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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189510080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18951008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18951008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-08
- Monat1895-10
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.10.1895
- Autor
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Riesaer H Tageblatt Frmsprechft,"» Nr. 2' und Anzeiger Weblatt und Anjcher). Amtsötatt der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. f 23S. Dienstag, 8. Oetover 18SS. Abends. 48. Jayrg. Das Rieiaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends nnt Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Posianstalren 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins Haus 1 Mark 65 Ps. Anzeigen-Annahme für die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Tr-mi und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschästsstelle: Kastantenstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. ckiio Jin Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Sonnabend, den 12. October 1895, Vorm. 10 Uhr, 1 brauner Kleiderschrank, 1 Bettstelle mit Matratze, 2 neue Tische, 2 neue Waschtische, 2 halb fertige Kleiderschränke, 2 halbfertige Vertico, 1 halbfertiger Glasschrank und 1 Sopha mit braunem Uckerzvg gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 7. Ocloler 1895.' Der Ger.-Vollz. des K. Amtsger. Sckr. Eidam. Bekanntmachung. Die Entschädigung für die Einquartierung im Monat August dieses Jahres kann gegen Abgabe der Quartierbilleis in der hiesigen Stadthauptkasse in Empfang genommen werden. Riesa, am 5. Oktober 1895. Der Stadtrath. No. 2783 Klötzer. Elp. Versteigerung fiskalischer Weidenbestände. Die diesjährigen, vom 15 n. M. ab schnittreifen fiSealischen Weidennutzungen in den nachstehend genannten Stromabschnitten sollen, soweit sie nicht schon fest verpachtet sind, auf dem Stecke an den dabei bemerkten Tagen an Ort und Stelle gegen sofortige Baarzahlnng und unter den vor Beginn der Versteigerung bekannt zu gebenden sonstigen Bedingungen öffentlich im Wege des Meistgebotes versteigert werden, nämlich: 1., Montag, den 14. Oktober l. I., von Vormittags 1V Uhr an, die in den rechts- und linskseitigen Stromabschnilten von ter Ziegelei bei Wildbcrg abwärts bis Obcrspaar-Batzdorf, 2., Dienstag, den 15. Oktober l. I., von Vormittags V-10 Uhr an, die in den rechts- und linksseitigen Stromabschnitten von Batzdorf bis Keilbusch-Diera, 3., Mittwoch, den 1K. Oktober l. I., von Vormittags 9 Uhr an, die in den rechts- und linksseitigen Stromabschnittcn von Diera bis Niederlommatzsch, 4., Donnerstag, den 17. Oktober l. I., von Vormittags 1V Uhr an die in den rechts- und linksseitigen Stromabschnitten von Seußlitz bis Lcutewitz-Nünchritz, 5., Freitag, den 18. Oktober l. I., von Vormittags Vsll Uhr an, die in den rechts- und linksseitigen Stromabschnilten von Leutewitz-Nünchritz bis Zeithain, 6., Sonnabend, den 19. Oktober l. I., von Vormittags 11 Uhr an, die in den rechts- und linksseitigen Stromabschnitten von Riesa bis Zschepa. Sammelplatz: Am 14. October: An der Ziegelei bei Wildberg, „ 15. „ : Rehbockschänke, „ 16. „ : Karpfeuschänke, „ 17. „ : Gasthof Niederlommatzsch, „ 18. „ : Gasthof Nünchritz, „ 19. „ : Unterhalb der Elbbrücke bei Riesa, rechtes Ufer. Nähere Auskunft wird vor den Terminen zu 1—3 (Wildberg-Niederlommatzsch) voll dem Herrn Dammmci ter Just in Fischergasse, zu 4—6 (Seußlitz-Zschepa) von dem Herrn Damm meister Marcus in 'Nünchritz ertheilt. Meißen, am 30. SepteiWer 1895. Königl. Straßen- ». Wasserbau-Jnspection I. Königl. Bauverwalterei. Goebel. Friedrich. Hhn. ! für das „Niesaer^Tageblatt" erbitten rms spätestens bis 1 Iß Vormittags S Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. verMches und Sächsisches. Riesa, 8. October 1895. — Die Mitglieder der Philharmonischen Gesellschaft in Dresden, welche näbnen Donnerstag hier, in Riesa, ein Concert geben, haben sich bei ihrem Auftreten auch in Zittau hervorragenden Beifall erworben. Die dvrt'ge , Morgm Z-irung" schreibt: „Tic Couccrtc, we chc am Mittwoch und Donnerstag Abend die Mitglieder der Dresdner Philliarnwnijchen Gesellschaft im Hotel zum „Sächsischen Hof" in Zittau darbvten, brachten den Musikfreunden und Cmncrtbesuchern eine seine genußreiche Anregung und llnter- baltung Die Cvncert-Sangerin. Früul Margar. Bruck, eine sympa thische Erscheinung, verfügt über eine äußerst wohlklingende Stimme, welche zugleich e ne vollendete Durchbildung in der seinen ästhetischen Vortiagsweise erkennen läßt. Die temperamentvollen Gesänge der Künstlerin ernteten den ehrenvollsten A plaus. Vcivollsländigt wurde der Eoncertgennß in angenehmer Weise durch die Vorträge der Biolin- Virtuosin FrüuK Emma Dechert, einer sehr talentirten Künstlerin, welche durch die Art der Bogenführung und der Tonbildung ihrem werthvollen Instrument die bezauberndsten Töne zu entlocken versteht und tesondcrS auch in der Schlußnummer des Programms Der Engel Lied" vorzüglichste Wirkung erzielte." Man darf dahcr wohl mit Sicherheit erwarten, daß auch bei dem Concene am nächsten Donnerstag im „Wettiner Has" Hervorragendes geboten werden wird und machen wir daher wieset holt auf dasselbe aufmerksam, dem Unternehmen r.cht guten Erfolg wünschend. — Ter Verband deutscher Briestaubenliebhabervereine hat für das Abschießen und Fangen von Wanderfalken, Hühner habichten und Sperberweibchen unter den nachstehenden Be dingungen 1200 M. als Prämie ausgesetzt: Diese 1200 M. gelangen Anfangs Dezember 1895 nach dem Verhältnis; der eingelicfcrten Fänge zur Verlheilung. Zur Erhebung eines Anspruchs an diesem Prämiengelde müssen die „beiden Fänge" eines Raubvogels (nicht der ganze Raubvogel) bis spätestens Ende November 1895 dem Verbcmdsgeschäftsführcr I. Hoerter zu Hannover srantv cingesandt werden. Es wird gebeten, die Fänge zu sammeln und auch, um unnöthige Portoausgaben zu vermeiden, zusammen einzusenden, auch wolle man nur die Fänge vorgenannter Raubvögel einsenden, da nur diese Be rücksichtigung finden können. — Der beste Mottenvertilger ist die Spinne. Das mag unsere sorgsamen Hausmütter einigermaßen mit dem garstigen Thier aussöhnen. Auch stellt die Spinne sehr eifrig den Fliegen, Mücken und anderen sehr lästigen Stubenbe- wohuern nach, deren sie eine große Anzahl zu verzehren ver mag, Sodann vertilgen die Spinnen in Gärten, Feldern und Wäldern noch weit mehr Ungeziefer als die Vögel. Die Spinnen verrichten die wichtigste Arbeit für die Erhaltung der Wälder und zwar dadurch, daß sie die größten Feinde der Blattläuse und anderer den Bäumen schädlichen Insekten sind. — Ein Naturforscher, Dr. C. Keller, hat zahlreiche Versuche und Untersuchungen angcstellt, so beispielsweise Spinnen in der Freiheit beobachtet, gefangene Spinnen gefüttert, die Eingeweide getödteter Thiere mikroskopisch untersucht und dabei die allerdings unglaubliche Thatsache festgestellt, daß die Spinnen nützlicher sind, als alle insektenfressenden Vögel zu sammen. Allerdings wollen wir nicht verschweigen, daß unsere einheimischen Spinnen auch eine garstige Eigenschaft haben; sie sind nämlich so mordgierig, daß sie meist in beständiger Feindschaft mit einander leben, daher der Ausdruck „spinne feind;" das Männchen wird nicht selten von dem stärkeren Weibchen gctödtct. Aber um ihrer angeführten Verdienste willen verdienen es die Spinnen wirklich, wenn wir sie zu schonen und zu schützen bitten. 7 Dresden. Bei der gestern Abend im Gewerbchaus veranstallelen Osfiziersfestlichkeit, an welcher der König, die Prinzen Georg, Johann Georg und Albert von Sachsen theilnahmen, wurde ein Huldigungsielegramm an den Kaiser nach Poisdam gesandt. Loschwitz. In der Nacht zum Sonntag bat sich auf dem „Weißen Hirsch" ein schauerliches Brandunglück zugeiragen, dem der in der „Billa Jenny" am Plattlcithenweg wohnende Fabrikbesitzer Georg Küntzelmann, Mitinhaber der Seifenfabrik Ludwig Küntzelmann in Dresden, zum Opfer gefallen ist. Der Genannte hatte vor längerer Zeit das Unglück, bei Gelegcnhei einer Wagemahrt aus dem Wagen zu fallen und dabei einen derart bösartigen Beinbruch zu erleiden, daß er bis vor Kurzem im Dresvner Diakonissenhause v.rbleiben mußte, wo sein Bein curch Herausnahme von Knochen eine Verkürzung erfuhr. Nach seiner Uebersiedelung in die Billa auf dem „Weißen Hirsch" konnte Küntzelmann schon kurze Gehversuche wieder unternehmen; auch am Sonnabend hatte er sich nach dieser Richtung hin versucht. In der 11. Abend, stunde war Küntzelmann mit seiner Frau rn einem Zimmer in der 1. Etage des Gebäudes, im 'Nebenzimmer schlief das Töchterchen, während das Dienstmädchen von einem Ausgange noch zurückerwartet wurde. Das Parterre der Villa war leer. Während nun Küntzelmann auf einer Chaiselongue lag, mit einer langhaarigen und fellartigen Decke zugedeckt war und noch eine Cigarre rauchte, war die Gattin dabei, die Vorbereitungen zum Schlafengehen zu treffen und verließ deshalb das Zimmer, in dem Küutzelmann sich befand. Kurz darauf hörte sie Hilferufe und eilte sofort zurück, wo ihr beim Ocffnen des Zimmers bereits die Hellen Flammen und dicker Rauch entgegenschlugen. Sie eilte darauf an die andere Thür des Zimmers, die sie aber verschlossen fand und hörte, wie sich ihr Gatte um die Oeffnung derselben bemühte. Nun eilte sie zu ihrem Kinde und nachdem sie es aus dem auch bereits mit Rauch gefüllten Zimmer herausgetragen, rief sie den Hausmann zur Hilfe herbei. Inzwischen hatte sich das entfefielte Element mit großer Geschwindigkeit des ganzen Stockwerkes bemächiigt und ehe. der Hausmann von außen auf einer Leiter dem entsetzlich um Hilfe rufenden Küntzel mann sich nahen konnte, war dieser bereits im Qualme zu- sammengebrochen. Als die Feuerwehren von Loschwitz, Dresden u. s. w. helfend eingreifen konnten, was jede Aussicht auf Rettung des Küntzelmann verloren. Erst um 1 Uhr Nachts, nachdem das Feuer ziemlich gelöscht war, wurde der verbrannte Leichnam aufgesunden. Die sich nun abspielenden, herzzerreißen den Scenen sind nickt zu schildern. Das ganze Stockwerk, das Küntzelmann bewohnte, ist ausgebrannt. Die Entstehungs ursache der entsetzlichen Katastrophe hat der Verbrannte zweifel los selbst gegeben, indem die von ihm gerauchte Cigarre die langhaarige Decke in Brand setzte, mit welcher er bedeckt w ir. Radeberg, 7. Ociober. Heute Nacht gegen 3 Uhr ward der hiesige Cenlralweichenwärter Knoblauch, als er nach Passiren des Breslau-Dresdner Eilzuges an der Weiche selbst etwas besichtigen wollte, von einer Einzellokomolive überfahren. Der Schwerverletzte wurde mit dem nächsten Güterzuge nach Dresden gebracht. Pirna. D e Abfuhr-Genossenschaft des hiesigen Haus besitzer-Vereins unternimmt jeyt wieder eine Erweiterung ihres Geschäftsbetriebes, indem der Beschluß gefaßt worden ist, die aus der Stadt Pirna abzufahrende Jauche vom November ab mittelst Eisenbahn zum V-'rsandt zu bringen. Mügeln b. P., 7. October. Rohheiten allerwär is! In Gommern wurde gestern Abend ein junger Mann, der ein Mädchen vom Tanzboden nach Hause schaffen wolUe, unterwegs von einem Anderen verfolgt und aufgcfordert, öas Mädchen zu verlassen. Als Ersterer jedoch nicht nachzab, zog Letzterer einen Revolver und feuerte auf denselben einen Schuß ab. Die Kugel drang dem Gedauernswerthen in die Lunge, konnte auch von dem rasch herzugeeilten Arzt bis j yt nicht entfernt werden und fürchtet man für sein Leben. — In Heidenau unterhalb der Pechhütte wurde ein Obsthändler von mehreren Burschen so mit Knütteln bearbeitet, daß der selbe blutüberströmt liegen blieb. Ein zweiter Obsthändler, welcher auf das Hilsegesckrei herbeieiite, wurde ebenfalls mir Knüttrlhieben derart empfangen, daß er der Uebermachl weichen mußte. Ersterer soll sich in einem bejammernSwerch n Zustande befunden haben, so daß ihm die Haut an einigen Stellen der Arme und des Kopses buchstäblich abgeschlagen war. Lohmen, 6. October. Heute Abend 6 Uhr wurden dre irdischen Ueberreste der beiden in den letzten Tagen auf gefundenen, beim Brande der Wölfischen Mühle verunglückten Müller in zwei einfachen Särgen dem Schoße der Lrse auf hiesigem Friedhöfe in stiller Weise übergeben. Der Zu- stand, in welchem die beiden Leichname endlich aufgesunven
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