestimmt, dach ist von einem lebhafteren Anspringen des Geschäftes leider noch nichts zu melden. Die gestern in Hamburg notirten Flußfrachten für Massengüter betrugen nach Magdeburg So Pf., nach Riesa-Dresden 70 Ps., nach Tetschen-Laube 80 Pf. für 100 Kg. — In Magdeburg-Schönebeck ist eS sowohl im Zuckervertehr als auch im Salzgeschäft recht still. Eine Belebung in der Ausfuhr von Zucker dürste erst nächsten Monat zu ermatten sein; die wenigen Posten, die verschifft wurden, erzielten eine Flußsracht nach Hamburg von 28—30 Ps. sür 100 Kg. Salz von Schönebeck wird erst wieder bei besserem Wassersiande reichlicher angebvten werden; gegenwärtig wird Salz von Schönebeck nach Hamburg mit 27— 28 Ps. sür 100 Kg. genommen. — An den österreichischen Umschlagsplätzen ermattet man einen Verkehr in Kohlen, wenn der Wasserstand nach etwas günstiger geworden sein wird; zur Zett sind die Verschiffungen noch schwach. Der letzte unS vorliegende Aussig» Bericht vom 14. d. M. meldet folgende Staffelfrachten sür Kohlen bei 23 Zoll Pegelstand bez. vollschiffig: nach Dresden 23—27 M. sür den Wagen, nach Dessau 14—24 Pf. sür den Centner, nach Magdeburg 40—70 Pf., noch Wittenberge 47—77 Ps. sür daS Doppelhektoltter, nach Hamburg 18—28 Pf. für den Centner. Meißen, 23. September. Gestern Abend kurz vor 6 Uhr kam ein mit ca. 300 Lowrys beladener Kohlenkahn zwischen den Brücken au» de« Fahrwaffer und legte sich vollkommen quer vor da» auf Cölluer Sette gelegene Joch der alten Brücke. Trotz aller Bemühungen, da» Fahrzeug flott zu machen, gelang die» nicht. Der Kahn ist vollständig defekt und muß im Interesse der Freilegung de» Fahrwasser» beseitigt »erden. Heute leichter man den Kahn und beab sichtigt denselben alsbald durch Dampfer abzubringen. s- Dresden. König Albert wird sich Sonntag Abend, einer Einladung de» Kaiser» Franz Joses zur Jagd folgend nach Wien begeben. "Dresden. Vieser Tage hat sich ein Zettraum von 2b Jahren erfüllt, daß die hochangeseheue Chocoladen- und Zuckerwaarenfabrtk von Hartwig L Bogel in Dresden auf eine an selten großen Erfolgen reiche Wirksamkeit zurück blickt. Durch vorzügliche Leistungen, geschickte und gewissen haft technische wie kaufmännische Leitung hat sich die Fabrik zur jetzigen Höhe emporgeschwungen. Bor einigen Jahren ist speciell für Oesterreich-Ungarn eine Zweigfabrtk in Boden bach errichtet worden, welche einen so gedeihliche« Fortgang nimmt, daß sie dem Stammhause in Dresden alle Ehre macht. Eine lange Reihe von Auszeichnungen auf den von ihr beschickten Ausstellungen hat die Firma aufzuweisen. Eine Hartwig L Bogel-Gttstung mit eine« Grundstock von 50,000 Mark, welches Kapital alljährlich am StiftungStage durch Zuschuß erhöht wird, ist zum bleibenden Andenken an den Jubiläumstag und zu Rutz und Frommen de» Geschäfts personals von den hochherzigen Finueninhabern, Herren Htta- "rich und Carl Bogel, errichtet worden. * Dresden. Die bevorstehenden Landtagswahlen haben die verschiedenen politischen Parteien wieder in Bewegung gebracht und die Zeit der VolkSvers«mmlungen ist angebrochen. Als Erste auf dem Plane erscheint überall die socialdemo- kratische Partei und auch hier in Dresden ist sie eifrig dabei, in allen Stadttheilen Versammlungen und eine Heerschau über ihre Kämpfer abzuhalten. Selbst preußische Genoffen, wie kürzlich z. B. Singer, eilen herbei, um über sächsische Verhältnisse und den sächsischen Landtag den Stab zu brechen. Der socialdemokratische LandtagScandidat für DreSden-Fried- richstadt, der Vorsitzende der Orttkrankenkasse, Töpfer Fräß- dorf entwickelt eine große Zungenfertigkeit und hatte am Sonnabend in der Centralhalle ei» scharfes Rededuell mit dem freisinnigen Schuldirektor Schmidt, welche» bewies, daß von einem Einvernehmen zwischen Socialdemokraten und deutschfreifinnigen keine Rede sein kann. Fräßdorf wurde von den wenigen anwesenden Genossen lebhaft unterstützt; dieselben verfügen ja stets über eine größere Kraft der Lungen und Hände. Schulsir. Schmidt, welcher von der freisinnigen Bolkspartei als Candidat für erwähnten Wahlkreis aufge stellt worden ist, faßte den freisinnigen Wunschzettel für den sächs. Landtag in folgende Punkte zusammen: Erweiterung des Landtagwahlrechtes durch Annahme der für die Wahl zum Reichstag geltenden Bestimmungen. Verlegung des Wahltages auf einen Sonntag. Unentgeltlichkeit des einfachen Volksschulunterrichtes und der Lehrbücher. Vermehrung der Fabrikinspectoren. Aufhebung der sächs. Gesandtschaften Wien und München. Aufhebung oder Reform der 1. Kammer. Andere Eintheilung der Landtagswahlkreise und Aushebung des Unterschiedes zwischen ländlichen und städtischen Wahl bezirken. Alljährlicher Zusammentritt des Landtages. Reform der Einkommensteuer und Steuerbefreiung der Einkommen bis 900 Mark, dagegen Einführung einer Vermögens- und Rentensteuer und Erhöhung der Erbschaftssteuer. Verbilligung des Personen- und Gütertarifs der Staatsbahnen. Reform des Vereins- und Versammlung-rechte». Einrichtung eines Verwaltungsgerichtshofes. Trennung der Kirche von Staat und Schule. Wegfall des Collaturrechtes bei der Wahl der Geistlichen. Endlich Reform der Regierung»- und Amtspresse. Die Schmidt'sche Candidatur ist ziemlich aussichtslos, mehr Anhang haben die Antisemiten, die mit den Sccialdemokraten um den Sieg ringen werden. Dresden, 24. September. Pirnaer Bankprozrß. Nach den bisherigen Ergebnissen der außerordentlich weitver zweigten, durch die Aussagen von 4 Sachverständigen und 31 Zeugen illustrirten Anklage steht bereit- fest, daß der verstorbene Direktor Weiß die Seele de» unheilvollen ge schäftlichen Verkehrs mit den beiden Hauptschuldnern der Bank gewesen ist. Ohnsorge spielte btt Discontirung der fragwürdigrn Tratten Mayer», welche sich in den letzten Monaten vor dem Zusammenbruch der Bank auf Summen von durchschnittlich je 10000 M. innerhalb eine» Zeiträume« von 5 Tage« erstreckten, eine von den Willen W.'» ziemlich «bhängige Rolle. Der Bereinsbank stehen au» den Wechsel verbindlichkeiten Mayers Ansprüche von rund einer Million Mark zu und dürfte diese ungeheure Summe btt den gan- mißlichen Bermögensverhältniffen de» Selbstmörders M. bir
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