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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189509252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-25
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1895
- Autor
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WWWWWWWM-!^^........ ,...... - ,... ^^ .. -. Riesaer H Tageblatt Fcrnfprechst-"» Skr. 2» und Anretger Meblatt md Änzriger). .S:,7^L Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 224. Mittwoch, SS. September 1885, Abends. 48. Jahrg. DaS Rieiaer Tageblatt erscheint jede» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestelle«, iowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei ins HauS l Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei tnS HauS 1 Mark 65 Pf. Auzeige»»Aunahme für die Nummer deS Ausgabetage« bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße 59. — Für die Redaktion vrrantmortltch: Herma«« Schmidt in Riesa. i—imsr- iSSSSWM—-SSSM»»-«—»-^SSiSSSS», Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen des Gutsbesitzers Carl Moritz Otto in Teerhausen eingetragene Grundstück, Zweihufengut mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden mit 16990 Mark Brandkaffe, Folium 20 des Grundbuchs für Seerhausen, Nr. 27, 28 des Brand katasters und Parzellen Nr. 22, 91, 92, 98, 101, 114, 127, 155, 156, 263, 265, 286, 293, 297, 297 s, 299 des Flurbuchs für diesen Ort, nach dem Flurbuche 33 Hektar 13,4 Ar groß und mit 1586,89 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 65279 M. soll an hiesiger Gerichts stelle zwangsweise versteigert werden und ist her 12. Oktober 1895, Vormittags 11 Uhr als Anmeldetermirr, ferner der 28. Oktober 1895, Vormittags Vsll Uhr als VerfteigerrrrrgStermirr, sowie der 4. November 1895, Vormittags Vzll Uhr als Termin zu Verkündung des BertheiluugSplanS anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiedertehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältniffes kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts ein gesehen werden. Oschatz, am 24. September 1895. Königliches Amtsgericht. Köhler, «ff. vertliches uuv Sächsisches. Riesa, 25. September 1895. — Die Ziehung der 4. Classe der 128. königl. sächs. Landeslotterie findet am 7. und 8. October statt. Die Er neuerung der Loose ist vor Ablauf des 28. Sept, zu bewirken. — Die deutschen Handelsgärtner haben bekanntlich be schlossen, Anstalten zu treffen, damit auch im Winter und Frühjahr frisches Eichenlaub zur Bekränzung der Geschütze und Fahnen vorhanden ist, also der im Auslande gewachsene Lorbeer nicht verwendet zu werden braucht. Auf ihre hier- auf bezügliche Eingabe an den Kaiser ist nun folgende Ant wort geworden: „Se. Majestät der Kaiser und König haben die Annahme des patriotischen Anerbietens deutscher Gärtner, der Armee im kommenden Winter und Frühjahr das zur Schmückung der Fahnen, Standarten und Geschütze erforder liche, in Deutschland gewachsene Eichenlaub unentgeltlich zu liefern, zu genehmigen geruht und mich ermächtigt, allerhöchst seinen Dank dem Verbände der Handelsgärtner zu über mitteln. Indem ich den Verband hiervon ergebenst in Kennt- niß setze, bemerke ich gleichzeitig, daß die allerhöchste Gench- migung sich nur auf das preußische Heer und auf die unter preußischer Verwaltung stehenden Kontingente bezieht. Hin sichtlich der Bundesstaaten mit eigener Militärverwaltung 'Bayern, Sachsen, Württemberg) muß dem Verbände an heim gestellt werden, sich mit den zuständigen Kriegsministe- rien m Verbindung zu setzen. Ein Verzeichnis der während des nächsten Winters und Frühlings für die Schmückung der Fahnen rc. in Betracht kommenden Tage läßt sich hier nicht » aufstellcn, da dem Kriegsministerium nicht bekannt ist, welche ? Tage die Truppen zur Veranstaltung von Erinnerungsfeiern i in. Aussicht genommen haben und zu welchen Zeitpunkten ! sonst noch eine Entfaltung der Fahnen rc. stattfinden wird. « Die königl. Generalkommandos sind indessen ersucht worden, l den: Verbände möglichst bald entsprechende Angaben zugehen zu lassen. Für die Uebcrsendung des ersten Verzeichnisses der deutschen Gärtner, welche sich an der Lieferung des Eichen laubs bethciligen wollen, spreche ich dem Verbände meinen Dank aus. Der Kriegsminister: Bronsart v. Schellcndorff. — Daß schwindelhafte Zeitungsanzeigen als Betrug bestraft werden können, erfuhr zu seinem Schaden am eige nen Leibe der Berliner Kaufmann Siegmund Kommen. Dieser hatte in einem Franlfurter Anzcigenblatte 28 ver schiedene Gegenstände für je 1 Mk. 45 Pf. zum Verkaufe argepriesen und dabei bemerkt: Es sei das eine Gelegenheit, wie sie nie im Leben Wiederkehre; er löse seine sämmtlichen Filialen in der Provinz auf, um ein Fabrikg schäft zu über- nehmen, und deshalb verkaufe er Alles um den vierten Theil des wirklichen Werlhes. Der dortige Verein der Detaillisten, der auch den Reklameschwindel lebhaft bekämpft, ließ sich nun eine Anzahl der Gegenstände schicken, und es ergab sich, daß dieselben mit 1 Mk. 45 Pfg. sämmtlich noch viel zu hoch bezahlt waren. Ein „seines Herrenhemd' war aus allerge wöhnlichstem Stoff und höchstens 1 M. 20 Pf. werth; eine „dicke Wollhose für Herren " war aus Baumwolle und in dortigen Geschäften für 75 Pfg. zu haben; von den Hand tüchern konnte man ein ganzes Dutzend zu dem Preise liefern, das hier für ein halbes Dutzend gefordert wurde u. s. w. Das waren die Maaren, die zum vierten Theile ihres wirk lichen Werthes angrp.icsen wurden. Die Filialgeschästc in der Provinz waren selbstverständlich auch nicht aufgelöst worden, aus dem einfachen Grunde, weil der Mann gar keine Filialen besaß. Der Detaillistenvcrein übergab deshalb die Sache der Staatsanwaltschaft, diese erhob Anklage, und der Kaufmann wurde sowohl vom Schöffengericht wie von der Strafkammer als Berufungsgericht wegen versuchten Betruges zu einer Geldstrafe von 250 M. verurtheilt. Meißen. Das Projekt einer elektrischen Straßenbahn für Meißen dürfte wett eher Verwirklichung erhalten, als die Concessionirung einer Benzinmotor-Straßenbahn. Das' Leipziger Electricitätswerk, welches hierorts die elektrische Straßenbahn errichten will, beabsichtigt, die Fahrstrecke am Bahnhofe zu beginnen und bis in das äußerste Triebischthal fortzuführen. Die Kraftstation soll hinter der Jlschnerstraße zu stehen kommen. Die Leitung wird oberirdisch. Aller Voraussicht nach dürfte nach der „M. Z." die elektrische Straßenbahn bereits im Frühjahr in Betrieb genommen werden. f Dresden. Das Königspaar trifft heute Nachmittag 1 Uhr 43 Min. von Rehefeld wieder in Billa Strehlen ein. Dresden, 23. September. Pirnaer Bankprozeß. Am zweiten Sitzungstage stand im Vordergründe der Beweis aufnahme die Vernehmung der Mitglieder des Aufsichtsrathes der Bank. Hierbei ergab sich, daß die überhaupt nicht oft stattgesundenen Revisionen an Gründlichkeit sehr zu wünschen übrig ließen und namentlich dem Direktor Weiß ein viel zu weitgehendes Vertrauen entgegengebracht worden ist. Letzterer war, thcilweise von Ohnsorge direkt und indirekt unterstützt, lebhaft in dem Bestreben bemüht, den wahren Stand des dem Hauplschuldner gcwährten, hinter dem Rücken des Auf sichtsrathes lawinenartig erweiterten Credits zu verschleieren und namentlich die Vermögensverhältnisse Mayer's als durch aus günstige zu bezeichnen. Kurz vor dem Eintritt der Katastrophe wurde noch von ««geschuldigter Seite behauptet, daß die Bankschuld Mayer'S für Tratten höchstens M. 200,000 betrage und nachdem sich 24 Stunden später schon eine Summe von M. 300,000 herausgcstellt hatte, für deren Deckung im Interesse der Bank hochherzig das Aussichtsrathsmitglied Steinbrul sbesitzer Lotze cnitrat, ergab die eingehende Prüfung schließlich als tharsächlichcn Schuldbeistand Mayer's die horrende Summe von M. 1,300,000, sodaß nach Abzug der Deckungs summe noch rund 1 Million Mark restirle. Gegenüber den belastenden Aussagen der Aufsichtsrathsmitglieder war aller dings die Behauptung O.'s betreffs seines „Subordinations- verhältniss.s" zu We,ß nicht geeignet, die Chancen zu einem günstigen Ausgange des Prozesses für Oh »sorge zu steigern. Der Angeklagte Rößler hat nachweislich zwecks Einlösung eines Theiles der von Mayer gezogenen, von der Vercinsbank discontirten und weiterbegebenen Tratten den Empfängern kurz vor dem Fälligkeitstermin die bezüglichen Geldsummen, oft begleitet von Entschuldigungsschreiben unter Hinweis auf den vorgekommcnen „Jrrthum" übersandt und man nimmt an, daß dies in der Absicht geschehen ist, Mayern der Be strafung zu entziehen, sowie die Vortheile seines betrügerischen Vorgehens zu sichern. Die hierzu nothmendigen Summen in vielen Hundert Fällen beziffern sich auf mindestens M. 500,000. Frau verw. Weiß, die Gattin des Direktors W., sagte aus, ihr Mann habe zwar mir die Befürchtung aus gesprochen, daß die Bank durch Mayer Geld verlieren werde, Loch sei er wiederholt mit der Klage hcrvorgetrercn, es sei zum Verzweifeln, Mayer bringe ihn noch in's Gefängniß. Weiter versicherte sie, ihr Mann habe erzählt, daß Mayer gedroht habe, sitb zu erschießen, wenn er kein Geld mehr von der Bank erhalte, und daß er (Weiß) kurz vor dem Zusammenbruch der Bank einmal das von Mayer beschaffte Gift wcgzenommen habe. (Forts, folgt.) Weinböhla, 22. September. Heute hat im hiesigen Orte die Weinernte ihren Anfang genommen. Der Wein kam doch früher zur Reife, als man Anfang« erwartete. Der anhaltende Sonnenschein in den letzten Monaten hat nachgeholt, was durch die frühere ungünstige Witterung zurück- geblieben war. Leider erreichen die meisten Weinbergsbesitzer in Bezug auf die Menge nicht das, was sie gehofft und er wartet haben, doch übertrifft die Güte des Weines die des vorig n Jahres ganz bedeutend, und so erwartet man min destens ernen „guten" Jahrgang. Auch haben die Weinmaden, sowie die Staare und Wespen bereits viel Schaden in den Weinbergen angerichtet. Zittau. In Warnsdorf i. B. fand am Freitag bei dem in Dresden verhafteten 35 jährigen verheiralheten Fabrik arbeiter Joh. Lischke wegen Verdachts der Falschmünzerei eine gründliche Haussuchung statt, bei welcher auch eine Rolle mit Zinkplatten in der Größe der Einguldenstücke vorgefunden wurde. Lischke war nach Dresden gereist, um dort persönlich bei einer Firma Prägestanzen zu bestellen. Lischke spielt in Warnsdorf die Rolle eines sozialistischen Agitators. Schandau. Die Kahnfahrten auf der oberen Schleuse bei Hinterhermsdorf werden am nächsten Sonntag wieder eröffnet. Es geschieht dies mit Rücksicht auf den in den Herbstferien bei dem schönen Wetter zu erwartenden zahl, reichen Besuch. Werdau. Ein eigenartiges und seltenes Vorkommniß ist unter dem Thierbestand des Herrn Gutsbesitzers Franz Moritz Stark in Oberalbertsdorf zu verzeichnen, mdem eine Kuh Anfang November vorigen Jahres 2 Kälber und am 9. September d. I. 4 Kälber zur Welk brachte. Von den letzteren war eins todt. Werdau. Die in der ersten Bürgerschule vor Kurzem aufgetretene Augenbindehautentzündung ist in der letzten Zeit in Klasse 6s von neuem ausgebrochen. Die Zahl der Er krankten beträgt 30. Hierzu kommen noch 5 Einzelfälle in anderen Klassen. Der Königl. Bezirksarzt in Zwickau hat in Folge dessen wiederum die «Schließung der Klasse bis aus weiteres angcorduet. Zschopau. Am Montag früh wurde der seit Sonn abend vermißte Maurermeister Winkler aus Griesbach im Wehrgraben der F. A. Matthes'schen Fabrik in Wilisch'hal ertrunken amgefundcn und polizeilich aufgehoben. Winkler hat sich am Sonnabend Abend in der Bahnhofs-Restauraiion in Wilischthal befunden; auf dem Nachhausewege ist er von der Straße abzelommcn und verunglückt. Eine Frau und vier Kinder beweinen den Bedauernswerten. Oederan. Der Bahnwärter Wolf, durch dessen ver- hängnißvolles Signal das schwere Eisenbahnunglück bei Oederan hcrbeigeführt wurde, ist am Sonntag durch die Kgl Staatsanwaltschaft Freiberg verhaftet worden. Chemnitz. Hier hat sich ein älteres, bei einem höheren Beamten bedienstetes Mädchen mittels eines Revolvers in ihrer Kammer erschossen. Sie war schon früh aufgestanden und dann wieder in ihre Kammer zurückzegangen, aus Ser man bald, zum Entsetzen der Hausbewohner, eine heftig. Detonation hörte. Sie halte sich derart getroffen, daß de» Tod sofort einlrat. Schwermuth soll das Motiv gewesen sei, Lengefeld. Im hiesigen Krankenhause mußte eine Gutsbesitzerin der linke Daumen abgelöst werden, in Folg einer schweren Bißwunde, die der Frau vor einigen Woche» gelegentlich eines ehelichen Zwistes von ihrem Ehemann neve verschiedenen anderen Verletzungen zugesügt worden war. Grimma, 23. September. Wie erzählt wirr, hl
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