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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189510259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18951025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18951025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-25
- Monat1895-10
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1895
- Autor
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Riesaer K Tageblatt ««d Anzeiger Wtlalt md Aqrign). Lütgremm-Adresst „Tageblatt", Rief«. Amtsötatt Fenrsprechst-'!» «r. Sv -er König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. K« ZS«. Freitag, SS. Oetaver 18SS, Aveuds. 48 Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der laiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei ins Hau» 1 Mark SV Pf., durch den Briefträger frei in» HauS 1 Mark SS Pf. U»zeigewAunahme für die Nummer deS Ausgabetages bis Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastautenstraße SS. — Für die Redaction vermttwortttch: Herman« Schmidt in Riesa. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Brauerei- und GasthofsbesitzerS Karl Adolar Schmieder in Heyda ist in Folge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vor schlags zu einem Zwanasvergleiche Vergleichstermin auf den 14. November 1895, Vormittags 1v Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst anbcraumt. Riesa, den 24. Oktober 1895. Säuger, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Bekanntmachung. Tie gesetzlich vorgeschriebene Huuptkonfereuz der Lehrer und Lehrerinnen in den Volksschulen des hiesigen Schulinspektivnsbezirkes soll Freitag, den 1. November dieses Jahres, von Vormittag Punkt 11 Uhr an, im Saale des Uotvi üe 8»x« hier nach folgender Tagesordnung stattfinden: 1. Ansprache und Mitteilungen des Unterzeichneten ; S. Vortrag des Herrn Schuldirektor Wittrisch in Radeburg: „Gedanken über den Unterricht in der Elementarklasse bez. im ersten Schuljahre"; 3. Konvent der Begräbniskaffe. Die Herren Direktoren und Lehrer, sowie die Lehrerinnen an den öffentlichen Schulen des Bezirkes werden hierdurch aufgefordert, sich zu dieser Konferenz einzufinden. Zugleich werden die Herren Geistlichen und Schulvorstände und die emeritierten Herren Lehrer zu derselbe» hierdurch eingeladen. Großenhain, am 24. Oktober 1895. Der Königliche Bezirksschulinsvektor. vr. Velde. Bekanntmachung. Infolge Wegbefferung des Weges in der Richtung von Sieglitz «ach Kobel« ist derselbe mit Genehmigung der Könizl. Amtshauptmannschaft V0M 28. Oktober bis 2. November gesperrt. Der Verkehr wird während dieser Zeit auf den Wölkisch-Kobelner Weg verwiesen. Sieglitz, den 24. October 1895. Oswald Oehmige«, Gem.-Vorst. Ueber den Parteitag der Reformer hat die Presse verhältnißmäßig noch wenig sich ausgesprochen, spe. cicll die konservativen und nationalliberalen Blätter haben sich in der Sache bisher noch nicht geäußert. Er liegen nur einige Besprechungen vor. Die „Deutsche Tagesztg.", das Organ des Bundes der Lantwirthe, dem man eine ge. wisse freundliche Hinneigung zu den deutschsozialen Reformern sicht adsprechen kann, sagt über die Berhandlunzen: „Bet, achtet man die Verhandlungen unbefangen, so wird man zugeben müssen, daß sie in der Hauptsache einen Sieg der gemäßig- icrcn Richtungen anzeigen, zwar nicht in allen Punlten, aber doch in denen, aus die es zunächst hauptsächlich ankommt. Man hat darauf verachtet, die Ausdehnung des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts ans die Landtage zu fordern. Man hat die Forderung vollkommen freien Preß- und Verfammlungsrechts klugerweise einge schränkt. Man ist klarer und deutlicher geworden aus dem Gebiete der londwirthjchastlichen F rderungen In anderen Punkten hat man sich freilich zur vollen Klarheit noch n'cht durchdringen können. So würde der (in dem neuen Programm immer wieder gasordete) Maxi- malarbeits ng nicht sowohl die Großindustrie, als vielmehr das Klein gewerbe und den Handwerkerstand schädigen Hier und da mußte für das Programm eine möglichst vieldeutige Fassung gewählt werden, damit man die verschiedenen Meinungen unter einen Hut bringen konnte. Das ist ;a die Besonderheit und die Schwäche der deutsch sozialen Re ormpartei, daß sich in ihr Männer der verschiedensten Lebensauffassung und der verschiedensten Grundrichtung zusammen gesunden haben, konservativ gerichtete, Radikale, überzeugte Christen und Freidenker. Ob das t» emeinjame an den Parteidestreoungen mächtig genug sein wird, diese Verschiedenheiten auszugleichen und die Parteigenossen innerlich einander zu nähern, das wird die Zukunft lehren. Bisher sind die antisemitischen Parteien aus Scheidungen und Trennungen, Wiedervereinigungen und Verschmelzungen nicht herausgekommen." Die Freisinnige Zeitung ist wenig erbaut davon, daß die Reformer m ,hren demokratischen Forderungen so schlapp geworden sind. Sie klagt: „In politischer Beziehung ist das Programm so kauischukarlig und unbestimmt wie wog» ltch gefaßt. Kern Wort darin sür die Erhaltung des gegen wärtig bedrohten Reichswahlrechts. In Militär- und Steuer slagen sind die Worte so gewählt, daß sie jede Stellung nahme gestalten." Besonders ausgefallen ist dem freisinnigen Blatte, daß aus dim Parteitage nicht sestgestellt wurde, was eigentlich unter „bilden" zu verstehen ist: „Darüber waren die Herren Antisemiten selbst nicht im klaren. Man konnte sich darüber nicht einigen, machte zwar das Programm fertig, aber überwies die Frage einer Definition des Begriffes Jude dem nächstjährigen Patteitage zur Beschlußfassung. Aus dem Partei tag waren die einen der Ansicht, daß jeder als Jude zu betrachten sei, dem innerhalb der letzten drei Generationen in direkter Abstam mung auch nur eine jüdische Person nachgewiesen werden könne. Andere wollten zwar eine jüdische Urgroßmutter gestatten, aber jeten als Juden betrachten, unter dessen Eltern und Großeltern sich eine Person jüdischen Bekenntnisses befindet." Im Uebrtgen sei da« wlrthschaftliche Programm ein Mischmasch von konservativen, agrarischen und sozialdemo kratischen Forderungen. Auch der jüdischen „Frankfurter Zeitung", die natürlich den Reformern von vornherein nicht wohl will, ist die deutschsoziate Resormpartei in ihrem neuen Programm zu abgeblaßt erschienen. Sie schreibt: Die deutschsoziate Resormpartei zeigt sich in ihrem Programm weder als besondere Resormpar.et, da ihre „wirklichen" Reformwünsche in den Programmen anderer Parteien besser und vollständiger ent halten sind, noch auch kann sie als eine VolkSpattei angesehen wer den; denn ihr Programm läßt sogar eme Beschränkung der Freiheiten und Volksrcchte „im allgemeinen Interesse" zu, und was alles unter diesem allgemeinen Interesse verstanden wird, weiß man ja zur Ge nüge. Die stark antisemitische, aber gut nationale „Tägliche Rundschau" bezeichnet dagegen das Ergebniß des Parteitages als ein recht erfreuliches. „Es ist gelungen, ein Programm zu ver-inbaren, das eine ge.iügend feste Stellung dieser jun gen aufstrebenden Partei verbürgt, ohne die Gewissen in Einzelfragen mehr zu binden, als dringend nothwendig ist.... „Was die Einigung der verschiedenen Richtungen betrifft, so muß nach den Beschlüssen des Parteitages sestgestellt werden, . daß viele Unklarheiten beseitigt sind. Unstreitig ist eine grö ßere innere Einheit der Anschauungen erzielt, die Ausartung vollsthümlicher Bestrebungen in unreife radikale Anklänge vielfach ausgemerzt. Im Allgemeinen hat die schärfere, sach lichere und gemäßigtere Auffassung gesiegt." TageSgeschichte. Deutsches Reich. Der Generalfeldmarschall Graf Molkre har gelegentlich eines Besuchs des Geländes des damals erst geplanten Norvoftseekanals namentlich von einem am Ufer desselben belegenen großen Steine aus Lage und Lauf der geplanten Kanallinie geprüft. Rach den Absichten des Kaisers soll nun dieser Stein zu einem würdigen Ge- dächlnißstein für d.m großen Schlachrendenker gestaltet werden, wozu die technischen und künstlerischen Vorarbeiten zur Durch führung des Planes bereits in Angriff genommen wurden. Der Kaiser genehmigte nach Ser „Post" nach einem Vortrage des Generalmajors von Falkenhausen die Modelle zu einer grau-grünen Tuchlitewka sür die Meldereiter, die Modelle za schwarzen Tuchpelzcn mit weißen Schnü.cn und grauem Krimmerbesatzr für die Ersten Leibhusaren und die Modelle zu einer blauen Tuch-Hausjacke für die Cadetten. Der Bundesrath har in seiner gestrigen Sitzung den Vorlagen, betreffend die Ausdehnung der Jnoaliditäts- und Altersversicherung von Hausgewerbetreibenden der T xttl- industrie, sowie betreffend die am 16. Juli d. I. in Bern abgeschlossene Zusatzocrcinbarung zum internationalen lieber- einkommen über den Eisenbghnsrachtverkehr vom 14. Oktober 1890 und die am 20. September 1893 in Bern vereinbarte Zusatzcrklärung zu dem vorbezeichneten Uebereinkommen die Zustimmung ertheilt. Gleichfalls angenommen wurde ein Antrag Bayerns, wonach die k. k. österreichische Bezirkshaupt. Mannschaft Schwaz, deren Bewohner in großer Zahl in den angrenzenden bayerischen Forsten als Arbeiter beschäftigt werden, unter diejenigen ausländischen Grenzgebiete eingereihr wird, für deren Bewohner ein nach dem Reichsgesetze vom 22. Juni 1889 erworbener Anspruch auf Jnoaliditäts- oder Altersrente nicht ruht, und ferner eine Bestimmung über Abänderung der Bekanntmachung vom 5. F.bruar 1895, betr. Ausnahmen von dem Verbote der Sonntagsarbeit im Gewerbebetriebe. Der Entwurf eines Bürgerlichen Gesetz- buche- für bas Deutsche Reich, sowie eine Vorlage, betr. Er- gänzung der Bestimmungen der Anlage 8. der Verkehrs- ordnung für die Eisenbahnen Deutschlands in Bezug aus die Beförderung von flüssigem Ac.tylen und von Calcium-Carbid wurden den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Es wurde außerdem beschlossen, der Resolution de« Reichstag«, betr. die Abänderung des Arnkels 32 der Reich-verfassung (Gewährung von Tagegeld, rn und Reisekosten an die Mitglieder des Reichstags) keine Folge zu geben, und über eine Reihe von Eingaben Beschluß gefaßt. §cr Director im Reichsschatzamt, Geheime Finanzrath Dr. von Körner, ist zum stellvertretenden BundeSrathsbevoll- mächtigten für das Königreich Preußen ernannt worden. In einem aus Berlin, 20. October 1895 datirten Ar- tikel der „Leipziger Neuesten Nachrichten" vom 22. October wird behauptet, daß in Folge der Zulassung der Arbeiter aus Rußland zur vorübergehenden Beschäftigung in inländischen Betrieben während dec Sommermonate in den letzten Jahren nahezu 60000 russische Polen entgegen den ministeriellen Vorschriften bei uns zurückgeblieben seien. Auf welchen Er hebungen diese Behauptung und namentlich die Zahl 60000 beruht, ist in dem Artikel nicht angeführt. Mit den amt lichen, fortlaufenden Erhebungen steht die Behauptung des Artikels in vollem Widerspruch ; nach ihnen kann insbesondere von einer so großen Menge zurückgebliebener Russen gar keine Rede sein. Wenn sodann in dem Artikel gesagt ist, daß zur Wiederübernahme der ohne Auslandpaß nach Deutsch land gekommenen russischen Arbeiter erst langwierige diplo matische Verhandlungen mit Rußland erforderlich seien, so scheint der Verfasser das am 12. Februar 1894 abgeschlossene deutsch-russische Uebernahme-Abkommen nicht zu kennen, wo nach die beiden Regierungen sich verpflichtet haben, auch ohne vorausgehe ide diplomatische Verhandlungen ihre gegenseitigen, gegenwärtigen und ehemaligen, Staatsangehörigen wieder zu übernehmen. Um diese Vertragsbestimmung in jedem Falle verwerlhen zu können, ist ausdrücklich vorgeschriebcn worden, daß die zugelassenen Arbeiter im Besitze irgend eines über ihre russische Staatsangehörigkeit Auskunft gebenden amtlichen LegilimationSpapiers sein müssen. Zum ersten Male tritt endlich in dem Artikel die Behauptung hervor, daß viele der beteiligten Landwicthe auf die Zulassung der ausländischen Arbeiter ohne erheblichen Nachtheil verzichten könnten und dies auch gern thun würden. Bisher sind an amtlicher Stelle — namentlich auch im Hause der Abgeordneten — aus den beteiligten Kreisen nur Wünsche laut geworden, welche auf eine Erleichterung der für die Zulassung der fremden Arbeiter aufgestellten Bedingungen abzielten. Es wird Sache des Artikelschreibers sein, seine verschiedenen Be hauptungen zunächst unter Beweis zu stellen. Sowoh; aus mehrfachen an das Ministerium für Land wirtschaft gerichteten Anfragen, wie aus Notizen in der Tagespresse hat sich ergeben, daß über die Auslegung des 8 5 des Jagdscheingesetzes vom 31. Juli d. I. hinsichtlich der Frage, inwieweit unentgeltliche Jagdscheine zur Ausübung der Jagd berechtigen, noch vielfach Unklarheiten obwalten. Nach der ausdrücktrchen Erläuterung, welche diese Frage in den Verhandlungen de» Landtages bei Beratung de« Gesetzes gesunden hat, ist es zweifellos, daß der unentgeltliche Jagd schein den Inhaber zur Ausübung der Jagd nicht nur, nur bisher, innerhalb seine« Schutzbezirkes, sondern überall be rechtigt, also z. B. auch dann, wenn er von einem fremden Jagdherrn zur Jagd eingeladen oder um Unterstützung seine» JagdpersonaleS gebeten worden ist. Diese weitgehende B<- sugnitz findet nur in dem Falle eine Einschränkung, wenn der sonst zur Führung eines unentgeltlichen ^Jagdscheine« Berechtigte selbst Gutsbesitzer, Gut-Pächter oder Pächter einer außerhalb seineS^Dirnstbezirke« belegenen Jagd ist und auf
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