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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189510021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18951002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18951002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-02
- Monat1895-10
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1895
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger MMS ml» Anzeiger). Telcgramm-Adrrffe elH 6 Femspttchp-«- „Tageblatt", Riesa. M A N KI H, L- L- «r. »r der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. .1? 280. Mittwoch, 2. Oktober 18V», Abends. 48. Jahr,. Das Riesaer Tageblatt rrscheiut jede« Ta, Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in de» Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der laiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins HauS 1 Mart 50 Pf., durch den Briefträger frei in» HauS 1 Mark SS Pf. Auzeigeu-Aunahme für die Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschästSstelle: Kastantenstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Herman« Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. ' Die in Gemäßheit von Artikel II. tz 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetz-Blatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Großenhain im Monat August diese- Jahre- festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen innerhalb der Amtshauptmannschaft Großenhain im Monat Geptember dies. Ihr-, an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 7 Mk. 66,» Pfg. für 50 Kilo Hafer, 3 Mk. 15 Pfg. - 50 - Heu, 1 Mk. 89 Pfg. - 50 - Stroh. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, am 26. September 1895. v. 2599. V. Wilucki. Tn. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Schnittwaarenhäudlers Karl Robert Grundmaun in 'Nünchritz ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußvcrzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögens stücke der Schlußtermin auf den 28. Oktober 1895, Vormittags 11 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Riesa, den 1. Oktober 1895. Banger, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Versteigerung fiskalischer Weidenbestände. Die diesjährigen, vom 15. n. M. ab schnittreifen fi-ealischen Weideanutzunge» in den nachstehend genannten Stromabschnitten sollen, soweit sie nicht schon fest verpachtet sind, auf dem Stocke an den dabei bemerkten Tagen a« Ort »Md Stelle gegen sofortige Baarzahluag und unter den vor Beginn der Versteigerung bekannt zu gebenden sonstigen Bedingungen öffentlich im Wege des Meistgebotes versteigert werden, nämlich: 1., Montag, den 14. Oktober l. I., von Vormittags 10 Uhr an, die in den rechts- und linskseitigen Stromabschnitten von der Ziegelei bei Wildberg abwärts bis Oberspaar-Batzdorf, 2., Dienstag, den 15. Oktober l. I., von Vormittags V,10 Uhr an, die iu den rechts- und linksseitigen Stromabschnitten von Batzdorf bis Keilbusch-Diera, 3., Mittwoch, den 1k. Oktober l. I., von Vormittags 9 Uhr an, die in den rechts- und linksseitigen Stromabschnitten von Diera bis Niederlommatzsch, 4., Donnerstag, den 17. Oktober l. I., von Vormittags 10 Uhr an die in den rechts- und linksseitigen Stromabschnitten von Seußlitz bis Leutewitz-Nünchritz, 5., Freitag, den 18. Oktober l. I., von Vormittags ^11 Uhr an, die in den rechts- und linksseitigen Stromabschnitten von Leutewitz-Nünchritz bis Zeithain, 6., Sonnabend, den IS. Oktober l. I., von Vormittags 11 Uhr an, die in den rechts- und linksseitigen Stromabschnitten von Riesa bis Zschepa. * Sammelplatz: Am 14. October: An der Ziegelei bei Wildberg, „ 15. : Rehbockschänke, „ 16. „ : Karpfenschänke, „17. „ : Gasthof Niederlommatzsch, „ 18. „ : Gasthof Nünchritz, „ 19. „ : Unterhalb der Abdrücke bei Riesa, rechtes Ufer. Nähere Auskunft wird vor den Terininen zu 1—3 (Wildberg-Niederlommatzsch) von dem Herrn Dammmei.Ier Just in Fischergasse, zu 4—6 (Seußlitz-Zschepa) von dem Herrn Damm meister Marcus in Nünchritz ertheilt. Meißen, am 30. September 1895. Königl. Straßen- u. Wasserbau-Jnspection 1. Königl. Bauverwalterei. Goebel. Friedrich. Hhn. Ostasien nimmt jetzt wieder ein erhöhtes Interesse in Anspruch. Die dort noch ungelösten Fragen treten neuerdings wieder in den Vordergrund. Oie „Nordd. Allg. Ztg.", die namentlich wieder in allen auswärtigen Fragen al« Mundstück der Re gierung anzusehcn ist, veröffentlicht an der Spitze des gestrigen Abendblattes einen Artikel über Ostasien, der sich zwar an scheinend aus die Wiedergabe und Erörterung englischer Preß stimmen beschränkt, daneben doch aber eine bedeutsame selb ständige Bemerkung enthält. Das Blatt hat den Eindruck gewonnen, daß die Entwickelung der ostastatischen Frage einer baldigen und bedeutsamen Krisis zutreibe. Man darf an nehmen, daß dieser Eindruck die Auffassung unseres Aus wärtigen Amtes wiedcrspiegelt. In der Thal war man hier fiit längerer Zeit zu der Ueberzeugung gekommen, daß die auffällige Geschäftigkeit der russischen Diplomatie in allererster Linie Ostasien gelte, und diese Ansicht ist seit dem jüngsten Petersburger Aufenthalte des Fürsten Hohenlohe nahezu zur Gewißheit gesteigert morden. Hoffentlich wird die deutsche Diplomatie sich bei Zeiten darauf vorbereiten, daß sie im Stande sei, bei einer etwaigen Knsis in Ostasien ein ge- wichtiges Wort mitzusprechen. Gegen Ende des chinestsch- japanischen Krieges hat sie in China die Geschäfte Rußlands und Frankreichs mitbesorgen helfen. Nunmehr wird sie auch an den deutschen Vortheil denken müssen. Es ist dabei be- bäuerlich, daß der frühere deutsche Gesandte in Peking, von Brandt, einer der besten Kenner Chinas, nicht mehr in dieser Stellung ist. Er hätte dort gerade jetzt die deutschen In teressen gut wahren können. Deutschland hat in Ostasien allerdings nur kommerzielle Interessen wahrzunchmen, sie hängen aber dort wie überall mit den politischen aus das Engste zusammen und cS ist zu befürchten, daß, wenn das politisäe Uebergewicht Rußlands und Frankreichs dort weiter zunehmen sollte, diese beiden Staaten auch allmählich den Löwenantheil des Handels an sich reisen werden. Deutschland hat also alle Ursache, auf der Hut zu sein. Seit der Abfassung dieses Artikels der „N. A. Ztg." ist nun insofern eine Veränderung in der Lage rinzetrelen, als von China Kundgebungen darüber vorliegen, daß es den Mächten gegenüber einzulenken gewillt ist. Es hat versprochen, Genugthuung für die an Missionaren und deren Familien angehörigen begangenen Greuel zu gewähren. Ungefähr gleichzeitig mit der Nachricht von dcr Ueberreichung des britischen Ultimatums, welches die Degradtrung des Vicekönigs der komprümittirten Provinz fordert, gelangte die Meldung nach Europa, daß der Tsungli-Aamen dem amerikanischen Gesandten Zugeständnisse gemacht habe, nach denen China zur Erfüllung jener Forderung bereit ist. Man wird wohl mit der Annahme das Richtige treffen, daß die neuesten Be wegungen deutscher Kriegsschiffe, verbunden mit dem An laufen eines englischen Geschwaders in den Uangtsekiangstrom, der entgegenkommenden Taktik des offiziellen China nicht ganz fremd gewesen sein dürften. Da« Pekinger Kabinet kann in den prekären Zeitläufen, die jetzt über China herein - gebrochen sind, nicht die Gefahr auf sich laden, neue Schwierig keiten zu den alten zu häufen, die ihm sein amtliches Wirken ohnehin schon so sehr erschweren. Wäre es zu einer Aktion der englischen Flottenmacht gekommen und hätten englische Marinetruppen, wie „Times" und „Stansard" es androhlen, Nanking besetzt, so wäre das allerdings ein Schlag gewesen, den die Manschu-Dynastie schwerlich überlebt haben würde, da mächtige Geheimbünde, die eben wieder in der Provinz Kansu eine Revolution angezettelt haben, an ihrem Sturze arbeiten und nur auf den Augenblick warten, wo eine De- müthigung, wie die Besetzung Nankings es wäre, das gesammte Chinescnthum mit Verachtung und Haß gegen die fremde Herrscherfamilie erfüllen würde. So wählte man in Peking das kleinere Nebel und willigte endlich in die exemplarische Bestrafung der wahren Schuldigen, um die man sich mit der Hinrichtung einer Hand voll armer, wahrscheinlich völlig un schuldiger Schlucker hatte Herumdrücken wollen. Die augen blicklich bis zum Siedepunkt erhitzte Volksleidenschaft wird dem Pekinger Hof freilich auch diese Nachgiebigkeit als uner hörte Demüthigung anrechnen und kann für denselben noch bedrohlicher werden, als sie es ohnehin schon ist. BeneidenS- werth ist jedenfalls die Läge der chinesischen Regierung nicht, welche die Bevölkerung und die europäischen Mächte zugleich bei guter Laune erhalten soll. Die christlichen Missionare bilden unzweifelha t einen Pfahl im Fleische des LhinesenthumS. Ihr bloßes Vorhandensein wird von den Mandarinen wie von der erdrückenden Mehrheit des Volkes nun einmal als eine permanente Herausforderung der chinesischen Staatsidee betrachtet, und es ist daher auch sehr fraglich, ob die eben erfolgte vereinzelte Bestrafung eines Vicekönigs und die Furcht vor weiteren Repressalien den Pöbel von weiteren Vergewaltigungen der Fremden abhalten wird, zumal da, wie gesagt, ein noch energischerer Schritt der Mächte nur Wasser aus die Mühle der über das ganze Land verbreiteten reoolutionairrn Propaganda wäre. verttiche» «ud GSchfischeS. Riesa, 2. October 1895. — kürzlich hat sich unser städtischer Bauauischuß über die Regultrung der nördlichen Front dcr Poppitzerstraße zwischen dem Grundstück des „Weißen Schloß" und dem Kühne'schen Neubau am Poppitzer Platz definitiv schlüssig ge macht. Es soll an dieser Seite der Straße ein ebenso breiter Fußweg angelegt werden, wie auf der südlichen Seile. Hierdurch dürsten auch endlich die in höchst widerlichem Zu stand befindlichen Gartenzäune vor den unbebauten Grund stücken der Poppitzerstraße in Wegfall kommen. Daß man diese Zäune in unserer sonst so sauberen Stadt so lange geduldet hat, ist für den Laien nicht recht verständlich, zumal doch nach den städtischen Baugesetzen die Eigeuthümer von Grundstücken an angelegten Straßen gezwungen werden können, vorschriftsmäßige Einfriedigungen zu errichten und an anderen Stellen die Grundstücksbesitzer auch hierzu ge zwungen worden sind. Bei dieser Gelegenheit lag dem Bauausschuß auch eine Zeichnung des Parkgärtners Herrn kintzel über die für nächstes Frühjahr geplante Bepflanzung des jetzt sich nicht gerade in einem schönen Zustande befind lichen Poppitzer Platzes vor, welche die Billigung des Aus schusses sand und von demselben den städ.ischen Kollegien zur Ausführung im nächsten Frühjahr empfohlen wurde. Der Platz soll Rasenanlagen mit Gruppen von Ziersträuchern und einzelnen besseren Laub- und Nadelgehölzen erhalten. Wege sollen nicht über den Platz geführt werden, dagegen soll derselbe an der Poppitzerstraße einige Bänke bekommen; auf den Längsseiten soll der Platz mit Laubbäumen eingefaßt werden. Das Projekt dürfte den Stadtverordneten bei Äe- rathung der Haushaltpläne unterbreitet werden. — Der ältere chaussirte Theil der Poppitzerstraße wird gegenwärtig neu beschottert. — Die herrschende Trockenheit wird vielerorts als ein Uebelstand empfunden. In Deutschland erschwert sie rheil- weise die Neubestellung der Felder und stellenweise sind di; Wasserstände so niedrig geworden, daß sie dem Verkehr auf den großen Strömen Hindernisse in den Weg legen. Schlimmer sieht es in den westlicher und südlicher gelegenen Ländern au«, wo zu der Dürre noch eine für die Jahres zeit ganz ungewöhnliche Hitze tritt. In England leiden die Landwirthe unter dem Wassermangel. Das Vieh verschmachtet, die Pflanzen verdorren. Noch schlimmer sieht es im Innern Frankreich» aus. Die Ernte, soweit sie noch nicht ringe- bracht ist, droht völlig vernichtet zu werden, wenn nicht bald Regen kommt. Insbesondere leidet auch der Wein, dem die zur Sastbildung nölhige Flüssigkeit fehlt. In Südfrankreich und in Algerien wüthen verheerende Waldbrände. Da« völlig trockene Holz und Gestrüpp brennt wie Zunder, und es fehlt an Wasser zum Löschen bezw. zum Schutz der noch unversehrten Waldungen gegen das Uebergveifen des Feuer«. Glashütte, 2S. September. Wenn auch in der
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