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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189510074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18951007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18951007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-07
- Monat1895-10
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1895
- Autor
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Riesaer K Tageblatt Ekemfprechste^- Ar. S' «nd Anzeiger Weblall md Llychn). Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 234. «Mag, 7. Oktober 18S5, Meads. 48. Jahrs. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaisert. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei inS Hau» 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei in» HauS 1 Mark S5 Pf. Anzeigen-Annahme für die Nummer des Ausgabetages bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße 59. — Für die Redactton verantwortlich: Herman» Schmidt in Riesa. —' - m Bekanntmachung. Es sind in Pflicht genommen worden: der Rittergutsinspector Herr Haus Georg Okhmigen in Zschaiten als Guts vorsteher für den selbstständigen Bezirk des Ritterguts Zschaiten an Stelle des früheren dortigen Rittergutsinspectors Herrn Oswald Leutritz und der Gemeindeälteste und Gutsbesitzer Herr Oskar Clemens Zenker in Mehl» thener als stellvertretender Standesbeamter für den zusammengesetzten Standesamts bezirk Mehltheuer an Stelle des verstorbenen Fürchtegott Leberecht Fischer daselbst. Großenhain, am 3. October 1895. 182 Die Königliche Amtshauptmannschaft. "°- IsMöl v. Wttucki. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Gutsbesitzers Richard Aloreus Möbius in Kobeln ist in Folge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsoergleiche Vergleichstermin auf Sonnabend, den 2. November 1895, Vormittags 1v Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst anberaumt. Riesa, den 5. Oktober 1895. Ganger, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Im Gasthofe zu Grödel kommt Freitag, den 11. October 1895, Vorm. 10 Uhr, ein Zweirad und eine Spieluhr gegen sofortige Bezahlung meistbietend zur Versteigerung. Riesa, 7. October 1895. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Sekr. Gidaur. Bekanntmachung. In diesen Tagen werden den Besitzern hiesiger Hausgrundstücke beziehentlich den Stellver tretern derselben die Hauslisten für die Einschätzung zur Einkommensteuer im Jahre 1896 zu gestellt werden. Diese Listen sind nach dem Stande am 12. Oktober dieses Jahres den aus der Vorder seite derselben ersichtlichen Vorbemerkungen entsprechend auszufüllen und nach Erfolg dessen innerhalb IC Tagen, von der Behändigung derselben an gerechnet, bei hiesiger Stadlsteuer einnahme wieder einzureichen. Die BersSuvmug dieser Frist zieht unnachfichtlich eine Geldstrafe bis z« SV M nach sich, ebenso wird unrichtige» und unvollständiges Ausfälle« der HauSlisten mit einer Geldstrafe bis zu SV M. geahndet werde«. ' Riesa, am 7. Oktober 1895 Der Stadtrath. Schwarzenberg, Stadtrath. Rdl. Es soll die Lieferung von 2SVVV kx Roggenrichtstroh an den Mindest fordernden und das alte Stroh aus den Lagerstätten der Kasernen I, II, III und I V an den Meistbietenden, vergeben werden. * Angebote sind bis 21. d. M, Vormittags 10 Uhr in das diesseitige Geschäftszimmer, Kaserne I No. 137, woselbst die-Bedingungcn vorher einzusehen sind, gebührenfrei einzusenden. Königliche Garnison-Verwaltung. Kirchenbau Riesa. Die Ausführung der Dachdecker« und Mempnerarbeiten soll vergeben werden. Zeichnungen rc. Blanketts liegen im Baubüreau, Bauplatz, zur Einsicht aus. Offerten sind bis zum 18. d. M., Mittags 12 Uhr an das Baubüreau einzureichen. Nähere Auskunft beim Unterzeichneten. i. A. des Kirchenvorstandes I. Bachmann, Bauführer. TageSgeschichte. Deutsches Reich. Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe wird, wie der „B. B.-Z." gemeldet wird, früher als ursprüng lich beabsichtigt gewesen, in Berlin einlrcffen, worauf dann das politische Leven ein lebhafteres Tempo annehmen dürfte, da auch der Bundesrath am 10. d. M. seine erste Sitzung wieder abhalten wird. In Rcgierungskreisen ist man über die zu Tage getretene Rüstigkeil deü 76 jährigen Fürsten, der soeben erst eine Reihe bedeutsamer Reisen hinter sich hat, überaus erfreut. Daß die Reise des Reichskanzlers nach Rußland von hoher politischer Bedeutung war, wird aus wohlinformirter Quelle bestätigt, und nicht minder wohnte den Fahrten nach München und Stuttgart eine Tragweite inne, die vielleicht nicht ausschließlich deutsche interne Angelegenheiten betraf. In sidcm Falle sind auch unsere innerpolilischen Verhältnisse Gegenstand informatorischen Gedankenaustausches gewesen und alsbald dürfte in einer kräftigeren Initiative die politische Richtung gekennzeichnet werden, welche energisch durchgesührt werden soll. Wahrscheinlich wird dies schon vor Zusammen tritt des Reichstages erkennbar werden. Jedenfalls ab.r alsbald nach Eröffnung des Reichstages, die nach dem Buß tage, etwa am 24. November, erfolgen wird. Wie die „Post" meldet, hat der sächsische Geheime Fi nanzrath von Körner, bisher stellvertretender Bundcsraihs- bevollmächtigter, seine Stellung a s Direktor im Reichsschatz amte als Nachfolger des seinerzeit zum Unterstaatssecretär beförderten Wirklichen Geheimenraths Aschenborn angctreten. Vom Aufenthaltsort und über das Befinden des Königs Otto von Bayern schreibt man: Wie alljährlich, so ist auch Heuer das Namensfest des jetzt 47 jährigen irrsinnigen Königs Otto ohne irgend welche Theilnahme der ganz mit dem Octoberfest beschäftigten Bevölkerung durch Beflaggen der öffentlichen Gebäude und durch Gottesdienst, welchem der Regent und der ganze Hof beiwohnten, gefeiert worden. Die keinerlei landschaftliche Reize darbietende Straße nach dem Jagdschlößchen Fürstenried, wo sich der König befindet, wird wenig benutzt, außer von Radfahrern, denen sie den bequem sten Weg zum Starnberger See darbietet. Vor der hübschen Front des Schlößchens erblickt man als einzige« Wahrzeichen seiner traurigen Bedeutsamkeit einen militärischen Doppel posten. Auch schreiten ab und zu Schutzleute läng« der hohen Mauer de- Parke« entlang. Plaudert man mit den wenigen Lauern de« kleinen Dörfchens, so lautet die Auskunft un weigerlich dahin, daß sie den König niemals gesehen hätten «d daß den Schlotzbedieasteten jede Mitthrilung über Be finden und Treiben des Kranken aufs Strengste untersagt sei. Anscheinend ist König Otto, seit er dem Namen nach den Thron bestiegen, niemals über die hohen Mauer« des Schlosses von Fürstenried hinausgekommen. Begleitet von seinen Wärtern soll er sich aber doch, wie die „Köln. Ztg." schreibt, häufig im Garten ergehen. Alljährlich einmal, und zwar, wenn Sitzungen des Landtags bevorstehen, kurz vor dcssen Zusammentritt, begiebt sich der Ministerpräsident, der gleichzettig Minister des königlichen Hauses ist, zu Wagen nach Fürstenried. Bei diesem Anlaß hat Herr von Crailsheim den kranken Monarchen, so viel man weiß, stets auch persönlich gesehen. Was dann aus amtlichem und ärztlichem Munde in die Oeffentlichkeit gelangt, lautet jedes Mal dahin, daß das körperliche Befinden ausdauernd gut, die Geistesumnachtung dagegen so schlimm als nur je sei. Ob dem Kranken die Thatsache seines Königthums bekannt sei, vermag Niemand anzugeben. Wohl aber scheint es, daß in lichteren Augenblicken eine schwache Erinnerung an Per sonen seiner jetzigen oder früheren Umgebung in ihm aufiebt. Der am Freitag von Petersburg nach Schorsheide ab gereiste Flügeladjutant Sr. Majestät des Deutschen Kaiser- Oberst o. Moltke überbringt ein eigenhändiges Antwort schreiben des Kaisers von Rußland. Oberst von Moltke er hielt eine prächtige goldene Tabatiöre in rother Emailver zierung mit dem von einem Lorbeerkranz umgebenen Namens zug des Kaisers von Rußland in selten schönen großen Brillanten. Wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" meldet, ist nach einer hierher gelangten telegraphischen Nachricht am 4. d. M. in Hankow (China) von dem zu diesem Zweck aus Shanghai dorthin entsandten deutschen Generalkonsul ein Allkommen mit den chinesischen Behörden wegen Errichtung eiuer deutschen Niederlassung (Kron-Konzession) in der ge nannten chinesischen Hafenstadt unterzeichnet worden. Unter einer Kron-Konzession versteht man eine Art völkerrechtlicher Servitut (Nutzungsrecht). Der GebietStheil bleibt chinesische« Territorium, aber das deutsche Reich hat das ausschließliche und selbständige Nutzung-recht. Andere Nationen, namentlich England, besitzen in China schon seit geraumer Zeit derartige Kron-Konzessionen. Am Sonnabend fanden in Rotterdam vor dem Gerichts höfe die PlaidoyerS über die „Elbe"-„Crathie"-Katastrophe statt. Der Advokat van Raalte, Vertreter des „Norddeutschen Lloyd", stellte al- sicher hin, daß auf der „Elbe" Alle-, auf der „Crathie" dagegen weder Befehlsführung noch Wachtdienst in Ordnung gewesen sei. Van Raalte widerlegte die Ver- theidigung der Angeklagten und führte aus, es sei wohl er wiesen, daß die „Crathie" die „Elbe" angerannt habe; er wies an der Hand der Zeugenaussagen nach, daß die Dar- stellung der Katastrophe durch die Angeklagte ungenau gewesen sei; die Schuld falle demnach auf die „Crathie" zurück. Wenn die letztere ausgewichen wäre, hätte die Kollision nicht statt gefunden; die „Elbe" that ihre Schuldigkeit, indem sie ihren Kurs nicht änderte. Der Vertreter der „Crathie", Advokat Reepmaker, hielt in der Replik die Ansicht aufrecht, daß cs nicht erwiesen sei, daß die „Crathie/ die „Elbe" angerannt habe; auch wenn eS der Fall wäre, sei noch nicht erwiesen, daß die „Cralhie" die Schuld treffe: und selbst wenn die „Crathie" Schuld habe, sei die „Elbe" auch schuldig, weil auf derselben der Wachtdienst in gleichem Maaße unzureichend gewesen sei. Die Klägerin sei demnach mit ihrer Klage ab zuweisen. Die Beschlagnahme der „Crathie" sei unberechtigt gewesen, und die „Elbe" verpflichtet, die „Cralhie" zu ent schädigen. Der Gerichtshof setzte die Urtheils-Verkündigung auf den 6. November fest. Oesterreich-Ungarn. Auf Verlangen Ungarns ist der Titel des gemeinsamen Ministers des Aeußern geändert worden. Es hieß bisher officiell: Minister des Aeußern und des kaiserlichen Hauses. An dem „kaiserlich" nahmen die Ungarn Anstoß, da der Herrscher für sie König ist. Dem wurde nun durch ein allerhöchstes Handschreiben entsprochen und der Minister des Aeußern wird fortan heiße«: „Minister des kaiserlichen und königlichen Hauses", abwechselnd damit auch kurzweg „Minister des Herrscherhauses". Bekanntlich wurde auch auf Verlangen der Magyaren die Bezeichnung „kaiserl. königl." bet sämmtlichen gemeinsamen Aemtern vor wenigen Jahren in „kaiserl. und königl." umgewandelt. Man sieht, auch in kleinlichen Aeußerlichkeiten weiß der selbstbewußte Magyare seine nationale Eigenart zu wahren. Türkei, f Aus beglaubigter Quelle stammenden Kon stantinopeler Informationen zufolge begaben sich am Freitag nach der BotschaftSkonserenz die Dragomane der Botschaften auf die hohe Pforte, um dem Minister des Aeußern zu empfehlen, die Ausschreitungen zu beenden und die öffentliche Sicherheit wieder herzustrllen. Insbesondere wurde der Minister de» Aeußern ersucht, Maßregeln zu treffen, damit nicht auch fremde Staatsangehörige unter den abnorme« Zuständen leiden. Auch der Gesandte der Bereinigten Staaten von Amerika machte Vorstellung im Sinne der Ergreifung von Maßregeln zur Sicherung der amerikanischen Missionäre im Viertel Kum-Kapu. Etwa 40 Armenier erschienen in Therapia und baten die Vertreter der Mächte um ihre Inter-
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