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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189509269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-26
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1895
- Autor
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Donnerst«-, SS. September 1895, Abends S. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei ins Hau« 1 Mark 5V Pf., durch den Briefträger frei inS Hau» 1 Mark SS Pf. Anzeigen-Annahme für die Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Drink und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für die Redactton verantwortlich: Herma«« Schmidt in Riesa. Montag, den 30. Septbr. 1895, Vor«. 1v Uhr, kommen im Gehöfte des Gasthofs -«r Ttadt „Riesa" in Poppitz 5 Kühe gegen sofortige Bezahlung meistbietend zur Versteigerung. Riesa, 24. Septbr. 1895. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam Bekanntmachung. Nächsten Kreitag und Sonnabend, den 27. und 28. September dieses Jahres, finden bei der unterzeichneten Behörde wegen Reinigung der Geschäftsräume nur Mtanfo schiebiiche Sache« ihre Erledigung. Die Expedition des Standesamts ist an diesen Tagen Vormittags von 11 bis 12 Uhr geöffnet. Riesa, den 23. September 1895. Der Stadtrath. Klötzer. »lesaer K Tageblatt und Anzeiger WM« Ml- Anzeiger). Teltgramm-Adnsfe ßH A I* Femspr-chst,"- .Tageblatt", Riesa. 4 N V H- U- H- 4 Nr. L" der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts mW des Stadtraths zu Riesa I- SZS. Donnerstag, SS. September 1895, Abend». 48. Jahr-. Bestellungen auf das mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Abends erscheinende ..Meer Tändln» md Anmgn" für das Vlortv tzuartal werden von sämmtlichen kaiserlichen Postanstalten, und unserer Expedition: Kastanieustraste SV bei Abholung hicrselbst zum Preise von 1 Mark 25 Pfg. zahlbar pränumeranbo, angenommen; durch unsere Austräger, die jederzeit Bestellungen annehmen, frei ins Haus geliefert tst der Preis 1 Mk. 50 Pfg, durch die Post frei ins Haus 1 Mk. 65 Pfg., (HW" bei Abholung am Postschalter 1 Mk. 25 Pfg.). ' finden durch das .Riesaer Tage- blatt undAnzeiger", die im Amts bezirk bei Weitem verbreitetste und gelesenste Zeitung, anerkanntermaßen die beste und zweckent sprechendste Verbreitung. Riesa, Die Geschäftsstelle. vertttches und Sächsisches. Riesa, 26. September 1895. — In der am Dienstag Abend 6 Uhr stattgchabten öffentlichen Stadtverordnetensitzung waren an wesend 15 Mitglieder des Kollegiums und zwar die Herren: H. Barth, Barthel, Berg, Braune, Donath, Förster, Fritzsche, Hammitzsch, Heldner, Nitzsche, Pielschmann, Richter, Starke, Thalheim und Thost; entschuldigt waren ausgeblieben die Herren O. Barth, Dr. Mende und Schütze. Herr Stadtrath Schwarzenberg wohnte als Rarhsdcputirter der Sitzung bei. Den einzigen Gegenstand der Tagesordnung dieser öffentlichen Sitzung bildete die Mittheilung eines Beschlusses der König!. Kreishauptmannschaft Dresden, nach welchem gegen die Fassung der 88 5 und 11 des Nachtrags zu dem Gemeindeanlagenregulativ für die Stadt Riesa einige unwe sentliche Erinnerungen gezogen sind resp. zu ersterem Para graphen eine weitere Zusatzb.stiwmung verlangt wird. Dor Stadtrath hat diese Aenderungen der genannten 88 nach dem theilweisen Vorschläge der Kreishauptmannschaft beschlossen und ersucht das Kollegium um Beistimmung hierzu. Stach dem Vorschläge des Vorsitzenden, Herrn Rendant Thost, unter dessen Leitung in dieser Sitzung berathen ward, schließt s.ch das Kollegium einstimmig gegen die Stimme des Sladtv. Pietschmann, welcher sich mit der Abänderung im 8 n Abs. 3.des Nachtrags nicht einverstanden erklärt, der vom Rathe beschlossenen Aenderungen an. — Stadtv. Pietschmann stellt den Antrag, den Stadtrath zu ersuchen, mit dem Herrn Stadtkommandanten wegen eoent. Zurückversetzung des seit Kurzem auf dem Trottoir der östlichen Straße am Kaiser Wilhelm-Platz zur Ausstellung gelangten Schilderhauses, das in seiner jetzigen Stellung den Straßenverkehr erheblich be engt, in harmonischer Weise ins Einvernehmen zu setzen. Stadtrath Schwarzenberg bemerkt hierzu, daß diese Angele genheit bereit» im Rathskollegium zur Sprache gekommen sei. Ein Beschluß wurde in dieser Sache nicht gefaßt. — Hierauf Schluß der öffentlichen Sitzung, der eine geheime folgt. — Der etatsmäßige Stabsoffizier des 3. Feld-Art.- ReglS. Nr. 32, Herr Oberstlieutenant Stelzner, welcher! während der Manöver zum 7. preuß. Armeekorps kommandirt ! war, ist aus Westfalen wieder eingetrosfen. — Auf der Eisenbahnlinie Riesa. Chemnitz ereignete sich vorgestern ein eigenartiger Zwischenfall. Ein von Ottendorf nach Oberlichtenau verkehrender Güterzug überfuhr eine auf das Bahngleis verirrte Kuh. Die beiden vorgespannten Maschinen überwandten das Hinderniß, ein hinter denselben laufender Güterwagen gerieth aber aus dem Gleise. Das Gleis war etwa zwei Stunden lang unfahrbar, weshalb der um 6 Uhr in Chemnitz fällige Personenzug die Fahrt von Mittweida bis Oberlichtenau auf dem anderen Gleise zurücklegte. — Ein gemeiner Streich wurde den Distanzfahrern vom sächsischen Radfahrerbunde bei der 500-Ktlometer-Zeit- fahrt gespielt. In der Nacht wurden nämlich zwischen Machern und Deuben bei Wurzen eine Unmasse Schuhnägel auSgestreut, um die Distanzfahrer durch Pneumatic-Defecte aufzuhalten. Zum Theil sind sowohl die Fahrer, als auch deren Schritt, wacher an der Weiterfahrt verhindert oder aufgehaltrn worden, so daß den sauberen Patronen, denen nach Ermittelung eine wohlverdiente exemplarische Strafe nicht vorenthalten bleiben wird, das schmutzige Handwerk geglückt ist. Unzählige Ma schinen zeigten am Sonntag auf der Leipziger Rennbahn Spuren dieses Frevels. — In verschiedenen Gastwirtschaften Sachsens waren im Laufe dieses Sommers Würfel-Automaten aufgestellt; nach Einwurf eines Pfennigs in einen solchen Automat konnte ein Mal gewürfelt werden und beim Werfen einer vor- geschriebenen Anzahl Punkte wurden Cigarren als Preise verabreicht. Bekanntlich ist die Benutzung dieser Automaten seitens der Behörden vor einiger Zeit untersagt worden. Am Dienstag ist nun von der Strafkammer des Landgerichts zu Plauen die erste V.rurtheilung in dieser Angelegenheit erfolgt. Ein Hotelpächter aus Bad Elster wurde zu 6 Mark Geld- strafe und zur Bezahlung der Kosten verurtheilt, weil er seinen Gästen das Würfelspiel gestattet hat. Wahrscheinlich werden wegen des gleichen Vergehens noch verschiedene Ver- urrheilungen erfolgen. — Für den Stand der Kartoffeln, des Klees und der Wiesen in Deutschland Mitte September sind nach der Zu sammenstellung des kaiserlichen Statistischen Amtes die Noten folgende (Nr. 1 bedeutet sehr gut, 2 gut, 3 mittel. 4 gering, 5 sehr gering): Kartoffeln 2,6 (August 2,4), Klee (auch Luzerne) 2,9 (2.6), Wiesen 2,7 (2,6). — Eine vorläufige Schätzung des Ernteertrages, die zunächst für Roggen angestellt worden ist, hat für das Reich im Ganzen ergeben als Ertrag vom Hektar bei Winter-Rogg n 1320 Kg. (1894:1390), Sommer- roggen 1030 (1060). — Von der erst vor einigen Monaten gegründeten Deutsch - Oesttrreichischen Frachtdampfschifffahrts - Gesellschaft wurde der erste Frachtdampfer der Uebigauer Schiffsbauan- statt „Kette" in Bestellung gegeben und die Ausführung dieses Auftrages erfolgte seitens dieser leistungsfähigen Schiffswerft so rasch, daß der Dampfer bereits am Sonnabend den Per- tretern dieser Gesellschaft übergeben werden konnte. Dieses Fracht - Schleppdampfschiff trat bereits am darauffolgenden Sonntag die Thalfahrt nach Hamburg an; dasselbe führt die Nummer Eins. — Eine für die Ausübung der ärztlichen Praxis an der sächsisch-preußischen Grenze sehr wichtige Uebereinkunft ist vor kurzem, wie das „L. T." berichtet, zwischen beiden Staaten getroffen worden. Wie nämlich das königlich sächsische Finanz ministerium in einer Verordnung vom 26. August dieses Jahres mittheilt, wird das Eirkommen aus ärztlicher Praxis künftighin nur in demjenigen der beiden Staaten herangezogen werden, in welchem die Praxis von einem festen Mittelpunkte aus ständig oder doch in regelmäßig wiederkehrenden Zeit räumen auSgeübt wird, und es wird dann das Einkommen aus der nach dieser Vorschrift in dem einen Staate ausge übten Praxis von der Staatseinkommensteuer in dem andern Staate freigelassen werden. — Herr Prof. Geh. Med.-Rath I. Loeffler in Greifs wald hat sich in Anbetracht der in diesem Jahre so außer ordentlich stark auftretenden Mäuseplage entschlossen, um jedem Interessenten die Möglichkeit an die Hand zu geben, bei Aufwendung geringer Mittel die Mäuse vernichten zu können, die in seinem Laboratorium hergestellten Kulturen des Mäuse-Bacillus (Lsoillus t^ptttmuriuin) von jetzt ab mit 1 Mark pro Stück abzugeben. TS ist daher jedem Landwirth die Möglichkeit geboten, bei einer geringen Auf wendung die Mäuse von seinen Feldern zu vertilgen, ohne zu dem auch den übrigen Thieren schädlichen AuSlegen von Gift greifen zu müssen; denn wie Prof. Loeffler mittheilt, schadet der Mäuse-Bacillus nur den Mäusen, während durch Gift auch alle anderen der Landwirthschaft nützlichen Thlere vernichtet werden. — Das Brod der Armen! So heißen die Kartoffeln, und sie sind in den ärmeren Gegenden unseres deutschen Vaterlandes dies auch wirklich. Man muß nur einmal hin- kommen in die Gebirgsgegenden, wo der Getreidebau in der rauhen Lage oder auf dem felsigen Boden gar bald zu Ende ist, da bedeutet die Kartoffel für die langen Wintermonate, wenn der Schnee die Verkehrswege sperrt, Alles. Je nach der Wohlhabenheit giebt es Kartoffeln mit Salz, mit Oel, mit Hering, mit Butter. Damit ist's dann aber zu Ende! Freilich, die Küche des Gourmand weiß aus den Erdäpfeln manches besondere Gericht herzustellen, der Kartoffelpuffer ist in der bürgerlichen Küche eine beliebte und hochgeschätzte Schüssel. Jetzt ist nun die Zeit im Allgemeinen, wo die „Kartoffelbuddelei' ihren Höhepunkt gewinnt. Vor 25 Jahren, als in kleineren Städten besonders die meisten Bewohner ihr Stück Land zu Eigenthum oder in Pacht besaßen, das sie dann zumeist mit Kartoffeln bestellten, da war die Kar. toffelernte eine Art von Familienfest um Michaelis herum, zu dem Alt und Jung mit hinauSzog, der im Herbstnebel und auf dem feuchten Erdboden nicht gerade einen Rheuma tismus zu scheuen hatte. Dann gab's ein lustig Feuer aus dem zusammengetragenen trockenen Kartoffelkraut, in welchem dann Kartoffeln gebraten wurden, die auch verwöhnten Mäulchen, denn daran hat's wohl zu keiner Zeit gefehlt, vor trefflich mundeten. Und standen dann die gefüllten Kartoff.l- säcke stramm und prall da, dann ging'- an die Heimfahrt, zwar nicht so vornehm war's, wie auf dem Kornerntewagen, aber ein Vergnügen war's doch. Heute ist es schon vielfach anders geworden, gerade so, wie dre Menschen bequemer ge worden sind. Wer nicht gerade darauf zu achten hat, aus ein paar Mark, der kauft die Kartoffeln und neben den Landwirthen sind es vor allen Dingen die ärmeren Be- völkerungsklassen in den Städten, welche sich den eigenen «artoffelbau angelegen sein lassen. Gemeinhin ist die Kar- toffelernte viel weniger Gefahren ausgesetzt, als die Bro:- korner te, aber eine theilweise Mißernte, ein ErnteauswU kommt doch auch vor. Zu wenig Feuchtigkeit ist für eine gute Kartoffelernte gerade so wenig am Platze, wie zu viel, und der Kartoffelkrankheiten und der Kartoffelfeinde sind gerade genug. Die Kartoffelernte bringt den Herbst, oft ,st sie noch nicht unter Dach und Fach, und schon ist der Reif da, des SchneeeS Vorbote. Lommatzsch. Am Montag kurz nach 12 Uhr Nachts brannte in Messa ein Seitengebäude des Kern'schen Gutes sammt den darin aufgespeicherten Holz und «ohlenoorräthen, Heu vn) Stroh in kurzer Zeit nieder. Auch eine Anzahl Tauben vrrbrannte mit. -s- Dresden. Der König und die Königin wohnten gestern Abend einer sehr zahlreich besuchten literarischen Fest sitzung zu Ehren de« Congresses im Gewerbehause bei. Dresden. Der mit der Bevölkerungszunahme natur gemäß stetig wachsende und zwar schnell und erheblich siü, vermehrende Verkehr bei der königl. Polizeidirektion bedingt u. a. auch mancherlei veränderte Einrichtungen. So hat au.,
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